Kraftfutter - wie regelmäßig?

Alles zum Thema Futter.

Moderator: susiesonja

Benutzeravatar
Jarit
User
Beiträge: 1217
Registriert: Di, 11. Nov 2008 17:24
Wohnort: L.E.
Kontaktdaten:

Beitrag von Jarit »

Eine Einstellerin mit Vollblut füttert ihm Müsli zu, weil er auch im Winter zu einem echten Hungerhaken mutiert. Das scheint zu helfen, denn jetzt ist der erste Winter, in dem er im Januar noch gut in Form ist. Außerdem lässt sie ihn nur mit Decke raus, damit er nicht die wenigen Reserven noch in Wärme umwandeln muss.

Mir hat mal jemand gesagt, dass man sich bei Hafer nicht so die Gedanken machen muss. Anders z.B. als bei Maische (wie schreibt man das? Ich mein die Reste aus der Brauerei) oder anderem Kraftfutter. Dort brauchen die Pferde für die Umstellung mehr Zeit. Ich denke, wenn die Portionen vernünftig ist, verträgt das Pferd sie, auch wenn es mal ein paar Tage kein KraFu gibt.

Was Skadi betrifft: Hatte heute gerade zufällig das Gespräch mit der RL. Sie sagt auch, so lange sie so viel Energie hat, bleibt es bei den Möhren. Wenn wir im Sommer wieder täglich mehrere Stunden in den Wald gehen und ich merke, dass sie schlapp wird, dann kann ich immer noch zufüttern.
LG
Jarit

Erfahrung heißt gar nichts. Man kann etwas auch 35 Jahre lang falsch machen. - Tucholsky
Benutzeravatar
fraumelzer
User
Beiträge: 638
Registriert: Mi, 14. Nov 2007 18:04
Wohnort: Augsburg

Beitrag von fraumelzer »

@jarit: Also bei Kjeldal handhabe ich das so: Er bekommt was von mir oder der RB, wenn er was tut - ansonsten wird er von der SB nicht gefüttert. Das reicht im völlig - Rauhfutter hat er ja genügend. Dazu gefrorenes Gras, dass er sich in liebevoller Kleinstarbeit aus dem Koppelboden hackt... :roll: :lol: :lol: Naja - wer's braucht :wink:
Die Dressur ist für das Pferd da, nicht das Pferd für die Dressur.
Benutzeravatar
cinnamon
User
Beiträge: 175
Registriert: Mo, 12. Feb 2007 13:36
Wohnort: Österreich

Beitrag von cinnamon »

fressstände sind zwar für den menschen sehr praktisch, zur kraftfuttervergabe allerdings oft denkbar ungeeignet.

wir hatten früher auch fressstände und obwohl unsere recht verträglich sind und die dinger auch gut kannten und problemlos reingingen, war die atmosphäre oft ziemlich gespannt.
wir sind dann dazu übergegangen aus kübeln zu füttern, die umgehängt werden und statt der stände gibt`s jetzt einfach eine liegefläche mehr :-)
ich find die eimer superpraktisch - einerseits kann man das futter schon mal gut vorbereiten, v.a. wenn man zum normalen getreide auch noch mineralfutter und zusätze gibt, außerdem geht das umhängen superschnell und läuft, solange man die rangfolge beachtet, auch sehr friedlich ab.
beim fressen selber ist die atmosphäre viel ruhiger und entspannter.
hier mal ein foto:

Bild

ich kann in deinem fall ehrlich gesagt die einstellung des sb`s absolut nicht verstehen. wir haben selber ein paar einsteller und ich könnte es als sb nicht verantworten, wenn da einer nicht in den stand geht, dass der dann einfach nichts bekommt??? :shock: selbst wenn der schneckenfett wäre, das geht ja mal gar nicht!
ich habe anfangs auch einen teil der pferde außerhalb gefüttert bzw. aus der hand halb in den stand hinein, um sie daran zu gewöhnen.
sowas sollte sich eigentlich von selbst verstehen...

lg alex
sinsa
User
Beiträge: 882
Registriert: Di, 13. Nov 2007 19:32
Wohnort: berlin

Beitrag von sinsa »

Wenn das Pferd abnimmt, sollte als erstes die Rauhfuttermenge angepaßt werden. Wenn ein Pferd sich nicht mehr in den Futterstand traut, dann kann es auch daran liegen, dass die soziale Struktur der Gruppe z.B. durch Futterneid aus dem Gleichgewicht gebracht wird. Sollte das so sein, ist das durch vermehrte Rauhfuttergabe bald wieder behoben und man ist gleich mehrere Probleme los. Das zu dünne Pferd, den Streß in der Herde und man kann dann auch wieder mit der regelmäßigen Kraftfuttergabe das Mineralfutter geben. Der in einem anderen Thread erwähnte Bauchhöhleninfekt wird vermutlich auch nicht von ungehfähr aufgetreten sein, oder? Hatte der auch seine Ursache in der Fütterung?
Benutzeravatar
Paso
User
Beiträge: 83
Registriert: Sa, 29. Mär 2008 10:19
Wohnort: Bonn

Beitrag von Paso »

Auch meine Stimme für mehr Rauhfutter :D Das ist das einzige, was gegen dünner-werden hilft! Ich würde sogar ganz radikal das Kraftfutter weglassen. Ganz einfach.

Wenn 4-5mal die Woche gefüttert werden kann, dann würde ich da einen Eimer eingewichte Heucobs mit Mineral (das braucht das Pferd) und 'nen Schuss Leinöl (langsam auf 80-100ml hochfahren) geben.
Wenn du dich wohler fühlst, dann misch ein Händchen Hafer unter.
Dazu ein paar Möhren und Äpfel - und schon ist dein Pflegetrieb befriedigt, den Gewissen beruhigt und ein Plazeboeffekt erreicht.

Dein Pferd wird von der größeren Portion Rauhfutter profitieren und dich für den großen Eimer lieben :wink:


Mein Pferd ist ein Verduauungspezialist und hat mit unregelmäßiger Zufütterung (schwankt zw 2-5mal/Woche oder auch gar nicht) überhaupt keine Probleme, wohl aber mit zuwenig Rauhfutter oder Narungskarenzen.
horido
User
Beiträge: 310
Registriert: Di, 26. Feb 2008 12:48
Wohnort: B-W

Beitrag von horido »

Hallo,

noch was zur Isifütterungspraxis für Warmblüter:

Unsere Warmblüter stehen auf einem Hof, wo die meisten Pferde Isländer sind. Davor waren sie immer zu dünn. Sie haben unbegrenzten Raufutterzugang (sehr wichtig). Kraftfutter bekommen sie sehr wenig. Da die Menge so niedrig ist (1,5 kg für 660 kg Pferd) füttere ich wie die Isibesitzer nur 1x täglich. Es gibt damit keinerlei Probleme. Auch keine Koliken (toi, toi, toi), Leistungsschwäche etc.

Von Frühjahr bis Herbst müssen sie auch einiges leisten, da wir gerne Jagden reiten. Bei Trainings oder Jagden erhalten sie die doppelte Menge an Kraftfutter auf 2 Portionen verteilt. Das reicht vollkommen. Liest man Fütterungsempfehlungen für Warmblütter, müssten sie bei dieser Leistung mindestens 6kg Kraftfutter bekommen. Ich habe bereits 2 verschiedene Tierärzte darauf angesprochen, da ich ja auch sehe, was andere Warmblutbesitzer füttern, aber die meinten ich müsse mir keine Gedanken machen. Wichtig ist, dass genug Raufutter gefüttert wird.

Die Kraftfutterration besteht aus 1kg Hafer, 0,5 kg Luzernfit (streng genommen ja eher Raufutter) und Mineralfutter von Iwest.

Ich sehe also das Problem (wie einige andere auch) nicht in der Kraftfutterfütterung, sondern vermute es eher beim Raufutter.

Alles Gute
Antworten