Erst mal nur gerade oder gleich biegen?

Rund um die klassische Reitkunst

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horsman
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Beitrag von horsman »

Wenn beide "Trainer" nur so oder so können, wären sie mir beide zu wenig. Denn beides ist zur richtigen Zeit richtig und wichtig. Das führen /balancieren der Schultern zw. den Zügeln ebenso wie das richtige biegen und stellen von Hals und Genick, wobei, und da gäb ich dem ersten Trainer Recht, dies erst dann Sinn macht, wenn man dabei auch die Schultern weiter kontrollieren kann. Darüber hinaus gibt es aber auch noch andere wichtige Dinge worauf es zu achten gilt.

Schau Dir am Besten mal an, wie die anderen Pferde dieser Ausbilder so laufen und wie sie mit den Pferden verschiedensten Alters so arbeiten und ob dich das Ergebnis in Bezug auf das jeweilige Pferd und die Dauer der Ausbildung überzeugt.
Zuletzt geändert von horsman am Mo, 09. Mai 2011 23:32, insgesamt 1-mal geändert.
First a relaxed mind, then a relaxed horse.
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Finchen
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Beitrag von Finchen »

JEF hat geschrieben:Als erstes mal:
Ich gehöre nicht zu der Fraktion, die der Meinung ist, dass ein Pferd bis zum 4. Lebensjahr auf die Koppel gehört und bis dahin mehr oder weniger verwildern kann, und das werde ich auch mit meinem nicht machen.
Der Zwerg steht sowieso im Offenstall, also Bewegung rund um die Uhr und ich hol ihn da vielleicht 2 Mal die Woche raus um etwas Bodenarbeit zu machen oder mal im Schritt ins Gelände zu gehen. Ich glaube, das packt er.
Hallo,

ich glaube keiner hier hatte o.g. im Sinn - aber den Hinweis ggf. nach erstem Gewöhnen an Reitergewicht etc. mal wieder eine Auszeit zu gönnen und diese mit Bodenarbeit bzw Handarbeit vorbereitend zu füllen halte ich bei einem 3jährigen Spätentwickler für einen guten Rat.

Du schreibst 2x die Woche für Bodenarbeit "oder mal im Schritt ins Gelände" - aber dieser Schrittausritt soll doch nicht mit dem Unterricht begleitet werden, da geht es doch dann schon um regelmäßigere "Arbeit", oder?

Ich habe keinen Nachteil erkennen können, das Pony (gesundheitlich bedingt) erst 7jährig zu reiten - vewildert war sie dennoch nicht. :wink:

Zum Thema "gerade oder gebogen" ist mein Favorit klar "beides". Wenn das Pferd in der Lage ist sich gut ausbalanciert zu bewegen allmählich auch mal Stellung beginnen und trotzdem das Gerade in den Anfängen einen nicht zu kleinen Teil einnehmen lassen, ich bin der Meinung die Mischung macht´s.

Viel Erfolg mit deinem Jungspund.

Gruß,

Silke
esge
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Beitrag von esge »

Es gibt Pferde, die sollten erstmal im Geradeaus überhaupt Spaß am Vorwärts finden, ehe man mit dem "Verbiegen" anfängt. Gerade im Lager der "klassisch" orientierten (ich rechne mich dazu!) besteht die große Gefahr, dass vor lauter Biegen, Stellen, Seitwärts usw. das frische Vorwärts verloren geht, bzw. im pferd erst gar nicht geweckt wird.
Ist dein Paint nun ein Pferd, das von sich aus ein sehr gutes Go hat, ist das kein Problem. Man kann relativ bald biegen und ein bisschen stellen, sofern das Pferd die Sprache der Hilfen dafür genau erklärt bekommt und versteht. Das Biegen und Stellen im frühen Stadium sollte relativ bald dazu führen, dass das Jungpferd lernt, den Hals fallen zu lassen und den Rücken zu benutzen. Denn egal welcher Schule man sich anhängt, Grundvoraussetzung für das Reiten eines Pferdes ist es nun einmal, seine tragende Konstruktion so zu stärken, dass es seinen Job tun kann, ohne sich zu schädigen. Denn was mit einem verspannten Rücken anfängt, hört früher oder später (oft früher) mit einem Sehnenschaden auf. Darum hat oberste Priorität, dem Pferd unterm Sattel den schwingenden Rücken und das losgelassene Laufen zurück zu geben, das es ohne Reiter besaß.
Wenn dies im Focus des jeweiligen Reitlehrers steht, bist du dort richtig. Wenn nein, weitersuchen.
Das wäre so mein Ansatzpunkt. :)
Loslassen hilft
JEF
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Beitrag von JEF »

@ Jen

Ja, das sollte natürlich schon klar sein, dass jedes Pferd ein Individuum ist, das ist es mir ja auch. Wobei Trainer 1 IMMER nach seinem Schema geht.

@ Bebe

Das versuch ich ja durchs Geländereiten zu erreichen.

@ Firli

Mir ist die "Schule" in dem Sinn auch nicht wichtig, was die unterschiedliche Wahl ja schon erkennen lässt. Regelmässig Jungpferde anreiten machen beide. Aber ich denke darauf eingehen kann Trainer 1 nicht wirklich. da erscheint es eher wie eine Massenabfertigung. Trainer 1 macht es auch hauptberuflich, während 2 das ganze nebenberuflich macht und sich die Kunden mehr oder weniger aussucht.

@ horsmän

Laut Trainer 1 macht er es IMMER so, also keine Flexibilität, auch, als er mir SEIN Führprogramm zeigte war ich mehr als skeptisch. Ich arbeite selber sehr viel nach NHS und bin bedacht darauf, dass das Pferd auf mich achtet und neben mir bleibt - was mir der da demonstrierte war ein hinterschleifen des Pferdes, dessen Hals immer länger wurde. Als ich ihm sagte, dass ich das so nicht will, meinte er, das gehöre zu seinem Programm und gehört einfach dazu. Zu dem Zeitpinkt wars bei mir auch schon vorbei und dieser Trainer kam für mich eh nicht mehr in Frage :wink:

@ Finchen

Meiner Meinung nach ist mein Pferd kein Spätentwickler,aber lassen wir das doch einfach, dazu gibts nun mal 1000 verschiedene Meinungen und jeder solte nach seiner Fasson glücklich werden :)

Ich suche im Moment begleitend einen Trainer, der schön langsam die Basis mit uns erarbeitet. Ich will mein Pferd nicht jeden Tag durchlassen, das muss nicht sein. Er lernt verdammt schnell und behält das dann auch und das will ich mir nicht versauen. Er soll weiterhin Spaß an der Arbeit haben, und da suche ich jemanden, der zu uns passt und nicht sein Potenzial gleich ausreizen möchte. Da werd ich dann nämlich ekelhaft :wink: Die Regelmässigkeit der Arbeit mit dem Reitlehrer besteht dann in 2 oder 3 wöchigen Abständen, um einerseits neue Impulse zu setzen und andererseits drüberzuschauen, dass alles ok ist. Für später (so in nem dreiviertel Jahr dann) soll die Intensität gesteigert werden, evtl gebe ich ihn dann sogar ganz in Beritt, allerdings nur, wenn ich der Person zu 1000% vertrauen kann...

@ esge

Ja, da stimme ich dir zu, deswegen gehe ich auch Anfangs viel ins Gelände, einfacher kann man das Vorwärts nun mal nicht "installieren". Und meiner ist un mal auch einer der gemütlicheren Sorte, hat aber jetzt einen wunderbaren Schritt entwickelt, nachdem wir und viel draussen aufhalten (nicht nur Reiten natürlich :wink: )
und ich denke, dass Trainer 2 nach den von dir angesprochenen Kriterien arbeitet, daher bin ich schon gespannt, wie das erste Mal mit ihr wird :wink:
Liebe Grüße

Jasmin
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ninischi
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Beitrag von ninischi »

Für den Fall, dass das Thema Beritt akut wird, kann ich dir aufgrund der Beschreibung der von dir angestrebten Reitweise wärmstens Kurt Schulze empfehlen.
Die Homepage ist nicht der Hit, seine Arbeit mit den Pferden dafür umso mehr!
"Reiten ist die Suche nach Schönheit, Geradlinigkeit und Wahrheit."
Nuno Oliveira
JEF
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Beitrag von JEF »

@ninischi

Danke, für den Tip, aber soweit ich das erkennen kann ist der wohl viel zu weit weg für uns.
Liebe Grüße

Jasmin
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