Zur Diskussion gestellte Ritte die gefallen

Rund um die klassische Reitkunst

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Max1404
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Beitrag von Max1404 »

@Otti: darf ich begründen, warum mir was nicht gefällt? Wenn ja, sind wir wieder beim Sitz. :P
*duck-und-weg*
:lol:

PS: Ist die Reiterin Ausbilderin?
Viele Grüße
Sabine
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ottilie
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Beitrag von ottilie »

Nein.
Begründung - hast Du doch schon mit Beitrag von 13:53 getan und 14:50 unterstrichen
:mrgreen:
Es grüsst ottilie
~~~~~~~~~
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Max1404
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Beitrag von Max1404 »

@Otti: Ich wollte nur sicherstellen, dass ich mich um 13:53 und um 14:50 richtig verhalten habe, was ich offenbar nicht getan habe, weil ich eine Begründung für mein Nicht-Gefallen geschrieben habe. Eigentlich will ich ja nicht negativ auffallen ... :mrgreen:
Viele Grüße
Sabine
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ottilie
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Beitrag von ottilie »

Oh, Du warst völlig richtig:
ottilie hat geschrieben:...irgendwann ist auch ein Punkt erreicht, an dem jeder gesagt hat was ihm wichtig ist
Es grüsst ottilie
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Beitrag von Max1404 »

Na, dann bin ich aber erleichtert!

Und, ist sie jetzt Ausbilderin? Oder nur "Privatreiterin"?
Viele Grüße
Sabine
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ottilie
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Beitrag von ottilie »

Guckst Du den Text unterm Video an, da steht alles :wink:

Kurzversion - JA
Es grüsst ottilie
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Beitrag von Max1404 »

Oh, danke, da habe ich gar nicht geschaut. Sehr aufschlussreich der Text.
Viele Grüße
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Janina
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Beitrag von Janina »

So, Ottis hat´s erlaubt 8)

Ich habe nur das eine Video gesehen und das gefällt mir. Es stellt nicht "das Ideal" dar, mit der Richtung und der Art und Weise kann ich mich aber gut identifizieren.
Und warum jetzt die Einwirkung undifferenzierter und gar härter wird, wenn ich mit der Hand einwirke, erschließt sich mir überhaupt nicht. Klar, wenn ich aus dem Arm heraus ziehe, dann hat das mit feiner Einwirkung nichts mehr zu tun, aber wir haben das höchste Tastempfinden überhaupt in den Händen (und nicht im Hintern :P ), führen viele teilweise präziseste Arbeiten mit den Händen aus, dementsprechend sind wir in ihrer Koordination geübt. Warum in aller Welt scheuen sich dann alle davor, das beim Reiten zu nutzen? (man streiche das Fragezeichen, eigentl. ist es eine rhetorische Frage, denn natürlich kenne ich inhaltlich die Antworten, die darauf kommen würden)

Für mich ist Reiten in erster Linie Kommunikation. Und die sollte vor allem erst mal nicht gestört sein (das ist bei 99% der Freizeitreiter schon eine Herausforderung, denn wie oft macht man was im Sattel, das man gar nicht möchte oder sogar gar nicht merkt). Wie gut der "Dialog" dann aber wird, hängt von ganz unterschiedlichen Faktoren ab und das Ergebnis mit Sicherheit nicht von der "Sprache", die gesprochen wird, sondern vom gegenseitigen Respekt der "Gesprächspartner" und ihrer Grundbereitschaft den anderen verstehen zu wollen.
Sprich, wenn ich geschickt genug bin, kann ich meinem Pferd ganz viele Infos über den Sitz mitteilen. Genauso kann ich die Ausbildung aber über Hand und Schenkel steuern. Ich kann das eine nutzen, um das andere zu erklären, usw. usw.
Und wer, bitte, möchte richten, was richtig und was falsch ist? Das Ideal hat bisher noch keiner erreicht...
(bzw. eindeutig falsch sollte es eigentlich schon geben in Form von tierschutzrelevanten Maßnahmen, aber sogar da "streiten sich ja die Gelehrten")

@DV und Sitz: Also mal abgesehen davon, dass die typischen DV-Sättel schon kaum noch irgendwas "durchlassen", dafür sind sie gar nicht gemacht, wird in der DV auch nicht umsonst immer mit Sporen geritten. Der Sitz wird natürlich eingesetzt und ist enorm wichtig: In seiner seitlichen und richtungsändernden Wirkung. 8) "Gas" und "Bremse" funktionieren aber über Hand- und Beinimpulse.
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Cubano
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Beitrag von Cubano »

Janina, sorry, aber das widerspricht dem, was ich über die Ausbildung der DVler in Spanien gesehen habe. Dort wird – übrigens meistens kleinen Bengeln – zunächst mal das Reiten via Becken nahegebracht und zwar ohne Zügel. Dass man diese, ebenso wie das Bein, beim Reiten benötigt, steht allerdings außer Frage.
Warum die Einwirkung via Hand undifferenzierter wird? Weil man damit primär auf das vordere Drittel des Pferdes einwirken kann. Nicht aber auf die viel wichtigere HH. Die erreiche ich primär über Sitz und Bein. Und beim Sitz halt über das Becken… Und zu Deinem Argument der Feinwerkzeuge: Öh, deshalb sind ja auch so viele Reiter nicht in der Lage, wirklich differenziert nachzugeben – entweder, sie schmeißen gleich alles weg, oder aber da tut sich gar nix. :P Klar KÖNNEN die Hönde Feinwerkzeuge sein. Wenn sie entsprechend ausgebildet sind. Ansonsten ist der Mensch damit bisweilen recht grobmotorisch unterwegs.
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Janina
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Beitrag von Janina »

Dann gibt es wohl auch im Bereich der Gebrauchsreiterei unterschiedliche Ausbildungen. Ich habe es anders kennengelernt.

Der Rest ist ganz offensichtlich Ansichtssache. Ich bin der Meinung, dass viele Reiter Probleme mit der Zügelkoordinierung haben, liegt an der Tatsache, dass wir hierzulande immer erst mal gelehrt bekommen aus dem Sitz und dem Arm heraus zu reiten. Bei grundsätzlich geschlossener Hand. Damit fangen die Probleme an. Würde sich die Hilfengebung mehr auf die Finger konzentrieren, sähe das (eben meiner Meinung nach) anders aus.
Und klar beinflusst du mit dem Zügel, also durch die Hand, den vorderen Part des Pferdes. Für den hinteren Teil hat man ja aber die Schenkel.

Und natürlich gibt es interindividuelle Unterschiede bzgl. der Feinmotorik der Finger. Sie sind aber eben von ihrer Grundaustattung erst mal darauf angelegt. Und welcher RL überprüft denn tatsächlich, wie es damit aussieht...
Nein, die Hand muss zu und der Schüler über den Sitz reiten. Dass das bei ´ner Stunde Übung pro Tag (wenn überhaupt, die meisten Hobbyreiter reiten ja gar nicht täglich) und zig Stunden, in denen wir absolut kontraproduktiv irgendwo "rumsitzen", nicht zu einem wirklich guten Ergebnis führen kann, ist doch nur logisch.
Mal abgesehen davon, dass "der Sitz" auch von den nun mal nicht zu ändernden Körperproportionen beeinflusst wird.
Da kann man auch "den Rest seines Lebens" drauf rumreiten (im wahrsten Sinne des Wortes).
Ich halte es schlicht für praktikabler und schon schwierig genug, einen entspannten, nicht störenden Sitz als Ziel zu haben und die Feinkommunikation aber über Hände und Beine herzustellen.
Darf ja jeder machen, wie er möchte. Nur bitte nicht das eine "abwatschen", weil´s nicht dem eigenen Ziel entspricht :wink: (und nein, das hast du nicht getan, Andrea, nicht, dass du dich jetzt fälschlicherweise mit dem letzten Punkt angesprochen fühlst :) )
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Cubano
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Beitrag von Cubano »

Janina hat geschrieben:
Der Rest ist ganz offensichtlich Ansichtssache. Ich bin der Meinung, dass viele Reiter Probleme mit der Zügelkoordinierung haben, liegt an der Tatsache, dass wir hierzulande immer erst mal gelehrt bekommen aus dem Sitz und dem Arm heraus zu reiten.
Yep, ist es. Also Ansichtssache :wink:
In meinen Augen liegt das Problem nämlich genau an anderer Stelle: an der mangelhaften Schulung des Sitzes nämlich, weil heute Lehrer UND Schüler schon viel zu schnell mit Lektionen anfangen, bevor der Schüler überhaupt mal ans Sitzen kommt.
Und auch Deine Meinung, was die Freizeitreiter und ihre eine Stunde täglich angeht, teile ich aus eigener Erfahrung nicht: Was mich angeht, bin ich mittlerweile 50, sitze täglich um die 12 Stunden am Schreibtisch, bin außer der Reiterei eine echt faule Socke, was Sport angeht, und habe es dennoch geschafft, meinen Sitz von geht so zu "geht deutlich besser" zu verändern. Schlicht, weil ich mich nur darauf konzentriert habe. Und wenn ich mir heute so anschaue, mit welch wirklich minimalem Hilfeneinsatz mir Übergänge Trab-Schritt-Trab oder Galopp-Schritt-Galopp gelingen, wird mir immer klarer, WIE wichtig der Sitz eigentlich ist. Aber ich habe mich auch ganz bewusst dafür entschieden, genau auf diesem Thema eine Zeitlang "rumzureiten" und alles andere erst mal hintenanzustellen. Da hat vielleicht auch jeder ein wenig andere Prioritäten…
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horsman
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Beitrag von horsman »

Cubano hat geschrieben: Warum die Einwirkung via Hand undifferenzierter wird? Weil man damit primär auf das vordere Drittel des Pferdes einwirken kann. Nicht aber auf die viel wichtigere HH. Die erreiche ich primär über Sitz und Bein. Und beim Sitz halt über das Becken…
Den Reiter möcht ich sehen, der ohne die Zügel in die Hand zu nehmen (und auch nicht am Gürtel fest zu machen) die HH des Pferdes effizient arbeitet und es auf selbige bringt. Da bringt Dir Sitz und Bein allein nicht viel.
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Gast

Beitrag von Gast »

Ich stelle noch einmal die Frage:

Auf welches der gezeigten Pferde bezieht sich der Text zu dem Video- Material?
Von seinem ganzen Habitus her eher zum letzten der gezeigten Pferde.

Was mich zusätzlich an dem gesamten Material stört:
Die junge Dame betitelt alle vorgestellten Pferde als Korrekturpferde.
Sollte es sich aber bei all diesen Pferde um relativ junge Tiere im Alter von maximal bis zu vier Jahren handeln, halte ich den Begriff "Korrekturpferd" einfach zu weit her geholt. Diese befinden sich noch zu Anfang der reiterlichen Ausbildung. Da sind gewisse Probleme vorprogrammiert. Auch ohne daß gleich etwas korrigiert werden müsste.

@ horsmän:

Da würde ich Dur einmal das Buch "Von der Koppel zur Kapriole" von Oberst W. Seunig zum Studium ans Herz legen. Da sind genügend entsprechende Beispiele drin abgebildet. Geritten nicht nur ohne Zügel, sondern gänzlich ohne Reithalfter. Geritten auf einer Wiese in Gottes freier Natur und nicht in einer Reitbahn.

Aber, man braucht auch gar nicht in der antiquarischen Mottenkiste zu wühlen:
Auf der letzten Hund und Pferd, stattgefunden am letzten Wochenende in Dortmund wurde genau das gezeigt. Durch Herrn Peter Kreienbaum. Auf der Messe und vor Publikum. Auch dieser Reiter ist in der Lage, sein Pferd ohne jegliche Zäumung, und somit ohne Einwirkung mit der Hand, an die Hilfen zu stellen. Übrigens ebenfalls ein noch junges Pferd. Nur über den Sitz.

Eine ähnliche Vorstellung habe ich bereits 2006 auf der Hippologica in Berlin beobachten können. Auch hier wurde währen der Vorführung das Reithalfter abgenommen. Also konnte auch hier nur noch einen Einflußnahme über den Sitz auf das Pferd erfolgen. Dennoch konnte der betreffende Reiter mühelos sämtliche Richtungs- Tempo-und Gangartwechsel ausführen. Nur über den Sitz. Und das, obwohl zumindest teilweise noch andere Reiter mit in der Halle anwesend waren.
Zuletzt geändert von Gast am Do, 18. Okt 2012 17:31, insgesamt 1-mal geändert.
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Cubano
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Beitrag von Cubano »

horsmän hat geschrieben:
Cubano hat geschrieben: Warum die Einwirkung via Hand undifferenzierter wird? Weil man damit primär auf das vordere Drittel des Pferdes einwirken kann. Nicht aber auf die viel wichtigere HH. Die erreiche ich primär über Sitz und Bein. Und beim Sitz halt über das Becken…
Den Reiter möcht ich sehen, der ohne die Zügel in die Hand zu nehmen (und auch nicht am Gürtel fest zu machen) die HH des Pferdes effizient arbeitet und es auf selbige bringt. Da bringt Dir Sitz und Bein allein nicht viel.
Das habe ich doch auch gar nicht behauptet, Horsmän. Was ich sage: Sitz ist für mich persönlich wichtiger als Bein und Hand. Das ist alles. Und natürlich wirkt der Zügel auch aufs gleichseitige Hinterbein – das ist doch völlig unstrittig. Aber: Doch, mit dem richtigen Sitz hilft man dem Pferd ungeheuer dabei, in Balance, also vermehrt aufs HB zu kommen. Sitzt man dem armen Tier aber auf der Schulter rum (jetzt mal plakativ ausgedrückt) macht man ihm das Leben unnötig schwer. Das sind jetzt aber nun auch wirklich keine revolutionären Weisheiten und auch nix, was von der deutschen Schule geprägt ist. :wink:
„Steinbrecht ist nur schwer für den leichten Geist." (Nuno Oliveira)
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saltandpepper

Beitrag von saltandpepper »

Leider lieber Claustim,
habe auch ich schon wirklich jede Menge 4-jähriger unterm Hintern gehabt, die auch ich als echte "Korrekturpferde" bezeichnen würde. Sehr gehäuft Pferde, die steigen, etliche, mit massiven Genickproblemen bis hin zu Nackenbandansatzschäden oder SchleimbeutelSCHÄDEN ( nicht nur Entzündungen!).
Gerade im Moment begleite ich den Korrekturberitt durch eine Schülerin von mir, bei einem 5-jährigen, der bereits eine BWS-Spondylose und massive Bewegungsauffälligkeiten im Becken/ LWS -Bereich aufweist, so daß er anfänglich deutlich lahmte und klemmte und nicht galoppieren konnte- auch nicht frei auf der Weide. Das Pferd ist leider ein begabtes Springpferd gewesen. 4-jährige Korrekturpferde- traurig aber wahr, sind leider in keiner Weise selten :( .
Wenn sich diese Frau darauf spezialisiert hat, sich solcher Pferde anzunehmen, hat sie sicher genug zu tun und kann genügend Dokumentationen und Verlaufsprotokolle erstellen. :shock:
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