Einsatz des Sperrriemens

Themen zur Ausrüstung von Pferd und Reiter

Moderator: ninischi

saltandpepper

Beitrag von saltandpepper »

ottilie hat geschrieben:
Nach dem Motto "Wenn Du entdeckst daß Du ein totes Pferd reitest, steig ab" (Weisheit der Dakotaindianer)
:lol: :lol: :lol: macht Sinn, schließlich kommt man auf einem toten Pferd ja auch nicht weit.....
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ottilie
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Beitrag von ottilie »

Noch zur Info:
Lulu hat geschrieben:@Ottilie: Danke, für den Link -jedoch enthält der Artikel gleich zu Beginn einen Fehler. Nirgendwo in der LPO ist geschrieben, dass auf Turnieren ein Sperrriemen verwendet werden muss. Diese Aussage ist schlicht falsch und spricht für mich nicht für die Sachkkundigkeit der Verfasserin.
Danke Lulu.
Ich hatte die Verfasserin daraufhin angeschrieben und habe gerade Antwort bekommen: sie hat sich auf Aussagen von ihr bekannten Turnierreitern verlassen....
Der Passus ist vorerst rausgenommen, sie forscht nun selber nach wie es sich ganz genau verhält.
Es grüsst ottilie
~~~~~~~~~
Wo die Kraft anfängt, hört das Gefühl auf (Moshe Feldenkrais)
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Antsche-Maus
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Beitrag von Antsche-Maus »

ottilie hat geschrieben:Noch zur Info:
Lulu hat geschrieben:@Ottilie: Danke, für den Link -jedoch enthält der Artikel gleich zu Beginn einen Fehler. Nirgendwo in der LPO ist geschrieben, dass auf Turnieren ein Sperrriemen verwendet werden muss. Diese Aussage ist schlicht falsch und spricht für mich nicht für die Sachkkundigkeit der Verfasserin.
Danke Lulu.
Ich hatte die Verfasserin daraufhin angeschrieben und habe gerade Antwort bekommen: sie hat sich auf Aussagen von ihr bekannten Turnierreitern verlassen....
Der Passus ist vorerst rausgenommen, sie forscht nun selber nach wie es sich ganz genau verhält.

Also ich wurde früher mal auf einem Turnier vom Richter auf meinen fehlenden Sperriemen angesprochen. Er hat es dann bei einer Verwarnung belassen, aber eigentlich hätte ich wohl so nicht starten dürfen. Er sagte, ich solle mir entweder ein englisches Reithalfter besorgen, oder die Schlaufe entfernen. Denn ein kombiniertes RH mit Schlaufe ist ohne Sperriemen unvollständig und daher nicht zulässig. Obs (immer noch) stimmt, weiß ich aber nicht.
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Beitrag von chantesse »

dass man sich an so einer nicht benutzten Schlaufe hochziehen kann ist schon erstaunlich.
Lieschen
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Beitrag von Lieschen »

selbstverständlich ist es erlaubt, auf dem Turnier ohne Sperrriemen zu starten.

zu der Schlaufe: Auf der einen Seite mag es haarspalterisch wirken, auf der anderen Seite ist eben nur das erlaubt, was in der LPO abgebildet ist. Der nächste kommt dann und sagt, aber meine Gerte ist doch nur 5 cm länger, der übernächste hat ein nicht zugelassenes Gebiss. Wo soll man da die Grenze ziehen?
es ist ja nun nicht zu viel verlangt, bei Lösdau für 18 Euro ein Reithalfter ohne Schlaufe zu besorgen.
chantesse
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Beitrag von chantesse »

ein Nasenriemen ohne Sperriemen ist baugleich mit einem englischen Halfter, die Schlaufe hat keinerlei Wirkung. Svarowski Steinchen auf Stirnriemen oder geschweifte/gebogene Stirnriemen sind auch nicht in der LPO abgebildet, trotzdem ist der Richter in der Lage zu erkennen, dass es ein Stirnriemen ist.

Eine 5 cm längere Gerte kann noch 5 cm weiter hinten/unten/sonstwo wirken, und ein nicht zugelassenes Gebiss bewirkt definitiv was im Maul. Ist doch ganz einfach die Grenze zu ziehen.

Nee, sorry, das ist für mich Korinthenkackerei an der falschen STelle. Ich war schon auf so vielen Turniere, wo sich kein Schwein um hochgeklemmte Sporen gekümmert hat, aber so ne Schlaufe, die wird kritisiert, da fragt man sich ja schon, welchen STellenwert das Pferd hat im Vergleich zum äußeren Schein.

Sehr schönes Beispiel sind da ja auch immer Springen ab ca. L, immer schön ordentlich bei der Parcoursbegehung mit Helm und Handschuhe und Pitsch in der Hand, und draußen auf dem Abreiteplatz den Gaul mit dem Schlaufer runterriegeln. Aber hauptsache, ordentlich abgegangen.
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Ielke
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Beitrag von Ielke »

... Wie schon gesagt, ich wurde in meinen 3 Jahren Turnierreiterei von E bis L nie darauf hingewiesen, dass ich einen Sperrriemen durch den Schnibbel ziehen soll...
horsman
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Beitrag von horsman »

mal zurück auf den Ausgangspunkt (link von Ottilie):
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Antsche-Maus
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Beitrag von Antsche-Maus »

chantesse hat geschrieben:dass man sich an so einer nicht benutzten Schlaufe hochziehen kann ist schon erstaunlich.
Wir sind in Deutschland :lol: ich wurde in all den Jahren auch nur einmal drauf hingewiesen, aber es scheint ja wohl rein "rechtlich" immer noch so zu sein.
Butterfly1
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Beitrag von Butterfly1 »

saltandpepper hat geschrieben:Butterfly, hast du deine Physio mal reiten sehen ? Manchmal eröffnet das einen Zugang zu solch seltsamen Argumenten.... ( manchmal sind es nämlich reine Theoretiker oder aber sie reiten entsprechend)

Wenn ein Pferd den "Kiefer in den Nasenriemen hängen" müsste, um entspannt zu sein, wären ja alle freien ungezäumten Pferde auf der Weide in dauerndem muskulären Totaldiseaster !

Eine solche Aussage macht nur Sinn, wenn man ein Gebiß mit dem Hintergrund von Kraft und "Lenkung" und/ oder "Stütze" nutzt.
Wirkt Kraft mit tiefer Hand und rückwärtsgerichtetem Zug auf das Gebiß, so mag das einen Sinn ergeben, aber bis das Pferd ernsthaft beim "Gegenziehen"muskulär so ermüdet, daß es sich in den Sperriemen hängen muß, möchte ich ehrlich gesagt nicht wissen, wie die Knochenhaut der Laden und die Zunge aussehen.

Oder anders gesagt, hängt sich das Pferd in den Sperriemen, ist es entweder tot im Maul oder vollständig auf den Kopf geritten.

Und auch gute Physios reiten u.U. so... z.B. kenne ich einen namhaften ( Physiotherapeuten-) Ausbilder, den ich regelmäßig und konsequent habe mit Kraft und derbster Hand reiten sehen, das Pferd eng, tief zwischen Hand und Sitz geknallt , auf den Kopf geritten und dann kräftigst nachgetrieben und dann aber holla, die Waldfee.... - falsch verstandene Reitlehre, falsch ungesetzt, aber ohne die Fähigkeit, es in Frage zu stellen.
Wenn so jemand das dann an seine Schüler weitergibt, ist schnell mal so ein Argument in Umlauf....

Ich finde sowas ehrlich gesagt haarsträubend ! :shock:
Bist du so lieb und fragst deine Physio mal, woher sie diese Begründung hat und wie sie sie muskulär begründet ? Bzw. wie sie darauf kommt, daß das Reiten mit Gebiß beim Pferd massiven Krafteinsatz der Kiefermuskulatur erfordert ? Es würde mich wirklich ernsthaft interessieren. Auch im Hinblick darauf, daß ich mich tagtäglich mit solchen Argumenten herumschlagen muß und auch, um ggf. mal einen entsprechenden Brief zu schreiben....
LG S&P
Mach ich, sie hat mir damals eine Buchquelle genannt (bin mir sicher es war ein Klassiker), aber ich krieg es nimmer exakt zusammen, ich frag nach. Wie gesagt, es ging um das englisch Reithalfter, nicht den Sperriemen.
Reiten gesehen hab ich sie schon oft, reitet fein und weich und locker auf Basisniveau (A-L), keine "höhere Dressur", da ihr dazu schlicht die Zeit und das Pferd fehlt.
Scholli
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Beitrag von Scholli »

http://www.reiterrevue.de/dl/2/5/1/4/2/ ... f-0107.pdf

Ab Seite 7 geht es hier auch über die Verschnallung von Reithalftern und da ist auch eine Interessante Abbildung drin wie die Nervenbahnen laufen. War vor ein paar Jahren auf einem Vortrag von Herrn Plewa und da hat er selber den Tipp auf diesen Bericht gegeben.
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Jarit
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Beitrag von Jarit »

lalala hat geschrieben:es geht einfach nur darum, dass sich ja auch einige negativ gegenüber dem RH äussern und man mal darüber nachdenken sollte, ob gebisslose Alternativen denn wirklich so freundlich sind :wink:
Das ist ein Gedanke, den ich gern aufgreifen möchte. Ich war früher total überzeugte Verfechterin gebisslosen Reitens. Bis ich gemerkt habe, dass die Hand der Knackpunkt ist und ich mit Gebiss viel feiner reiten kann. Ich habe letztens den LG-Zaum probiert und die Maus verspannte sich, weil ein entspanntes Maul bei korrekter Verschnallung nicht möglich war. Habe ich das Ding sehr locker verschnallt, schlabberte es und störte sie auch.

Meine Maus hat ganz klar signalisiert, dass ein Reithalfter sie beim Loslassen stört, egal wie locker es verschnallt ist. Dennoch verwende ich ein Reithalfter, wenn ich ins Gelände gehe. Und zwar genau zum Kompensieren meiner eigenen reiterlichen Unzulänglichkeiten. Jemand schrieb weiter oben, dass sich sein Pferd im Gelände ohne Reithalfter der Zügelhilfe entzieht und abdüst. Genau das passiert bei uns auch, wenn ich Mist zusammenreite. Hier hilft mir das Reithalfter, im Notfall besser durchzukommen. Ich glaube, ein Pferd braucht bei einem wirklich guten Reiter überhaupt kein Reithalfter, es ist eine Krücke für den Reiter.
LG
Jarit

Erfahrung heißt gar nichts. Man kann etwas auch 35 Jahre lang falsch machen. - Tucholsky
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