Zur Diskussion gestellte Ritte die gefallen

Rund um die klassische Reitkunst

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Cubano
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Beitrag von Cubano »

Poetin hat geschrieben:Wooooow.....
das Pferd aber schon auf so einem Niveau Passagen tritt, wobei diese ja in der Ausbildung eigentlich auf die Piaffen aufbauen
Das muss auch nicht zwingend so sein, Poetin – den umgekehrten Weg von der Pa zur Pi gibt es auch. Und es gibt Pferde, die ihre Stärken nur in einer der beiden Lektionen haben. Ansonsten schließe ich mich Deiner Meinung vollumfänglich an.
„Steinbrecht ist nur schwer für den leichten Geist." (Nuno Oliveira)
Nach der SdA unterwegs :-)
Poetin
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Beitrag von Poetin »

Stimmt Cubano: Die Piaffe kann man ja auch über den kadenzierten stark versammelten Trab erarbeiten, der einer Passage schon sehr nahe kommt..
Yvonne

Beitrag von Yvonne »

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Isalein
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Beitrag von Isalein »

Ich finde den Ritt sehr harmonisch. Aber ich muss auch gestehen, dass ich viele Fehler noch gar nicht erkenne.
Bin gespannt, was die anderen schreiben werden.
Ganz liebe Grüße
Elisa

Reiten ist die Kunst, das Pferd zwischen sich und dem Erdboden zu halten.
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Josatianma
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Beitrag von Josatianma »

Die Halle kenne ich 8)

Insgesamt sieht es für mich auch sehr harmonisch aus. Beurteilung fällt mir aber schwer.
Liebe Grüße, Sabine

Ideale sind wie Sterne, man kann sie nicht erreichen, aber man kann sich an ihnen orientieren

"Sei du selbst die Veränderung, die du dir wünschst für diese Welt" Mahatma Gandhi
Yvonne

Beitrag von Yvonne »

Ich find es halt sehr harmonisch. Aber ich bin auch kein "Fehlergucker" :wink: Mir gefällt aber, dass das Pferd nie hinter die Senkrechte kommt und das Genick tatsächlich der höchste Punkt ist.
sandra
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Beitrag von sandra »

Janina hat geschrieben:Jap, ist (natürlich :P ) ein Lusi.
Züchterin und Besitzerin ist die in Frankreich lebende Amerikanerin Catherine Vaisse (Haras du Coussoul: http://www.vaisse.com/ ).
Das Pferd heißt Mistral du Coussoul, sein Vater ist der bekannte Hengst Scapin, der von Roger Bouzin (einer der erfolgreichsten französischen Lusitanozüchter der Vergangenheit, von ihm stammte auch Orphée, der erste Lusitano, der in der Dressur an den Olympischen Spielen teilnahm, übrigens mit der Frau von Michel Henriquet) gezüchtet wurde.
Die Mutter geht weiter hinten zumindest auf Andradelinien zurück.

Und btt: Mir gefällt´s auch :D
Bin grad über diesen Beitrag gestolpert... ich habe Mistral ein paar Mal schon live gesehen. Ein geniales Pferd. Catherine Vaisse züchtet dressurorientiert und schaut extrem auf die Gänge. Das Gestüt von Catherine Vaisse (Haras du Coussoul) ist übrigens das einzige Gestüt, von dem die Portugiesen Pferde kaufen. In der November Ausgabe des Magazins "Cheval Lusitanien" wird dies auch erwähnt. Frau Vaisse ging viele Jahre mit Ihren Pferden nach Cascais an die grosse Zuchtschau. Mit R-Kazan kam sie meistens auf Platz 2 oder 3, holte nie eine Goldmedallie. Dann wollten die Portugiesen dieses Pferd, sie verkaufte es und siehe da, R-Kazan (http://www.youtube.com/watch?v=p7-pUT6UZA0) sahnte sämtliche Goldmedallien ab. S-Lancelot hat sie auch nach Portugal verkauft, beide Hengste werden dort vorwiegend zur Zucht eingesetzt, wobei mir nicht ganz klar ist, ob sich Kazan wieder in Frankreich befindet. Beide Hengste stammen von Scapin RBO ab, welcher von Roger Bozin gezüchtet wurde. Als Bouzin verstarb, ging ein Teil der Pferde zu Catherine Vaisse, welche die Zucht weiterführte. Verbindungen von Scapin RBO und Amphore oder Elsinore gelten als Garant für erfolgreiche Zucht-und Dressurpferde. Scapin ist übrigens einer der wenigen Hengste, die im Livro de Merito geführt werden. Wer einmal in Südfrankreich ist, sollte es sich nicht nehmen lassen, auf dem Gestüt einen Besuch abzustatten.

p.s. Janina: kennst Du das Gestüt persönlich?
saltandpepper

Beitrag von saltandpepper »

Yvonne hat geschrieben:Was haltet ihr davon?

http://www.youtube.com/watch?v=hnGAnaOu ... e=youtu.be
Das finde ich sehr schön ! Das Pferd ist vorne, geht einen natürlichen - keinen künstlich überspannten- Trab. Es ist nahezu durchgängig vor dem Reiter und trägt sich nahezu durchgängig tatsächlich.

Die Versammlungsfähigkeit ist noch verbesserungsfähig und -würdig- wie man besonders gut in den Piruetten sieht ( in sowohl den Schritt- als auch den Galopppiruetten). Der Schritt ist mir ein Bisserl zu eilig und bei dieser Halsposition könnte die Nase einen Tucken mehr vor, dann würde die Schrittverstärkung freier gelingen ( m.M.). Gelegentlich sieht man, daß das Pferd noch besser vor den Schenkel dürfte ( z.B. in den Schrittpiruetten oder beim ersten Anreiten). Dennnoch, für mich ein sehr schöner Ritt, mit einem geschmeidig und vor allem nicht druckvoll sitzenden Reiter , einem Pferd, das die Anlehnung wirklich mal nach vorne gewinnt ( außer teilweilse im Schritt), harmonisch, ohne Grobheiten, ohne Trickserei, ehrlich, sauber, ausbildungsstandgerecht. :P Fein !
Zuletzt geändert von saltandpepper am Mo, 23. Jan 2012 11:24, insgesamt 1-mal geändert.
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Janina
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Beitrag von Janina »

sandra hat geschrieben:
p.s. Janina: kennst Du das Gestüt persönlich?
Leider nein, nur ein paar Scapin-Nachkommen. Aber wenn man sich mit der Lusothematik beschäftigt, sagt einem das Gestüt natürlich was :)

@S-Ritt: Grundsätzlich ein schöner Ritt (nur die Schritttour mag mir nicht so gefallen), als wirklichen "Augenschmaus" würde ich es aber noch nicht bezeichnen.
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Rinchen
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Beitrag von Rinchen »

Cubano hat geschrieben:
Poetin hat geschrieben:Wooooow.....
das Pferd aber schon auf so einem Niveau Passagen tritt, wobei diese ja in der Ausbildung eigentlich auf die Piaffen aufbauen
Das muss auch nicht zwingend so sein, Poetin – den umgekehrten Weg von der Pa zur Pi gibt es auch. Und es gibt Pferde, die ihre Stärken nur in einer der beiden Lektionen haben. Ansonsten schließe ich mich Deiner Meinung vollumfänglich an.
Meine Freundin war letzte Woche in Portugal und da sagte Joao L. gerade, dass früher eher in war: erst Pi, dann Pa, dass sie es jetzt aber doch wieder andersrum erarbeiten, erst Pa, dann Pi.
saltandpepper

Beitrag von saltandpepper »

Rinchen hat geschrieben:
Cubano hat geschrieben:
Poetin hat geschrieben:Wooooow.....
das Pferd aber schon auf so einem Niveau Passagen tritt, wobei diese ja in der Ausbildung eigentlich auf die Piaffen aufbauen
Das muss auch nicht zwingend so sein, Poetin – den umgekehrten Weg von der Pa zur Pi gibt es auch. Und es gibt Pferde, die ihre Stärken nur in einer der beiden Lektionen haben. Ansonsten schließe ich mich Deiner Meinung vollumfänglich an.
Meine Freundin war letzte Woche in Portugal und da sagte Joao L. gerade, dass früher eher in war: erst Pi, dann Pa, dass sie es jetzt aber doch wieder andersrum erarbeiten, erst Pa, dann Pi.
Das kommt doch völlig auf´s Pferd an, wie man vorgeht - das kann man doch nicht nach Shema F handhaben.
horsman
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Beitrag von horsman »

zum jüngsten link: für mich normale hausmannskost. Pferd normal (keine Schande ganz im Gegenteil) Ausdruck aber auch normal (geht besser). Nicht zusammengezogen oder zerquetscht, von daher nix schlechtes, mehr aber auch nicht. Das Pferd wölbt den Hals nicht sehr schön auf, sodass ich vermute, dass es nicht gut den WR hebt. Recht lebloses Maul, nicht besonders fein durchs Genicks. Eher etwas unruhige Balance im Schritt. Der Trab wirkt mir etwas schwunghaft überannt anstatt impulsiv versammelt zu sein. Aber gut: genau das was die Richter sehen wollen :wink:
First a relaxed mind, then a relaxed horse.
saltandpepper

Beitrag von saltandpepper »

horsmän hat geschrieben:zum jüngsten link: für mich normale hausmannskost. Pferd normal (keine Schande ganz im Gegenteil) Ausdruck aber auch normal (geht besser). Nicht zusammengezogen oder zerquetscht, von daher nix schlechtes, mehr aber auch nicht. Das Pferd wölbt den Hals nicht sehr schön auf, sodass ich vermute, dass es nicht gut den WR hebt. Recht lebloses Maul, nicht besonders fein durchs Genicks. Eher etwas unruhige Balance im Schritt. Der Trab wirkt mir etwas schwunghaft überannt anstatt impulsiv versammelt zu sein. Aber gut: genau das was die Richter sehen wollen :wink:
"normale Hausmannskost" ist bei einem Ritt mit dieser Aufgabenstellung vielleicht nicht ganz der richtige Ausdruck horsemän :wink: .
Vielleicht ist das noch nicht optimal, aber zumindest erfüllt dieser Ritt sehr , sehr viele Punkte, einer klassisch orientierten Ausbildung. Was ich als besonders sehe : Der Reiter korrigiert gezielt und ständig, wenn das Pferd das Genick sacken läßt, das bedeutet, daß er sich um diesen Fehler bewußt ist. Ein seltene Sache !!! Verbessern kann man immer, das ist natürlich wahr.

Und der Trab wirkt "schwunghaft überrannt", ist schlicht ein Widerspruch in sich.
Ein Trab ist entweder "schwunghaft", oder aber das Pferd "rennt"- dann nämlich, wenn kein Schwung vorhanden ist.

Mag sein, daß dein Auge nun auch schon mit dem Auge vieler Richter auf die Vorstellung blickt :

das Pferd geht ausnahmsweise mal nicht in Spanntritten und schon steht im Protokoll : "zu wenig Ausdruck". Oder eben "gerannt".

In soweit ganz klar Widerspruch :

DAS ist nach dem, was ich in den letzten Jahren sehe, genau NICHT, was sehr viele Richter sehen wollen.

Um so erfreulicher, daß, wenn man dem Titel des Clips glauben darf , dieser Ritt zu einem Sieg führte.

Viele solcher Vorstellungen mit entsprechender Honorierung, würden in den Köpfen vielleicht einen ersten Schritt in Richtung "Geraderücken einer völlig verschobenen Optik " bewirken.

Horsemän, du musst nach meinem Empfinden-bei aller Kritik, die du immer -und oft wirklich sehr berechtigt anbringst-, vielleicht etwas offener sein. Das, was du so oft und absolut berechtigt - bei der "Gegenfraktion" einforderst.
Gruß S&P
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Cubano
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Beitrag von Cubano »

saltandpepper hat geschrieben:aber zumindest erfüllt dieser Ritt sehr , sehr viele Punkte, einer klassisch orientierten Ausbildung.
So habe ich das Video auch gesehen. Und mich darüber gefreut, dass es offenbar möglich ist, mit einem lockeren Pferd durch eine solche Prüfung zu kommen,ohne dass ständig versucht wird, ein "mehr" an Bewegung irgendwie rauszuquetschen.
„Steinbrecht ist nur schwer für den leichten Geist." (Nuno Oliveira)
Nach der SdA unterwegs :-)
chantesse
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Beitrag von chantesse »

guter Beitrag, s+p
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