Der Jungpferde-Erfahrungsaustausch-Thread

Allgemeines rund ums Pferd

Moderatoren: Julia, dshengis

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Finchen
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Beitrag von Finchen »

Nur zum Thema Zahnen in der "wieviele-Wochen-auch-immer-Erst-Anreit-Ausbildung" :wink: :
Socke hat kräftig in der Zeit gezahnt, aber diese Phase ging wunderbar mit Sidepull und Bosal rüber, beides gar nicht übel geeignet, um zunächst ein Pferd sich ans Reitergewicht gewöhnen und ausbalancieren zu lassen, dann mal Wendungen überwiegend durch Körperdrehung und Gewicht plus Schenkel eingeleitet hinzuzunehmen.

Bzgl. der 4 Wochen:
so eng muss man es nicht nehmen, aber selbst (oder manchmal je nach Vorarbeit "grade") mit einem rohen Pferd kann man bei guter "Bodenarbeit" die Sattel-und-Reitergewöhnung und halbwegs steuerbares Vorwärts, Abbiegen, Anhalten sicher in dieser Zeit schaffen. Es ist halt nur nicht jedermanns Sache, so zu arbeiten, und wenn es mehr über Konditionierung in Form von wiederholen bis Gewöhnung eintritt geschieht, kann es je nach Pferdetyp sicher länger dauern.

Mehr würde ich mit einem 3jährigen Pferd ohnehin nicht erarbeiten, in Tanjas Fall mit einem Spätentwickler mit dem eh noch gar nicht.
Gast

Beitrag von Gast »

-Tanja- hat geschrieben:Ich will Kurt ja nicht selbst anreiten, er soll Ende nächstes/Frühjahr übernächstes Jahr in Beritt gehen, um die Grundlagen zu lernen. Falls das hier jemand auch so gehandhabt hat:

Wo seid Ihr auf Suche nach einem entsprechenden Ausbilder gegangen?
Wie lief das ab?

Ich stelle mir das eigentlich so vor, daß Kurti ab Sommer nächstes Jahr Sattel und Trense und erstes Aufsteigen und Schrittgehen unter dem Reiter von mir lernt, ich dann beide Pferde (Amor auch, weil er nicht so lange alleine am Stall bleiben soll) im Herbst zunächst einmal für vier Wochen unterbringe, die erste und die letzte Woche auf jeden Fall dabei bin (weshalb es für mich in erreichbarer Umgebung sein sollte). Über den Winter ist dann Ruhe, und im nächsten Frühjahr/Sommer sind dann weitere viere Wochen geplant, um alles zu vertiefen und zu festigen. Parallel dazu muß ich mich nach einem RL umschauen, der regelmäßig zu uns kommen könnte - oder ich packe den Zossen eben regelmäßig in den Hänger.

Nun hab ich bislang nur noch gar keinen Plan, wo ich jemanden finden sollte, der mir von der Herangehensweise, der Unterbringung, etc. auch gefällt. Gibts eigentlich bei den Pferdesportverbänden irgendwelche Listen oder so?

Mache mir jetzt schon Gedanken, weil man sich die Ausbilder ja nicht nur einmal anschauen sollte.
Meine Anmerkungen zu den besagten 4 Wochen bezogen sich in keinem Falle auf diesen Beitrag!
Sollte dieser Eindruck entstanden sein, so entschuldige ich mich dafür!

Wenn ich jetzt auf diesen Beitrag eingehe, dann würde ich in diesem Falle dazu neigen, auf den geplanten Profi- Beritt zu verzichten. Wenn man schon so weit ist, daß das Pferd an das Reitergewicht gewöhnt und darüber hinaus bereits im Schritt geritten werden kann, dann kann man auch gleich den Rest selber machen. Natürlich kann es dabei nicht schaden, den Fortschritt in der Ausbildung regelmäßig überprüfen zu lassen.

Auch ist mir die Problematik, ein Pferd anreiten zu lassen, nicht ganz fremd. Es ist noch gar nicht so lange her, da habe ich selber gesucht. Nicht, weil ich das selber nicht könnte. Aber ab einem gewissen Alter sollte man darauf verzichten, sich auf rohe Pferde zu setzen. Vor allem dann, wenn das Anreiten nicht das tägliche Brot darstellt. Mit "fortschreitender Jugend" wird man nicht unbedingt geschmeidiger.

Auch bewege ich mich in einer Gewichts- und Größen- Klasse, die ich einem jungen Pferd nicht unbedingt zumuten möchte. Das aber ist ein anderes Thema.

Ich habe lange gesucht, ohne jedoch wirklich fündig zu werden.
Hier in meiner Umgebung gibt es zwar einige Leute, die sich auf das Anreiten junger Pferde spezialisiert haben. Aber bis auf wenige Ausnahmen geschieht das eher in dem hier (zu recht) gescholtenen Hau- Ruck- Verfahren.
Die wenigen Ausnahmen aber sind in der Regel völlig überlastet.

Oftmals scheitert es aber auch daran, daß die Unterbringungsmöglichkeiten für das Pferd fehlen, da diese Bereiter recht häufig keine eigene Anlage unterhalten.

Also habe ich mich dann doch dazu gezwungen gesehen, meine Jungspunde selber anzureiten. Das da eine entsprechende Vorbereitung zu gehört, ist selbstredend. Angefangen mit dem Longieren auf einfacher Longe, dann Doppellonge, Gewöhnung ans Gebiss und an den Sattel. Bis hin zum ersten Aufsitzen. Das alleine hat schon bedeutend länger als die hier angeführten 4 Wochen gedauert.
tonnenpferd
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Beitrag von tonnenpferd »

Hm.. die Problematik mit dem "Ausbilden lassen" gibts bei uns auch.
Bei uns mangelt es zum 1. gaaanz akut an guten Trainern, 2. gibts nur ganz wenige denen ich einen Vollblutaraber überhaupt hinstellen würde.

Somit habe ich für mich beschlossen, ich machs auch so wie bei meinem anderen Pferd: Ich trainiere es selbst, und hol mir durch Reitunterricht Feedback von aussen.

Ich brauch dafür zwar VIEL länger, weil ich zum einen alles umfassender und langsamer mache - aber das ist auch gleichzeitig ein großer Vorteil.

Bei uns werden in der Gegend öfter mal so "Jungpferdewochen" bei guten Trainern angeboten.
Konkret weiß ich 2 Trainerinnen, wo ich früher oder später mal gerne mitmachen möchte mit meinem Araber.
Diese Jungpferdewochen dauern meist so 5-7 Tage und richtet sich an Pferd-Reiter-Paare die schon vom Boden aus soweit vorbereitet sind, um die Pferde nun ans Reiten zu gewöhnen. Die meisten dort sind schon ans Reitergewicht gewohnt.
Kurzgesagt: Ein längerer intensivkurs für Jungpferde wo die ganz grundlegenden Sachen erarbeitet werden, das Ganze aber mit Jungpferdegerechten Einheiten.
Liebe Grüße
Chris
saltandpepper

Beitrag von saltandpepper »

Ich bin da ehlich gesagt viel rigoroser als Claustim oder die anderen, die die "in 4-Wochen ist etwas Vernünftiges nicht wirklich erreichbar Theorie" vertreten.
Ich finde 4 Wochen grundsätzlich zu kurz. Immer. Das Pferd braucht ja schon 2-3 Wochen, um sich in der neuen Umgebung überhaupt mal so einzufinden, daß es sich annähernd wie zuhaus präsentiert.

Dann habe ich 1-2 Wochen um sinnvoll zu arbeiten. Nein, das reicht nach meiner Überzeugung nie. Das schnellste, was ich bisher bei einem wirklich in seiner Mitte befindlichen, vertrauensvollen, gut vorbereiteten und körperlich schon recht ausgereiften Pferd in Punkto "Anreiten" mit brauchbarem Ergebnis zustande gebracht habe, waren 8 Wochen.

Hier in der Gegend gibt es eine junge Bereiterin, die garantiert ein zuverlässiges Anreiten in 4 Wochen. Mit Pauschalpreis usw. .

Die Gute zieht das auch durch. Die Pferde funktionieren dann auch alle erst mal. Allerdings brauchen fast alle dann erst mal einen Osteo, ein halbes Jahr Erholungsurlaub oder gehen nach 3 Monaten in Korrekturberitt. :roll:

4 Wochen für eine ordentliche Gewöhnungsphase kann nur in gewohnter Umgebung funktionieren, und dann auch nur unter absolut idealen Bedingungen bei bester Vorbereitung.
Gruß S&P
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Finchen
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Beitrag von Finchen »

Dann bin ich mal ebenso rigoros wie S&P und sage neee, sehe ich anders. Aber die meisten Leute, die ich Pferde einreiten sehe, sind in Sachen Bodenarbeit eher keine Genies. Und wenn man in der Freiarbeit gescheit arbeiten kann, dann kann man da so zuverlässige Voraussetzungen schaffen, die einem Dinge "auf dem Pferd" sehr erleichtern.
Aber wie gesagt, ich rede auch immer nur von einer Gewöhnung an Reiter, Schenkel grundsätzlich, sich unter dem Reiter halbwegs richtungskoordiniert bewegen.

Klar, was an "richtigem" Anreiten sonst gefordert ist, das ist rein aus trainingstechnischen Gründen NICHT in 4 Wochen möglich, da stimme ich absolut zu.
Gast

Beitrag von Gast »

@ s&p:

Du mißverstehst meine Worte!
Ich sage ja gerade, daß ein Anreiten innerhalb von vier Wochen nicht möglich ist.
Auch zeigt sich, daß der lange Weg in der Regel der schnellere ist.
Denn durch Überlastung verursachte Verletzungen und Erkrankungen werden so weitestgehend vermieden.
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Josatianma
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Beitrag von Josatianma »

Bei uns hätte ich das Glück jemanden zu haben, den ich für meinen Jungspund nehmen kann - sollte mich der Mut verlassen. Allerdings ist meine Erfahrung diesbezüglich, dass die bisher ausgebildeten Jungspunde nicht gebuckelt haben oder durchgegangen sind, da ich sie ausreichend am Boden vorbereitet habe. Ich denke es kann sich jeder glücklich schätzen, der das kann.

Wenn jetzt aber mein Sohn nicht zufällig in dem Stall stehen würde, wo das Anreiten sehr behutsam stattfindet und ich dieses gesehen hätte, wäre ich auch überfragt, was ich mit dem Jungspund machen sollte bzw. wo ich ihn hingeben sollte.

@claustim: verschnallst du die DL dann in einem Kappzaum oder bereits im Gebiß.
Liebe Grüße, Sabine

Ideale sind wie Sterne, man kann sie nicht erreichen, aber man kann sich an ihnen orientieren

"Sei du selbst die Veränderung, die du dir wünschst für diese Welt" Mahatma Gandhi
Gast

Beitrag von Gast »

Zuerst benutze ich den Kappzaum alleine.
Nach einiger Zeit wird dann die Trense mit dem Gebiss übergeschnallt.
Leider bietet mein Kappzaum keine Möglichkeit, ein Gebiss einzuschnallen.
Dafür ist der aber äußerst robust und auch dick unterpolstert.
Man kann halt nicht alles haben!

Wieder etwas später kommen dann zunächst lang verschnallte Ausbinder hinzu. Diese werden vorerst so lang verschnallt, daß das Pferd das Gebiss gerade so eben erreichen kann. Mit der fortschreitenden Ausbildung werden die Ausbinder dann allmählich kürzer geschnallt. Es geht ja vorerst lediglich darum, das Pferd an den Druck auf das Gebiss zu gewöhnen. Zu diesem Zeitpunkt geht es noch nicht darum, das Pferd nach vorne zu begrenzen. Dabei wird die Longe jedoch nach wie vor in den Kappzaum eingeschnallt. Auf keinen, wirklich keinen Fall in den (die) Trensenring(e)!

Erst wenn sich das Pferd problemlos mit Longe und Ausbindern longieren läßt, erfolgt der Wechsel auf die Doppellonge. Dann jedoch fällt auch der Kappzaum weg. Somit wirkt die Doppellonge direkt auf die Trensenringe. Das ist auch durchaus beabsichtigt, da dies der Einwirkung der Reiterhand sehr nahe kommt.

Wann welcher Schritt erfolgt, ist individuell vom jeweiligen Pferd abhängig. Zwischen den einzelnen Schritten können einige, wenige Tage bis hin zu mehreren Wochen liegen. Ich kann nicht genau beschreiben, wodurch der Wechsel von einer Zäumung auf die nächste bedingt wird. Da gehe ich individuell auf die jeweiligen Bedürfnisse des betreffenden Pferdes ein. Der Wechsel auf die Doppellonge erfolgt jedoch nicht eher, bevor sich das betreffende Pferd auf Ausbindern bis auf zwei Finger breit vor der Senkrechten(!) longieren läßt. Abhängig von der jeweiligen Grundgangart.

Wobei zu diesem Stadium der Galopp nur dann in die Arbeit integriert wird, wenn das betreffende Pferd diesen auch anbietet. Ansonsten begnüge ich mich erst einmal mit Schritt und Trab.

Zu diesem frühen Zeitpunkt in der Ausbildung auf den Galopp zu verzichten, hat auch seine Begründung:
Nicht allen jungen Pferden fällt es leicht, auf einem relativ engen Kreisbogen zu galoppieren. Da fehlt es noch an der notwendigen Balance. Aber auch an der notwendigen Kraft. Sich den Galopp zu erarbeiten, kann durchaus mehrere Wochen dauern.

Man braucht da aber nichts forcieren.
Der Galopp fällt einem ganz automatisch von selber zu, wenn das Pferd sein Gleichgewicht gefunden hat.
Das geht jedoch nur, wenn man sich nicht unter Zeitdruck setzt bzw. setzen läßt.

Wann sich dann jemand in den Sattel setzt, ist ebenfalls von Pferd zu Pferd verschieden. Aber auch vom jeweiligen Reiter. Ist dieser groß und schwer, fällt die Zeitspanne für die vorbereitende Arbeit länger aus, als bei einem "Jockey- Typ".

Bevor die Frage kommt:
Ja, ich habe für andere Leute Pferde auf das Anreiten vorbereitet. Selber möchte ich lieber auf das Anreiten verzichten. Zum einen habe ich mittlerweile ein gewisses Alter erreicht, in dem man nicht mehr so geschmeidig ist. Zum anderen sind mittlerweile meine Körpermaße (vor allem aber die Masse :-)!) in einem Bereich angesiedelt, die ich einem ungerittenen, noch voll im Wachstum stehenden Pferd nicht antun möchte. Wenn es sich eben vermeiden läßt.
Max1404
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Beitrag von Max1404 »

Ich stimme S&P in jedem Wort zu!
:trink1:

Was nicht heißen soll, dass ich Finchen nicht zustimme: wirklich gute Bodenarbeit ist sicherlich sehr hilfreich vorm Anreiten, wenn derjenige, der die Bodenarbeit macht, das Pferd auch anreitet. Ob das auch so gut klappt, wenn das Pferd in einen anderen Stall gestellt wird und von einem Fremden angeritten wird, ohne dass der Besitzer als Vertrauensperson bei jeder Aktion dabei ist, weiß ich nicht so recht ... :wink:
Viele Grüße
Sabine
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Josatianma
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Beitrag von Josatianma »

@claustim: Danke für die ausführliche Antwort. Ich werde neben dem von die beschriebenen Vorgehen noch die Handarbeit dazu nehmen.

zum Glück ist mein Sohn schon ganz heiß darauf mir dann beim Anreiten zu helfen. Somit kann ich (so wie ich es bis jetzt immer mit den Pferden in meinem Freundeskreis gemacht habe) meinen Part am Boden beibehalten. Die einzelnen Schritte bestimmt eh das Pferd.
Liebe Grüße, Sabine

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Gast

Beitrag von Gast »

Jetzt stelle ich einmal eine "dumme Frage"!
Was heißt bei Dir "Handarbeit"?
Ich gehe einmal davon aus, daß das nicht gemeint ist:
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Blumee82
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Beitrag von Blumee82 »

Max1404 hat geschrieben:Ich stimme S&P in jedem Wort zu!
:trink1:

Was nicht heißen soll, dass ich Finchen nicht zustimme: wirklich gute Bodenarbeit ist sicherlich sehr hilfreich vorm Anreiten, wenn derjenige, der die Bodenarbeit macht, das Pferd auch anreitet. Ob das auch so gut klappt, wenn das Pferd in einen anderen Stall gestellt wird und von einem Fremden angeritten wird, ohne dass der Besitzer als Vertrauensperson bei jeder Aktion dabei ist, weiß ich nicht so recht ... :wink:
Da stimme ich mal voll und ganz zu. Ich habe meinen Jungspund ja auch ganz alleine angeritten... und ich meine GANZ ALLEINE. Keiner der das Pferd hält, longiert o.ä. Nicht mal jemand der an der Bande steht und mich sichert, wenn doch was passiert. Es war leider niemand da und weggeben kam für mich nicht in Frage.

Ich habe ihn vom Boden aus vorbereitet, "Kommandos installiert" und durch die vorbereitende Arbeit am Boden wusste er, dass er mir vertrauen kann und ich konnte ihn lesen. Das war unsere Basis und es hat super funktioniert. Ohne Vorbereitung vom Boden wäre es allerdings nicht gegangen und es ging auch nur mit mir.


Das ist zwar nicht das typische Anreiten aber ich würde es wieder so machen. Diese Variante hat mir am Besten gefallen, auch wenn ich beim nächsten Mal jemand an die Bande stelle :lol: Das war leichtsinnig und ich bin heute mehr als froh, dass nichts passiert ist.
Gast

Beitrag von Gast »

@ Blumee:

Du glaubst gar nicht, wie oft die von Dir beschriebene Methode zum Anreiten junger Pferde angewandt wird.
So selten, wie Du meinst, ist das nicht.
Ich habe es ja bisher selber so gemacht.
Außerdem kenne ich einige Züchter, die ihre jungen Pferde so arbeiten.
Weil deren Betriebe zu klein sind, um einen Bereiter einzustellen und die meisten Amateure mit dem Anreiten junger Pferde hoffnungslos überfordert sind.
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Josatianma
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Beitrag von Josatianma »

@claustim: das von dir gezeigt Foto ist eine (hoffentlich) schlechte Momentaufnahme von Langzügelarbeit. Der Friese drückt den Unterhals heraus und der Herr am Ende der Langzügel sieht leider aus, als würde er joggen. Für mich ein Nogo am Langzügel. Zudem gehört für mich Langzügel eher an das Ende der Ausbildung eines Pferdes. Handarbeit ist für mich klar definiert. Hierzu kann ich das Buch von Oliver Hilberger empfehlen. Ich habe die Handarbeit glücklicherweise bei einem sehr guten Ausbilder gelernt. Für die Handarbeit benötige ich eine Trense und eine Gerte. In Bereich Rezensionen sind noch einige andere gute Bücher zur Handarbeit zu finden.
Liebe Grüße, Sabine

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Gast

Beitrag von Gast »

Ich gebe zu, daß das Bild sehr unglücklich ist.
Aber die dort herrschenden Bodenverhältnisse waren alles andere als optimal.
Da ist man bis über die Knöchel im Sand versunken. Laufen, sowohl für Pferd als auch für den Longenführer (nennen wir den mal so) war schlichtweg eine Strapaze. Da war man froh, wenn man selber nicht aus dem Gleichgewicht kam. Somit hatte man kaum die Gelegenheit, auch noch auf das Pferd achten oder gar Einfluß nehmen zu können. Da war man schon damit überfordert, einfach nur geradeaus zu laufen.

Leider kann man so etwas nicht immer vorher in Augenschein nehmen.
Da es sich aber um eine Benefiz- Veranstaltung handelte, gab es auch kein Zurück. Da war man ein fester Programmpunkt.

Zu zweit mit insgesamt 5 Pferden kommt man da mächtig ins Laufen. Vor allem dann, wenn man sich zwischendurch für die einzelnen Schaunummern auch noch umziehen muß. Da bleibt für eine optimale Vorbereitung oftmals keine Zeit. Das führt dann zu solchen Bildern.

Als Teilnehmer an solchen Veranstaltungen hat man in der Regel keinen Einfluß auf den Programm- Ablauf. Da muß dann sehr oft improvisiert werden.
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