Finger in der Wunde

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Moderator: Josatianma

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lalala

Finger in der Wunde

Beitrag von lalala »

von Dr. Heuschmann

Wer hat es schon gelesen ? Empfehlenswert oder eher überflüssig ?
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Jen
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Beitrag von Jen »

Ich habe es gelesen. naja, hab mir ehrlich gesagt mehr erhofft. Für interessierte Reiter, die sich schon etwas mit der Materie "Klassische Ausbildung" befassen ist es ehrlich gesagt überflüssig. Steht nix neues drin. Für die "Praktiker" (Reiter, die noch nie ein Buch über Ausbildung gelesen haben und in der Theorie eher nicht so bewandert sind) ist es sicher ein guter Einstieg in die Materie. Gut finde ich, dass er klar Stellung pro Pferd bezieht.
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esge
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Beitrag von esge »

Bezieht sich Heuschmann denn irgendwie auf Karls "Irrwege der Dressur", weil der Titel so ähnlich ist?
lalala

Beitrag von lalala »

Laut Amazon-Produktbeschreibung:

Dr. Gerhard Heuschmann kritisiert offen einige der in letzter Zeit üblich gewordenen Trainingsmethoden von der Freizeitreiterei bis hin zu Ausbildungsmethoden im Spitzensport. Im vorliegenden Buch wird erklärt, auf welchen Grundlagen seine Kritik beruht und warum falsche Wege in der Reitlehre gravierende Folgen für die Pferdegesundheit haben. Er erläutert die physiologischen und anatomisch-funktionellen Zusammenhänge und zeigt, dass Methoden wie die so genannte "Rollkur" - soeben auf einem internationalen Kongress in "Hyperflexion" umgetauft - für das Pferd schlimme körperliche und seelische Folgen haben.

Ergänzt werden seine Ausführungen durch anatomische Zeichnungen und etliche Fotos - teilweise brandaktuell von den Weltreiterspielen in Aachen -, die seine Thesen nur allzu deutlich untermauern.
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Jen
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Beitrag von Jen »

@esge
nein. Das Buch wurde ungefähr zur selben Zeit geschrieben, die Fertigstellung und veröffentlichung war allerdings durch lange Krankheit von G.H. verzögert. Das Buch hätte ja fast mehr als ein Jahr früher rauskommen sollen als es dann ist... es ist aber sicher nicht so detailliert und umfassend und so gut recherchiert wie PKs Buch. Nur schon vom Umfang her nicht möglich. GH hat man in 2 Tagen gelesen. Was aber auch den Vorteil hat, dass weniger "lesewütige" Reiter es vielleicht eher lesen und es ist von der Sprache her sehr einfach geschrieben.
Liebe Grüesslis, Jen
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Thisbe
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Beitrag von Thisbe »

Ich fand es ganz gut, hatte mir aber auch mehr erhofft.
Oftmals hatte ich das Bedürfnis, im nächsten Absatz mehr zu lesen - aber da kam nix mehr (hat mich ein bißchen an die Artikel in der Cavallo erinnert :? ).
Gerne hätte ich mehr Hintergrundinfos gehabt, grade auch zur Anatomie. Aber dafür gibt es sicher auch andere Bücher.

Als Einstieg gut, aber irgendwie kam es mir ein bißchen unrund vor.

Grüße, Thisbe
hexle
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Beitrag von hexle »

ich habe das Buch (und auch gelesen :wink: ) und finde es überflüssig :( es kommt mir zu oft "man sollte", "man könnte", und "wenn man, dann" ... etc. vor

Es ist alles sehr wachsweich geschrieben und geht so wirklich richtig ins Detail, bzw. wenn es mal ins Detail geht (muskulatur) wird aber der Bogen zum Gesamtzusammenhang vergessen.

Genau genommen vermittelt es nicht mehr als das was man als ambitionierter Freizeitreiter eh schon wissen sollte

Rollkur ist schlecht
Schlaufzügel sind schlecht
schlechte Haltung ist schlecht
falscher Muskelaufbau ist schlecht

also nichts was man nicht schon wüsste, was aber in anderen Büchern (der Reiter formt das Pferd, Denksport reiten, Elemente der Ausbildung etc. ) viel einleuchtender und besser erklärt wird
Thisbe
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Beitrag von Thisbe »

hexle hat geschrieben:Genau genommen vermittelt es nicht mehr als das was man als ambitionierter Freizeitreiter eh schon wissen sollte

Rollkur ist schlecht
Schlaufzügel sind schlecht
schlechte Haltung ist schlecht
falscher Muskelaufbau ist schlecht
Aber genau das muß ich tagtäglich mit ansehen - bei den "Sportreitern", die mich "Freizeitreiter" verlachen. Nur, ob die das Buch je in die Hand nehmen werden? :cry:
hexle
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Beitrag von hexle »

Ich denke genau DAS ist das eigentliche Problem

- die die wissen, dass das nicht o.k. ist, brauchen dieses Buch nicht (würden es aber lesen/kaufen)
- die die es brauchen würden lesen/kaufen es nicht :(
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Sophie-Charlotte
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Beitrag von Sophie-Charlotte »

Aber das ist der einzige Hoffnungsschimmer: Kritik - sogar - aus den eigenen Reihen! Der Autor steht ja voll hinter dem System und prangert lediglich die Auswüchse an. Insofern ist es für den "gemeinen Reiter" überhaupt moralisch vertretbar, das Buch in die Hand zu nehmen.

Abtrünige Spinner oder "Freizeireiter" werden ja per se nicht ernst genommen. Das kann man GH nicht vorwerfen. Ich wünsche mir, dass viele Leute dieses Buch lesen, auch wenn ich persönlich es stinklangweilig fand. Gute Fotos.
Dressur - zum Wohle des Pferdes und zum Vergnügen des Reiters
moreno
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Beitrag von moreno »

Hallo,

unterstellen wir mal, "Verantwortliche" würden Heuschmanns Büchlein wirklich lesen( wovon ich persönlich nicht überzeugt bin), damit wäre noch lange nicht gesagt, daß es auch verstanden würde.

Die Vorrede,Fußnoten und Fotos in der Neuausgabe des Buches von Heuschmanns Vorreiter, U. Bürger,Vollendete Reitkunst, beweisen erschreckend, daß man durchaus ohne jedes, auch nur angedeutete Verstehen für das Anliegens des Autors ein Buch lesen, kommentieren und auch noch illustrieren kann.

Schöne Grüße,

Dörr
Reiten sie ihr Pferd glücklich. (N. Oliveira)
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