Unterschied Kandare Trense

Rund um die klassische Reitkunst

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lusitano-fan
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Beitrag von lusitano-fan »

Hallo alle zusammen,

das Thema finde ich sehr sehr interessant, da ich gerade am Freitag auf einem (FN-)Dressurlehrgang zuschauen war, wo doch tatsächlich der Lehrer einer Reiterin die Kandare weggenommen hat :shock: hat mir richtig imponiert :twisted: vor allem als sie dann weitergeritten ist und das Pferd sich mit doppelt gebrochener Trense hinter die Senkrechte verkrümelt hat...

Ich selbst reite meinen mit doppelt gebrochenen Gebiss, obwohl mir vor ein paar Monaten noch prophezeit worden ist, dass das sehr schwer werden würde ('damals' bin ich ihn mit doppelt gebrochenem Pelham geritten :oops: )
Für mich ist es einfach angenehmer mit 'normalem Gebiss' zu reiten, weil ich das seit Jahren kenne...ich bin mir nicht sicher, ob ich jemals eine Kandare 'einsetzen' werde, da ich mir selbst nicht traue sie richtig benutzen zu können oder sogar meinem Pferd wehzutun...
Für mich ist daher die doppelt gebrochene Trense der Kandarre als 'Lebensversicherung' vorzuziehen...
Da ich sowohl Gelände als auch 'Dressur' mit meinem Pferd reiten möchte habe ich das Ziel sein Maul so weich wie möglich zu erhalten, dazu gehört eben auch, dass ich beim 'fetzen' kein Bremsgebiss einschnalle (so die Theorie...)

Klar sieht man viel, wenn man viele Reiter reiten sieht(auf besagtem Kurs, Springtunieren, Trainingshallen, Abreiteplätzen, Freizeitställen... ist mir da manchmal richtig schlecht geworden), aber man hat ja immernoch einen Mund um Kritik zu äußern und wenn das nicht hilft oder man sich nicht traut, dann verlebt man eben ein Leben als Vorbild :engel:

Liebe Grüße
Gesa
gamberro
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Beitrag von gamberro »

ich reite zur zeit mit kappzaum kandaren kombi mit dem ziel einhändig blank zu reiten. was im schritt und trab auch schon geht im galopp aber noch nicht, weil da sind wir noch nicht so weit.

er hatte nur recht schnell begriffen wie man sich dem kappzaum entziehen kann und deswegen dann die kombi.

am langen zügel arbeite ich z.b. nur auf kappzaum..

lg
Ein Hengst ist auch nur ein Pferd!..
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emproada
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Beitrag von emproada »

@gamberro: aber wie erarbeitest Du richtige Stellung und Biegung auf Stange?

@Carmen: Phillipe Karl ist aber auch seit jungen Jahren Berufsreiter, dem traue ich im Gegensatz zu uns "normalen" Freizeitreitern zu, die Kandare für solche Abkauübungen richtig einsetzen zu können. Er hat das ja auch schließlich über lange Jahre gelernt und soviel guten Unterricht wie er hatte werden wir wahrscheinlich unser ganzes Leben lang nicht haben.
Viele Grüße Tina
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Gawan
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Beitrag von Gawan »

Ein Unterschied zwischen einer Trense und einem Hebelgebiss wurde glaube ich noch nicht erwähnt: Hebelgebisse wirken verzögert bzw. "in Stufen".

Wenn ich bei der Trense einen durchhängenden Zügel annehme, kommt in dem Moment, in dem sich die Zügel straffen, Zug auf das Gebiss.

Nehme ich sie bei einem Hebelgebiss an, bewegen sich zuerst die Unterbäume nach hinten, die Oberbäume nach vorne, das Gebiss dreht sich im Maul, bei einer Stange mit Zungenfreiheit bewegt sich letzere entsprechend nach vorne. Die Drehbewegung der Bäume wird schliesslich durch die Kinnkette gestoppt, und in diesem Moment beginnt der Hebel zu wirken.

Weiter gilt: Im Verhältnis zum Oberbaum längere Unterbäume haben eine stärkere Hebelwirkung, wenn der Hebel wirkt, ABER bei längeren Unterbäumen braucht es eine stärkere Annahme des Zügels, bis der Hebel wirkt.

Da das Pferd die Drehbewegung der Stange im Maul schon merkt, bevor der Zügel so ansteht, dass der Hebel wirkt, kann es auch reagieren, bevor der Hebel wirkt. Dadurch reicht schon das Anheben der weiterhin leicht durchhängenden Zügel um dem Pferd eine Botschaft zu schicken. Lange Unterbäume "verzeihen" zudem kleine Handfehler des Reiters, ohne dass gleich der Hebel wirkt.

Wichtig ist allerdings, dass nicht mit anstehenden Zügeln geritten wird, sondern mit leicht durchhängenden Zügeln, sonst wirkt der Hebel und es entsteht massiver Druck im Maul. Dies bedeutet für jene Reiter, die vom Reiten mit Trense eine eher "feste" Anlehnung gewöhnt sind, eine grosse Umstellung, weil der Reiter in seiner Hand von dem durch den Hebel ausgelösten Druck nichts merkt (100g Spannung pro Zügel können 1000g Druck auf Zunge und Laden auslösen).


Tanja Xezal
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(und der Schüler zeige Geduld, Demut und Hingabe)
Draussen bin ich 4:0 unterwegs, in der Halle 3:1, manchmal 1:3.
sinsa
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Beitrag von sinsa »

smilla hat geschrieben:.... und andererseits weiß ich nicht, ob Vermeidung DIE Strategie sein muss. Denn ich denke, dass man sich viel nimmt, wenn man auf die biegende Funktion der Trense von Anfang an verzichtet und sich so auch ein Korrekturmittel nimmt.
...und ich verstehe nicht, warum man sich mit einem gebrochenen Gebiss herumplagen soll, wenn eine Stange so viel angenehmer ist :kopfkratz:
Nehmt mal ein gebrochenes Gebiss in den Mund und wirkt mit den Zügeln ein. Danach das gleiche mit einer Stange. Sowas kann erhellend sein und mir stellt sich langsam eher die Frage, warum es denn unbedingt ein gebrochenes Gebiss sein muß.
Provokant gefragt:
Weil es angeblich so "weich" ist?
Weil man das so macht?
Weil man eben erst auf Wassertrense reitet?
Weil Stangen so böse sind?
Weil es schwerer ist, beim Mensch am Sitz und den Hilfen zu arbeiten ?
Weil es schwieriger ist beim Pferd einen Schenkelgehorsam zu installieren?
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Mimi
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Beitrag von Mimi »

sinsa hast du echt schon ein Gebiss in den Mund genommen? :shock:
Wie hat sichs denn angefühlt :?: :!:
Reiten: Das Zwiegespräch zweier Körper und zweier Seelen, das dahin zielt, den vollkommenen Einklang zwischen Ihnen herzustellen.
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Susanne
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Beitrag von Susanne »

@ Gawan: Mein Pferd reagiert auf Wassertrense auch am durchhängenden Zügel auf ein Schließen der Hand (zumindest an guten Tagen). Also, ich will hier nicht die Kandare verteufeln, ich will nur anmerken, daß die Wassertrense nicht auf Vollkontakt sein muß, damit das Pferd etwas merkt.
@ sinsa: Ich reite mein Pferd mit einem einfach gebrochenen Gebiß, weil ich so einseitig biegen und stellen kann, was bei diesem Pferd mit seiner jahrelang extrem antrainierten Schiefe besonders wichtig ist. Vorallem im Winter, wenn wir alle steifer sind. Und das ginge auf blanke Stange nicht. In Kombi sicher wohl auch wieder. Nur hat sich mir bei diesem Pferd noch kein einziger Vorteil gezeigt, den die Kandare hätte. Aber das ist wohl auch wieder Pferdeabhängig.
Liebe Grüße
Susanne
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sinsa
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Beitrag von sinsa »

Ja, habe ich.
Meiner völlig subjektiven Empfindung nach ist eine Stange angenehmer und gleichzeitig wesentlich deutlicher. Sie liegt ruhiger, kann nicht so viel Schmerz bereiten, wie ein gebrochenes Gebiss und man kann sich besser darauf festbeißen, wenn man sich gegen grobe Einwirkung wehren möchte. Unangenehm sind dagegen die Gelenkverbindungen der gebrochenen Trensen. Sie wirken ständig wie ein Fremdkörper, kommen schnell an die Zähne oder quetschen die "Lefzen" ein und sie sind undeutlich, weil man ständig etwas auf der Zunge fühlt. Im Dauertest kann ich mir vorstellen, dass das sogar auch die Zunge eher abstumpft, als das Pferd fein macht.
Meiner Meinung nach kann eine Wassertrense bei unsachgemäßem Gebrauch mehr schaden, als eine Stange.
Auch getetstet habe ich Gebisse mit Ringen und Gebisse, die durch Knebel oder ähnliches einen seitlichen Hinweis geben. Die Knebel sind nicht ohne, wenn das weiche vom Mung gegen Zähne gedrückt wird, aber wenigstens gibt der "Schmerz" dann einen klaren Hinweis, was verlangt wurde. Die Ringe schmerzen einfach, wenn sie mal klemmen. Wenn man stark einseitig an einer Wassertrense zieht, dann wirken die viel dünneren Ringe natürlich wesentlich schärfer, als ein oft recht breiter Knebel. Der angebliche Effekt, dass ein gebrochenes Gebiss einseitg wirken kann, weil es ein wenig Spielraum hat um seine Lage einseitig zu verändern hatte bei mir keine Wirkung und sagte mir daher gar nichts.
Wenn ich auch noch gekaut habe, wenn einseitig leicht eingewirkt wird, verpufft die Wirkung sogar vollkommen, da dass Gebiss in dem Moment ohnehin in Bewegung war.
Mein Fazit ist daher: Mit der Stange kann ich feiner einwirken, weil sie genauer ist und weniger stört. Wirke ich darauf ein, ist sie wesentlich deutlicher, als ein gebrochenes Gebiss und somit ist sie für mich wesentlich fairer.
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Medusa888
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Beitrag von Medusa888 »

Larry hat geschrieben:Hallo,
Im Grunde sollte aus meiner Sicht ein reell ausgebildetes Pferd, welches derzeit auf Kandare geritten wird, gleiche Lektionen und Arbeitsfreude auch auf Trense zeigen können.
So sollte es sein. Mein RL (FN) läßt ein Pferd welches noch unerfahren auf Kandare ist, zunächst nur v/a und einfachste Lektionen reiten und zwar nur die Lektionen, die das Pferd auf Trense beherrscht.
Als ich noch ganz unerfahren war, war die "Kandarenreife" mein größter Wunsch und erklärtes Ziel. Irgendwann kam der große Tag und ich durfte die Kandare das erste Mal im Unterricht benutzen. Es war alles wunderbar, unsere Pferde sind durch das Fahren ohnehin Stangengebisse gewohnt und mein Großer geht mit Trense oder Kandare gleichermaßen nett in der Anlehnung und kaut entspannt.
Jetzt wo ich es offiziell darf reite ich trotzdem nur noch 2-3 mal jährlich mit Kandare und dann ist sie meist nur "zu Besuch". Denn Lektionen lernen sollte man meines Erachtens wirklich nur auf Trense.
Larry hat geschrieben: Erstaunlicherweise hört man oft von dem einen oder anderen Reiter, dass ihm die Kandare die Sicherheit gibt, sein "temperamentvolles" Pferd besser im Galopp arbeiten zu können, da man es dann- man höre richtig- besser und leichter"bremsen" könne?!
Ich weiß von sehr bekannt Reitern (klassische Richtung), die ins Gelände grundsätzlich nur mit Kandare gehen. Diese Reiter sind definitiv sattelfest, deshalb verstehe ich es nicht ganz.
Ich habe ihm Schrank für seltene Gruppenausritte eine normale Stange liegen, weil mein Großer in einer Gruppe eine echte "Sau" wird. Sie wurde noch nie von mir benutzt. Aber ich halte auch in diesem Fall Trensen oder im Notfall Stangen für "sportlicher", als Kandaren.

Vielleicht sollte man zunächst an der eigenen Sattelfestigkeit arbeiten, bevor man sich mit solchen Geschossen zu Pferde sichert.
sinsa
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Beitrag von sinsa »

@Susanne Wenn ihr damit gut klarkommt, dann ist es die richtige Wahl für Euch :D Meiner Meinung nach, gehört in ein Pferdemaul das Gebiss, dass für das jeweilige Pärchen am deutlichsten und angenehmsten ist. Ob das gebrochen oder ungebrochen ist, spielt da für mich keine Rolle. Meiner Meinung nach ist die Vorliebe des Pferdes, aber vor allem die Reiterhand viel ausschlaggebender für die Gebisswahl.
Ich denke, dass das reiten auf Kandare wirklich anders ist, als das reiten auf Gebiss. Ich habe neulich einen Tierversuch gestartet und ein Stangenpelham erst vierzügelig, dann blank genommen und als letztes bin ich mit Halsring geritten. Ergebnis: Das Pelham am Trensenring geritten ging. Vierzügelig war Mist, weil völlig unklar, was ich wollte. Die Infos schienen das Pferd zu überfluten, was sicherlich mit dem Ausbildungsstand von mir und dem Pferd zusammenhängt. Einhändig blank ging genauso gut oder schlecht, wie auf Halsring mit einem Unterschied: Die Nase kam trotz durchhängender Zügel schön in die senkrechte und der Hals rundete sich. Ich würde als Fazit sagen, das ein Gebiss überwiegend als Ausbildungshilfe und eine Kandare überwiegend zur Überprüfung der Ausbildung dient. Zusätzlich hat die Kandare allerdings noch eine formende Wirkung.
Wenn man schauen möchte, ob man sich langsam in die Kandarenreife vorgearbeitet hat, wäre es für mich logisch, dies nicht mit einer Kandare zu testen, sondern dafür den Halsring zu nehmen. Man richtet damit einfach viel weniger Schaden an :lol: Womit ich ganz sicher nicht gesagt haben will, dass Du mit einer Kandare Schaden anrichten würdest. Ich denke da eher an solche Reitanfänger wie mich :wink: :lol:
Bernie
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Beitrag von Bernie »

Leider wird hier nur auf den Kopf "geschaut" und vergessen, dass der große Unterschied von Trense und Kandare darin beruht, wie sie auf das jeweilige Hinterbein wirken.

Was nun angenehmer ist oder nicht, das ist wohl wirklich von Pferd zu Pferd unterschiedlich (wobei ich es komisch finde, als Mensch eine Trense in den Mund zu nehmen, wir haben keine "Zahnlücke", viel zu wenig Platz, ich denke, dieser "Test" ist nicht repräsentativ), aber in erster Linie geht es darum, ob man die Hanken schon aktiv beugen kann oder nicht, DANN macht eine Kandare Sinn, denn genau das ist ihre Aufgabe.
sinsa
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Beitrag von sinsa »

Bernie irgendwie macht es aber schon Sinn, wenn man mal weiß, wovon man da redet, weil man es selber "erfahren" hat und man muß ja kein Gebiss nehmen. Mann kann sich ja auch selber was basteln, wa ähnlich ist ;-)
Es hilft ja nichts, immer nur darüber zu reden, wie etwas angeblich theoretisch wirken soll. Beim testen der Gebisse habe ich festgestellt, dass es gar nicht so einfach ist, mit dem gebrochenen so einzuwirken, dass es dem entspricht, was es theoretisch bewirken soll. Theorie und Praxis wichen irgendwie stark voneinander ab. Wenn man übrigens die Lippen über die Zähne zieht und dann ein Gebiss in den Mund nimmt bekommt man einen netten Eindruck davon, wie sich ein Gebiss wohl vermutlich auf dem Laden anfühlen muß. Güt übrigens, wenn man das GEbiss dann mit der Zunge von der Lade heben kann, was sich wiederum auch besser mit einer Stange machen läßt, als mit einem gebrochenen Gebiss.
Das Gebisse auch "Geschmackssache" sind habe ich erwähnt und auch deutlich darauf hingewiesen, dass es sich um meine persönlichen Empfindungen und Eindrücke handelt.

Nur, um mal ein wenig Öl in die Diskussion zu schütten: Wie beugt denn die Kandare die Hanke? Oder anders gesagt: was ist alles erforderlich, um die Hanke zu beugen und welchen Teil davon bewirkt die Kandare?
Sheitana
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Beitrag von Sheitana »

Medusa888 hat geschrieben:
Larry hat geschrieben: Erstaunlicherweise hört man oft von dem einen oder anderen Reiter, dass ihm die Kandare die Sicherheit gibt, sein "temperamentvolles" Pferd besser im Galopp arbeiten zu können, da man es dann- man höre richtig- besser und leichter"bremsen" könne?!
Ich weiß von sehr bekannt Reitern (klassische Richtung), die ins Gelände grundsätzlich nur mit Kandare gehen. Diese Reiter sind definitiv sattelfest, deshalb verstehe ich es nicht ganz.
Ich habe ihm Schrank für seltene Gruppenausritte eine normale Stange liegen, weil mein Großer in einer Gruppe eine echte "Sau" wird. Sie wurde noch nie von mir benutzt. Aber ich halte auch in diesem Fall Trensen oder im Notfall Stangen für "sportlicher", als Kandaren.

Vielleicht sollte man zunächst an der eigenen Sattelfestigkeit arbeiten, bevor man sich mit solchen Geschossen zu Pferde sichert.
Ich denke es gibt durchaus Momente/Pferde wo das sinnvoll ist, allerdings nicht auf Dauer.

Meine Warmblutstute war früher ein notorischer Durchgänger, die im Gelände einfach abgeschalten hat. Ich mit meinen nicht mal 50 kg hatte da keine Chance. Hier bin ich dann mit Western-Bit ins Gelände. Sie ist mir einmal ins Gebiss reingerannt, danach konnte ich sie im Gelände am langen Zügel reiten. Natürlich kam bei dem Problem auch noch weitere Arbeit auf dem Platz hinzu.

Das zweite Pferd wo ich das gemacht habe war eine Kaltblutstute. Als ich angefangen habe sie zu reiten war sie im Maul furchtbar stumpf. Sie bin ich anfangs auch mit Pelham ausgeritten, weil ich sie mit doppelt gebrochenem Gebiss nicht halten konnte. Aber auch hier wurde das mit vermehrter Platzarbeit natürlich besser, weil sie viel feiner wurde, aber ohne Stange wäre es mir im Gelände zu gefährlich geworden.

Ich denke es kann in einer konkrekten Situation durchaus ein Mittel sein, aber niemals auf Dauer, dann läuft irgendwas falsch.
LG
Sheitana
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sinsa
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Beitrag von sinsa »

Medusa888 hat geschrieben:
Larry hat geschrieben: Erstaunlicherweise hört man oft von dem einen oder anderen Reiter, dass ihm die Kandare die Sicherheit gibt, sein "temperamentvolles" Pferd besser im Galopp arbeiten zu können, da man es dann- man höre richtig- besser und leichter"bremsen" könne?!
Ich weiß von sehr bekannt Reitern (klassische Richtung), die ins Gelände grundsätzlich nur mit Kandare gehen. Diese Reiter sind definitiv sattelfest, deshalb verstehe ich es nicht ganz.
Ich habe ihm Schrank für seltene Gruppenausritte eine normale Stange liegen, weil mein Großer in einer Gruppe eine echte "Sau" wird. Sie wurde noch nie von mir benutzt. Aber ich halte auch in diesem Fall Trensen oder im Notfall Stangen für "sportlicher", als Kandaren.

Vielleicht sollte man zunächst an der eigenen Sattelfestigkeit arbeiten, bevor man sich mit solchen Geschossen zu Pferde sichert.
Vielleicht ist das ein Erklärungsansatz:
Ich fasse im Gelände meine Zügel höchst selten an. Die Richtung kann ich auch so angeben und gearbeitet wird in der Halle. Was man dann als Zäumung hat, ist relativ egal.
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Medusa888
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Beitrag von Medusa888 »

Sheitana hat geschrieben:Ich denke es gibt durchaus Momente/Pferde wo das sinnvoll ist, allerdings nicht auf Dauer.

Meine Warmblutstute war früher ein notorischer Durchgänger, die im Gelände einfach abgeschalten hat. Ich mit meinen nicht mal 50 kg hatte da keine Chance.
Bei solchen "Spezialfällen" würde ich niemals von sportlich oder unsportlich reden. Wer sich überhaupt traut mit solchen Pferden ins Gelände zu gehen, vor dem ziehe ich den Hut - egal mit welcher Art von Zäumung. Ich hätte nicht den Mumm. Ich bin hier nur von ganz normalen oder temperamentvollen Pferden ausgegangen.
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