Lehrgang Doppellonge / langer Zügel im Reitinstitut von Neindorff am 19./ 20. 03. 2011
Da das RI für die meisten Kurse auch Schulpferde zur Verfügung stellt, habe ich mich für den Lehrgang Doppellonge / Langzügel als aktiver Teilnehmer angemeldet. Die Kursgebühr betrug 200 € aktiv / 50 € passiv für 1,5 Kurstage, da der Kurs sonntags um 13:00 endete.
Zunächst trafen sich die Teilnehmer morgens zu eine kurzen Theorieeinweisung. Herr Schmitt ging recht knapp und allgemein auf das Longieren mit der DL ein. Dazu hatte er ein paar Ausrüstungsgegenstände bereitgelegt und besprach diese ebenso kurz.
Anschließend ging es für ca. 1,5 Stunden vor die Tür, es wurden Longen an der Wand eingehängt - quasi wie am Fahrlerngerät - und der Umgang mit der Doppellonge geübt - Grundhaltung, Verkürzen bzw. Aufnehmen und das Verlängern der Longe. Ebenso wurde die Haltung der Peitsche beim Longieren und beim Handwechsel erläutert und geübt. Dabei wies Herr Schmitt daruf hin, dass die Peitsche nie auf dem Boden abgelegt werden dürfe und erläuterte mögliche Gefahren dadurch.
Dieser Teil war gegen 11:15 beendet, die von Herr Schmitt anberaumte Kaffeepause wurde bis zur Mittagspause ausgedehnt- allerdings ging hier der Bezug zum Kurs völlig verloren. Herr Schmitt informierte über das Reitinstitut sowie über Herrn von Neindorff und dessen Philosophie, dazu kamen einige Anekdoten rund um das RI.
Nachmittags ab ca. 14:00 folgten dann praktische Übungen an der Doppellonge und am langen Zügel. Die Pferde waren hierzu sehr gut ausgewählt und waren sehr brav. Herr Schmitt erwähnte hier auch Gefahren, vor allem auch die Reaktionen des Pferdes auf die Leine um die Hinterhand bei der DL. Er zeigte, wie man ein Pferd an die DL gewöhnt bzw. damit anlongiert. Ebenso wurde die Verschnallung der DL gezeigt, wie sie bei einem an die DL gewöhnten Pferd zur Anwendung kommt. Herr Schmitt wählte dabei die direkte Verbindung der Leinen vom Maul durch die Ringe zur Hand des Longenführers ohne andere Verschnallmöglichkeiten zu zeigen, die er für nicht sinnvoll hält. Dabei spricht er immer wieder andere Ausbilder namentlich an, die andere Handhaltungen bzw. Verschnallmöglichkeiten wählen, und wie wenig sinnvoll er das in der Arbeit mit der DL hält.
Herr Schmitt weist immer wieder darauf hin, wie wichtig die korrekte Handhabung der Leinen und der Peitsche ist.
Dazu können wir uns schon mal am langen Zügel probieren. Mit den zur Verfügung gestellten Hafis geht das gut- die sind nicht so „großschrittig“ wie ein Warmblut! Herr Schmitt zählte auch hier kurz die Verwendung des Langen Zügels auf, der ein Reiten vom Boden aus darstellt und bei gerittenen Pferden zur Anwendung kommt, die die am LZ abgefragten Lektionen bereits unter dem Sattel können. Eher selten könne man bei manchen Pferden den LZ einsetzen, um bestimmte Lektionen zu Fuß zu erarbeiten statt unter dem Sattel.
Gegen 16:15 war der praktische Teil beendet, im Theorieraum folgte eine kurze Besprechung und ein Abriß des morgigen Tagesablaufes. Herr Schmitt offerierte eine evt. Langzügelvorführung durch Herr Prof. Schmitzer, diese fiel dann aber leider doch aus.
Am Sonntag trafen wir uns um 9:00 im Theorieraum, gegen 10:00 ging es zum praktischen Teil über. Wir hatten nochmals für 2 Stunden die Möglichkeit, mit den Pferden zu arbeiten. Leider korrigierte Herr Schmitt an beiden Tagen nur sehr wenig. Er korrigierte zwar schon mal die Handhaltung der Longe, aber überwiegend verbal. Beim Langen Zügel ging er nicht mit, sondern korrigierte hier auch lediglich verbal.
Autorin: feuernelke
Doppellonge/ langer Zügel im Reitinstitut von Neindorff
Moderator: Josatianma
-
- User
- Beiträge: 13
- Registriert: Mi, 17. Dez 2008 11:49
- Wohnort: Rheinland-Pfalz
Ich bin öfters mal als Zuschauer bei Kursen dabei. Desmond o'Brien z.B. geht bei der Langzügelarbeit nebenher und korrigiert bzw. erläutert unmittelbar. Das hätte ich mir auch gewünscht.
Auf jeden Fall gut das Üben der Handgriffe auch am lebenden Objekt in der Doppellongenarbeit.
Aber im Prinzip würde ich den Kurs eher als "Demonstration für die Arbeit am Boden mit Doppellonge und Langzügel" beschreiben denn als echten Kurs.
Mir kam die Theorie zu kurz bzw. zu knapp und auch das, was man tatsächlich mit der DL erarbeiten kann- Longieren im Zirkel kann ich auch an der einfachen Longe.
Für mich hats sichs definitiv kaum gelohnt- mal abgesehen vom Auffrischen der Handgriffe.
Auf jeden Fall gut das Üben der Handgriffe auch am lebenden Objekt in der Doppellongenarbeit.
Aber im Prinzip würde ich den Kurs eher als "Demonstration für die Arbeit am Boden mit Doppellonge und Langzügel" beschreiben denn als echten Kurs.
Mir kam die Theorie zu kurz bzw. zu knapp und auch das, was man tatsächlich mit der DL erarbeiten kann- Longieren im Zirkel kann ich auch an der einfachen Longe.
Für mich hats sichs definitiv kaum gelohnt- mal abgesehen vom Auffrischen der Handgriffe.
"Ein Pferd auszubilden bedeutet nicht nur, dass man es zum Gehorsam erzieht, wie viele es meinen. Genauso wichtig ist es, dass das Pferd mit Freude macht, was man von ihm verlangt."”
von Nuno Oliveira
von Nuno Oliveira