Philippe Karl auf der Equitana

Rund ums Thema Pferd und die klassische Reitkunst

Moderator: Josatianma

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mellison
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Beitrag von mellison »

Josatianma hat geschrieben:Videos werden noch kommen. Dann kann sich jeder selbst ein Bild machen.
Ah es gibt auch Videos, da bin ich aberr schon sehr gespannt!!!
LG mellison

Reiten ist ganz einfach denn du brauchst fast nichts machen. Reiten ist aber auch ganz schwer denn du darfst auch fast nichts machen.
gimlinchen
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Beitrag von gimlinchen »

toll! :-)
padruga
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Beitrag von padruga »

Ganz allgemein: Es muss nicht unbedingt das Verdienst von Hrn. Karl (oder einem x-beliebigen Ausbilder) sein, wenn ein Pferd nach 15 Minuten besser läuft als am Anfang. Selbst beim Vorreiten der Pferde (also bevor Hr. Karl aufstieg) hat es ja schon eine Verbesserung gegeben von dem Zeitpunkt an, als das Pferd in den Ring kam und dem Moment wo der jeweilige Reiter abstieg. Durchaus möglich dass diese Pferde auch unter "ihrem" Reiter am Ende losgelassener gelaufen wären wie am Anfang. Bei dem einen Pferd das ich gesehen habe, hätte es wahrscheinlich genügt, einfach die Zügel etwas länger zu lassen, die Hilfen etwas zurückzunehmen, an der Losgelassenheit zu arbeiten, usw.... um in eine leichte Dehnungs-und Entspannungshaltung zu kommen. Der "Aufwand" von Karls Methode schien mir nicht dringend angebracht zu sein, führte sicher zum Ziel, aber ich hatte den Eindruck eher über einen manchmal vielleicht unnötigen Umweg und vielleicht unnötige Verwirrung/Verspannung des Pferdes. Eine Schulter "frei zu machen" über den Umweg von Hrn. Karls Methode mag ja manchmal nötig sein, bei diesem einen Pferd sah ich dafür aber keine dringende Veranlassung.
gimlinchen
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Beitrag von gimlinchen »

welches war das?
padruga
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Beitrag von padruga »

Ich weiß nicht mehr wie es hieß. Noch ein junges. War am Samstag.
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Anchy
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Beitrag von Anchy »

Das junge WB am Samstag habe ich auch gesehen.

Ersteinmal top, daß er sich auf dieses Pulverfaß gesetzt hat :D

Ein Pferd, welches sich in Grund und Boden rennt,entweder über,auf oder hinter dem Zügel.Da kamen dann natürlich die Bilder,die nicht so schön aussehen, das Pferd versuchte hartnäckig sich nach allen Seiten zu entziehen.

Sicher, es gäbe auch andere gute Leute, wie z.B`Hinrichs oder O` Brien,die wahrscheinlich auch gute Ergebnisse bei diesem Pferd erzielen könnten.
Immer bedenken, er hatte nur 30 Minuten Zeit für Vorstellung des Pferdes, seiner Methodik und anschließendem Reiten.
DAFÜR fand ich das in Ordnung.

Was mir auffiel, ich habe mir einige andere Demos Fn-orientierter Ausbilder angesehen( leider sind mir die Namen entfallen) und zu meinem Erstaunen stellte ich fest, daß ich einiges sah,was ich bislang nur von der frankophil orientierten Reiterei kannte.

Anchy
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Mimi
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Beitrag von Mimi »

frankophil? Was ist das?
Reiten: Das Zwiegespräch zweier Körper und zweier Seelen, das dahin zielt, den vollkommenen Einklang zwischen Ihnen herzustellen.
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Melli
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Beitrag von Melli »

"franco-" steht als Vorsilbe für "Frankreich/französisch/..." wie "hispano-" für "Spanien/spanisch/..."

"-phil":
"[Adjektive] mit der Endung -phil (von griech. philos - der Freund) bezeichnen eine Vorliebe oder Neigung insbesondere eines Menschen zu einer bestimmten Gattung von Objekten oder Personen. Der Gegensatz zur „-philie“ ist schließlich die „-phobie“, also eine Abneigung gegen die betreffende Gattung [...]."

Gruß von
der Melanie.
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Sunknúni
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Beitrag von Sunknúni »

Sabine, hast du die Videos schon irgendwo?
Würden mich wirklich interessieren.

Zu der aufkeimenden Diskussion: ich denke, es ist allgemein schwer, durch eine kurze Vorführung wirklich eine Ahnung eines Reitstils zu vermitteln. Da kommt es doch auch stark auf Zufälle an (wie läuft das Pferd, welche Stimmung/Ängste hat es gerade, wie wurde es geritten, etc.).
Hinzu kommt noch, dass bei fremden Pferden und solchen, die bisher völlig anders geritten wurden, es zu Beginn ja oft "gröberer" Hilfen (im Sinne von deutlicher, verstänlicher für das Pferd) bedarf, was natürlich erstmal grob, unelegant und seltsam wirkt.
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Anchy
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Beitrag von Anchy »

Richtig Sunkuni!
Und hier gilt auch , von der Grob- zur Feinform, was bei Kritikern gerne übersehen wird.
Wer hier erwartet hat, in 30 Minuten feines Reiten zu erleben, der wurde mich Sicherheit enttäuscht.
Wäre es allerdings doch so gewesen, würde dies als Scharlatanerie abgetan :wink:

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gimlinchen
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Beitrag von gimlinchen »

Klar, da habt Ihr recht.
Ich fand Herrn Karl allerdings einfach als Mensch beeindruckend. :D Und das führt dann schon auch dazu, dass ich mehr wissen will.
ichglaube, so ganz viel mehr kann man in einer halben Stunde nicht erreichen.
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Raffi
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Re: Philippe Karl auf der Equitana

Beitrag von Raffi »

Josatianma hat geschrieben: ... und dann bemerken würden, dass das, was er (PK) sagt, das ist, was die Reitmeister geschrieben haben (großer Applaus des Publikums).

Hat er das wirklich so gesagt? Solch Dogma befremdet mich doch sehr.
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Josatianma
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Beitrag von Josatianma »

@Raffi: Ja, hat er. Da ich ja alles auf Video mitgeschnitten habe, habe ich den Bericht anhand des dort Gehörten geschrieben. Und das Zitat ist schon fast wortwörtlich übernommen.
Liebe Grüße, Sabine

Ideale sind wie Sterne, man kann sie nicht erreichen, aber man kann sich an ihnen orientieren

"Sei du selbst die Veränderung, die du dir wünschst für diese Welt" Mahatma Gandhi
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Janina
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Beitrag von Janina »

Ich würde das jetzt so verstehen, dass er schlicht darauf hinweist das "Rad nicht neu erfunden" zu haben. Sondern dass sich alles in der Literatur der "alten Meister" finden lässt.
Dass diese "alten Meister" durchaus auch anders interpretiert werden können, hat mit dieser Aussage (so wie ich sie verstehen würde) jetzt weniger etwas zu tun...
Oder meintest du etwas anderes?
Lala
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Beitrag von Lala »

"...dass Reiten ein Dialog zwischen Reiter und Pferd ist. Wenn einem der Partner der Mund zugebunden wird, kann es zu keinem Dialog mehr kommen."

Das finde ich ja nun einen Hammersatz! Mal wieder voll auf den Punkt gebracht :D
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