feines reiten ...auch mit dicken Pferden?

Rund um die klassische Reitkunst

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esme
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feines reiten ...auch mit dicken Pferden?

Beitrag von esme »

Auf Grund einer kleinen Diskussion über meinen Pferdewunsch und der dazugehörigen Rasse. :wink: "Leichter Noriker " bevorzugt Elmar/Schaunitz Linie
Würde mich mal interessieren was Ihr so dazu denkt *gg*
Ist es Utopie diese Pferde schön fein und gesunderhaltend zu reiten.
Ist es wirklich so abwegig damit ein bischen Dressur (fein) zu reiten?
Können die wirklich keine Seitengänge *gg* na ja meine ehemalige RB konnte das schon und ich weiß von eingien Kaltis die das können.
bin gespannt was ihr so dazu sagt besonders die Fraktion der wir reiten etwas dickere Pferde. :lol:

Mich fasziniert der charakter und ich ich mag das Aussehen. binhalt Freizeitreiter der a: gerne ein bischen Kringeles reitet viel spaß an seitengängen und son Zeug hat 8) und B große Schrittausritte liebt. ok auch mal ein flottes Galöpple aber insgesammt ehr nett beschaulich.

LG Esme
Sheitana
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Beitrag von Sheitana »

Also ich bin eine zeitlang mal eine Kaltistute geritten. Ich muss zugeben, anfangs war sie etwas, hmm stumpf? Wobei das wohl nicht nur an der Rasse lag, ich denke das findet man auch bei anderen Rassen. Hinzukommt, dass ich nicht grad groß bin und meine Beine grad mal übers Sattelblatt gingen... :P
Na einiger Zeit - als sie mal eine Idee davon hatte was ich von ihr wollte - war sie aber super fein zu reiten.

Ich denke das hat nichts mit der Größe und Schwere eines Pferdes zu tun, sondern wie es gearbeitet wird. Und gesunderhaltend reiten kann man jedes Pferd :wink:
LG
Sheitana
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Josatianma
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Beitrag von Josatianma »

Nun ja, das Pferd von Gerd Speicher ist ja nun auch nicht gerade als Leicht zu bezeichnen und geht in Barockpferdecups mit. :wink:

Natürlich kannst du auch auf solchen Pferden klassisch reiten. Sie werden garantiert nie so leicht Zick-Zack-Traversalen wie entsprechend leichtere Pferde. Man muß sich über die gewissen Trägheit im Klaren sein. Aber fein zu reiten können sie trotzdem sein. Und wie sheitana schon schrieb: gesunderhaltendes Reiten ist für jedes Pferd sinnvoll!
Liebe Grüße, Sabine

Ideale sind wie Sterne, man kann sie nicht erreichen, aber man kann sich an ihnen orientieren

"Sei du selbst die Veränderung, die du dir wünschst für diese Welt" Mahatma Gandhi
LordFado

Beitrag von LordFado »

ich habe ein "schweres Warmblut" (mehr schwer als warm...) aus polnischer Zucht in Beritt... Man muss sich eben bewusst sein, dass das nie ein Sportpferdetyp und nie ein leichtfüßiges Schweben sein wird - Lektionen lernen kann er genau wie jedes andere Pferd auch. Manches fällt ihm deutlich schwerer aber ich merke, wie es ihm immer mehr Spaß macht, je mehr er dazulernt und entsprechende Muskeln aufbaut. Auch mit so einem Pferd kann man Schub und Tragkraft entwickeln - man muss sich nur von der Norm-Schablone lösen, die man von den "normalen" Pferden her im kopf hat.

Zudem ist er deutlich sturer - oder eben selbstbewusster. Er weiß genau, wie stark er ist und ist deutlich dominanter als andere Pferde - wenn er dann aber mal mitmacht, ists auch aus Überzeugung. Auch den kann man fein reiten - wenn er aber grade eine null-Bock-Phase hat, ist manchmal schon einfaches Angalloppieren eine Herausforderung, die nur über minutenlangen "Kampf" geklärt werden kann, ein andermal macht er dafür schönste Traversalen...

Die Frage ist, welche Ziele du dir setzt. Gesunderhaltung und Gymnastizierung geht auf jeden Fall - Turnierstart würde ich überdenken.
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emproada
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Beitrag von emproada »

Auch mit schwereren Pferden kann man bei genügend Übung toll Dressur reiten. Man sollte sich wohl nur darüber im Klaren sein, dass man diesen Pferden keinen Gefallen tut, wenn man sie ewig galoppieren lässt. Wenn man es aber eh etwas gemütlicher mag, dann ist so ein Pferd doch ideal.
Viele Grüße Tina
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DynaMitreiterin
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Beitrag von DynaMitreiterin »

In den Werzingerkursen geht oft ein Shire mit. Der piaffiert (sieht sehr elegant aus!) und trotz der tellergroßen Hufe hört man ihn kaum auftreten. Sicherlich ist es einfacher, das mit einem dressurgezogenen WB zu machen, aber wenn man sich so im Forum umschaut, trifft man auf ein buntes Sträusschen von "ungeeigneten" Pferden, die dressurmässig geritten sind, einiges draufhaben und das auch noch zu ihrem Vorteil!
Wo kämen wir hin, wenn alle sagten, wo kämen wir hin, und niemand ginge, um mal zu schauen, wohin man käme, wenn man ginge.
(Kurt Marti)
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Jen
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Beitrag von Jen »

Hi

Schau mal in Leila's Ausbildungstagebuch. Da habe ich über die Ausbildung einer "leicht barocken" *räusper* Freibergerstute (=leichtes Kaltblut) geschrieben. Die meisten Pferde sind - wenn sie denn eine gute pferdische Erziehung genossen haben (Aufzucht!) - von Natur aus recht fein zu händeln. Was Kaltis aber mehr als ihre feinblütigeren Verwandten haben, ist mangelnde Distanz. Das beobachtete ich sowohl in der Herde, als auch im Umgang mit dem Menschen. Für sie ist es normal sich auf deinen Schoss zu setzen *ächz* ;) Ist das freundlich aber konsequent geklärt, dann ist es meist kein Problem.

Wenn man sich ein Pferd, besonders ein eher gemütlicheres, fein erhalten will, dann bedeutet das SEHR GROSSE Selbstdisziplin. Man muss selber absolut fein reiten und darf sich nicht dazu verleiten lassen, ständig nachzutreiben. Die Zossen sind schlau und verändern ihr Tempo unmerklich und werden langsamer und langsamer und laaangsaaamer und dann ist's schon zu spät. Schon beim ersten Ansatz vom Langsamerwerden muss man reagieren. Und dann sofort wieder aufhören zu treiben! Wenn man sich eben zum ständigen Treiben verleiten lässt (was man selber eben oft im ersten Moment gar nicht merkt!), macht man sich das Pferd nur noch zäher. Solche Pferde reagieren oft auch auf Schenkeldruck eher mit Gegendruck. Leila z.B. wurde ganz am anfang auf Schenkeldruck eher langsamer, weshalb ich sehr viel mit meiner Körperenergie (von der alexander Technik her) und mit der Gerte (kannte sie ja von der Bodenarbeit her) geritten bin. Gerte nicht als Strafe, sondern als vorwärtstreibendes Signal, wie beim Longieren. Schenkel nur sehr dosiert eingesetzt, NICHT die Ferse! möglichst immer nur den oberen Teil der Wade. Sie war extrem fein zu reiten, trotz ihres imposanten umfangs :D Und SH lernte sie auch tiptop sowie ein paar kleine Hüpfer lagen drin :)

Das wichtigste finde ich, dass du auf DEINE Bedürfnisse hörst und wenn dir der Noriker gefällt, dann soll es ein Noriker sein. Es scheint ja, dass der deine Bedürfnisse ganz gut decken könnte. Lass dir nicht von anderen ein Pferd aufschwatzen, das nicht zu dir passt. auch unter den norikern gibt es sicher etwas temperamentvollere Exemplare und wenn du gerne etwas Dressur reitest, tust du dir sicher einen Gefallen, wenn du nicht den faulsten aller Vertreter auswählst ;)
Liebe Grüesslis, Jen
***
Das Maul des Pferdes ist kein Bremspedal! Martin Plewa
esme
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Beitrag von esme »

Hi
Ja ich habe halt die Schaunitz / Elamr linien im Auge die haben noch recht vie leinschalg von Vollblütern und Elamr Andalusier ;)
sprich die Spritzige Variante :D
ich bin jetzt 3 jahre lang ein kleines sdt. KB geritten ein echtes Schiff und sie hat mir viel Spaß gemacht. Tunier mag ich nicht gehen ... ist für mich der Anspruch schön fein zu reiten. Bin so weng Penquitt orienteirt und eigentlich Westernreiter *gg* na ja um es ganu zu sagen
Leidenschafftlicher Freizeitreiter
Ich liebe grade den "großen Kopf" und die denkende Seite gepaart mit absolutem Arbeitswillen wenn mann es dann wert ist *gg*
Das mit dem Kämpfen kenn ich zu genüge es wird weniger und auch das mit dem treiben kenn ich auch :D Dein Ansatz hat bei Hanna auch geholfen. Hier habe ich ein kleines Vildeo von uns kurz vor dem aufhören ... nicht so genau auf den Kamikazehund achten ..grummel ...

http://www.gmx.de/mc/j7auLxR3UJOCtwMDnDdp8WmJhpsvB5

*schnüf* trauer ihr immer noch nach ist ja auch noch nicht solange her...

LG Esme
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Celine
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Beitrag von Celine »

Mein schweres Warmblut ist kein bisschen träge oder behäbig. Da kenne ich Hannoveraner, die schnarchiger sind. Ist eben auch von Pferd zu Pferd verschieden. Der Papa von meinem ging als Schweres Warmblut in der Dressur bis Grand Prix mit, trotz seiner 750kg.

Viele sogenannte "Barockpferde" sind doch schwer und gehen trotzdem Lektionen der Hohen Schule, sogar Schulen über der Erde, wie z.B. die Knabstrupper von Bent Branderup.
Julia
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Beitrag von Julia »

Hey :D
ich habe auch eine Warmblut-Spanier Stute wo der Spanier sich eigentlich nur in der Bewegung zeigt und der Warmblutteil ist wie LordFAdo so schön schrieb auch eher schwer als warm :wink:
Es ist schon so dass alles ein wenig länger dauert und sie einfach mehr Muskulatur braucht, mehr seitwärts und Biegung um locker zu werden..(habe im Gegensatz auch eine ganz feine Trakehner-Andalusier Stute)
Aber es macht auch mit der schwereren unendlich Spaß und ich möchte sie nicht missen. Und es ist noch mehr ein Geschenk wenn sie leicht und locker wird, weil der weg dorthin für sie einfach "schwerer" ist :lol:
Liebe Grüße, Julia
Carmen
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Beitrag von Carmen »

Die Dressur ist fürs Pferd da, nicht das Pferd für die Dressur.
"Es gibt schon viel zu viele Pferde, die Gefangene sind. Wenn wir unser Pferd lieben, müssen wir [...] ihm so viel wie möglich von seiner Freiheit zurückgeben." Sylvia Loch
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fraumelzer
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Beitrag von fraumelzer »

Haha - mein Motto.... :wink:
Also ich bin da auch ganz Eurer Meinung. Kjeldal ist sicher auch nicht super dressurgeeignet - aber was täten wir ohne sie??
Dann würde er sicher rumlaufen wie es leider die meisten Fjordis tun - Kopf hoch, Unterhals raus, Rücken fest, Zähne aufs Gebiss und dann ab die Post. Na toll.
Ich hab kein Interesse an irgendwelchen Turniererfolgen. Ich will mein Pferd so gut es geht fördern und ihn "gesund reiten". Das ist alles. Spaß hab ich nur deswegen mit ihm - denn ich hätte keinen Bock immer nur mit Kraft und Gewalt zu reiten und mit ihm zu kämpfen.
Also - "Mut zum Bauch" würd ich sagen. :lol:

Gruß, Anja
Die Dressur ist für das Pferd da, nicht das Pferd für die Dressur.
esme
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Beitrag von esme »

Danke für die vielen Interessanten Antworten :D
mein Bauch sagt ein kleines Dickes Pony nicht zu wuchtig <=750 kilo *gg*
und wenn es dann mal so weit ist ...
sehn wir mal wo wir landen
LG Esme
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Sunknúni
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Beitrag von Sunknúni »

Gerade Noriker aus den beiden Linien, die du genannt hast, sind ja wirklich spritziger. Ich hatte ja mal eine "Reit"beteiligung auf einem (war noch nicht angeritten). Und der hat wirklich tolle Gänge und ist auch recht gut galoppiert. Einzig der Dickkopf könnte beim feinen Reiten manchmal einen Strich durch die Rechnung machen...
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Jen
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Beitrag von Jen »

Sunknúni hat geschrieben: Einzig der Dickkopf könnte beim feinen Reiten manchmal einen Strich durch die Rechnung machen...
Dazu möchte ich nru folgendes sagen: Fein reiten heisst NICHT PASSIV reiten! ;)

@esme
das bild kann man leider nicht anschauen, dafür müsste man in dein account eingelogt sein. Du musst es entweder auf deinen rechner runterladen und dann als Datei an den Beitrag anhängen oder irgendwo im Netz auf einer Gratis-Fotoseite raufladen und dann diese Adresse hier reinstellen.
Liebe Grüesslis, Jen
***
Das Maul des Pferdes ist kein Bremspedal! Martin Plewa
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