Alte Pferde

Allgemeines rund ums Pferd

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-Tanja-
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Alte Pferde

Beitrag von -Tanja- »

Bei unserer Hafi-Stute (ca. 19 J.) wurde nunmehr nach zwei Jahren Hin und Her und Gut und wieder Schlecht Arthrose diagnostiziert; sie soll in "Rente". Aufgrund der immer wieder auftretenden Lahmheiten hatten wir die letzten beiden Jahre das Reiten ohnehin schon ziemlich eingeschränkt.

Es steht für mich außer Frage, daß, sofern das Pferd einigermaßen schmerzfrei gehen kann, sie bei uns ihr Rentnerdasein absolut genießen darf, soll, muß, kann. Es kommt mir hierbei gar nicht auf die Nutzung an, die ja aber gerade auch bei Arthrose nicht komplett eingestellt werden sollte (ich denke hier an viel Spazierengehen, Bodenarbeit, Handarbeit, etc.).

Was mir derzeit eher zu schaffen macht, ist diese seit zwei Jahren ständige "Hab-Acht"-Stellung meinerseits: wie läuft sie, läuft sie schlechter, kriege ich schon Magengrimmen und meine Stimmung geht Richtung Tiefpunkt.

Vielleicht bin ich derzeit deshalb nur sehr, sehr sensibel, weil wir nun vor kurzem die endgültige Diagnose bekommen haben. Dennoch: wie seid Ihr damit umgegangen, wie habt Ihr Euch daran gewöhnt? Wie gestaltet Ihr das Programm mit alten, eingeschränkten Pferden?
lg, Tanja

Reiten ist nicht weiter schwierig, solange man nichts davon versteht.
Aus: "Vollendete Reitkunst", Dr. Udo Bürger, 1959
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Alkasar
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Beitrag von Alkasar »

Ach, das ist immer traurig.

Ich hatte etwas ähnliches vor gut 2 Jahren mit meinem Haffi. Hochgradiger Spat. Ich habe anfangs auch ständig geguckt, gezweifelt und gehofft, das war furchtbar. Inzwischen ist es so:

Er läuft nie völlig klar, läuft sich ein bisschen ein aber "hinkt" doch immer, mal mehr, mal weniger. Er wird nur noch ausgeritten und er bestimmt das Programm. Meist will er laufen und ist flott unterwegs. Dann lassen wir ihn, auch wenn's ein bisschen rumpelt. Wenn er nicht mag, dann bleibt's bei Schritt oder wir reiten eben gar nicht. Allerdings kommt das kaum vor.
Ich schaue heute mehr auf sein Allgemeinbefinden. Wenn es ihm nicht gut geht und er böse Schmerzen hat, dann merke ich das, da bin ich sicher. Das war so, als die Entzündung im Bein in vollem Gange war. Sowas würde ich ihm nicht nochmal zumuten.
Blöd ist es auch zu Beginn der Weidesaison. Da macht ihm das viele Laufen erstmal zu schaffen und er läuft schlechter. Aber da mache ich inzwischen einfach mal ein paar Tage die Augen zu und schaue, wie es sich entwickelt. in den letzten beiden Sommern war es nach 2-3 Tagen wieder normal.

Generell versuche ich, nicht zuviel hinzuschauen, zu akzeptieren, dass es gute und schlechtere Tage gibt. Wichtig ist, wie er damit klar kommt, nicht ich. Und irgendwie ist er zäh, will laufen und leben, ist putzmunter und hat sich wohl mit seinen Zipperleins arrangiert. Schau Deinem Pferd ins Gesicht und hör auf Dein Gefühl.
„Wer nur zu seiner Freude reitet, aus Freude am Leben, aus Freude an Flur und Wald, aus Freude am Pferd, der ist ein König und ein Weiser.“ (aus: Vollendete Reitkunst, Udo Bürger, 1959)
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Susetti
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Beitrag von Susetti »

Mein mittlerweilie 23-jähriger Traki hat auch Arthrose, allerdings im rechten Hüftgelenk. Dies macht sich vor allem durch ein kürzeres Treten bemerkbar. Gerade bei diesem nasskalten Wetter hat er deutlich sichtbar im Schritt, aber noch viel mehr im Trab Probleme, taktrein und einigermaßen gleichmäßig zu laufen.
Ich habe mich mittlerweile an das auf und ab gewöhnt und versuche immer tagaktuell einzuschätzen, was und wieviel ich von ihm fordern kann. Er wird noch regelmäßig geritten, auch in der Bahn. Allerdings gehören Volten und kleine Kringel der Vergangenheit an. Ich reite eher größzügigere Kringel, besonders rechts rum. Ansonsten gehen wir viel ins Gelände, sowohl Spazieren als auch Ausreiten. Dann mache ich noch viel Bodenarbeit in Form von Handarbeit, Longieren und Zirzensik mit ihm.
Ich versuche, ihn wirklich fast jeden Tag aktiv zu fordern, denn wie sagt das schöne Sprichwort: "Wer rastet, der rostet." Wenn man sich auf die Arthrose einstellt und kein Problem hat, seine Ansprüche herunter zu schrauben, kann man damit sehr gut klar kommen.
gimlinchen
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Beitrag von gimlinchen »

mein 22jähriger ging nun etwa ein Jahr lang leicht lahm wegen Arthrose (Hüfte links).
seit ein paar monaten läuft er wieder klar, ich weiß nicht genau, wieso (Stallwechsel - konsequentes leichtes Aufbautraining - geniale Osteopathin - irgend etwas davon)

ich sehe es wie Susetti - dran gewöhnen, weiter bewegen und schauen, wie es eben geht.
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Sunknúni
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Beitrag von Sunknúni »

Auch Junito plagen ja die Alterszipperlein Spat, Arthrose und evtl. Schale. Dazu kommen dann noch diverse Blcokaden und Steifheiten...

Wir hatten ja gerade erst ein Jahr, in dem er meist eher durchwachsen lief; 7 Monate war nur Schritt angesagt, danach langsames Antrainieren. Die letzten Monate lief er wieder recht gut, ich hatte auch RU und wir haben ihn im Schritt und Trabje nach Form gearbeitet. Seit 2-3 Wochen läuft er wieder schlechter. Es ist halt echt immer ein Auf und Ab, man ist überempfindlich und weiß nie, ob es nun zu viel war oder nicht. Junito gehört aber auch zu der Sorte, die laufen will, er kaspert auch dementsprechend mit seinen Kumpels rum.

Oft denke ich, dass ich evtl. doch manchmal die Augen eher verschließen muss, über manches hinwegreiten; aber dann bin ich mir gleich wieder unsicher und möchte nichts kaputtmachen. Mit Steifheit oder leichtem Ticken kann ich recht gut umgehen, aber wenn er wie momentan teils total schief läuft (über die rechte Schulter weg, Hals verbogen und Vorhand kreuzend), dann reite ich maximal ein wenig Schritt geradeaus auf hartem Boden und versuche ihn geradezurichten. Es ist halt echt tagesformentsprechend und eine Gradwanderung (und mache Dinge muss man einfach abschreiben).
maurits

Beitrag von maurits »

Sorry, aber ich reite kein Pferd, was in irgendeiner Form "tickt", denn auch das ist nichts anderes als lahm.

Ich habe ein Hufrolle- und Schale-Pferd, was ich 13 jährig aufgrund dieser Befunde aus dem Sport nahm, Symptome waren ebenfalls "nur" ticken in der Lösungsphase. Die Untersuchung brachte gravierende Befunde zutage, und er ist seit 3,5 Jahren bei mir Rentner.

Er wurde damals in der Klinik behandelt und bekam angepassten Beschlag und hatte danach nur einen schlimmen Schub im Sommer 2010, wo ich daran dachte, ihn zu erlösen, da Schmerzmittel keine ausreichende Wirkung zeigten, der TA kam dann und sah ihn sich an und gab ihm ein Cortison was mehrere Wochen wirkte, um den Schub in den Griff zu bekommen und ich gab dem Pferd mehrere Wochen ASS 500 (gut bei Hufrollenerkrankung) und es geht ihm seit Monaten gut, er ist übermütig, läuft, springt herum, trabt, und galoppiert draussen ohne Probleme. Man sieht das Problem nur in sehr engen Wendungen und das braucht er nicht zu machen.

Ich für meinen Teil habe kein Problem damit, alten und gelenk-geschädigten Pferden zur Erhaltung der Lebensqualität wohldosiert mal Cortison geben zu lassen.

Er wird seit dem Sommer wo es ihm schlecht ging, nicht geritten aber ich überlege momentan ob ich ihm angepasste Arbeit zumuten kann, da er da immer sehr motiviert war.
Er ist seit Monaten konstant voller Energie und Lebensfreude und hat sichtbar keinerlei Schmerzen.

lg
mau
gimlinchen
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Beitrag von gimlinchen »

ja, maurits, das hätte ich vor paar jahren auch so gesagt, dass ich kein tickendes pferd reite.

und dann hatte ich eben eines mit dauerlahmheit (sehr leicht natürlich).
von bewegung gehts ihm besser, wenn er nichts tut, schlechter.
er hats mit der hüfte, heisst, es wäre gut, wenn er auch viel gradeausläuft.

ich tue alles, was mir einfällt, spazierengehen, handarbeit (nach BB), Bodenarbeit, Da, DL.... und im Trab KANN er aber nur mal kontrolliert gradeauslaufen, wenn ich drauf sitze. außerdem scheitn es für ihn absolut ok zu sein und ich höre da sehr auf mein pferd. er hat übrigens auch COPD (RAO), das heißt er MUSS sich ab und zuz mal bewegen, damit sich der Schleim löst.

nun reite ich ab und zu ein tickendes pferd und stehe dazu.
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-Tanja-
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Beitrag von -Tanja- »

Puh, also da bin ich nun erst mal ein bissele erleichtert, daß es auch Leute gibt, die mit sowas ebenfalls Probleme haben - also im Sinne von sich das angucken und deutlich schlucken müssen. Die Augen zuzumachen - das schaffe ich derzeit gar nicht, bin total überkritisch. :?

Mir macht in dieser Hinsicht auch zu schaffen, daß ich immer Angst habe, zuviel, zuwenig oder das Falsche zu tun. Da werde ich mein Auge erst noch schulen müssen, obwohl ich zu Laika in den letzten beiden Jahren einen engeren Kontakt aufgebaut habe. Laika ist eigentlich das Pferd meines Mannes, und bis zu ihrer offensichtlichen Lahmheit lief sie bei mir so eher unter "ferner liefen", weil ich mit Amor genug zu tun hatte und mich immer sehr auf ihn konzentriert habe. Hätte ich früher schon auf sie geachtet oder wäre mal öfters draufgesessen, hätten wir das vielleicht auch schon früher bemerkt. Naja, hätte, hätte, hätte, ... :cry:

Auch lt. TA sollen wir sie sogar weiterhin reiten, zumindest im Schritt. Aber angepaßt an ihre Tagesform. DAS muß ich erst noch lernen, diese zu erkennen. Z. B. lief sie am Freitag, als wir für 30 Minuten spazieren waren, sehr flott. Am Samstag ging mein Mann dann 1,5 Stunden mit ihr spazieren, da war sie wieder recht langsam. Gestern wollte ich mit ihr eine kleine Runde, ca. 30 Minuten, laufen, habe aber nach 5 Minuten abgebrochen und bin zurück, weil sie so irre langsam unterwegs war. Da dann anzuschätzen, was ist Unlust oder Unvermögen, ist für mich noch sehr schwierig.
lg, Tanja

Reiten ist nicht weiter schwierig, solange man nichts davon versteht.
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Monique
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Beitrag von Monique »

Hallo,

Mein Isländer wird nächsten Monat auch zwanzig Jahre alt. Er hat Arthrose und Spat in den Hinterbeinen, Spat "nur" hinten rechts.

Ich hab lange gebraucht bis mir klar wurde, dass nur, weil es gute und schlechte Tage gibt er trotzdem weiter gearbeitet werden muss und es sonst nur noch schlechter wird.

Wir gehen viel ausreiten oder arbeiten an der Hand.

Wie gesagt, bei mir ist es Augenmaß, was wir machen. Ich kenn ihn jetzt fast 10 Jahre und wir beide wissen wann ein schlechter Tag ist und wann ein guter. Das sehen wir schon beim Putzen. Dementsprechend arbeiten wir dann auch oder eben nicht.

Ich denke komplett in Rente wär nicht das unbedingt richtige wegen der nötigen Bewegung.

Aber Du hast schon recht @Sylliska, man muss sich erst dran gewöhnen, an ein Leichtes Lahmen oder diese Taktunreinheiten beim Anfang.

Grüße
gimlinchen
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Beitrag von gimlinchen »

wenn die pferde kapieren, dass man drauf achtet, wie es ihnen geht, dann teilen sie das auch deutlich mit. macht teddy zumindest...
und viele andere, die ich kenne

blöd ists halt trotzdem
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Sunknúni
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Beitrag von Sunknúni »

Das Problem ist ja, dass man durchaus auch gymnastizieren muss, damit nicht Folgeprobleme auftreten. Natürlich kann ich ein Spat-/Arthrosepferd so gut wie gar nicht mehr reiten, weil es ab und an etwas tickt (wobei man erst mal definieren muss, was jemand unter Tocken versteht) und wenn dann nur Schrittschlurferei am langen Zügel, oder man versucht es immer wieder zur Gymnastik aufzufordern, mal mehr mal weniger. Und ich denke schon, dass das Pferd im zweiten Fall sich länger mit weniger Schmerzen bewegen kann...

Ich habe ja beim Dicken eher das Problem, dass er seine Problemchen gerne vergisst, wenn er unausgelastet ist (dann sieht man ihn mit den anderen spielen oder er rennt wie heute kurz mal buckelnd los, weil er grad zur Eingewöhnung in der Paddockbox steht :roll: ) Daran merke ich, dass das Pferdchen auch weiterhin bewegt und gefordert werden WILL.
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Filzi
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Beitrag von Filzi »

Habe eine ca. 20 jährige Stute wo im vergangenem Jahr einige Sachen in kleinen Abständen fest gestellt wurden.

Spat, eine Art Osteopenie am linken hinteren Fesselgelenk, mit hoher Wahrscheinlichkeit leichte Arthrose in der Hüfte und Fehlstellung.
Seit kurzem auch ein chronisches Lungenleiden was erst vor Tagen diagnostiziert wurde. Des weiteren immer wieder Verspannungen der Lendengegend.

Meine TA hat ebenfalls so formuliert: Wer rastet der rostet. Sie soll sehr wohl ihren Bedürfnissen gefordert und auch gearbeitet werden. Wie viel und wie intensiv gibt aber das Pferd vor.

Enge Wendungen, fetzen im Gelände, viel longieren und anstrengendes Gymnastizieren sind aber absolut tabu.

Man kennt ja seinen vierbeinigen Partner und ich denke wenn man gut zuhört weiss man WAS er braucht und gerade im Stande ist zu machen.

An schlechten Tagen lieber nur putzen und spazieren gehen, an guten Tagen darf es auch ruhig ein wenig mehr sein.
"Es gibt keinen Weg zum Frieden, denn Frieden ist der Weg." Mahatma Gandhi
solera
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Beitrag von solera »

Sunknúni hat geschrieben:[...]Natürlich kann ich ein Spat-/Arthrosepferd so gut wie gar nicht mehr reiten, weil es ab und an etwas tickt [...]
DAS muss ich so mal dementieren! Auf die Gefahr hin mich als bösen Tierquäler steinigen zu lassen: ich reite meinen Spathi sogar mehr und intensiver als vor der Diagnose und das auch aufgrund der Diagnose. Gängie schulmedizinische Meinung liegt irgendwo zwischen (Teil-)pensionieren und erlösen - da habt ihr schon recht. Allerdings hätte ich das Pferd mit der Behandlung auch schon nicht mehr.

Wenn ihn die Arthrosen gerade plagen, heißt das im Normalfall, dass er mal ein paar Runden am langen Zügel ganze Bahn galoppiert auf beiden Händen. Wenn er dann noch tickt gibt's einen langen Schrittausritt - in 99% aller Fälle ist er aber dann soweit geschmiert in den Gelenken, dass man mal so ziemlich alles an Seitengängen abverlangt in allen Gangarten.

Bei der Diagnose hatte ich ein Pferd, das generell zu wenig war und mir dank des Dauerschmerzes nicht zugenommen hat. Dank Schmerztherapie war dann auch der Magen bedient und so waren wir in einem Teufelskreis. Reiten im Sinne von biomechanisch korrekt reiten (war auch für mich ein Lernprozess) hatte allerdings den Erfolg, dass das Pferd statt 24h am Tag nur 22h lahm ging. Er ließ sich nämlich gerade reiten. Von da an ging's bergauf! In Kombination mit vielen, vielen alternativmedizinischen Kuren (weil schulmedizinisch heißt die Behandlung Schmerztherapie) läuft das Pferd, das damals bei Diagnose kaum geradeaus laufen konnte, jetzt ganz ansehnlich auf allerhand Kursen mit mir. Und wenn man sich damit abfindet nicht für sich zu reiten, sondern zu reiten weil es Physiotherapie für's Pferd ist, dann funktioniert das auch. Natürlich heißt das, dass ich mal wenn's mehr zwickt statt einer Länge Schulterherein nur ein paar Tritte verlange auf dem schwächeren Hinterbein, aber ganz begnadigt wird er nie. Er dankt es damit, dass das Pferd jetzt viel besser geht als vor der Diagnose und ein Gangpotential entwickelt, das ich ihm so nie zugetraut hätte.

Für mich persönlich ist Arthrose daher nicht unbedingt ein Grund ein Pferd zu pensionieren - ganz im Gegenteil: im Normalfall hieße das für mich heute, dass ich ganz unbedingt etwas machen muss, weil ein Gelenk, das nicht bewegt wird nur verknöchern kann (und das meine ich sogar beim gesunden Pferd). Allerdings räume ich ein, dass es unterschiedlich Arten der Arthrose gibt - ich spreche in dem Fall von der zubildenden.
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chica
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Beitrag von chica »

Kann ich nur bestätigen. Hatte eine zeitlang eine RB an einem Spat-Pferd. Und je regelmäßiger und gymnastizierender er bewegt wurde (natürlich immer angepasst an die Tagesform), umso geschmeidiger wurde er. Keine Bewegung ist definitiv das schlechteste für so ein Pferd.
LG Ines
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"Die Kritik an anderen hat noch keinem die eigene Leistung erspart."
(Noël Pierce Coward)
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Ari44
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Beitrag von Ari44 »

hmm, nun ja, ich oute mich jetzt mal, dass ich meinen Araber (14) seit seiner Spat-Diagnose, das ist jetzt 4 Jahre her, fast garnicht mehr geritten oder in irgendeiner Form "gymastiziert" habe!
Ich habe mich einfach nach einer optimalen Haltungsform umgesehen und diese glücklicherweise gefunden.

Seitdem wohnt er in einer 3-er-WG in einem tollen Offenstall, im Sommer 24 Stunden Weide, und es geht im prima. Der bewegt sich so, wie er mag, in allen 3 Gangarten. Meine Aufgabe besteht im Spassprogramm, wir spielen auf der Weide, kleine Zirkuslektionen, je nachdem, wie er drauf ist, das überlass ich ihm. Ich mach mir und ihm keinerlei Stress mehr. Ihm reicht das so, dafür kenn ich mein Pferd gut genug, um zu sehen, dass es ihm damit gut geht. Hauptsache, ich bin da für die Tüddel- und Schmuseeinheiten :-).
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