Hoden bei Junghengsten ab wann ertastbar?

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Sheitana
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Hoden bei Junghengsten ab wann ertastbar?

Beitrag von Sheitana »

Morgen!

Ich weiß gar nicht ob mir hier jemand zu der Frage helfen kann, aber ich frag sie einfach mal.

Mein kleiner ist jetzt 15 Monate alt. Ich habe jetzt einiges zu Klopphengsten gelesen und mache mir nun so meine Gedanken.

Manchmal findet man "mit 3 Wochen müssen beide Hoden ertastbar sein". Andere schreiben "die kommen bei vielen Hengsten erst mit 2 Jahren ganz runter".

Einen kann man bei Merlin sicher ertasten, den zweiten nicht wirklich, manchmal ein wenig, aber ich bin mir nicht sicher. Hinzu kommt, dass sie Zwerge die Hoden ja ziemlich lange noch hochziehen können.

Wer hat da Erfahrungen? Kallisto vielleicht?
LG
Sheitana
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heike61
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Beitrag von heike61 »

hallo,


warte ruhig noch , ab... 18 monaten müßte der "beutel" in der regel gefüllt sein.


gruß
heike
Zuletzt geändert von heike61 am Fr, 06. Jun 2008 15:25, insgesamt 2-mal geändert.
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Sheitana
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Beitrag von Sheitana »

Gut, dann hat er ja noch ein viertel Jahr.

Als ich hörte mit 3 Wochen muss alles da sein, mit einem Jahr oder so ist es schon viel zu spät war ich doch ein wenig geschockt... :roll:
LG
Sheitana
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kallisto
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Beitrag von kallisto »

Mit 18 Monaten ist er noch sehr jung und sicherlich noch nicht wirklich hengstig. Bei meinen waren beide Hoden erst zweijährig gut tastbar und man merkte auch sehr deutlich, dass die Hormonproduktion zugenommen hatte. Meist sind die Hoden auch nicht gleich groß in dem Alter. Lass ihm Zeit.

LG Susi
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susiesonja
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Beitrag von susiesonja »

Bei meinem ehemaligen Shettyhengst hat es sogar noch länger gedauert... Ist vielleicht nicht der Regelfall, aber möglich. Erst als er schon fast vier war, konnte man beide Hoden ertasten (und dann auch bald entfernen :wink: ).
Ich hatte mich schon fast damit abgefunden als der kleine Kerl eines schönen Sonnentages auf der Koppel lag und plötzlich beide Hoden zu sehen waren!
Sheitana
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Beitrag von Sheitana »

Danke, das beruhigt mich. Habe gestern auch noch mit meiner THP gesprochen, die meinte zwei Jahre wären auch ok.
Habe mir auch nicht wirklich vorstellen können, dass die schon zu früh zu sehen sind, habe aber doch ein wenig einen Schrecken bekommen als ich soviele Meinungen gelesen habe, die besagen mit einem Jahr spätestens muss alles da sein.

Danke für die Antworten!
LG
Sheitana
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heike61
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Beitrag von heike61 »

hallo,

steht dein fohlen mit stuten zusammen, wenn ja gut aufpassen, die kleinen "lümmel" werden schnell zum Don Alimento :lol: :lol:



gruß
heike
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Everl
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Beitrag von Everl »

Wann genau die Hoden zu sehen/tasten sein müssen, weiß ich leider auch nicht. Aber eins weiß ich genau: ich würde unbedingt ganz dringend dazu raten, Kastrationen ausschließlich in einer Klinik durchführen zu lassen.

In "meinem" Fall wurde die Kastration am Hof durchgeführt; das Pferd war damals dreijährig, es waren (so sagen die, die damals dabei waren) zwei Hoden sichtbar und wurden auch beide abgenommen, alles verlief ganz normal "wie bei allen anderen Pferden auch" - und trotzdem ist das Pferd leider ein Klopphengst. Definitiv, Blutwerte lügen da leider nicht.

Das ist aber natürlich nur meine ganz persönliche Meinung und nur ein Tipp am Rande :wink:
Carmen
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Beitrag von Carmen »

Mit spätestens 3 Wochen müssen die Hoden abgestiegen sein. Aber manchmal kann das Pferd sie wieder in die Bauchhöhle ziehen, wenn der Leistenkanal relativ weit ist. Dann ist nichts mit tasten.
Allerdings sind sie in dem Alter auch noch relativ klein, so dass man sie - wenn man ungeübt ist - kaum tasten kann.

Wenn du dir wirklich große Sorgen machst, dann lass eine Ultraschalluntersuchung machen. Wenn der Hoden da ist, wo er hingehört, sieht man ihn.

@Everl
Dann ist dein Pferd kein richtiger Klopphengst. Es gibt zwei Möglichkeiten:

1. Bei der Kastration ist gefuscht worden und noch Hodengewebe zurückgeblieben. Manchmal ist der Nebenhoden auch so groß, dass der TA ihn mit dem Hoden verwechselt. Kann man eigentlich nicht, aber ist tatsächlich schon vorgekommen. Dann wurde nur der Nebenhoden entfernt und der Hoden ist dringeblieben und produziert lustig weiter Testosteron.

2. Bei manchen Hengsten findet sich im Bereich der Nebenniere - dort wird der Hoden gebildet und steigt später ab - zusätzliches Hodengewebe, was Hormone produziert. Da kann der TA nichts für, das kann er vor der Kastration nicht wissen.

Das hat aber beides nichts damit zu tun, ob die Kastration in der Klinik durchgeführt wurde oder draußen.

Du kannst ebenfalls einen Ultraschall machen lassen, um sicher zu gehen, dass alles aus dem Hodensack entfernt wurde. Man glaubt manchmal nicht, was für komische Dinge passieren...
"Es gibt schon viel zu viele Pferde, die Gefangene sind. Wenn wir unser Pferd lieben, müssen wir [...] ihm so viel wie möglich von seiner Freiheit zurückgeben." Sylvia Loch
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Everl
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Beitrag von Everl »

@Carmen, vielen Dank - aber da hat mir die Klinik was anderes gesagt. Ich bin kein Tierarzt und kenne mich daher bei solchen Spezialfällen nicht aus... hier mal die Aussage der Klinik:
@Everl
Dann ist dein Pferd kein richtiger Klopphengst.
Doch - ist er. Leider.
Der HCG-Stimulationstest hat leider ein sehr eindeutiges Ergebnis gezeigt. (Da werden weibliche Hormone gespritzt und danach in bestimmten Zeitabständen mehrmals Blutproben entnommen, um den Verlauf der Testosteronwerte im Blut zu kontrollieren. Hiermit ist angeblich zweifelsfrei feststellbar, ob eine Testosteronquelle = Hoden im Körper vorhanden ist oder nicht. )

Laut Aussage der Klinik (hab ich auch schriftlich) ist eindeutig das Vorliegen eines Kryptorchismus bewiesen.

Es gibt laut Klinik folgende zwei Möglichkeiten:

1.) beide Hoden wurden korrekt entfernt, aber: es ist noch ein dritter Hoden vorhanden, den der Tierarzt nicht finden KONNTE, denn drei Hoden gibt es nur wahnsinnig selten und wenn vorhanden, dann kann sich der dritte Hoden irgendwo im Bauchraum befinden (kann wandern)

2.) bei der Kastration wurde ein Stückchen Hodengewebe "vergessen". Dieses Stückchen kann die Funktion des Hodens angeblich fast vollständig wieder aufnehmen und leider kann es sich ebenfalls irgendwo im Bauchraum befinden (kann ebenfalls wandern).

Möglichkeit 2 ist die wahrscheinlichere.
Das hat aber beides nichts damit zu tun, ob die Kastration in der Klinik durchgeführt wurde oder draußen.
Das ist zwar richtig, aber trotzdem würde ich künftig kein Pferd mehr ambulant kastrieren lassen.
DENN: ein Fehler wie in Möglichkeit 2 beschrieben dürfte bei klinischer OP bei weitem seltener vorkommen als bei der etwas rustikaleren ambulanten Methode direkt im Auslauf zuhause.

Bei uns ist es so:
nachdem die Kastration ja bereits vor längerem vorgenommen wurde, ist nun nicht klar, auf welcher Seite sich denn ein etwaiges Stück Hodenrestgewebe befinden könnte. Darum müsste man im Falle einer OP eben auf glücklichen Zufall hoffen, dass man auf der richtigen Seite im Leistengang anfängt zu suchen. Hat man Pech, muss man die andere Seite ebenfalls eröffnen. Hat man noch mehr Pech, ist das Teil gewandert und der gesamte Bauchraum muss durchsucht werden. Hat man noch mehr Pech, findet man nichts und hat außer hoher Ausgaben und viel Risiko nichts erreicht. Ultraschall ist angabegegemäß ebenfalls nicht weiterführend, da im Falle einer Wanderung durch den Bauchraum viel zu viel anderes Gewebe "im Weg" ist und man ja auch gar nicht weiß, wo man eigentlich suchen soll.
Summa summarum also eine sehr teure und sehr riskante OP mit zweifelhaften Erfolgsaussichten.

Ach, alles doof.

@Sheitana,
sorry dass ich Deinen Thread hier so auf Abwege geführt habe.
Aber vielleicht ist das auch für Dich / euch interessant, was so alles passieren kann ?
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