Schweifriemen

Themen zur Ausrüstung von Pferd und Reiter

Moderator: ninischi

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Cat_85
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Beitrag von Cat_85 »

Ich hab das von Equi-Prene.

Es gibt an dem Sattel nur zwei Gurtstrippen, die man nicht versetzen kann. Ich brauch eh einen anderen Sattel, aber das ist ein anderes Thema.

Also heute mit Anfeuchten ist es wieder gerutsch, aber "nur" ca. 2cm. Kann aber auch sein, dass es Gestern genauso war, ich bin mir nicht ganz sicher. Ich werd das weiter testen.
Jetzt frag ich mich, ob das schon eine Hilfe für den Schweif ist, wenn der Zug nicht ganz so groß ist?
Kita
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Beitrag von Kita »

Durch den Zug am Schweifriemen entstehen minimum Probleme am Übergang Schwanzwirbel Kreuzbein, das Kreuzbein kann sogar verkippt werden, da das Kreuzbein zusammen mit dem Becken das ISG bildet, kann es zu ISG-Blockaden kommen. Die gesamte Kraftübertragung von Hinterhand übers IGS und Rücken nach vorn wird gestört. Schmerzhaft ist es auch. Und nicht grad wenig Zug kommt ganz klar drauf durch den rutschenden Sattel.
Wer meint er muss so etwas seinem Pony antun....
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Cat_85
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Beitrag von Cat_85 »

Kita hat geschrieben:Wer meint er muss so etwas seinem Pony antun....
Deshalb such ich ja nach anderen Lösungen.
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Jarit
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Beitrag von Jarit »

Meine kugelrunde Fjordmaus musste in ihrem Vor(mir)leben auch einen Schweifriemen zu tragen, weil kein Sattel hielt. Ich finde das gruselig aus den bereits von den anderen genannten Gründen bzgl. Verspannungen im Rücken.

Mein Sattler hat gemeint, wenn der Sattel passt, dann braucht man keinen Schweifriemen. Deshalb mein Tipp: Lass nochmal einen anderen Sattler einfliegen, der vielleicht mehr von seinem Handwerk versteht.

Ansonsten können auch wir nicht jedes Pad verwenden, manche wandern unter dem Sattel, heißt, der Sattel bleibt an Ort und Stelle, aber das Pad arbeitet sich zurück. Mit Grandeur passt aber alles prima.

Toi toi toi für die Lösung dieses Problems!
LG
Jarit

Erfahrung heißt gar nichts. Man kann etwas auch 35 Jahre lang falsch machen. - Tucholsky
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Tossi
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Beitrag von Tossi »

Meine Stute musste ab dem Anlongieren mit 3 1/2 Jahren für etwa 1 1/2 Jahre mit einem Schweifriemen "leben". Sie hatte zu der Zeit praktisch keinen Widerrist und sogar der Longiergurt rutschte vor. Meine beiden damaligen Dressursättel (County Competitor und ein älterer Kieffer) passten zwar von der Kammer (sehr weit), rutschten aber hoffnungslos vor. Der erste Sattler versuchte sich erfolglos mit Umpolstern und der zweite riet mir gleich entweder zu einem Haflinger-VS-Sattel oder einem Schweifriemen... Letzteres war dann wirklich eine gute Lösung. Mein Pferd hat das Lederteil nach einigen spektakulären Rodeorunden anstandslos akzeptiert und war danach in keinster Weise "klemmig".

Sie hat sich den Schweifriemen auch immer mit vollkommen entspannten Schweifmuskeln an- und ablegen lassen. Wichtig ist, dass beim Satteln zuerst der Schweifriemen angelegt wird und erst danach der Sattelgurt.

Vielleicht sollte ich noch erwähnen, dass Tosca das Hantieren am Schweif schon lange vorher gewöhnt war, sie hat leichtes Sommerekzem und genießt deshalb das tägliche Prozedere, wenn ich die Schweifrübe gegen den Juckreiz mit Tinktur behandele.

Mit 5 Jahren hatte sich die Sattellage meiner Süßen soweit entwickelt, dass wir seither keinen Schweifriemen mehr brauchen.

Liebe Grüße
Lisa
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Hestur
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Beitrag von Hestur »

Ich bin absoluter Schweifriemen-Gegner. Ich komme aus der Isi-Szene, wo auf großen Höfen auch heute noch jedes Schulpferd mit Töltsattel und Schweifriemen durch die gegend zuckeln muss. Meine Stute anfangs leider auch...
Ich finde, ein Sattel muss einfach richtig passen, dann braucht man weder Vorgurt, noch Anti-Slip-Pad, noch Schweifriemen. Natürlich, manchmal ists extrem schwer, einen passenden Sattel zu finden. Ich kann da auch ein Lied von singen - ich habe meine Stute seit 5 1/2 Jahren und habe jetzt schon den 4. Sattel für sie (der soll es aber nun endlich bleiben). Bin schlussendlich auch bei baumlos gelandet (Startrekk).
Ich finde einen Schweifriemen total sinnlos. Normalerweise schnallt man den so (so wurde es mir beigebracht), dass man zwischen Schweifriemen und Kruppe noch eine Hand aufrecht hinstellen kann (also 4-Finger-breit Platz). Das heißt, er hängt erstmal durch. Das widerrum heißt, dass der Schweifriemen erst greift, wenn der Sattel schon ein Stück nach vorn gerutscht ist. Das ist, finde ich, totaler Käse. Wahlweise macht man das Ding direkt auf Spannung. Aber das finde ich ziemlich brutal...
Ist es nicht so, dass die Schweifrübe direkt mit der Wirbelsäule verbunden ist? Ich persönlich möchte nicht, dass mein Pferd da starken Zug dran hat. Ich kenne sehr viele Pferde, die extrem verspannt und klemmig auf Schweifriemen reagieren. Andere haben sich daran gewöhnt. Gesund und sinnvoll finde ich es trotzdem nicht.
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Soldissa
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Beitrag von Soldissa »

Tossi hat geschrieben:Wichtig ist, dass beim Satteln zuerst der Schweifriemen angelegt wird und erst danach der Sattelgurt.
Oha, das halte ich für ziemlich gefährlich und es wurde mir in meiner Island-Szenen-Zeit gerade umgekehrt beigebracht, mit folgender Begründung: wenn das Pferd sich erschreckt und der Sattel rutscht, dann hängt er nur noch am Schweifriemen fest und dabei bleiben die wenigsten Pferde brav. Fand ich logisch.
Eisd ri eubh do mhian - Longing for Scotland

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sinsa
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Beitrag von sinsa »

Tossi hat geschrieben:Meine beiden damaligen Dressursättel (County Competitor und ein älterer Kieffer) passten zwar von der Kammer (sehr weit), rutschten aber hoffnungslos vor.
Ich habe ein wiederistloses Tonnenrückenpferd und ein passender Sattel rutscht nicht! Das bei einem Sattel nicht nur die KW passen muss, weiß man eigentlich auch ohne Sattler und ich habe ehrlich gesagt Null Verständnis dafür den -bis auf die KW- unpassenden Rest mit einem Schweifriemen zu kompensieren.
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Tossi
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Beitrag von Tossi »

@ Hestur und sinsa
Naja, dass es bei einem Sattel nicht nur auf die Kammerweite ankommt, ist doch klar.

Nur war mein Pferd damals noch voll im Wachstum, das heißt hinten mehrere cm überbaut und vorne einfach nur rund. Einen passenden Dressursattel für diese anatomischen Gegebenheiten zu finden, wäre mit erheblichen Kosten verbunden gewesen. Außerdem hätte ich bei einem Pferd, das gerade erst anlongiert / angeritten wird, schlecht verschiedene Sättel ausprobieren können. In meinem Fall war der Schweifriemen bei einem ansonsten gut liegenden Sattel ein akzeptabler Kompromiss. Inzwischen hat Tosca den erhofften Schub in der Vorhand noch gemacht und auch Widerrist und Sattellage haben sich gut entwickelt.

@ Soldissa
Wegen dem Satteln: Es ist richtig, dass der Schweifriemen zuerst angelegt wird. Dabei setze ich aber voraus, dass ein Pferd das Satteln insgesamt akzeptiert, bzw. entsprechend darauf vorbereitet wurde, damit es eben nicht zu einem unberechenbaren Hüpfer kommt.

LG Lisa
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Tossi
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Beitrag von Tossi »

Habe noch ein Foto ganz vom Anfang unserer "Schweifriemenzeit" gefunden.

LG Lisa
Dateianhänge
Erstes Anlongieren mit Sattel im Dezember 2005 (da war Tosca knapp 3 1/2 Jahre alt)
Erstes Anlongieren mit Sattel im Dezember 2005 (da war Tosca knapp 3 1/2 Jahre alt)
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Gawan
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Beitrag von Gawan »

Das Problem rutschender Sättel scheint auch bei Maultieren häufig vorzukommen. Hier für Leser, die des Englischen mächtig sind, ein Link zum Bericht eines Maultierreiters: http://longearsmall.com/mt/articles/ste ... n_the.html
Mir ist auch schon ein Muli begegnet, bei dem der zweite Gurt des Westernsattels um den reichlich kugeligen Bauch des Tieres schräg nach hinten geführt wurde. Sicher nicht die Lösung für alle rutschenden Sättel, aber bei diesem Tier klappte es.
Tanja Xezal
"Der Reitlehrer sei unser eigenes Pferd" SGS
(und der Schüler zeige Geduld, Demut und Hingabe)
Draussen bin ich 4:0 unterwegs, in der Halle 3:1, manchmal 1:3.
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