Was tun - Beritt oder selbst anreiten?

Allgemeines rund ums Pferd

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smilla
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Beitrag von smilla »

Hmm, ich würde wohl noch ein bißchen warten und die Zeit nutzen, um dir gute Unterstützung zu suchen. Anscheinend traust du dir das ja eigentlich zu, hättest nur gerne ein bißchen Beistand, oder?
Vielleicht würde ja schon eine sehr pferdeerfahrene Freundin reichen? Oder du suchst dir einen Ausbilder, der wirklich nur begleitet und beobachtet.

Weggeben würde ich sie in deinem Fall nicht. Du würdest dich maßlos ärgern, wenn das ein anderer verhunzt- obwohl du das ja selbst hättest machen können.
Williamine

Beitrag von Williamine »

Vor einigen Jahren habe ich vor der selben Entscheidung gestanden. Meine Stute war selbst gezogen und folgte mir wie ein Hund. Pferdegerechte Erziehung entsprechend. Doch da ich bereits Mutter von 2 Kindern (damals 2 + 4) und 'arbeitend' war, konnte ich ihr bezüglich der 1. Schritte in der Ausbildung nicht regelmäßig gerecht werden. Man sollte ja dran bleiben. Dazu ist zu sagen, dass ich vor den Kindern regelmäßig unter Anleitung für andere junge Pferde angeritten und ausgebildet habe.

Deshalb entschloss ich mich schweren Herzens sie doch zum Beritt wegzugeben. Ich muss sagen, ich wurde nicht enttäuscht. Es war ein sehr kompetenter 'Polizei'-Reiter, der zu Hause einen eigenen Stall und Zucht hatte. Er behandelte sie wie seinen eigenen Nachwuchs und die Grundausbildung war toll. Ich wurde in die Ausbildung immer mit einbezogen und er ritt sie so, dass ich es jederzeit nachreiten konnte.

Aber wie oben schon mehrfach erwähnt: Es ist sehr schwer, diese Stecknadel im Haufen zu finden.

Hätte ich diese Stecknadel nicht gefunden, würde ich mich immer wieder dazu entschließen, es selbst zu machen aber immer mit jemanden fachkundigen 'in der Mitte'.
Herr Konrad

Beritt

Beitrag von Herr Konrad »

Liebe nanuk,
wenn es um das geht was Du geschrieben hast, dann ist es bestimmt am Besten wenn man sich einen Reitlehrer seines Vertrauens holt bei dem man sich gut aufgehoben fühlt. Wenn etwas so gar nicht klappen will dann kann er ja kurz mal probieren ob es an Pferd oder Reiter liegt und sich selbst oben drauf vergewissern was tatsächlich passiert.
Ich glaube bei der Entscheidung ob man Beritt akzeptiert liegt es daran ob man ein Pferd will das man einfach nur gut "nachreiten" kann oder ob man gemeinsam mit dem Pferd wachsen will und dabei seine eigenen Strategien für die Hilfen im Laufe der Zeit entwickelt.
-Wahrscheinlich ist es jedoch gut wenn einem der Reitlehrer auch mal etwas auf einem Pferd zeigen kann (wahlweise auf dem Pferd des Reitlehrers) das schon beherrscht was man üben will.
Tja! Ich handhabe das so und komme gut damit klar, denn ich habe 2 sehr verschiedene Pferde und mir würde es jetzt nicht reichen, sie nur "nachreiten" zu können. Dazu gehört allerdings der Reitlehrer der zu einem paßt.
So liebe Grüße und viel Erfolg bei Deiner Entscheidung
wünscht Herr Konrad
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Rinchen
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Beitrag von Rinchen »

Hallo Nanuk,

mein 1. Pferd habe ich 3,5/ 4 jährig zusammen mit meiner damaligen Trainerin gekauft und habe es nur genommen in dem Wissen, dass ich sie die ersten 3 Monate auf jeden Fall zu ihr in Beritt gebe, sonst hätte ich sie mir nicht so jung gekauft. Ich bin 2-3 die Woche (war nicht ganz in meiner Nähe) dort hingefahren, anfangs nur zum Zuschauen, nach ein paar Wochen dann auch zum Mitmachen und am Ende habe ich dann immer Reitstunden auf ihr bekommen. Das fand ich super, so wusste ich immer über den Stand Bescheid und wurde am Schluss mit einbezogen.

Bei meiner Freundin fand ich es noch besser. Mittlerweile hatten wir eine TRainerin, die auch zu uns kam und sie hat ihr rohes Pferd zusammen mit ihr ausgebildet, erst an der Hand und an der Doppellonge, dann auch im Sattel. So hatte sie jederzeit Unterstützung, hat sich aber alles mit ihr zusammen erarbeitet. Es lief auch alles total gut am Anfang, aber dann hatte die Stute eine böse Sturm- und Drangzeit :roll: , wie das so sein kann bei Jungpferden, im übrigen auch ein Camargue :lol: und meine Freundin weiß nicht, ob sie da nicht verzweifelt wäre und das so wieder umgebogen bekommen hätte, wenn sie keine Unterstützung gehabt hätte.

Also wäre viell. auch die Frage hier, ob nicht jemand einen guten Ausbilder kennt, der dich dort vor Ort unterstützen könnte (das wär mein Favorit), ich nehme mal an im Odenwald ?

Ich schreib dir aber auch nochmal eine Nachricht.
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Josatianma
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Beitrag von Josatianma »

Hallo nanuk,

wieso traust du dir die ersten Schritte nicht zu? Ja, du hast Angst etwas falsch zu machen, aber die Stute hat Vertrauen zu dir. Ich habe Pico dreijährig bekommen und mit Longe und Handarbeit etc. angefangen. Draufgesetzt hat sich das erste Mal ein gute Freund, aber danach habe ich weiter gemacht. Das Pferd muß der Person dort oben drauf auch vertrauen.

Ich kann dir M. Dannefelser empfehlen. Er wohnt etwa 26 km von euch entfernt. Ruf ihn doch mal an und sprech mit ihm. Vielleicht kommt er zu euch. Oder frag, ob er die Stute in Beritt nimmt. Sag ihm liebe Grüße von mir. Alles weiter per PN.
Liebe Grüße, Sabine

Ideale sind wie Sterne, man kann sie nicht erreichen, aber man kann sich an ihnen orientieren

"Sei du selbst die Veränderung, die du dir wünschst für diese Welt" Mahatma Gandhi
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Memento
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Beitrag von Memento »

Hallo!

Ich habe meine beiden Youngsters mit 3,5 Jahren selbst eingeritten. Saß dann ca. 10 mal drauf und hab sie anschließend in den Sommer-Urlaub geschickt. Dann musste ich mir das Händchen zertrümmern und wollte die zwischenzeitlich 4,5 Jahre alten "Hengstchen" nicht unbearbeitet den Winter über stehen lassen. Also die Entscheidung: Beritt.

Ich habe natürlich unheimlich Glück gehabt, mit meiner Bereiterin, deshalb kann ich im Nachhinein nur sagen: Gut, dass es so gekommen ist! Mitlerweile bin ich genesen und habe wieder übernommen :wink: Die Pferde sind so unglaublich toll und fein an den Hilfen - das hätte ich vermutlich auch hinbekommen, aber nie und nimmer so direkt. Als Nicht-Profi (wenn auch erfahrener Reiter) macht man einfach mehr Fehler, die man nacher wieder ausbügeln muss.

Ich hab natürlich so oft wie möglich zugeschaut und bleibe auch weiterhin als Einstellerin in diesem Ausbildungsstall, nehme ergänzend Unterricht bei der Ausbilderin.

Ich bin rundum glücklich - so und nicht anders hat es laufen sollen!

Allerdings....das erste Aufsitzen würde ich mir niemals nie nehmen lassen, Beritt hin oder her :P
"Das Leben ist kein Ponyhof!"

-Stromberg-
Julia
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Beitrag von Julia »

Hallo nanuk,
es gibt Bereiter/innen die kommen in den Stall !!!
ich bilde gerade eine Tinkerstute bei Ihr zu Hause aus und 2 mal in der Woche ist die Besitzerin aktiv dabei um mitzulernen. Parallel bekommt sie auf meinen Pferden Unterricht. Wenn es dann soweit ist das sie auf ihr Pferd kann, werde ich die beiden weiterhin erst mit Teilberitt und dann als RL begleiten und weiter führen.
Ich finde diesen Weg eigentlich den besten, denn so verlieren Pferd und Besi sich nicht und der Besi weiß immer genau wo sein Pferd gerade ist.
Vielleicht findest Du ja auch so jemanden ?!
Liebe Grüße, Julia
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Momo
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Beitrag von Momo »

Hallo!
Wenn ich die Beiträge so lese, muss ich feststellen, dass ich absolut andere Erfahrungen gemacht habe. Und sehr froh bin, dass ich diese Beiträge, die fast alle gegen das Selber-Anreiten sprechen, nicht vor ein paar Jahren gelesen habe....

Ich habe meinen Kleinen mit 2,5 Jahren gekauft. Vorher habe ich mich schon 6 Monate Vollzeit um ihne gekümmert, da seine Besitzerin schwanger war und viel zu früh Wehen hatte. Eltern und Geschwister kannte ich, der Vater geht mit 12 jährigen Kindern neben seine Stuten auf Wanderritte!
Ich selbst war gerade 18 geworden, hatte in einem klassischen fn Stall gelernt und immer die rennenden, unausgebilteten, aber äußerst sensiblen Pferde (tja, Liebe auf den ersten Blick...). Und so habe ich immer MIT den Pferden gelernt und wurde schnell zu einem sicheren Sitz und seeeehr ruhiger Hand erzogen. Und ich war auch immer die Reiterin, die besser als die S-Dressurreiterin mit jungen Pferden klar kam: Ich hatte keine Angst vor ihnen!

Habe mich trotz Zweifeln, ob ich das Anreiten alleine hinbekomme, für dieses Pony entschieden. In unserem neuen Freizeitreiterstall war allerdings eine Springreiterin, die vom Züchter Pferde bekommen hat und dann immer bis L/M gebracht hat. Ihre Art war aber unheimlich ruhig und geduldig, das ganze war auch kein Schnellverfahren, sondern die Pferde waren meist 2 Jahre bei ihr, bis sie verkauft wurden.

Shabou hat schon immer viel Beschäftigung gehabt. Als Fohlen durch die Reitkinder und Ausritt mit seiner Mutter, nach dem Absetzen ist er dann fast täglich spazieren gegangen. Er war daher im Gelände mit 2,5 schon absolut zuverlässig und hatte gelernt, dass er dem Menschlein, das vor geht, immer trauen kann. Wir haben natürlich auch absichtlich alles Gefährliche angeguckt!

Das Anreiten verlief genauso unproblematisch! Und meiner Meinung nach, weil Shabou immer mehr als genug Zeit hatte um über alles nachzudenken. Das erste mal Obensitzen war auf dem Paddock vor dem Reinholen: mal kurz draufgehoben wurden, ein Leckerlie gegeben, wieder runtergerutscht.
Gesattelt habe ich zum 1. Mal in der Annahme, dass er Sättel schon kennt. Und gleich ganz normal (und wie immer vorsichtig) gegurtet. Sattel draufliegen kannte er schon, gurten nicht...War aber an seiner Reaktion nicht zu erkennen!
Trensen lief ähnlich. Aber Gebisse sind ja eh toll für ein Pony, das auf allem rumkauen muss :lol:

Und so sind wir dann viele weitere Monate mit Sattel und Trense überm Halfter spazieren gegangen. Ohne das er einmal wegen dem Sattel gebockt hätte! Longieren hat er genauso schnell und unproblematisch gelernt.

Das richtige "Anreiten" war dann mit 3 Jahren. An der Longe mit Hilfe der Springreiterin und ohne Sattel, da ich keinen passenden hatte und mit dem Kauf noch bis nach der Sommerpause warten wollte. Im Prinzip ab der ersten Sekunde hat Shabou Gewichtshilfen verstanden, Anreiten, einfache Hufschlagfiguren im Schritt und Durchparieren konnten wir nur übers Gewicht nach 5 Minuten, noch eine Runde an der Longe getrabt, dann war Schluss. Diese "Longenlektionen" haben wir drei Tage hintereinander wiederholt, dann hat mir die Springreiterin mitgeteilt, das würde jetzt reichen, wir könnten das :D

Dann hat das Pony 3 Monate frei bekommen und im Herbst ging es weiter. Nach 5 Einheiten auf dem kleinem umzäunten Platz bin ich das erste Mal alleine zum Stall zurückgeritten, ab nur auf dem großen, nicht eingezäunten Platz, den das Prinzip vom Geritten werden hatte Shabou verstanden. Noch eine Woche später der erste "Ausritt" mit meiner Mutter als spazierengehende Begleitung (die zu der Zeit aber noch panische Angst vor Pferden hatte).

Der erste Galopp war alleine im Gelände...Denn auf dem Platz konnte sich Shabou lange Zeit im Galopp noch nicht ausbalancieren, im Gelände hat er ihn einestages auf einer geraden Strecke von sich aus angeboten.
Und so bin ich im ersten gerittenen Winter ohne Sattel mit Halfter und Strick mit meinem Pony durch frischen Tiefschnee galoppiert. Wenige Monate nach dem Anreiten!

Klingt jetzt etwas nach: "Na, so ein Geländezausel". Nee, Dressurunterricht haben wir natürlich auch genommen und Shabou ganz langsam ausgebildet. Und schon schnell gelernt sich immer schön v/a zu strecken und über den Rücken zu laufen. An der Versammlung arbeiten wir jetzt erst, aber die Grundsteine wurden schon damals gelegt.
Denn ich habe ein Freizeitpferd, das ALLES können soll. Egal ob Dressur oder Gelände.

Jetzt, mit 9 Jahren, habe ich ein Pferdchen, dass von unserer klassischen Dressurreitlehrerin als ein besonders sensibles und schnell lernendes Pony gelobt wird, und das sich als Dressurpony langsam wirklich sehen lassen kann. Das mit meiner kleinen Cousine in wunderschöner Selbsthaltung im V/A am durchhängenden Sidepull-Zügel auf dem Platz läuft. Das man mal eben als Voltipferd umfunktionieren kann. Das Distanz- und Wanderritte läuft und jede Situation sehr ruhig meistert, im Zweifel muss ich halt führen und vorgehen. Das bei einer Fuchsjagd erst abschätzig betrachtet wurde, dann aber als Bremsklotz der Gruppe diente. Und als er durfte, alle Warmblüter abgehängt hat. Zu dem immer nur der Spruch kommt "Na mit dem kann man das ja auch machen, der ist ja lieb". Der bei Schmied und Tierarzt der Liebling ist, weil er immer brav steht und mitarbeitet. Und der trotz allem Liebsein ordenlich Temprament und Laufwillen hat! Manchmal sogar etwas zu viel :lol:

Und obwohl ich immer zweifelnd auf dem Pferd sitze, wenn wir im Unterricht neue Lektionen üben: Shabou kann das eh alles! Woher auch immer. Ich muss nur die richtigen Hilfen erst lernen!

Klar habe ich bei der Ausbildung Fehler gemacht! Und ich würde auch rückblickend einige Sachen anders machen (später anfangen, ganz auf Hilfszügel beim Longieren verzichten usw.) Aber insgesamt ist Shabou sicher durch unsere ganzes gemeinsame Gelerne und durch alle gemeinsamen Erfahrungen zu MEINEM Pferd geworden. Und das obwohl ich die meiste Ausbildung einfach intuitiv gemacht habe. Ohne schlaue Bücher oä (Die habe ich im Nachhinein mal gelesen und war schockiert! Ich bin da viel behutsamer, aber gleichzeitig viel unbefangener und ungestresster drangegangen...)

Selbst meine Reitlehrerin meint, dass sie sich nicht auf Shabou setzt um ihm irgendetwas Neues zu zeigen. Wir sind so ein eigeschworenes Team, dass wir das selber erarbeiten sollen! Haben wir bisher ja auch immer geschaft.

Und dabei habe ich kein Pferd, dass nur von mir zu reiten ist. Jeder Reiter bei uns im Stall, der ein Händchen für flotte Pferde und eine ruhige Hand hat, kommt mit Shabou ohne Probleme klar!

Ich würde mir immer wieder ein junges Pferd kaufen und in aller Ruhe selber ausbilden! Und auch ohne permanente Hilfe von Reitlehrer/Bereiter, nur mit normalem Reitunterricht!

So, das war jetzt mal unsere Geschichte. Etwas lang, aber ich hoffe sie bietet doch einmal eine andere Sichtweise!

Viele Grüße
Anne
Zuletzt geändert von Momo am Sa, 29. Mär 2008 20:43, insgesamt 1-mal geändert.
minou
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Beitrag von minou »

Bei mir lief es eigentlich genauso ab wie bei Momo.
Alles war wie ein Spiel und wurde Schritt für Schritt erweitert, ganz ohne Stress und Druck. Mein Pferd ist jetzt 4 Jahre alt und total abgeklärt und zuverlässig.
Mein wichtigstes Hilfsmittel sind immer noch Leckerlies als Motivation. Eine Belohnung im richtigen Moment und der Süße würde Handstand mit Überschlag machen, wenn ich ihm erklären könnte, was ich von ihm will.

Ich habe schon einige Pferde selber angeritten, auch als ich reiterlich noch nicht annähernd so weit war wie jetzt und würde es immer wieder selber machen.

LG
Carola
******
Indem uns das Pferd sein Vertrauen schenkt, fordert es uns zu einer disziplinierten Reitweise auf. Charles de Kunffy
orest
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Beitrag von orest »

Hallo,

ich kann Momos Erfahrungsbericht ebenfalls zustimmen.

Mein Pferd war nicht total roh, als ich ihn das erste Mal ritt, aber nur wenige Male unter dem Sattel gewesen. Das Pferd, das ich vorher ritt, hatte einen ähnlichen Ausbildungsstand zu Beginn (RB, wurde dann irgendwann verkauft). Meiner ist heute mein echtes Traumpferd. Wir haben alles gemeinsam gelernt.

Letztes Jahr habe ich mehr 'Nebenbei' die junge Stute meiner Freundin 'angeritten'. Ganz unspektakulär. Bodenarbeit, Sattelgewöhnung, draufsitzen, Lenkung und Bremse. Ging problemlos, ich sollte 'mich halt mal draufsetzen' *schulterzuck*.
Heute geht die Stute unter einer Reitbeteiligung problemlos ins Gelände, ist brav, zuverlässig etc.

Die 'ersten' Schritte finde ich eigentlich gar nicht so kompliziert. Gerade für ausführliche Spaziergänge, Geländeritte usw. hat ein Bereiter in der Regel nicht die Zeit. Und es muss schon schneller gehen, als wenn man es selbst macht...
Wenn ich ein junges Pferd in Beritt geben würde, dann später um es dressurmäßig weiterbringen zu lassen.

Ich kenne mehrere Fälle, wo die Leute nachher mit ihrem im Beritt angerittenen Pferd doch nicht klarkamen.

Ich bin 'nur' ein normaler Freizeitreiter. Ich habe recht viel Erfahrung vom Boden aus, dressurmäßig bin ich aber bei den Grundlagen.

Gruß Tina
nanuk
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Beitrag von nanuk »

Hallo,

mit all´ Euren lieben Ratschlägen und Tips im Gepäck und zwei Pferden im Hänger bin ich am Wochenende in die nahe gelegene Reithalle gefahren.

Ich habe zwei Tage meine Kleine an der Hand gearbeitet, in kleinen Schritten und derer sehr bewußt. Sie ist einfach nur toll, sehr aufmerksam, sehr bemüht und sehr lernwillig. Was will ich mehr...

Ich bin zu dem Entschluß gekommen sie selbst weiterhin zu schulen, sie nicht in Beritt zu geben. Ich werde mir regelmäßig professionelle Hilfe dazu holen oder hin fahren. Aber ich werde sie nicht aus der Hand geben.

Danke für Eure Postings die mir die Entscheidung SEHR erleichtert haben.

Liebe Grüße
nanuk
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Rinchen
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Beitrag von Rinchen »

Hallo Ute,

na das klingt doch schön.

(Hattest gar nicht auf meine PN geantwortet.)
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Rabano26
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Beitrag von Rabano26 »

Momentan stehe ich selber auch vor der Entscheidung, kauf ich mir ein rohes Pferd oder ein eingerittenes... wir werden sehen was die Suche ergibt. Aber wenn es ein rohes oder gerade angerittenes wird, ich werd es NIEMALS in Beritt weggeben! Hab mir schon einen Ausbilder gesucht, mit dem ich das dann zuhause machen werde. D.h. hauptsächlich reite ich und er nur zur Korrektur/Kontrolle und unter meiner "Aufsicht".
Leider hab ich schon zuviel schlechtes gesehen mit "Beritt-Pferden", mein Rentner wurde leider auch in jungen Jahren "versaut" :(
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Anna
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Beitrag von Anna »

Hi,
ich habe mich damals für einen Beritt entschieden, weil ich schon denke, dass man sehr viel falsch machen kann wenn man noch kein Pferd ausgebildet hat. Gerade was die Gesundheit angeht.
Ich muss aber dazu sagen, dass ich den Ausbilder schon vorher sehr gut kannte und mit seiner Arbeit vertraut war. Von einem seiner Lehrer habe ich Cassandra.
Dennoch ist meine Stute damals krank geworden, wobei keiner so genau wusste woher das kam und was es letztenendes genau war. Das kann, denke ich immer passieren. Gerade wenn das Pferd das erste Mal länger weg ist und die Umgebung eine völlig andere ist.
Cassandra war damals insgesamt über ein halbes Jahr weg (mit Unterbrechung) und als ich sie wieder geholt habe gerade am Anfang ihrer Ausbildung - also eine Ausbildung in der wir uns ganz viel Zeit lassen, weil ich das so möchte. Den Rest bis zum heutigen Stand habe ich dann alleine weiter gearbeitet, wobei wir vier mal im Jahr Kurse haben (bei dem Ausbilder)...
Ich habe die Entscheidung nie bereut, denke aber auch, dass das anders hätte laufen können, wenn ich ihn nicht so gut gekannt hätte.
Es gehört eine Menge Vertrauen dazu, sein Pferd fremden Händen zu überlassen.
Lg Anna
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SandraMaria
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Immer schon Hausgemacht....

Beitrag von SandraMaria »

ich habe meine jungen Pferde seit dem ich denken kann selber ausgebildet teils mit teils ohne Begleitung....hab natrülich dementsprechend viel falsch gemacht und dementsprechend viel dabei gelernt....

es gibt zur Entscheidungshilfe ein Buch von Kerstin Diacont mit dem Titel Pferde anreiten, das ich persönlich sehr hilfreich fand, dort geht sie auf diverse Fehlerquellen ein und zeigt die Vor- und Nachteile auf....

vor ca. 3 Monaten stand ich dann nochmal vor der selben Entscheidung wie @nanuk. Wieso? Wird man sich fragen, nachdem ich neun eigene Pferde und über ein Dutzend fremde Pferde ausgebildet habe :?:

Na ganz einfach mein kleiner Traki den ich letztes Jahr aus dem Norden gehohlt habe ist für mich ganz etwas besonderes.....viiiiieeeelll ausergewöhnlicher und einzigartier als alle meine Pferde davor....ich liebe dieses Tier abgöttisch.....nun diese Einstellung erschwerte mir die Ausbildung des Pferdes weil, wie ich immer zu sagen pflege, ich emotional zu nah an dem Tier dran war und ich plötzlich eine panische Angst davor entwickelte dieses wundervolle für mich vollkommmene Pferd zu verderben weil ich etwas falsch machen könnte.....ich überlegte auch ob ich ihn weg geben sollte zum Anreiten damit das dann eine sachliche Ausbildung wird..... :!: Gott sei dank musste ich nicht lange überlegen, denn.....

... die Entscheidung wurde mir auf zweierlei Weisen abgenommen, zum einen kann ich mir die Ausbilder die ich an mein Pferd dran gelassen hätte eh nicht leisten, übersteigt ein bischen mein Budget, zum zweiten ist mein Traki ein echtes ein Mann(Frau)-Pferd...also was bleibt mir nun über? Ich habe mir jetzt eine bezahlbare Begleitung gesucht die mich mental unterstützt und was soll ich sagen? Alles halb so wild....

Ich bleib dabei lieber selber machen, ist kostengünstiger und das beste an der Sache man hat Zeit so viel man will und das denke ich ist der wichtigste Faktor, ich mach mir keinen Stress mehr denn wer könnte ein Pferd besser Ausbilden als der eigene Besitzer der sein Pferd liebt und ihm die Zeit der Welt schenkt....das denke ich kann man auch durch den besten Ausbilder nicht ersetzen.....

Ich plädiere für Selbst ist die Frau....denn da weiß man was man hat....und vergiss Fehler und Probleme.....man wächst dabei und bekommt die Chance unendlich viel Erfahrung zu sammmeln....

Also dann Hals- und Beinbruch und egal wie man sich entscheidet das wichtigste ist man steht dazu dann ist weder das eine noch das andere falsch....

LG
aus dem sonnigen Bayern
Sandra
....man wirft doch nicht ein ganzes Leben weg, nur weil es ein bischen beschädigt ist!!!! (aus Seabisquit)

die bitterste und gleichwohl die heilsamste Medizin ist SELBSTERKENNTNIS !!!
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