Guter Reitunterricht auf Schulpferden -unmöglich?!

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Miri
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Guter Reitunterricht auf Schulpferden -unmöglich?!

Beitrag von Miri »

Hallo,
mich betrifft es zwar nicht direkt, aber ich bekomme es im Moment bei einer Freundin mit, die verzweifelt Ställe abklappert auf der Suchte nach GUTEM Unterricht auf Schulpferden. Das scheint laut ihren bisherigen Aussagen ein Ding der Unmöglichkeit zu sein! :o :?
Erster Stall: "Wir geben nur Unterricht in Gruppen (4-6 Leute)
Zweiter Stall: Die Schulpferde müssen alle mit Ausbindern laufen
Dritter Stall: Unzumutbare Haltung für die Pferde
Vierter Stall: völlig steife unrittige Pferde

Ich kann schon verstehen, wenn einem da der Spaß vergeht.

Als ich früher noch in einer normalen Reitschule war, war es zwar nicht so extrem, dafür hat der Unterricht an sich nichts gebracht.
Allerdings frage ich mich auch, wie haben dann die ganzen heutigen Reitmeister, Dressurstars und co. reiten gelernt. Man hat doch nicht automatisch ab Beginn ein eigenes Pferd. (Meine Freundin reitet schon länger und bräuchte deshalb mehr als einen Lehrer für einen Geländeritt).

Geht es euch auch so, bzw. wie habt ihr reiten gelernt (ich weiß, man lernt nie aus, aber irgendwo waren ja die Anfänge, die einem zu einem halbwegs guten Reiter gemacht haben)

lg, miri
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Traumdauterin
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Beitrag von Traumdauterin »

ooooh, das problem kenn ich. ich hab mit 9 im urlaub reiten gelernt, kann mich kaum noch erinnern, aber was ich weiß, ist alles positiv ;)
dann jahrelang auf schulpferden geritten und mit 12 hatte ich dann schon meinen eigenen. meine lehrerin hat bei michael putz gelernt ;) leider reitet sie mit ziemlich harter hand (bemängelt hr. putz bei ihr gern im kurs xD) und irgendwann war das nicht mehr das wahre. im neuen stall war ich mit den trainern dort nie ganz zufrieden und mit der reinen fn-reiterei irgendwann auch nicht mehr. dann mussten wir pummel einschläfern und fairness kam. da hatte ich das erste mal ein richtiges jungpferd für länger unterm sattel :) da hat mir der heimische trainer anfangs sehr geholfen, aber dann hab ich doch nach was anderem als den standardlösungen gesucht. und gefunden ;)

tja, ich hatte halt das glück, relativ früh ein eigenes pferd zu haben und während der zeit viele andere reiten zu dürfen unter professioneller anleitung. deswegen blieb mir der "normale" schulbetrieb erspart. ich glaube, wenn man nicht wirklich nen guten stall mit gut ausgebildeten schulpferden findet oder eine gute rb bzw ein eigenes pferd hat, wird's schwer, reiterlich weiterzukommen. hier in der umgebung gibt's eigentlich auch nur die typischen touristik-abteilungs-hilfszügel-unterrichtsgruppen :( vereinzelt auch leute, die auf ihren eigenen 1-2 pferden bis s unterrichten, aber die muss man mit der lupe suchen. traurig, traurig.
Frage mich nach der Poesie in der Bewegung, Schönheit, Intelligenz und Kraft und ich zeige Dir ein Pferd.
Fliehendes Pferd
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Beitrag von Fliehendes Pferd »

Wenn Deine Freundin Einzelunterricht auf Schulpferden haben möchte, würde sie denn auch 40 bis 50 € pro Stunde bezahlen ?
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Alix_ludivine
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Beitrag von Alix_ludivine »

Fliehendes Pferd hat geschrieben:Wenn Deine Freundin Einzelunterricht auf Schulpferden haben möchte, würde sie denn auch 40 bis 50 € pro Stunde bezahlen ?
Selbst wenn man bereit ist, eine Einzelstunde auf Schulpferden angemessen zu entlohnen, ist es trotzdem fast ein Ding der Unmöglichkeit wirklich Schulpferde zu finden (inkl. den dazu gehörigen Reitlehrer), die diesen Namen wirklich verdienen :?

LG Alix
"Erst gehen lernen, dann dressieren" (Udo Bürger)
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lancia
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Beitrag von lancia »

So ähnlich sieht es auch bei uns aus :( Guter Unterricht auf Schulpferden? Fehlanzeige! Wie Traumdauterin sagt, gibts höchstens die Privatleute mit 1-2 Pferden. Sowas gibts hier auch, aber bis man das findet als jemand, der noch nicht so in der Reiterszene drin ist '(ich kenne spontan eine Westerntrainerin, die auch auf ihren Pferden unterrichtet)

Ich hatte das Glück bei meiner Freundin reiten zu lernen, die ein eigenes Pony hatte. Da das Pony sehr schreckhaft war, bin ich fast 3 Jahre lang ausschließlich an der Longe geritten. Leider habe ich mir meinen guten Sitz wieder dadurch verdorben, dass ich in diverse normale Reitställe mit Schulpferden gegangen bin danach... :? Bzw ne zeitlang gar kein Unterricht mehr hatte.
"...aber dem edlen Pferd, das du reiten willst, mußt du seine Gedanken ablernen, du darfst nichts Unkluges, nichts unklug von ihm verlangen." Goethe
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Alkasar
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Beitrag von Alkasar »

Das ist ja wirklich ein leidiges Thema aber es war auch schon früher so. Mit 10 habe ich angefangen zu reiten aber ich glaube verstanden, was Reiten bedeutet habe erst Mitte 30, durch das erste eigene Pferd.

Letzten Endes ist es leider immer eine Frage des Geldes. Gute Pferde müssen ja nicht unbedingt teurer sein aber....Ausbildung, regelmäßiger Korrekturberitt, passendes und regelmäßig geprüftes Sattelzeug, Einzelunterricht sind nur mal teuer. Und die meisten Schüler können oder wollen das nicht bezahlen.

Ich überlege immer wieder, Ponys anzuschaffen um Kinder möglichst schon frühzeitig auf einen guten Weg zu schicken aber es rechnet sich einfach nicht. Wenn ich nur kostendeckend arbeiten wollte, müsste ich Preise nehmen, die hier in der Region keiner zahlen will und kann. Also bleibt es erstmal überwiegend bei Unterricht für Leute mit eigenem Pferd.
„Wer nur zu seiner Freude reitet, aus Freude am Leben, aus Freude an Flur und Wald, aus Freude am Pferd, der ist ein König und ein Weiser.“ (aus: Vollendete Reitkunst, Udo Bürger, 1959)
Miri
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Beitrag von Miri »

Fliehendes Pferd hat geschrieben:Wenn Deine Freundin Einzelunterricht auf Schulpferden haben möchte, würde sie denn auch 40 bis 50 € pro Stunde bezahlen ?
Wenn der Unterricht und das Schulpferd dann auch dementsprechend gut sind, dann scheinbar ja!

Bisher müssen die Ställe wohl alles zwischen 15,00 Euro und 25,00 Euro gewesen sein. Dass man für 15,00 Euro keinen Unterricht bei einem super Lehrer auf S Niveau erhält, ist klar.

Billiger Unterricht auf Schulpferden rechnet sich auch irgendwie gar nicht. Für 10,00Euro eine Stunde durch den Sand schlurfen, wie es in vielen Vereinen der Fall ist?! Da kann man ja nichts dran verdienen.

Vor allem ist ja ein noch größeres Problem, dass es scheinbar nur FN-Ställe und Islandpferdehöfe gibt. Von Klassik keine Spur :?
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ottilie
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Beitrag von ottilie »

Alkasar hat geschrieben:Mit 10 habe ich angefangen zu reiten aber ich glaube verstanden, was Reiten bedeutet habe erst Mitte 30, durch das erste eigene Pferd.

Das kann ich voll unterschreiben. Und leider hab ich's trotz eigenem Pferd auch erst nach ein paar Jahren begriffen, nach dem ersten Unterricht in klassische Richtung... :?
Es grüsst ottilie
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Beitrag von FoxOnTheRun »

Oh ja, dieses Thema kenne ich nur zu gut. Ich würde auch gerne mehr oder weniger regelmäßig Unterricht nehmen. Mit einem klassiker als Reitlehrer auf Pferden, die mehr können als ich. Ich würde auch gerne entsprechend dafür bezahlen.

Gefunden hab ich das bislang nur letzes Jahr in Spanien.

Die Lösung, jugendlichen möglichst bald ein eigenes Pferd zur Verfpügung zu stellen ist auch eine Zweischneidige Sache. Man lernt immens viel, wenn man viele unterschiedliche Pferde reitet, auch wenn die nciht optimal ausgebildet sind. Aber jedes Pferd ist anders und reagiert auch anders.
LG Foxi
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Wer Frauen ohne Fehler sucht und Pferde ohne Mängel, der hat nie ein gutes Pferd im Stall und im Bett nie einen Engel.
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Jarit
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Beitrag von Jarit »

Schwieriges Thema in der Tat. Ich denke, es hängt davon ab, was man will.

In gut gemachtem Abteilungsunterricht kann man auch viel lernen. Die Abteilung stellt Pferd und Reiter vor ganz andere Herausforderungen als EU. Deshalb nehme ich freiwillig mit Skadi von Zeit zu Zeit am Abteilungsunterricht teil.
Und was den Einzelunterricht anbelangt, so hängt es davon ab, auf welchem Niveau man reiten möchte. Jemandem, der freizeitmäßig reitet, dem genügt ein ganz anderer RL als jemandem, der die höheren Lektionen beherrschen möchte.

Ich habe null Turnierambitionen und betreibe als Buschreiter Dressur nur aus Gymnastizierungsgründen. Schwerpunkt meines Einzelunterrichts ist, mit Skadi in allen Lebenslagen klar zu kommen und ihr durch mein Reiten keinen gesundheitlichen Schaden zuzufügen. Obwohl ich westernorientiert reite, kann ich von unseren FN-ausgebildeten RL noch viel lernen. Da hab ich aber das Glück, dass die sich auch auf meine Reitweise einstellen und zum Umdenken bereit sind.

Ich beauere nur, dass es bei uns in der Nähe keine Möglichkeit für Westernunterricht gibt ... :(
LG
Jarit

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lalala

Beitrag von lalala »

Und was den Einzelunterricht anbelangt, so hängt es davon ab, auf welchem Niveau man reiten möchte. Jemandem, der freizeitmäßig reitet, dem genügt ein ganz anderer RL als jemandem, der die höheren Lektionen beherrschen möchte.
Und genau diese Denkweise finde ich falsch.

Möglicherweise "genügt" einem ein RL, der selber auf keinem hohen Niveau reitet - aber der RL der "Oberklasse" hat oft eine ganz andere Vorgehensweise und einen viel weiteren Blick als man denkt und das schadet auch einem "freizeitmäßig reitendem Reiter" nicht.
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Medusa888
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Beitrag von Medusa888 »

lalala hat geschrieben:Möglicherweise "genügt" einem ein RL, der selber auf keinem hohen Niveau reitet - aber der RL der "Oberklasse" hat oft eine ganz andere Vorgehensweise und einen viel weiteren Blick als man denkt und das schadet auch einem "freizeitmäßig reitendem Reiter" nicht.
Wir sind uns nicht so oft einig, aber hier kann ich nur beipflichten. Unterricht kann gar nicht gut genug sein. Und da ist wieder das Problem von Miri: dieser gute Unterricht findet auf dem privaten Reitpferd statt.

Ich würde mein Augenmerk bei der Suche eher auf Privatställe und nicht auf Vereine legen. Vielleicht auch erstmal in Kauf nehmen, dass ich schlechte Pferde reiten muss, von denen man übrigens auch etwas lernen kann um so Kontakt zu Pferdebesitzern bekommen zu können. Wer sein Schulpferd versucht korrekt zu reiten und ordentlich mit Tier und Material umgeht macht auch auf die Pferdebesitzer einen guten Eindruck, die vielleicht doch mal eine RB in Erwägung ziehen.

Viel Glück wünscht Medusa, die sich früher nach dem Voltigieren immer ums trockenreiten der "Reitpferde" neben gerissen hat.
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Jarit
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Beitrag von Jarit »

lalala hat geschrieben:
Und was den Einzelunterricht anbelangt, so hängt es davon ab, auf welchem Niveau man reiten möchte. Jemandem, der freizeitmäßig reitet, dem genügt ein ganz anderer RL als jemandem, der die höheren Lektionen beherrschen möchte.
Und genau diese Denkweise finde ich falsch.

Möglicherweise "genügt" einem ein RL, der selber auf keinem hohen Niveau reitet - aber der RL der "Oberklasse" hat oft eine ganz andere Vorgehensweise und einen viel weiteren Blick als man denkt und das schadet auch einem "freizeitmäßig reitendem Reiter" nicht.
Das ist sicher Ansichtssache. Ich wüsste nicht, warum ich (vielleicht noch samt Pferd) durch Deutschland reisen oder mir von weither einen RL einfliegen lassen soll, wenn ich bei den vor Ort zur Verfügung stehenden RL noch lange nicht am Ende des Erlernbaren bin. Das entspricht nicht meinem Typ und nicht dem, was ich mit Pferden tun möchte.

Ich bin aber bei Dir und finde es wichtig, über den Tellerrand zu schauen. So nehmen wir immer mal wieder bei ganz anderen Leuten und auch in anderen Reitweisen Unterricht und lernen dadurch völlig andere Sichtweisen kennen (und sind dadurch z.B. weg von der FN gekommen). Ob das dann ein namhafter RL sein muss, sei dahingestellt. Ob dieser unbedingt einen viel weiteren Blick hat auch.
LG
Jarit

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Jen
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Beitrag von Jen »

tja, genau aus diesem Grund haben wir schlussendlich ein eigenes Pferd gekauft. Weil es nicht möglich war innerhalb einer Stunde Fahrtzeit anständigen Unterricht auf anständig ausgebildeten Pferden zu haben, von den Haltungsbedingungen ganz zu schweigen.
Liebe Grüesslis, Jen
***
Das Maul des Pferdes ist kein Bremspedal! Martin Plewa
lalala

Beitrag von lalala »

Jarit hat geschrieben:
Das ist sicher Ansichtssache. Ich wüsste nicht, warum ich (vielleicht noch samt Pferd) durch Deutschland reisen oder mir von weither einen RL einfliegen lassen soll, wenn ich bei den vor Ort zur Verfügung stehenden RL noch lange nicht am Ende des Erlernbaren bin.
Man merkt, dass du noch nie wirkliche Unterschiede erlebt hast.
Das entspricht nicht meinem Typ und nicht dem, was ich mit Pferden tun möchte.
Bitte um Erklärung. Ich dachte immer, dass man nur das Beste fürs Pferd will.
Ich bin aber bei Dir und finde es wichtig, über den Tellerrand zu schauen. So nehmen wir immer mal wieder bei ganz anderen Leuten und auch in anderen Reitweisen Unterricht und lernen dadurch völlig andere Sichtweisen kennen (und sind dadurch z.B. weg von der FN gekommen). Ob das dann ein namhafter RL sein muss, sei dahingestellt. Ob dieser unbedingt einen viel weiteren Blick hat auch.
Das habe ich aber gar nicht gemeint. Zudem habe ich es auch nicht so pauschalisiert, wie du es darstellst und wenn du dadurch völlig weg von der FN bist hast du sicherlich etwas Grundlegendes noch nicht verstanden. :wink:
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