Sommerfutter??

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Moderator: susiesonja

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roniybb
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Sommerfutter??

Beitrag von roniybb »

So, die Weidesaison ist bei uns eröffnet. D.H., unsere Pferde stehen auf Dauerweide, werden momentan mit Heu und Heulage zugefüttert. Im Sommer ist allerdings nichts davon auf Koppel, kein Heu, keine Lage, kein Stroh. Meine Pferde sind beide sehr leichtfuttrig. Man müßte sie portionieren, das geht aber nicht, da die Herde gemischt ist, und der Bauer mir was erzählen würde. Ich hab aber auch gelesen, dass der "dicke" Bauch ja auch nicht so gesund sein soll. Ich bin jetzt am überlegen was ich mache. Mein Spanier ist jetzt schon sehr rund. Maulkorb stundenweise drauf? Ein Strukurfutter zufüttern? Was macht ihr mit euern Pferden, die auf Dauerweide stehen? Sie werden beide mind. jeden 2. Tag geritten, bzw. mind. 4 mal die Woche.. Sehen gut aus vom Fell, glänzend, schon fast fertig gewechselt. ?????
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FoxOnTheRun
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Beitrag von FoxOnTheRun »

Ein Strukturfutter kann nicht schaden. Es gibt ja auch spezielel Mischungen als "Weidebei".

Allerdings halte ich es für bedenklich, wenn diePferde kein Heu und Stroh in der Wiedezeit bekommen. Das ist eigentlich das beste Strukturfutter das der Pferdemagen am besten verträgt und sollte auch bei ausgiebiger Weide nicht fehlen...
LG Foxi
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Wer Frauen ohne Fehler sucht und Pferde ohne Mängel, der hat nie ein gutes Pferd im Stall und im Bett nie einen Engel.
roniybb
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Beitrag von roniybb »

ja ich weiß, versuche, den Bauern zu beschwatzen.....hat ja alles da...
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Laika28
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Beitrag von Laika28 »

hmh.... ich persönlich halte nix von irgendwelchen "Zufuttern" bei leichtfuttrigen, eher runden Pferden. Dann lieber Weidezeit kürzen und/oder auf jeden Fall Heu zufüttern.
Meine (runden) Ponys bekommen gar kein "Zufutter"/Kraftfutter - die müssen sich mit Heu und Gras u. natürlich Mineralfutter begnügen. Das langt voll und ganz.

Wenn portionieren/Heu zufüttern etc. nicht geht könntest du auch eingeweichte Heucobs zufüttern. Von Weidemüslis etc. würde ich jedoch die Finger lassen.
Julia
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Beitrag von Julia »

Ich würde auch zum Maulkorb tendieren, wenn es nicht möglich ist die Weidezwit zu verkürzen. Ansonsten sollte man den Pferden ganz unabhängig von der Weidedauer Rauhfutter dazu geben. Unsere bekommen im Sommer Stroh dazu.
Liebe Grüße, Julia
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Abeja
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Beitrag von Abeja »

Hallo, möchte mich mal hier mit dranhängen: Mein Isi ist ja im Oktober umgezogen und steht seither dauerhaft auf der Weide, d.h., tagsüber ca. 10 Std Weide, nachts Nachtkoppel mit Heu satt in Netzen. Die Nachtkoppel + Heu steht auch am Tag zur Verfügung wegen Unterstand und Wasserbottichen, aber natürlich stehen die Pferde zur Zeit den ganzen Tag auf dem Gras. Meiner hat noch nicht zugenommen, aber ich mach mir trotzdem so langsamSorgen, denn so richtig fängt das Gras ja erst jetzt an, zu schießen. Demnächst kommen die Pferde auf eine andere Koppel, und da ist das Gras saftig grün

Hat jemand schon mal ausprobiert, dem Pferd einfach ein hannoveranisches Sperrhalfter anzuziehen statt Maulkorb oder meint ihr, das behindert ihn mehr als ein Maulkorb? Ich hab mir überlegt, daß ein Sperrhalfter dem Pferd angenehmer sein könnte, oder führt das dann gerade erst recht zum Schlingen, weil er nicht so gut kauen kann?? Oder kann er möglicherweise auch einfach dauerhauft auf die Weide? Unsere Weide ist mager und krautreich, auf Sandboden, es gibt keinen Klee und kein Lolium (Dt. Weidelgras). LG Abeja
orest
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Beitrag von orest »

Hallo,

auch wenn es hart klingt:

So wie du die Situation beschreibst, ist die Haltung auf dieser 24 h Weide für diese Pferde hier schlicht ungeeignet, weil viel zu gehaltvoll.

Punktum. Hält man die Pferde trotzdem so, gibt es früher oder später gesundheitliche Folgen. Übergewicht ist nicht gesund, ganz schnell ist ein solches Pferd unfit, bekommt Hufprobleme, Hautprobleme und schlimmstenfalls irgendwann einen dramatischen Reheschub.

Ja, Pferde auf 24 h Weide sind schön und das, was einem intuitiv sicher als ideale Haltung vorschwebt.
Aber: Bitte unterschätze nicht die Gefahren einer nicht bedarfsgerechten Fütterung! Ich habe diesen Fehler selbst in der Vergangenheit gemacht (mein Pferd war zum Glück nicht betroffen, die Pferde meiner SB hatten schwere Hufrehe). Es kommt in der Regel nicht sofort zum 'GAU'. Das dauert in der Regel ein wenig... Dies ist noch ein Punkt, warum diesbezügliche Probleme so oft ignoriert werden.

Ein leichtfuttriges Pferd 24 h auf einer durchschnittlichen Weide kann man mit einem Menschen vergleichen, der einen Bürojob hat und sich von Fastfood und Limonade zur freien Verfügung ernährt. Für das Pferd ist das wirklich genauso ungesund!!

Bitte warte nicht, bis es zu spät es. Ist im jetzige Stall keine Änderung der Haltung möglich, wechsele den Stall. Auch wenn es schwer fällt.

Mit Maulkörben habe ich schlechte Erfahrungen gemacht. Unsere drei Ponys schafften es in 2 Tagen bis 3 Wochen, die Maulkörbe systematisch zu zerstören und konnte bereits nach kurzer Zeit mit Maulkorb zu viel fressen. Alle Pferde waren mit Maulkorb sehr unzufrieden und richtig grantig.

Unsere Pferde leben heute ganzjährig in einem Offenstall, es gibt Heu, im Hochsommer stundeweise Weide. So geht es den Pferden gut und sie sind bedarfsgerecht ernährt. Sie sind zufrieden. Sie vermissen eine grüne Weide wohl weniger als ich den Anblick einer Herde im hohen Gras....

Portionsweiden sind übrigens ebenfalls sehr ungünstig. Besser nur 1h auf hohes Gras. Man sollte seine Weiden sie ganz kurz abfressen lassen.

Wenn man einem leichtfuttrigen Pferd zu 24 h Weide auch noch Kraftfutter gibt, giesst man Öl ins Feuer. Das ist unsinnig - und macht die Pferde NICHT dünner. Sie bekommen höchtens einen dünneren Bauch (Umfang dort, wo ein Hintergurt beim Westernsattel liegt). Der Futterzustand wird aber korrekt nicht am hinteren Teil des Bauches beurteilt! Ein dicker Gras oder Heubauch verschwindet nach nur ein paar Stunden reiten sofort, Fett auf den Rippen, am Hals oder am Hintern natürlich nicht!

Gruß Tina
Caleb
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Beitrag von Caleb »

Was ich auf jeden Fall dazu füttern würde ist Mineralfutter. Und was die Weide anbelangt kommt es sehr auf die Qualität des Grases an inwieweit man Rauhfutter dazu füttern muss.
In meinem letzten Stall sind die Pferde auf Weiden gekommen wo das Gras durch die Blüte war und somit Heu am Halm war. Sprich genügend Raufutter bei ausreichender Weidezeit.
Im jetzigen Stall haben wir sattes Grün, also Nassfutter, welches die Pferde lieben aber welches nicht wirklich satt macht und gefährlich ist (Rehe). Sie kommen nur stundenweise raus (ansonsten Offenstallhaltung). Nach ein paar Stunden stehen alle am Zaun und wollen rein, sie stürzen sich direkt auf das Heu.

@Abeja
Ich denke nicht, dass ein Sperrhalfter für den Weidegang geeignet ist, optimales Kauen wird verhindert und es kommt zu ständigen Druckpunkten.
Bei uns haben einige Pferde Maulkörbe und bei diesen klappt es prima.
roniybb
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Beitrag von roniybb »

Naja, im hohen Gras stehen sie nicht, er macht immer einen ersten Schnitt Heu, dann gehen sie auf die Weide, im Spätsommer sogar noch einen 2.Schnitt Graslage. Ich habe mit ihm gesprochen, er würde es probieren, eine Rolle Haferstroh in den Unterstand stellen, und sehen, wie es die Herde annimmt. Portioniern macht er def. nicht, und Maulkorb ist auch nicht so ganz mein Ding. Mineralleckkörbe haben wir auch im Unterstand, und nach dem Reiten bekommen sie auch noch ein wenig, da man ja keine Kontrolle hat, wer wie viel leckt. Den Stall wechseln möchte ich nicht, ich hab bei mir lange gesucht, bis ich überhaupt eine annähernd natürliche Haltung gefunden habe. Aber eine Reitbeteiligung hab ich gefunden, vielleicht hilft das wirtschaften :lol:
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