Alte Pferde

Allgemeines rund ums Pferd

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-Tanja-
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Beitrag von -Tanja- »

Ich werde mal schauen, wie sich das die nächsten Wochen so anläßt. Mehr als Spazierengehen und Handarbeit im Schritt bzw. Bodenarbeit möchte ich derzeit noch nicht machen, weil ich mir da zu unsicher bin. Beim letzten Vortraben vorgestern lief sie allerdings auch gut.

Wenn es dann wieder wärmer wird, werden wir mal schauen, wie es sich mit dem Reiten wieder anläßt. Bzw. bin ich gespannt, wie sich unsere Stute gibt, wenn es wieder raus auf die Weide geht.

Denke, es ist schon gut, daß man das Pferd weiterhin in irgendeiner Form arbeitet. In meinem Buch über alte Pferde steht auch, daß man sie keinesfalls einfach so ausmustern sollte.

Wie seht Ihr das eigentlich mit der psychischen Komponente? Ich meine, sicherlich braucht das Pferd keine Bespaßung - in welcher Form auch immer - an sich (zumindest, wenn die Haltung entsprechend ist). Ich denke da an meine Uroma, die sich mit 90 noch selbst versorgt hat. Dann kam sie ins Altersheim, weil meine Oma Angst hatte, daß was passiert, wenn sie mal nicht da ist. Innerhalb eines Jahres hat meine Uroma komplett abgebaut, hat niemanden mehr erkannt. Hinkt natürlich der Vergleich, aber wie sieht das bei Pferden aus, denen wir ja heute meist doch nicht die 100 %-ige Haltungsform anbieten können?
lg, Tanja

Reiten ist nicht weiter schwierig, solange man nichts davon versteht.
Aus: "Vollendete Reitkunst", Dr. Udo Bürger, 1959
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Lesley
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Beitrag von Lesley »

Ich habe meine Stute 19jährig vor 2 Jahren aus dem Sport genommen, weil sie v.r. immer wieder leicht tickte. Die genauen Ursachen konnten nicht rausgefunden werden. Nach3 Monaten Pause und Umstieg auf eine neue RL plus Arbeit nach dem Longenkurs, ist sie nun wieder fit.
Sie hat Spat (diagnostiziert seit 8 Jahren), aber der macht ihr kaum zu schaffen.

Ich kenne aber deine Gefühle - immer das "lauft sie - läuft sie nicht?" im Hinterkopf zu haben, ist schlimm.
Versuch es mal mit einer längeren Pause (keine Box, sondern ständige Bewegung). Danach kannst du immer noch weiterschauen.
"Wissen, das nicht jeden Tag mehr wird, wird jeden Tag weniger!"
(Chin. Sprichwort)
Max1404
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Beitrag von Max1404 »

Das geht jetzt schon eher ins philosophische :wink: : Ich habe lernen müssen, loszulassen. Und zwar in dem Sinn, dass ich einfach meine Erwartungen zurückschraube und jeden Tag so nehme, wie er kommt. Quasi: "erwarte nichts und freue dich über alles, was du geschenkt bekommst".
Diese "Lässigkeit" wirkt sich darüber hinaus auch positiv auf meine jüngeren Pferde beim reiten aus :D
Da meine Pferde im Aktivstall leben, muss ich mir keine Gedanken machen, ob sie sich ausreichend bewegen. Das ist natürlich ein großer Vorteil.
Viele Grüße
Sabine
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solera
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Beitrag von solera »

Sylliska hat geschrieben: Wie seht Ihr das eigentlich mit der psychischen Komponente? Ich meine, sicherlich braucht das Pferd keine Bespaßung - in welcher Form auch immer - an sich (zumindest, wenn die Haltung entsprechend ist). Ich denke da an meine Uroma, die sich mit 90 noch selbst versorgt hat. Dann kam sie ins Altersheim, weil meine Oma Angst hatte, daß was passiert, wenn sie mal nicht da ist. Innerhalb eines Jahres hat meine Uroma komplett abgebaut, hat niemanden mehr erkannt. Hinkt natürlich der Vergleich, aber wie sieht das bei Pferden aus, denen wir ja heute meist doch nicht die 100 %-ige Haltungsform anbieten können?
Das mit der psychischen Komponente variiert wohl von Persönlichkeit zu Persönlichkeit - auch hier spreche ich wohl einfach für mich und meine Situation: wir hätten je nachdem wie cool die Herde ist irgendetwas zwischen einer mittelschweren Krise und dem Super-GAU.
Mein Pferd ist extrem gefallsüchtig und würd wenn er könnte alle Lektionen auf einem Schwebebalken laufen. Als Beispiel: als wir traversieren gelernt haben, hat der Streber befunden "viel zu langweilig" und ging Traversalen im spanischen Schritt - eine Lektion, die ich von einem Arthrosepferd nie absichtlich verlangt hätte und auch nicht von einem Pferd, das das grad erstmalig mit Absicht macht - ich bin nicht mal sicher ob ich überhaupt auf die Idee gekommen wäre die Kombination von einem Pferd zu verlangen. Oder man reitet eine Halteparade und das Pferd unter dir macht einen auf "ich weiß es, ich weiß es" und fängt an das gesamte Repertoire abzuspulen von spanischem Gruß, Piaffe (zugegeben sind nur erste Ansätze), Kompliment und du sitzt da als Beifahrer und denkst dir verzweifelt "bitte wo ist der Aus-Knopf?"
Aus so etwas heraus direkt abstellen würd sicher zur hellen Freude der Stallbetreiber werden: mein Pferd mutiert vermutlich binnen kürzester Zeit zurück zum Ausbruchskönig, weil der beißt den Stromzaun einfach am Plastikgriff an oder jagt den Rangniedrigsten durch (er war schon immer Chef), und geht dann mit den anderen eine Runde um den Block. Ich bin dabei auch zuversichtlich, dass ihn die grünste Wiese nicht davon abhält.
Ich kann mir vorstellen irgendwann mal leiser zu treten mit ihm, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass der irgendwann voll pensioniert wird. Irgendetwas zur Beschäftigung wird er wohl immer brauchen und wenn er mit Hütchen im Maul aportieren lernt oder als Handpferd noch seine Runden dreht... ich hab aber eher die Vermutung, dass der einfach mal voll im Saft stehend umfällt.
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-Tanja-
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Beitrag von -Tanja- »

@Solera: So ist das bei Amor auch, der braucht immer was für das Köpfchen. Würde ich den nur rumstehen lassen, wird der plöt und kriegt doofe Ideen: durch den Zaun gehen, sich die große Welt ansehen... :roll: Bei ihm (jetzt 17) denk' ich auch als: irgendwann komm' ich zum Stall und Pferd is' einfach tot. Der hatte noch NIE was!

Laika ist dagegen eher ein ganz ruhiges Pflänzchen. Früher, als sie wirklich noch voll einsatzfähig war, war sie allerdings auch immer sehr, sehr leistungsbereit. Ich habe noch nie ein Pferd mit so viel Power jeglichen Berg anpeilen sehen. Amor hat immer gleich - wie sein Frauchen - nur beim Anblick schlapp gemacht. Laika: ruff geht's.
lg, Tanja

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Stef
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Beitrag von Stef »

habe gedache, ich berichte euch hier auch mal meine Erfahrungen dazu :)

Bei Balu (18 J.) wurde ja letztes Jahr auch hochgradig Spat und Arthrose festgestellt und er ging von April bis August lahm :(

Hatte den Osteopathen da, TA und THP...alle meinten aber rauß, rauß, rauß und bewegen, zumindest im Schritt!

War dann ab und an, jenachdem wie es ihm ging, im Schritt im Wald...

Behandelt wurde er außer mit ,Akupunktur und Kräutern mit Equi (wenns arg schlimm war), Traumeel und Zeel...

Habe ihn dann auch ne Weile ganz in Ruhe gelassen und ihn 3 Monate mit Schüssler Salze behandelt, bis Oktober...danach eine Kräuterkur und jetzt gehts ihm wieder prima (toi toi toi) :)

Habe komplett auf diese Arthrose-Präperate verzichtet!

Wir arbeiten natürlich auch nicht mehr so wie früher, aber in der Halle ein bissel v/a und gemütlich in den Wald geht auf alle Fälle :)
Mein Pferd ist als Pferd eine Katastrophe, aber als Mensch unersätzlich (Johannes Rau)
gimlinchen
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Beitrag von gimlinchen »

das ist schööön!!!
:-)
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Stef
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Beitrag von Stef »

ja, finde ich auch :D

meine TA, die auch (Gott sei Dank) für Homöopathie ist, hat mir empfohlen immer zum Fellwechsel was zur Unterstützung zu geben, was ich jetzt mit Kräuterkuren (noch) ganz gut im Griff habe...klar, wenn er mal einen schlimmeren Schub haben sollte, wird er natürlich dann auch was Stärkeres bekommen, aber solange es so funktioniert...
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