Kurs mit Anja Beran, 10./11.09, Schloss Gurhof

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chica
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Kurs mit Anja Beran, 10./11.09, Schloss Gurhof

Beitrag von chica »

Kurs mit Anja Beran vom 10. bis 11.10.2009 am Schloss Gurhof

Vor diesem Kurs kannte ich Anja Beran nur von anderen Kursberichten, Artikeln in Zeitschriften oder ihrer Homepage.

Organisatorin dieses Kurses war meine Freundin und Stallpächterin Julia. Gleich am Anfang wussten wir, dass Anja Beran bei externen Lehrgängen keine Isländer unterrichtet. Für mich war das ursprünglich kein Problem, da ich sowieso mit nur einem Pferd teilnehmen wollte. Ich besaß zu diesem Zeitpunkt eine Isistute und einen Warmblutwallach. Nur - ich beschloss im August meinen Wallach zu verkaufen. Da ich aber trotzdem mitreiten wollte, schrieb ich eine Email an Anja Beran, in der ich diese Situation erkärte und auch, was meine Isistute alles kann, mit der Bitte eine Ausnahme zu machen. Zwei Tage musste ich auf Antwort warten und sie machte tatsächlich eine Ausnahme. Ab diesem Zeitpunkt war ich noch nervöser, immerhin wollte ich mich nicht lächerlich machen und hoffte, das ich Anja Beran nicht zuviel versprochen hatte.

In den letzten Tagen vor dem Kurs gab es im Stall kein anderes Thema mehr. Da unser Stall sehr wenig Einsteller hat, kamen 4 Reiter von auswärts und somit wussten wir nur sehr wenig vom reiterlichen Können, den verschiedenen Pferden usw. Ich durfte Anja Beran schon am Freitagabend kennen lernen, da ich sie vom Zug abgeholt habe. Am Nachmittag habe ich mir noch schnell ein paar Bilder angeschaut, damit ich sie sicher erkenne. Sie wurde gleich am Schloss untergebracht, somit brauchte sie nur aus dem Haus gehen und war direkt im Stall.

Am Samstag fing der Kurs schon um 8 Uhr an und ich durfte gleich als Erste starten. Also bin ich um 7:20 Uhr im Stall angekommen und bekam den ersten Schock. Julia hatte vergessen dem Stallburschen zu sagen, dass meine Isistute gleich in der Früh drankommt. Somit stand sie auf der Matschkoppel (wegen Schlechtwetter), aber heute schien ein guter Tag zu sein, sie hat sich einfangen lassen (es hat schon Tage gegeben, wo schon alle Pferde drinnen waren und sie sich noch immer nicht einfangen ließ). Den ersten Schock hatte ich damit auch schnell verarbeitet und das ganze Wochenende keinen weiteren erleben müssen. Es war damit auch noch genug Zeit, dass ich in Ruhe mein Mädi putzen konnte und 10 vor 8 auf dem Pferd saß. Wir sind also gemütlich im Schritt durch die Halle gewandert, Anja Beran war pünktlich um 8 Uhr da und schon ging es los.
Als erstes schaute sie sich kurz den Schritt am langen Zügel an, nach zwei Runden am Zirkel musste ich die Zügel aufnehmen und langsam Schritt reiten. Damit das Tempo noch ruhiger wurde, machten wir ein paar kleine Volten, dann kam schon Schulterherein im Schritt am Zirkel. Das machten wir auf beiden Händen, danach kurze Pause. Nach dieser kurzen Pause mussten wir auf einer kleinen Volte Schulterherein mit starker Biegung reiten, damit mein Mädi mehr zu Kauen anfängt. Durch diese Übung soll sich das Kiefergelenk mobilisieren lassen und die äußere Halsseite dehnen. Nach einigen Runden auf der linken Hand darf sich mein Mädi kurz strecken und danach kommt dieselbe Übung ein paar Runden auf der rechten Hand dran. Anja Beran betonte, dass man diese Übung nicht zulange am Stück macht, sonst wird sie zu unangenehm fürs Pferd und wichtig ist es, dass man danach immer kurz den Zügel lang lässt zum Strecken. Nach einer kleinen Pause durften wir am Zirkel antraben und mussten sofort ins Schulterherein. Wir gaben unser Bestes, bis jetzt sind wir aber im Trab nur geradeaus Schulterherein gegangen. Naja wir konnten es zumindest irgendwie leicht andeuten, dann wechselten wir zu einer Außenstellung und ritten Schenkelweichen am Zirkel im Trab, was man auch nur schwach erkennen konnte. Und noch einmal ein Wechsel zum Schulterherein am Zirkel. Nach der linken Hand durften wir das gleiche auf der rechten Hand reiten, wo es uns ein bischen besser gelang. Dazwischen haben wir noch ein paar kleine Volten im Schulterherein mit starker Stellung/Biegung gemacht, die würden uns das ganze Wochenende verfolgen. Zum Abschluss durften wir ein paar "normale" Zirkelrunden drehen.

Die Einheit ist auch schon vorbei und die ersten Zuschauer kommen, immerhin ist es auch noch sehr früh. Als Erstes versorge ich mein Mädi (ihr richtiger Name ist Maistjarna) und lasse sie mit ihrem Freund auf die Koppel, wo sie ein Schlammbad nimmt. Danach mische ich mich unter die Zuschauer. Es sind die verschiedensten Pferde vorhanden, wie ein gutes Dressurpferd, Korrekturpferd, Appaloosa, ein ehemaliges Springpferd und auch eine Lipizzanerstute, die zwar schon 12 Jahre alt ist, aber erst seit drei Monaten den Sattel kennt.

Nach einer kurzen Mittagspause durften wir wieder als Erste starten, diesmal hatten wir auch einige Zuschauer. Wir begannen wieder auf der linken Hand am Zirkel im Schritt. Wir wechselten zwischen Schulterherein und Schenkelweichen ab und wechselten auf die rechte Hand, wo wir das alles wiederholten. Dann kamen wieder die Volten im Schulterherein, natürlich auf beiden Seiten. Danach durften wir zum ersten Mal ganze Bahn reiten, dabei mussten wir auf der langen Seite auf Kommando zwischen Schenkelweichen Richtung Bahnmitte und Schenkelweichen Richtung Hufschlag abwechseln. Nach der langen Seite kamen wir auf die Mittellinie und ritten die ganze Länge im Schulterherein links. Am Ende wendeten wir auf die rechte Hand und wiederholten dasselbe auf dieser Hand. Nach einer kurzen Pause kam Trab. Hier durften wir nach einer Runde am Zirkel auch ganze Bahn gehen und mussten dabei Viereck verkleinern und vergrößern reiten. Da hörten wir unser erstes Lob von Anja Beran, dass es nicht schlecht sei. Nach zwei langen Seiten Handwechsel und dasselbe auf der anderen Hand, was uns wieder ein Lob einbrachte. Wieder waren es zwei lange Seiten, danach kam Zirkel reiten, wo wir auf beiden Händen Schulterherein und Schenkelweichen abwechselnd ritten, was auch um einiges besser gelungen ist als am Vormittag. Nach einer kurzen Pause kam unsere geliebte Volte im Schulterherein, wo mein Mädi auch immer mehr zu kauen anfing. Danach dürfen wir angaloppieren aus dem Schritt, wir drehen ein paar Runden am Zirkel, den wir auch einmal verkleinern und dann vergrößern. Dann wieder durchparieren, über Trab zum Schritt. Danach kommt von Anja Beran die Frage, ob wir auch Schritt-Galopp-Schritt Übergänge können. Natürlich können wir das und beweisen das dann auch gleich ein paar Mal, nach der linken Hand und einer kurzen Pause kommt die rechte Hand dran. Wo wir dasselbe machen, als erstes ein paar Runden nur Galopp und danach ein paar Übergänge, die noch besser sind als auf der anderen Hand und uns wieder Lob einbringen. Damit ist es auch schon genug und Anja Beran bemerkt auch noch, dass wir um einiges besser waren als in der Früh. Ich weiß auch wieso, leider konnte ich nur am Montag und Mittwoch reiten, da es durch die Arbeit nicht öfters ging, und somit waren wir in der ersten Stunde noch sehr steif.

Meine Freundin Julia bstätigte mir dann auch, dass sie mein Mädi noch nie so gut gesehen hat. Und auch unter den Zuschauern waren welche, die Isländer besitzen und voll begeistert waren. Der eine hat mich gefragt, wie ich es geschafft habe mitzureiten, eine andere wollte wissen, wie ich meinem Mädi solche Schritt-Galopp-Schritt Übergänge gelehrt habe. Die Zweite war auch so nett und hat Fotos gemacht, darauf bin ich schon sehr gespannt. Durch unser Lieblingsthema Isländer kamen wir etwas weniger zum Zuschauen.

Am Abend hat es dann einen kleinen Fachvortrag über die klassische Dressur gegeben und dann startete die Fragestunde, es kamen einige Fragen über verschiede Aussagen/Aufgaben bei den Unterrichtseinheiten, aber auch Fragen über andere Themen, die Anja Beran alle beantwortete. Das ganze dauerte von ca. 20 Uhr bis 22 Uhr. Zu viert blieben wir dann noch bis 23 Uhr im Stüberl, um 24 Uhr landete ich dann im Bett. Tagwache am Sonntag war für mich 5:45 Uhr, ich durfte wieder als Erste reiten und diesmal begann der Unterricht schon um 7 Uhr, damit Anja Beran nicht zu spät die Heimreise antreten musste.

Also 10 Minuten vor 7 bin ich tatsächlich am Pferd gewesen und hatte davor aber auch schon die Semmeln vom Bäcker abgeholt (an beiden Tagen gab es Würstel mit Senf und Semmel zu essen). Anja Beran war pünktlich um 7 Uhr in der Halle. Wir begannen wieder am Zirkel mit Schulterherein, kamen dann ziemlich schnell zu unserer Spezialübung Volten im Schulterherein. Danach ganze Bahn auf der linken Hand, wo wir nach der Ecke ein Schulterhein beginnen und nach der halben langen Seite eine Volte einlegen, daraus geht es im Travers weiter. Vor der Ecke Pferd gerade richten, in der Mitte der kurzen Seite Halt, ein paar Tritte rückwärts, danach wieder Schritt, nach der Ecke Traversale. Auf der rechten Hand angekommen das Ganze noch einmal jetzt rechts herum. Pause. Jetzt Trab und gleich von Anfang an Aussitzen. Diesmal dürfen wir ganze Bahn und an der langen Seite Schulterherein zeigen, nach zwei Längen, wo wir auch zwei oder drei Haltparaden reiten mussten, also Trab-Halt-Trab, im Schulterherein noch eine Länge im Travers danach eine Länge Schulterherein wo wir diesmal auch Richtung kurzer Seite die Ecke im Schulterherein nehmen und schon geht es weiter im Schulterherein auf dem Zirkel, wo wir wieder mit Schenkelweichen abwechseln, was uns immer besser gelingt. Das wird auch für andere erkennbar. Kurze Pause, danach das ganze Programm vom Trab auf der anderen Hand. Zum Schluss reiten wir Schenkelweichen auf dem Zirkel im Schritt und auf einmal heißt es im Schenkelweichen angaloppieren, wir geben unser Bestes und anscheinend bleibt die Hinterhand sogar etwas weiter innen als die Vorhand. Für unsere ersten Versuche bin ich schon einmal froh, dass wir im Galopp geblieben sind und keinen Renntölt gezeigt haben. Ich bin wirklich stolz auf mein Mädi. Nach einigen Runden mit Versuchen im Schenkelweichen zu galoppieren dürfen wir zweimal Schritt-Galopp-Schritt Übergänge reiten. Nach einer kurzen Pause versuchen wir das gleiche auf der anderen Hand. Damit sind wir dann auch fertig und mein Mädi darf wieder ein ausgiebiges Schlammbad nehmen. In der ganzen Einheit konnten wir einiges an Lob einsammeln.

Natürlich habe ich dann den anderen wieder zugesehen und am Nachmittag spürte man richtig die Spannung bei allen, ob der Onkel (Dressurpferd) wirklich einen fliegenden Galoppwechsel schafft. Ich glaube, das waren die ruhigsten 5 Minuten des ganzen Wochenendes. Alle haben die Daumen gedrückt und es hat geholfen. Ich habe auch Anja Beran in der Mittagspause gefragt, wieso sie bei externen Kursen keine Isländer nimmt (ich habe inzwischen mitbekommen, dass sie sehr wohl auch Isländer unterrichtet) und habe eine verständliche Antwort darauf bekommen. Am Nachmittag war ich als Vorletzte dran, damit die Reiter von auswärts mit ihren Pferden nicht zu spät die Heimreise antreten mussten.

In der letzten Stunde fingen wir mit Übertreten am Zirkel an und wechselten auch zum Schenkelweichen am Zirkel, beides wie immer auf beiden Händen. Zwischendurch fehlten auch nicht die Volten im Schulterherein mit starker Biegung. Nach einer kleinen Pause machten wir Schulterherein im Wechsel mit Travers an der langen Seite, der Wechsel erfolgte alle 3 bis 4 Meter. Vor der Ecke gerade richten, auf der kurzen Seite durften wir dann Mittelschritt zeigen. Vor der Ecke mussten wir wieder den Schritt verkürzen und nach der Ecke kam gleich eine Traversale. Beim Überschreiten der Mittellinie legten wir eine Schrittpirouette ein. Dann gings in der Traversale weiter, beim Erreichen der Gegenseite eine Haltparade. Jetzt natürlich alles noch einmal auf der anderen Hand und danach eine kleine Pause. Dann ging es weiter mit Übertreten auf dem Zirkel, daraus im Übertreten bleibend antraben, so gut es halt geht. Nach zwei Runden durften wir endlich in ein Schenkelweichen am Zirkel wechseln, wo wir aber kurz darauf schon wieder in ein Übertreten übergingen. Diesen Wechsel versuchten wir ein paar Mal. Und wie sollte es anders sein machten wir das gleiche auf der anderen Hand auch. Nach der Pause durften wir auch noch ganze Bahn traben und Schulterherein und Travers zeigen. Danach kam noch Schenkelweichen am Zirkel im Schritt, daraus angaloppieren im Schenkelweichen. Auf der ersten Hand richtete ich mein Mädi gerade, verkleinerte den Zirkel und versuchte dann am kleineren Zirkel ein Schenkelweichen. Auf der anderen Hand ritt ich im Galopp Schenkelweichen und verkleinerte im Schenkelweichen bleibend den Zirkel. Außerdem durften wir auf beiden Händen auch je zweimal "normal" angaloppieren. In der letzten Stunde war Maistjarna schon müde bzw. hatte keine Kraft mehr, trotzdem hat sie immer noch voll mitgemacht. Und zum Abschluss hat Anja Beran zu uns gesagt, sie hat noch selten einen so gut gerittenen Isländer gesehen. Das hat mich besonders gefreut, aber es war auch ein sehr hartes Training um so weit zu kommen.

Nach der allerletzten Einheit haben meine Freundin Julia und ich Anja Beran zum Zug gebracht und bei der Heimfahrt konnten wir uns über die vielen neuen Erfahrungen unterhalten.

Abschließend möchte ich sagen, mir hat der Kurs sehr gut gefallen, ich habe viel gelernt. Meine Isistute hat wirklich toll mitgemacht, hat sich von der besten Seite gezeigt. Immerhin habe ich vorher noch nie so viel Seitwärts im Trab gemacht, eigentlich nur so zwei bis drei Längen Schulterherein, nach einigen Runden "gerade aus" traben. Ich selbst muss darauf achten nicht so viel auf das Pferd zu schauen, dadurch senke ich den Kopf, damit werden meine Schulter rund und mein Oberkörper bekommt ein leichte Vorlage. Und die Schenkel kommen manchmal etwas zu weit vor. Die Übergänge Galopp-Schritt und auch Trab-Schritt sind gut, aber danach lasse ich sie häufig im Schritt zu eilig gehen, da muss ich mich selbst an der Nase nehmen, denn ich bin immer glücklich, dass mein Mädi die Übergänge so brav macht, dass ich danach zu reiten aufhöre und sie einfach gehen lasse. Im Trab passiert es uns gerne, dass sie vorne etwas zu tief kommt und ich dann ihr füntes Bein bin, was sich aber sehr leicht beheben lässt, wenn man darauf achtet. Alle 4 Einheiten haben nie länger als 30 Minuten gedauert, unglaublich wie viel man in so einer kurzen Zeit schafft. Übrigens vergisst man total schnell, was man in welcher Einheit gemacht hat und vermischt die Stunden untereinander. In einer Einheit haben wir eine Traversale geritten wo wir von der linken Traversale in ein Schenkelweichen rechts übergegangen sind und umgekehrt, aber ich weiss nicht mehr, ob es die dritte oder vierte Stunde war.

AUTOR: vestri
LG Ines
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(Noël Pierce Coward)
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Jen
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Beitrag von Jen »

Danke für den tollen Bericht :D du hast dir aber wirklich schon sehr viel mti deiner Isländerdame erarbeitet! Da ich auch mit diversen Isländer-Reitern zusammenarbeite, weiss ich, wie viel dahinter steckt und wie schwierig es oft ist. Kompliment! :)
Liebe Grüesslis, Jen
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Das Maul des Pferdes ist kein Bremspedal! Martin Plewa
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Abeja
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Beitrag von Abeja »

Toller Bericht. Vielen Dank. Dein Pony kann ja echt schon total viel, da hast du dich wohl ganz schön dahinter geklemmt. Stellst du auch Fotos ein, wenn du welche hast oder bekommst? LG Abeja
vestri

Beitrag von vestri »

Danke, für die Komplimente. Ich kann es selbst noch nicht glauben, was mein Mädi schon alles kann. Ohne den Kurs wüßte ich es noch immer nicht.

Fotos habe ich auch schon bekommen, leider sind es nicht so viele. Sie sind im Fotoalbum, ich versuche einen Link
http://www.klassikreiten.de/viewtopic.p ... c&start=15

Abschliesend möchte ich noch erwähnen, das mein Mädi eine Viergängerin mit viel Tölt ist. Das erste Jahr hatten wir fast keinen Trab unter dem Sattel und jetzt fast 4 Jahre später, kann sie sogar ohne "warm traben" sofort Schulterherein am Zirkel zeigen. Also an alle Isireiter haltet durch irgendwann funktioniert es.
Tipolino
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Beitrag von Tipolino »

toller Bericht, ich beneide dich-
ich hoffe auch bei ihr mal Unterricht nehmen zu können -
leider sind wir noch nicht mal ansatzweise so weit wie ihr
Liebe Grüße Sandra


*Irgendwas ist immer*
*Jeder hat das Pferd das er verdient*
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summer
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Beitrag von summer »

sehr schöner bericht.

aber eine frage bleibt noch offen - warum unterrichtet sie extern keine isis? :D
Sei deines Pferdes Gang unter dir wie die Bahn eines Sterns.
In deiner fühlenden Hand,deinem schwingenden Leib,deinem schwebenden Herzen liegt Kurve&pfeilgerader Weg,liegt Anfang&Ende,liegt die unermessliche Poesie der Bewegung,liegt die lebendige Kraft.
sumond
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Beitrag von sumond »

Das Wochenende hört sich ja sehr gut an! Danke für den schönene Bericht! Irgendwann muss ich auch mal bei Anja Beran unterricht nehmen.

Mich würde jetzt auch interessieren, warum sie auf Kursen keine Isländer nimmt. Ich habe zwar so eine Theorie, dass es an den verschiedenen Gängen und dem deshalb leider häufigem Gangsalat liegen könnnte, und möchte nun wissen, ob ich richtig liege oder nicht.
Bernie
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Beitrag von Bernie »

Hi Vestri! *wink*

Super Bericht, vielleicht ergibt sich ja mal die Gelegenheit, dass ich Dein Mädi sehe, das klingt sehr gut!

lg

Bernie (vom letzten Broissia-Kurs :wink: )
horsman
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Beitrag von horsman »

Interessant!
Du sagst, die Seitengänge auf den recht kleinen Volten sollten dein Pferd dazu veranlassen den U-Kiefer zu mobiliseren. Hat es denn gefruchtet, und wie lange hat es so gedauert, bis du die erste Kiefermobilisation bekommen hast? Und konntest du diese Kiefermob. dann auch auf größeren Bögen / geraden Linien behalten?

Hast du auch gespürt, dass du durch die Kiefermobil. Beizäumung erhälst, oder war das noch kein Thema für euch?

(Warum) Hat Frau Beran nicht auch versucht, Kiefermobili. im halten durch Abklauübungen zu bekommen?

Hat sie erklärt, warum dies derzeit (nach ihrer Meinung) die wichtigeste Übung für den Pferd ist?

Gruss
horsmän

P.S.
Ihr Ösis habt immer (für unseren Mittelwest-D. Gewohnheiten) so lustige Ausdrücke. Hier zB "Frühwache". Find ich nett! Hör ich gerne. :D
vestri

Beitrag von vestri »

Also sie unterrichtet auswärts keine Isis da es anscheinend einige Male vorgekommen ist, das die Isis nicht einmal korrekt antraben haben können. Dann hat sie das ganze Wochenende nur antraben geübt, was dann ja nicht gerade in so einem Kurs das Hauptthema sein sollte. Noch dazu haben sich dann welche beschwert, das der Tölt auf einmal schlechter zu reiten geht. Weiters hat sie die häufigen Sitzfehler wie ein vorgestrecktes Bein erwähnt.

Sie meint auch, das die Zuschauer mehr sehen sollten, als nur stundenlanges antraben, immerhin zahlen diese auch und kennen meistens überhaupt keinen Isi.

Das sind zwar irgendwie alles fadenscheinige Gründe, aber ich verstehe es. Ich kene selbst einige Isireiter deren Isis nur "Schweinepass" können und trotzdem glauben das sie Weltmeister im Reiten sind. Solchen Menschen unterricht zu geben ist äusserst schwierig.

Im eigenen Stall (von Anja Beran) unterrichtet sie dann aber doch hin und wieder und sie hatte auch einen Isi den sie bis zur Piaffe ausgebildet hat. Wobei sie meint Isis sind nicht toll um das Reitergefühl zu schulen, was mit Dreigängern viel besser funktioniert.

Leider passiert es immer wieder das sich jemand in seinem reiterlichen Können überschätzt, davor habe ich mich wirklich gefürchtet, das ich auch so eine bin. Es war ja ein Reiter mit Apaloosa mit von der Partie, der wollte im Kurs an den fliegenden Galoppwechsel arbeiten. Wie ich ihn in der ersten Stunde gesehen habe, habe ich mir gedacht, dann kann ich mit meiner Isistute auch schon Fliegende versuchen. Er ist so schief am Pferd gesessen, unglaublich (Der Sietz wurde immer kritisiert und ausgebessert). Trotzdem konnte er auch Seitwärtsgänge im Trab reiten, denn das Pferd war gut ausgebildet. Der Isi würde dann einfach nur mehr tölten um nicht mit dem Reiter umzufallen. Dafür war die Stunde auf Englisch (es waren mit diesem Reiter drei Amerikaner mit) und ich weis jetzt, das ich doch ziemlich gut Englisch kann, denn ich habe eigentlich alles verstanden.

Abschliesend möchte ich erwähnen, das es für mich überhaupt nicht selbstverständlich ist, das ein "Großpferdetrainer" Isländer unterrichtet. Und jemand wie Anja Beran hat ja auch genügen Große, sie ist nicht davon abhängig Isis zu unterrichten, deswegen wird sie noch lange nicht am Hungertuch nagen.
vestri

Beitrag von vestri »

Also zum Thema Kiefermobilisation. Meine Isistute hat zwar immer leichten Lippenstift getragen, also geschäumt, nur nie wirklich gekaut. Schon in der 4. Stunde konnte man mehr Bewegung bemerken und auch die Lockerung im Kiefergeleng gespürt. Ich merke es jetzt nach dem Kurs auch, das ich sobald ich den Zügel aufnehme das sie zum Kauen anfängt und ganz leicht in der Hand wird.

Wieso im Schritt, wir haben es im Kurs auch zweimal im Halt versucht, das nicht so überweltigend war. Ausserdem kommt es durch die starke Biegung im Schritt auch dazu, das sich das Pferd strecken will. Also es ging nicht nur um die Unterkiefermobilisation sondern auch um das Strecken nach der Übung, damit mein Mädi auch einen "längeren" Hals macht. Eine Übung mit doppelten Effekt. Es ist auch so nur weil es im Halt funktioniert geht es noch lange nicht in Bewegung.

Ich war aber auch die einzige, die diese Übung geritten ist.


Ich fahre auch regelmäßig in den Isistall, wo ich früher gestanden bin, um mir in Erinnerung zu rufen, das es nicht "normal" ist, wie meine Mädi geht. Beide, mein Mädi und ich, fühlen uns wie Große. Wir hatten vorletzten Winter zwei weitere Isis im Stall und sie mußte mit denen auf die Koppel, bis ich dann festgestellt habe, das sie sich nicht wohl dabei fühlt. Als dann die Weidezeit wieder anfing, durfte sie wieder mit den Großen raus und ist richtig aufgeblüht dabei.
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summer
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Beitrag von summer »

falls es so rübergekommen sein sollte - es war von mir absolut kein vorwurf wegen den isireitern (und, dass sie genügend großpferde hat, war mir auch durchaus klar) - die gründe sind auch irgendwie verständlich, wobei es schon schade ist, dass dann vielleicht die wenigen isireiter, die - wie du-, die klassiche RK pflegen, an solchen kursen nicht teilnehmen können.
Sei deines Pferdes Gang unter dir wie die Bahn eines Sterns.
In deiner fühlenden Hand,deinem schwingenden Leib,deinem schwebenden Herzen liegt Kurve&pfeilgerader Weg,liegt Anfang&Ende,liegt die unermessliche Poesie der Bewegung,liegt die lebendige Kraft.
horsman
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Beitrag von horsman »

danke vestri für die Antwort.
Ich finde es völlig ok, dass man Abkauübungen im Halten versucht, und wenn der Effekt nicht so groß ist, dass man etwas anderes probiert und zB dann im Schritt danach sucht. Völlig ok.

Und klar, bei der halsbiegung kommt mit der Dehnung der äußeren Seite auch das Fallen lassen und länger machen des Halses dazu. Das handhabe ich auch oft so. Fühle mich als durchaus bestätigt.

Viel Spass noch mit dem Isi.
Ist bestimmt nicht leicht mit sonem 5-Gänger.
Weil mal ehrlich gesagt, die zwei Sondergänge sind bei klass. Dressur erst mal im Weg und müssen zT mühsam wieder "abgeschaltet" werden.
vestri

Beitrag von vestri »

horsmän Wir haben bis jetzt "nur" 4 Gänge, vermuten aber das wenn man will auch noch der fünfte Gang vorhanden ist. 4 Gänge zu beherrschen ist aber auch icht wirklich leicht.

Summer ich habe mich nicht persönlich angegriffen gefühlt. Schon vor dem Kurs haben wir uns alle gefragt, wieso Anja Beran keine Isis unterricht, da habe ich auch noch geglaubt, das sie prinzipell keine Isländer unterrichtet. Das, wie ich inzwischen weis, nicht ganz korrekt war. Ich habe mir im Vorfeld auch schon Gedanken gemacht aus welchen Gründen sie keine Isis nimmt, hatte eigendlich auch mit diesen Gedanken recht gehabt.

Nur manche Isireiter verstehen es trotzdem nicht, wie einer von den Zuschauern. Er meinte, dann muss sie halt in der Ausschreibung festlegen, was der Isi können muss, wenn man mitreiten will und da sind wir dann wieder bei den Fehleinschätzungen mancher Reiter. Ich glaube auch, wenn ich kein Einsteller gewesen wäre, hätte ich Pech gehabt, denn dann häte ja ein anderer Gastreiter auch mitmachen können. Und wieviele Isis stehen in einem Großpferdestall, wo es die passende Halle für einen Kurs gibt?
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