1000 mal angebunden, 1000 Mal ist nichts passiert

Infos und Fragen rund ums Thema "wie Pferde denken"...

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DaMoTiRo
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Beitrag von DaMoTiRo »

Gute Idee. :)

Vielleicht probiere ich das wirklich mal SO aus. Bisher hatten wir keine weiteren Vorkommnisse - aber bei dem Langen muss man immer auf der Hut sein. Wie gesagt: 1000 Mal ist nichts passiert...
Solange Menschen denken, dass Pferde nicht fühlen, müssen Pferde fühlen, dass Menschen nicht denken.
Santana
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Re: 1000 mal angebunden, 1000 Mal ist nichts passiert

Beitrag von Santana »

DaMoTiRo hat geschrieben:Hallo Ihr Lieben,

ich hab da mal wieder ein kleines Problem mit meinem Großen.

Er hat schon mal so Anwandlungen, dass alles, was sonst völlig normal ist, auf einmal schlimm, bedrohlich und beängstigend ist. Also hängen wir uns dann plötzlich ins Halfter und ziehen, was das Zeug hält. Nur hält das Zeug leider meistens nicht. :?

Ich kann ihn also 1000 Mal an der gleichen Stelle anbinden und beim 1001. Mal reißt er mir Halfter, Strick oder Halfter und Strick kaputt. Man sieht ihm dabei an, dass er vor irgendetwas Angst hat - PANIK scheint aber nicht wirklich im Spiel zu sein, weil er nicht reißt und zerrt, sondern wirklich nur zieht und wartet, bis irgendetwas reißt.

Hat jemand ne Idee ?

:cry:
Ehrlich gestanden würde ich mich da ab sofort mit einer Gerte bewaffnen und wenn mein Pony das tatsächlich so macht, weils halt mal ausprobieren will, was das Material so hergibt, dann würde ich im richtigen Moment mal eine ordentlich auf den Pobbes...gepaart mit einem klaren "NEIN!!!" ähem :evil:

Und nein, ich habe kein schlechtes Gewissen dabei! (Ich bin eigentlich absoluter Pazifist aber so etwas dulde ich nicht). Wenn es Angst ist, dann müßtest Du ja herausfinden können, wovor?

Was manchmal hilft, notorischen ich krieg jetzt Panik, weil ich angebunden bin-Pferden die Angst zu nehmen ist interessanterweise das Anbinden an einem Halsring anstelle eines Halfters. Problem ist halt, wenn sie erstmal rausgekriegt haben, wie locker man das Anbindezeug zerfetzen kann und damit durchkommt, ist es schwer...
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-Tanja-
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Beitrag von -Tanja- »

Unsere Anbinderinge sind am Stall befestigt, der außenrum aus Schwartenbrettern besteht. Amor hat sich mal erschrocken, ist nach hinten gesprungen und hatte plötzlich ein 4 m langes Schwartenbrett mit am Strick... :lol: Ist nix passiert. Kam auch in den sieben Jahren nur dieses eine Mal vor.

Ich habe Amor aber auch aus anderen Gründen darauf trainiert, unangebunden stehenzubleiben. Man hat auf Wanderritten nicht immer die Möglichkeit, das Pferdchen irgendwo anzubinden. Da muß er stehenbleiben können. Aber das dauert. Das geht nicht von heute auf morgen und bis nächsten Monat.......

Habe auch mal von einer Vorrichtung gelesen. *grübel* Also da ging der Strick irgendwie über das Halfter und von dort aus um den Bauch rum. Wenn das Pferd rückwärts zog, zog es ihm den Bauch zusammen, was natürlich unangenehm ist. Wäre evtl. einen Versuch wert.

Persönlich bin ich kein Freund von Gertenschlägen, weil ich möchte, daß das Pferd zwar Resprekt, aber keine Angst vor der Gerte hat und die Gerte für mich ein absolutes Feininstrument sein und bleiben soll. Was natürlich nicht heißt, daß das immer so bei mir war. :wink: Früher... Heute würde ich's jedenfalls nicht mehr machen.

lg, Tanja
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Reiten ist nicht weiter schwierig, solange man nichts davon versteht.
Aus: "Vollendete Reitkunst", Dr. Udo Bürger, 1959
Santana
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Beitrag von Santana »

naja, wir nehmen eigentlich nie eine Gerte :wink: (Ich meinte natürlich auch nicht durchprügeln! Aber schon deutlich allez-hopp und zwar nach vorne!)
Kita
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Beitrag von Kita »

Ähm, Halsring bitte nicht...bei solchen Pferden schon 3mal nicht...hab schon live miterleben müssen, wie sich eines in Panik fast erhängt hat.
Da half übrigends auch nur hinten mit Schmackes draufhauen...unter Zug bringt man die Dinger nämlich auch nicht auf.
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Nadja
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Beitrag von Nadja »

Ich kann nur aus unserer Erfahrung Ratschläge geben: Meiner machte das in seinen jungen Jahren auch. Er hatte mir aus heiterem Himmel zig mal schon ziemlich alles zerrissen, was es zu zerreissen gab... Wir hatten das glücklicherweise aber in den letzten Jahren nicht mehr. Versucht habe ich zuvor vieles. Heute gibt es bei mir nur noch die Elastikhalftern von Kavalkade. Wenn ein Pferd Panik schiebt und merkt, dass er nicht oder nur schlecht loskommt, steigert sich das ins Unermessliche, bis es wirklich kracht (und da kann auch das Genick arg in Mitleidenschaft gezogen werden)! Meiner hat damals gelernt, dass er mit seiner Halfter gut loskommt, wenn er sich erschreckt oder Geister husten hört. Das hat er dann nur noch wenige Male gemacht. Seither hatten wir dieses Problem wirklich nie mehr und er steht sehr entspannt am Anbindeplatz; geht nebenbei was soll... :wink:
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Anchy
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Beitrag von Anchy »

Das kenne auch ich, leider :cry:

Meine Stute hat aber keine generelle Angst angebunden zu sein, noch demoliert sie absichtlich das Material.

In der Regel erschrickt sie vor irgendwas und überträgt die Panik auf das angebunden sein.
EIne Soll-Bruchstelle habe ich immer, zumindest ist sie so angebunden, daß sie in der Not schnell frei ist. Sie rennt dann nicht fort , sondern bleibt sofort stehen und alles ist wieder gut.

Ich glaube nicht, daß man derartiges Verhalten absolut abstellen kann, außer das Aufhängen geschieht aus einer Unart heraus.

Anchy
Wenn Du es festhalten mußt, hast Du es schon verloren
Unbek. Ecuyer
Carmen
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Beitrag von Carmen »

Ich kann meine Stute anbinden und 99mal steht sie ganz brav, beim 100. Mal reißt sie sich los. Ab und an hilft anbrüllen, aber eben nur manchmal. Da sie mir bei einer solchen Aktion schon auf dem Allerwertesten gelandet ist und ich daher Angst habe, sie könnte sich verletzen, bin ich dazu übergegangen, sie überhaupt nicht mehr anzubinden.

Ich habe mir das Anbindesystem von Geitner gekauft. Ich finde, das Ding ist sein Geld wert. Meine Stute fängt immer dann an, panisch zu ziehen, wenn sich der Strick spannt und sie Zug auf das Genick bekommt. Durch das Anbindesystem wird der Strick nie straff, sondern gibt weich nach. Auf diese Weise wird sie nicht panisch und steht brav.

Mein Wallach lässt sich gut anbinden und macht da keine Probleme. Bei ihm hab ich das Anbindedingens auch mal versucht, aber der Bursche kam ganz schnell dahinter, dass er nur ziehen muss und der Strick dann nachgibt. Für ihn ist es also nichts.
Für meine Stute aber absolut genial. Keine Stürze mehr, keine zerrissenen Halfter und kaputten Stricke mehr. Kann ich nur empfehlen.

P.S. Vorher haben wir viel trainiert und ich habe alles mögliche ausprobiert. Aber diese Macke hat sie und die bekomme ich auch nicht mehr weg. Jetzt haben wir uns arrangiert.
"Es gibt schon viel zu viele Pferde, die Gefangene sind. Wenn wir unser Pferd lieben, müssen wir [...] ihm so viel wie möglich von seiner Freiheit zurückgeben." Sylvia Loch
jerryli
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Beitrag von jerryli »

1000 mal angebunden 1000 mal is nix passiert es hat zoop gemacxht ^^
ok
nee wir hatten ma nen haffi der an einem anbindeständer mit beton angebunden war er hat so gezogen das er den ständer samt beton unten rausgerissen hat und mit geschliffend as beton is immer ans bein und hat die kniescheibezertrümmert :-(
naja er konnte danach auch nocht etwas laufen! aber nicht mehr so viel und gut!
lg
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Janina
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Beitrag von Janina »

@jerryli:
Das hilft aber nicht wirklich das Problem zu lösen...

btt:
Ich finde halt wichtig, dass man "analysiert", aus welcher Motivation heraus das passiert. Ist es echte Panik/Angst würde ich anders reagieren, als wenn ich den Verdacht hätte, das Pferd hat damit einfach eine gute Methode gefunden die evtl. langweilige Zeit am Putzplatz etwas "aufzupeppen" 8)
In letzterem Fall finde ich ein scharfes Wort oder auch ein Klaps mit der Gerte okay, da es einfach eine Unart ist.
Bei ängstlichen Pferden kann das das Problem noch verstärken.
Der erste Luso meines Vaters z. B. hatte zieml. Platzangst. Nicht nur beim Anbinden, auch im Hänger, etc.
Hätte man den da auch noch durch Gerte/Schimpfen zusätzlich unter Druck gesetzt, hätte der wahrscheinlich einen Herzinfarkt bekommen :(
Wirkl. gelöst haben wir das Problem nicht, da er nach drei Jahren verstarb.
Also bei einem ängstlichen Pferd würde ich versuchen, mögl. in der Nähe zu bleiben u. es im Zweifelsfall immer schnell loszumachen. Wenigstens ist so das Verletzungsrisiko geringer.
jerryli
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Beitrag von jerryli »

das is ja auch keine Lösung sondern ein Beispiel :O
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Ameen
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Beitrag von Ameen »

Also, ich muss hier auch mal meinen Senf dazu geben. :wink:
Mein Stütchen hat leider nie gelernt richtig angebunden zu sein. Von klein auf an hat immer der Strick nachgegeben (sobald sie zog, wurde los gelassen...). Sie schmeißt sich zurück, wenn sie vor etwas Angst hat (z.B. eine gefährliche Wasserpfütze :shock: ) oder, wenn sie Zug auf dem Genick bekommt. Dabei hat sie blanke Panik! Richtig schlimm. In so einer Situation hat dann auch nur einklapt auf den Allerwertesten geholfen, aber eine Lösung ist das nicht! Aber es kann schlimme Verletzungen verhindern.

Ich habe ihr beigebracht frei zu stehen, in jeder Situation (z.B. wenn ich den Sattel hole). Das klappt prima! :) Allerdings mache ich das auch nur, wenn es nicht so tragisch ist, wenn sie doch mal wandern geht, also in einem umzäunten Areal. Ansonsten würde ich alles, was ich brauche (Sattelzeug und so) in der Nähe plazieren.
Für uns ist es die optimale Lösung, weil sie sich schon häufiger fast stranguliert hätte und viel kaputt gegengen ist. :( Und ich habe mehrere Anbindeversuche gestartet und einfach beschlossen, dass es für uns nur Stress bedeutet! Sie will einfach nicht angebunden sein - Pferde sind (wie ja jeder hier weiß) Fluchttiere. Um diesen Fluchtinstinkt zu unterbrechen muss man früh anfangen. Wenn das nicht geschehen ist, ist es sehr schwierig und stressig diesen Teufelskreis zu unterbrechen.... :roll:
Übrigens kann Hotti ruhig stehen, wenn sie seitlich angebunden ist. Vermutlich, weil dann kein Zug auf das Genick kommt...
LordFado

Beitrag von LordFado »

ich kenne ein Pferd, das sich nur auf dem Turnier am Hänger losgerissen hat - vermutlich zu langweilig und wollte mal nacvh den Anderen sehen...

Die haben sie mit einem "Abschleppseil" angebunden - das sah geflochten aus wie ein Strick und etwa 1,50 lang. wenn man dran zog, wurde es länger und länger... Die Stute hat das einmal probiert, lief 5-10 Meter rückwärts und dann wars vorbei - machte keinen Spaß mehr offenbar. Vielleicht hilft das? reißt nicht und gibt auch keinen Druck aufs genick.
woody

Beitrag von woody »

hi
habe nun nicht alles gelesen.....bei meinem hat eine kleine strohballenschnur zwischen halfterring und anbindestrick gereicht. diese ist bei der panikattacke gerissen und er hatte keinen widerstand mehr und blieb dann stehen.
lg
annette
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