Heulage füttern

Alles zum Thema Futter.

Moderator: susiesonja

Benutzeravatar
Melli
User
Beiträge: 439
Registriert: Mo, 23. Apr 2007 16:16
Wohnort: Münster
Kontaktdaten:

Beitrag von Melli »

Wenn Heulage eher trocken ist und eher nicht so säuerlich riecht (und man annimmt, die wäre deshalb sehr gut, was ja erstmal auch nicht verkehrt ist), dann kann auch die milchsaure Vergärung unzureichend gewesen sien (weil zu trocken gepresst und eingewickelt) und dadurch kann der Anteil an wilden Hefepilzen zu hoch sein.
Die sind im Gegensatz zu Schimmelpilzen nicht einfach zu sehen oder zu riechen meines Wissens.
Und vor allem vermehren sie sich in einem geöffneten Ballen (da sie sich aerob vermehren im Gegensatz zu den Milchsäurebakterien, die es anaerob brauchen) rasend schnell, d.h. auch ein Ballen, der beim Öffnen noch tiptop war, kann innerhalb weniger Tage "unsichtbar" verderben. Sichtbar wird das nur manchmal, gerne im Winter, wenn man morgens plötzlich auf einen in der frostigen Luft dampfenden Heulageballen blickt. Habe das selbst schon erlebt.

Die Schimmelpilze schädigen ja mW eher die Leber (weil sie teilweise eben giftig sind), schädigen den Körper also langfristig, während die Hefepilze zu den "unmittelbar" sichtbaren Erscheinungen wie Durchfall oder Kotwasser führen.

Bei uns gibt es auch Heulage, ab und zu kam es schon vor, dass Fannan weicheren Kot hatte.
Ich habe fast immer ein Eimerchen Magnozym im Schrank stehen, im Zweifel und als Kur wird der Darm also entsprechend unterstützt.

Langzeitprobleme sehe ich keine, bisher eher im Gegenteil, so gut sah Fannan noch nie aus.

Von der schleichenden Übersäuerung habe ich aber auch schon gelesen und überlege derzeit auch, ob ich nicht wenigstens zeitweise Natron zufüttern soll.
Lou mit Lucy
User
Beiträge: 592
Registriert: Di, 17. Okt 2006 22:00

Beitrag von Lou mit Lucy »

Hallo ihr,

da 4 von unseren 10 für den Winter bestellten Rundballen pilzig/schimmlig waren :evil: , haben wir aktuellen Futternotstand. Bis Mitte Februar reicht es noch, dann sitzen wir auf dem Trockenen. Leider ist mein Pony Allergikerin, Heu kommt also eigentlich nicht in Frage. Daher:

Kennt jemand von euch eine gute Adresse für Heulage im Großraum Braunschweig?

Bin für jede Info dankbar!

LG, Lou
Esprit05

Beitrag von Esprit05 »

Ich brauche mal einen Rat zur Heulage.

Bei uns wird mit Heulage gefüttert, tagsüber ist ein Ballen in der Raufe auf der Weide zur freien Verfügung. Nun hat der aktuelle Ballen große weiße Flecken, z.T. pappt es richtig zusammen und ist sehr trocken und ich finde es riecht auch nicht gut. An anderen Stellen ist die Heulage sehr feucht. Der SB wird wahrscheinlich mit "Das sind Milchsäurebakterien, kein Schimmel" argumentieren, aber ich sehe das anders. Täusche ich mich da oder ist es wirklich kein Schimmel? Ich bin da mittlerweile übervorsichtig, bei zwei cOB-Pferen und einem SB, der gerne spart...
Die Pferde nehmen den Ballen auseinander, suchen sich also Stellen und stehen nicht so lange wie sonst an der Raufe...
Dateianhänge
IMG_0346.jpg
IMG_0346.jpg (47.46 KiB) 5989 mal betrachtet
IMG_0347.jpg
IMG_0347.jpg (42.1 KiB) 5989 mal betrachtet
IMG_0348.jpg
IMG_0348.jpg (49.57 KiB) 5989 mal betrachtet
Benutzeravatar
Cubano
User
Beiträge: 3727
Registriert: Di, 20. Mär 2007 19:34
Wohnort: Oldenburger Land

Beitrag von Cubano »

Du meine Herren, die Heulage ist aber wirklich grausig. Mal davon abgesehen, dass der auch auf mich wie hochgradig verschimmelt wirkt, stimmt der auch von der Farbe her nicht – was für ein Zeug! Der gehört überall hin, aber ganz sicher nicht in irgendein Pferd!
Übrigens verfüttern wir in diesem Winter auch Heulage, weil der Braune sonst schlicht zu dünn wird. Der Herr ist nämlich Extrem-Mäkler, was Raufutter angeht, nur HL frisst er anstandslos. Probleme mit Kotwasser hatten wir noch nicht ein einziges Mal – und das, obwohl der Schimmel jahrelang dieses Problem hatte. Wider Erwarten trat die Problematik aber durch die Umstellung auf Heulage nicht auf.
„Steinbrecht ist nur schwer für den leichten Geist." (Nuno Oliveira)
Nach der SdA unterwegs :-)
Benutzeravatar
susiesonja
Moderator
Beiträge: 4889
Registriert: So, 24. Sep 2006 19:54
Wohnort: Schleswig-Holstein/Kreis Plön

Beitrag von susiesonja »

Ups. :?
Solche Ballen sieht man in so einigen Ställen, aber für gut heissen würde ich das nun echt nicht.
Benutzeravatar
Isalein
User
Beiträge: 570
Registriert: Do, 06. Mai 2010 00:20
Wohnort: bei Ingolstadt

Beitrag von Isalein »

Den Ballen würde ich nicht mehr an mein Pferd verfüttern...
Das sind keine Milchsäurebakterien, das ist Schimmel. :shock:
Gute Heulage riecht würzig und hat auch eine schöne Farbe.
Der Ballen ist echt gruselig.
Ganz liebe Grüße
Elisa

Reiten ist die Kunst, das Pferd zwischen sich und dem Erdboden zu halten.
Benutzeravatar
-Tanja-
User
Beiträge: 4129
Registriert: So, 21. Okt 2007 16:35
Wohnort: Pfinztal
Kontaktdaten:

Beitrag von -Tanja- »

:shock: *grusel* Würde ich keinesfalls verfüttern!
lg, Tanja

Reiten ist nicht weiter schwierig, solange man nichts davon versteht.
Aus: "Vollendete Reitkunst", Dr. Udo Bürger, 1959
Esprit05

Beitrag von Esprit05 »

Ja, das hab ich auch gedacht :shock: :?

Wie würden denn Milchsäurebakterien aussehen?
Benutzeravatar
Isalein
User
Beiträge: 570
Registriert: Do, 06. Mai 2010 00:20
Wohnort: bei Ingolstadt

Beitrag von Isalein »

Hmm... Google ist dazu leider nicht wirklich aussagekräftig.
Habe es gerade über die Bildersuche versucht...
Vom Gefühl würde ich sagen, die Milchsäurebakterien sieht man gar nicht in einem Heulage-Ballen.
Alle weiße Flecken sind Schimmelsporen.
Korrigiert mich, wenn ich da falsch liege.
Ganz liebe Grüße
Elisa

Reiten ist die Kunst, das Pferd zwischen sich und dem Erdboden zu halten.
FeeFi
User
Beiträge: 14
Registriert: Mo, 20. Feb 2012 16:22
Wohnort: Zofingen AG

Beitrag von FeeFi »

Also den Fotos nach, würd ich meine Hand dafür ins Feuer legen, dass das Schimmel ist.

Was von "sichtbaren" Milchbakterien hätte ich noch nie gehört. Habe allerdings schon ein paar Mal schimmliges Heulage gesehen - und ja das schaut so aus.....und das gehört genau nur an einen Ort: Auf den Misthaufen und sicherlich in kein Pferd.

Da muss ich meinem vorherigen Stallbesitzer ein Kränzlein winden, er hatte einmal eine Balle die ein bisschen Schimmel hätte - da war nichts von wegnehmen Rest verfüttern, da ging die ganze Balle direkt auf den Mist - für mich das einzig sinnvolle. Auch wenns noch optisch saubere Stellen hat, das Zeugs verteilt sich schneller als mans sieht.
Benutzeravatar
Isalein
User
Beiträge: 570
Registriert: Do, 06. Mai 2010 00:20
Wohnort: bei Ingolstadt

Beitrag von Isalein »

@ FeeFi
Solche SB sind Gold wert und leider eher selten. Die meisten SB sortieren das schlechte raus und verfüttern den Rest. Da haben die unsichtbaren Schimmelsporen bereits den ganzen Ballen durchzogen :(
Ganz liebe Grüße
Elisa

Reiten ist die Kunst, das Pferd zwischen sich und dem Erdboden zu halten.
Lou mit Lucy
User
Beiträge: 592
Registriert: Di, 17. Okt 2006 22:00

Beitrag von Lou mit Lucy »

Also, wenn dein SB Milchsäurebakterien sieht, läuft er entweder prinzipiell mit Mikroskop vor der Nase rum oder er ist kein Mensch :shock:

Was auftreten kann, sind Silageflecken. Die sind idR relativ klein und ungefährlich. Um sie von Schimmel zu unterscheiden, hilft der Geruchstest. Riecht das Futter direkt um die Flecken normal-aromatisch nach Früchtebrot oder muffig-schimmlig?

Wie diese Flecken genau entstehen, weiß ich allerdings nicht. Ich sortiere die Flecken selbst sicherheitshalber beim Füttern aus.

Das, was du da eingestellt hast, sieht für mich allerdings hochgradig verschimmelt aus. Das ist kein Futter - bäh!

LG, Lou
Weißnase

Beitrag von Weißnase »

Ich greife das Thema Heulage mal wieder auf.

Bei uns im Stall (Offenstall) wird im Winter Heulage und Heu verfüttert (beides - das Pferd kann wählen), da habe ich keine Wahlmöglichkeit.

Meine Frage: Passt Ihr Euer Mineralfutter an eine Heulagefütterug an? Falls ja, wie?
Es gibt jetzt immer mehr Mittelchen wie "Sialge Balancer" etc., die speziell bei Heulage und Silage Fütterung empfohlen werden wegen der höheren Säuregehaltes in diesem Futter. Was haltet ihr davon?
Was kann ich tun um einem Pferd, das immer (mit und ohne Heulage) zu einem aufgegasten Bauch neigt, die Verdauung der Heulage zu erleichtern?
(Nie Koliken!!!! Ab und an Kotwasser.).
Bitterkräuter wende ich derzeit an. AnisKümmelFenchel auch grade.
Es sind viele Fragen, aber ich gebe die Suche nicht auf....
Hauptsächlich geht es aber um eine angepasse Zufütterung.
Vielen Dank schon mal im Voraus
:D
gimlinchen
User
Beiträge: 6669
Registriert: Mi, 24. Sep 2008 12:04
Wohnort: Kamp-Lintfort
Kontaktdaten:

Beitrag von gimlinchen »

huhu! :-)
ich kenne einige leute, die so ein basenpulver dazugeben. obs was bringt? keine ahnung, ich würds wahrscheinlich auhc machen, ich nehme das selbst ab und zu. ist aber wie immer total umstritten.
Weißnase

Beitrag von Weißnase »

Huhu zurück :D
Hab mich dahingehend jetzt mal informiert. Natriumhydrogencarbonat (Natron) und Apfelessig können wohl eingesetzt werden um Übersäuerung zu vermeiden...
Saphiro hat eben immer diesen aufgegasten Bauch....
Antworten