Wie bringt man die Schulparade bei?
Moderatoren: Julia, ninischi, Janina
Betreffend Rapunzels Einwand: Ich stimme S&P zu. Schwierige Übungen kann man nicht nur für Menschen, sondern auch für Pferde in Teilschritte aufteilen. So fängt man ja auch nicht sofort mit dem "fertigen" spanischen Schritt an, sondern teilt das schrittweise in kleine bewegungen auf.
Ich denke, was man nicht tun darf, ist erwarten, dass das Pferd von alleine Transferleistungen macht. Das heisst, die Qualität, welche in einer Übung herausgehoben wird (zb. Schulterfreiheit im spanischen Schritt), automatisch auf andere Übungen übertragen wird. Der Sinn ist ja, dem Pferd gewisse Dinge "isoliert" beizubringen, dass es dies versteht. Zb. die GEwichtsverlagerung nach hinten im korrekten Rückwärtsrichten. Deshalb wird ja Rückwärtsrichten auch gerne in Kombination mit der Piaffe gearbeitet, da das Pferd diese Gewichtsverlagerung auf die HH in die Piaffe übertragen soll. Durch das Rückwärtsrichten erlernt das Pferd die Hilfengebung für die Gewichtsverlagerung. Durch die Gewichtsverlagerung im Stand erlernt das Pferd die Verfeinerung der Hilfe. Dann muss aber vom Ausbilder DIESE HILFE auch in der Piaffe geben, sonst kann das Pferd ja die Transferleistung nicht machen und kippt genau gleich wieder nach vorne. Es passiert in den allermeisten Fällen ja nicht einfach automatisch, dass das Pferd versteht, weshalb diese zwei Übungen miteinander verbunden werden. Aber genau deshalb sehe ich das nicht als Zirkustrick. Der Ausbilder bildet eine Hilfe, ein Kommunikationssignal, aus, die er vielleicht mehr oder weniger geschickt weiterverwenden kann.
Ich habe kein Video, aber ich konnte so zb. das "Schnüren" der Hinterbeine (Treten auf einer Linie, statt nebeneinander -> weniger Lastaufnahme) in den halben Tritten und Piaffe korrigieren. Von dem her eine m.E. erfolgreiche Transferleistung von Rückwärtsrichten/Gewichtsverlagerung nach hinten in Kombination mit Piaffe und damit Verbesserung der Lastaufnahme und Verbesserung der Hankenbeugung. Aber auch hier... einfach "automatisch" passiert die Korrektur nicht.
Ich denke, was man nicht tun darf, ist erwarten, dass das Pferd von alleine Transferleistungen macht. Das heisst, die Qualität, welche in einer Übung herausgehoben wird (zb. Schulterfreiheit im spanischen Schritt), automatisch auf andere Übungen übertragen wird. Der Sinn ist ja, dem Pferd gewisse Dinge "isoliert" beizubringen, dass es dies versteht. Zb. die GEwichtsverlagerung nach hinten im korrekten Rückwärtsrichten. Deshalb wird ja Rückwärtsrichten auch gerne in Kombination mit der Piaffe gearbeitet, da das Pferd diese Gewichtsverlagerung auf die HH in die Piaffe übertragen soll. Durch das Rückwärtsrichten erlernt das Pferd die Hilfengebung für die Gewichtsverlagerung. Durch die Gewichtsverlagerung im Stand erlernt das Pferd die Verfeinerung der Hilfe. Dann muss aber vom Ausbilder DIESE HILFE auch in der Piaffe geben, sonst kann das Pferd ja die Transferleistung nicht machen und kippt genau gleich wieder nach vorne. Es passiert in den allermeisten Fällen ja nicht einfach automatisch, dass das Pferd versteht, weshalb diese zwei Übungen miteinander verbunden werden. Aber genau deshalb sehe ich das nicht als Zirkustrick. Der Ausbilder bildet eine Hilfe, ein Kommunikationssignal, aus, die er vielleicht mehr oder weniger geschickt weiterverwenden kann.
Ich habe kein Video, aber ich konnte so zb. das "Schnüren" der Hinterbeine (Treten auf einer Linie, statt nebeneinander -> weniger Lastaufnahme) in den halben Tritten und Piaffe korrigieren. Von dem her eine m.E. erfolgreiche Transferleistung von Rückwärtsrichten/Gewichtsverlagerung nach hinten in Kombination mit Piaffe und damit Verbesserung der Lastaufnahme und Verbesserung der Hankenbeugung. Aber auch hier... einfach "automatisch" passiert die Korrektur nicht.
Liebe Grüesslis, Jen
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Das Maul des Pferdes ist kein Bremspedal! Martin Plewa
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Das Maul des Pferdes ist kein Bremspedal! Martin Plewa
ich kann dir Bilder von der muskulären Entwicklung bei meinem Pferd reinstellen- obwohl ich jetzt nicht explizit an versammeltem Halt gearbeitet habe....Rapunzel hat geschrieben:SP: Okay, das kann ich nachvollziehen.
Trotzdem, ein sichtbares Beispiel so einer Verbesserung (muskulär, Bewegungsablauf) wäre toll.
weiß allerdings nicht, wie das geht.....
Ich versuche es so zu beschrieben, dass wir nicht vom Stein zum Steinchen kommensaltandpepper hat geschrieben:Ich sehe, was du machst- nur eine Frage, warum um alles in der Welt, hast du die Longe am Gebiß dran ??? Du nimmst damit dem Pferd m.E. vollständig die Möglichkeit aktiv den Wiederrist aufzufächern....le_bai hat geschrieben:eigentlich besser so - ohne kontext ...Rapunzel hat geschrieben:Das Video ist privat
der link müsste gehen.
http://www.facebook.com/photo.php?v=473 ... 6872113145
edit: noch eine 2. interessante sequenz
http://www.facebook.com/photo.php?v=473 ... 3401387633
Das Pferd hat zu dem Zeitpunkt keinerlei Idee, dass es die vH auch gelöst bewegen und nutzen kann. Das ist nicht schlimm. Das trifft auch auf den Rest des Körpers zu - wobei von hinten nach vorn gesehen schon 4 Monate ba im Pferd sind.
Die Arbeit an der kopflonge ist hoch umstritten und oft kritisiert. Jedoch fördert sie die Arbeit an der Lösung - insbesondere im Bereich der unteren Verspannung.
Mit widerrist auffächern allgemein tue ich mich sehr schwer. Ich bevorzuge Ausrichtung und Lösung des Pferdes, der körperhälften gegeneinander und danach Fähigkeit der Balance Verschiebung. Der eine braucht dafür einen aufgefächerten widerrist, der andere einen gehobenen Brustkorb, ...
Ich brauche ein gelöstes Pferd
Wenn wir weiter voran schreiten können wir ja gern nochmal für und wider dieser Idee durchdenken. Mir ging es hier nur um die Gelenk Situation der Hh und ihrer "Ansprache".
Ich versuche möglichst wenig zu Werten, ... Das ist schwer :/ ... Für mich zählt die körperliche Wahrheit am Pferd. Ich bin da Ergebnis orientiert.
Mir z.b. Tut das weiter vorn gebrachte Video vom BB Schüler körperlich weh ....
Noch was zur Hilfe in der Transferleistung und der Bezug zu Zirkustricks... Es ist natürlich sinnvoll eine Hilfe auszubilden, die im Gesamtkontext Sinn macht. Ich kann ja grundsätzlich jede Hilfe für jedes Verhalten wählen. Z.b. wenn ich am einen Ohr zupfe, macht das Pferd spanischen Schritt und wenn ich in die Hände klatsche macht das Pferd die Schulparade. Das wäre ein Zirkustrick. Es ist eine isolierte Übung, die aber auch isoliert bleibt. Wenn ich aber eine sinnvolle Hilfe nehme, wie zb. die Gewichtshilfe mit der Zügelhilfe kombiniert, dann kann ich diese Hilfe ja zb. auch (dosiert natürlich) im "normalen" Trab anwenden. Die Dosierung ist hier sehr wichtig. Deshalb funktioniert der Transfer im oben gezeigten BB video vom Schulhalt in die Piaffe nicht. Weil das Pferd durch die Gewichtsverlagerung nach hinten sofort in die Levade geht. Hier müsste der Ausbilder das vorwärts der Piaffe erhalten plus ein bisschen Gewichtsverlagerung dazugeben, aber nicht so stark, dass er gleich in die Levade geht. Deshalb sollte man mE nicht zu früh die Levade ins Programm reinnehmen, auch wenn es spektakulär ist. Aber die Pferde entziehen sich eben so auch sehr schnell... Es ist genau dieser Übergang von Piaffe zu Levade, der eigentlich spannend wäre, jedoch "huscht" das Pferd da drüber. Das ist jedoch nur eine Kommunikationssache. Ich denke, dieser Ausbilder könnte dies schon so anwenden, wenn er wollte. Die Kommunikation mit seinem Pferd funktioniert ja sehr fein und präzise.
Zuletzt geändert von Jen am Mi, 06. Mär 2013 17:41, insgesamt 1-mal geändert.
Liebe Grüesslis, Jen
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Das Maul des Pferdes ist kein Bremspedal! Martin Plewa
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Das Maul des Pferdes ist kein Bremspedal! Martin Plewa
le bai, leider entzieht sich mir der Sinn deines eingestellten Videos (leider funzt bei mir nur das erste, das zweite bleibt immer am Anfang hängen). Könntest du vielleicht nochmals ausführen, weswegen du es eingestellt hast, bzw. was du damit zeigen möchtest?
Liebe Grüesslis, Jen
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Das Maul des Pferdes ist kein Bremspedal! Martin Plewa
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Das Maul des Pferdes ist kein Bremspedal! Martin Plewa
Mir ging es nur um die Gelenk Situation der HH und der Ansprache ohne Schulhalt sowie der Auswirkungen auf die ersten Tritte nach den speziellen Verlagerungen . Pferde müssen das Bewegungs Spektrum von "sich selbst" erst kennen lernen, bevor man das Abfragen kann.
Es ist ein anschaulicher Kontrast zum BB Longen Video.
@rapunzel -zum Effekt im Bezug auf das gangbild:
http://www.facebook.com/photo.php?v=382 ... 1505953914
http://www.facebook.com/photo.php?v=515 ... 3544856599
Es ist ein anschaulicher Kontrast zum BB Longen Video.
@rapunzel -zum Effekt im Bezug auf das gangbild:
http://www.facebook.com/photo.php?v=382 ... 1505953914
http://www.facebook.com/photo.php?v=515 ... 3544856599
Zuletzt geändert von le_bai am Mi, 06. Mär 2013 22:22, insgesamt 2-mal geändert.
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Ich habe immer noch ein Problem damit, in welcher Weise der Schulhalt bei der Vorbereitung zur Piaffe helfen soll. Dazu ist mir der Bewegungsablauf einfach zu unterschiedlich.
Folgt man den Beschreibungen und den Videos im www, dann ist der Schulhalt ideal geeignet, um daraus die Levade zu erarbeiten.
Deutlich sichtbar ist eine Rückwärtsbewegung, die dazu führt, das BEIDE Hinterbeine belastet werden. Was dann dazu führt, dass die Vorhand entlastet werden kann.
Der Schulhalt ist also eine nach rückwärts gerichtete Bewegung.
Im Gegensatz dazu handelt es sich bei der Piaffe immer noch um eine VORWÄRTS- Bewegung. Auch übernimmt dabei die Vorhand auch noch einen gewissen Anteil an der zu leistenden Tragkraft. Das ist auch dringend erforderlich, da sonst die gesamte Kraft von nur einem einzigen Bein aufgenommen werden müsste. Was dann zu einer deutlich schaukelnden Bewegung führen wird, da sonst das gesamte Pferd durch das wechselseitige Auf- und Abfußen vollkommen aus dem Gleichgewicht kommt.
Auch aus meiner Sicht macht es Sinn, die Tragkraft der Hinterhand zu fördern, um die Piaffe und die Hankenbeugung zu verbessern. Meiner Meinung nach aber eher aus einer Vorwärtsbewegung heraus, da das dem Bewegungsablauf in der Piaffe näher kommt, als die Zweibeinstütze der Hinterhand im Schulhalt.
Folgt man den Beschreibungen und den Videos im www, dann ist der Schulhalt ideal geeignet, um daraus die Levade zu erarbeiten.
Deutlich sichtbar ist eine Rückwärtsbewegung, die dazu führt, das BEIDE Hinterbeine belastet werden. Was dann dazu führt, dass die Vorhand entlastet werden kann.
Der Schulhalt ist also eine nach rückwärts gerichtete Bewegung.
Im Gegensatz dazu handelt es sich bei der Piaffe immer noch um eine VORWÄRTS- Bewegung. Auch übernimmt dabei die Vorhand auch noch einen gewissen Anteil an der zu leistenden Tragkraft. Das ist auch dringend erforderlich, da sonst die gesamte Kraft von nur einem einzigen Bein aufgenommen werden müsste. Was dann zu einer deutlich schaukelnden Bewegung führen wird, da sonst das gesamte Pferd durch das wechselseitige Auf- und Abfußen vollkommen aus dem Gleichgewicht kommt.
Auch aus meiner Sicht macht es Sinn, die Tragkraft der Hinterhand zu fördern, um die Piaffe und die Hankenbeugung zu verbessern. Meiner Meinung nach aber eher aus einer Vorwärtsbewegung heraus, da das dem Bewegungsablauf in der Piaffe näher kommt, als die Zweibeinstütze der Hinterhand im Schulhalt.
das was der Longenführer mit dem Pferd auf den beiden Facebook-videos veranstaltet hat mE
a) nichts mit einer Schulparade zu tun, auch nicht mit einer Arbeit daran
b) nichts mit Erarbeitung korrekter Hankenbeugung zu tun,
c) nichts mit klass. und/oder akademischer Dressur zu tun, auch nicht Baucher-Idee
d) ist mE die Vorstufe zur eingeübten Widersätzlichkeit
c) ist damit absoluter Mist.
Sorry, dass ich das so krass sagen muss.
hier gibt es einen Lehrfilm zum Halt, der sicher nicht schlecht ist:
http://www.youtube.com/watch?v=fb_OfIC6KMI
und hier die Dame macht auch keine ganz schlechte Arbeit
http://www.youtube.com/watch?v=6DAVV7pxcXw
a) nichts mit einer Schulparade zu tun, auch nicht mit einer Arbeit daran
b) nichts mit Erarbeitung korrekter Hankenbeugung zu tun,
c) nichts mit klass. und/oder akademischer Dressur zu tun, auch nicht Baucher-Idee
d) ist mE die Vorstufe zur eingeübten Widersätzlichkeit
c) ist damit absoluter Mist.
Sorry, dass ich das so krass sagen muss.
hier gibt es einen Lehrfilm zum Halt, der sicher nicht schlecht ist:
http://www.youtube.com/watch?v=fb_OfIC6KMI
und hier die Dame macht auch keine ganz schlechte Arbeit
http://www.youtube.com/watch?v=6DAVV7pxcXw
First a relaxed mind, then a relaxed horse.
Interessant ist der Anfang dieses Videos:
Da wird nämlich der Schulhalt aus der Piaffe entwickelt.
Und nicht umgekehrt.
Auch zeigt dieses Video deutlich, dass es sich beim Schulhalt eindeutig um eine nach rückwärts gerichtete Lektion handelt, die dann zum Schluss in eine Levade mündet.
Aber nicht in eine Piaffe!
Da wird nämlich der Schulhalt aus der Piaffe entwickelt.
Und nicht umgekehrt.
Auch zeigt dieses Video deutlich, dass es sich beim Schulhalt eindeutig um eine nach rückwärts gerichtete Lektion handelt, die dann zum Schluss in eine Levade mündet.
Aber nicht in eine Piaffe!
Wenn man die Piaffe verbessern will, ist das doch prinzipiell genau die richtige Abfolge. Die Idee, die ich verankern möchte, festige ich, indem ich eine Lektion entsprechend enden lasse, nicht umgekehrt.
Möchte ich mehr Aktivität und Esprit, _beende_ ich genau so mit frischem Vorwärts.
Der Wechsel und die Kombination erzeugt Dynamik und Agilität.
Möchte ich mehr Aktivität und Esprit, _beende_ ich genau so mit frischem Vorwärts.
Der Wechsel und die Kombination erzeugt Dynamik und Agilität.
Das Mißverständnis bei dir, treuehusar, liegt nach meiner Auffassung darin, daß du die Bewegung des Pferdes als Ganzes ( = Vorwärts) in der Piaffe, mit der Balancesituation des Pferdes innerhalb seines Körpers durcheinanderwirfst.
Um eine Piaffe auszuführen, muß das Pferd seinen Schwerpunkt nach hinten verlagern, es muß also seinen Rumpf dergestalt über seine Stützen ( = Beine) plazieren, daß er sich weiter "hinten" befindet und die Stützen weiter vorne unterstützen.
Das Pferd schiebt den Rumpf über den (sich nach vorwärts bewegenden) Beinen / Stützen nach hinten.
Diese Bewegung des Rumpfes führt das Pferd auch bei einem korrekten Rückwärtsrichten aus, leichter, sogar, als in der Vorwärtsbewegung, denn hier stimmen Bewegungsrichtung und Körperbalance überein. Das Pferd muß nicht in zwei Richtungen "denken".
( im Gegensatz hierzu ist ein "schlechtes" RR eines mit vorlastige gestützem Rum, bei dem die Hinterbeine hinten heraus staken wie ein Storch im Salatbeet- das hat dann die gleiche Qualität - und Problematik!- wie eine schlechte Piaffe nur umgekehrt : die körperinterne Balance ist auf "vorwärts" gepolt , das Pferd bewegt sich aber rückwärts) .
Um dem Pferd den Wunsch nach der körperinternen Balanceveränderung nahezubringen, kann also eine RückwärtsBEWEGUNG durchaus hilfreich sein.
Oder eben eine Halten, denn das Halten bedingt ebenfalls, dass das Pferd seinen Körper über die Stützen nach hinten verlagert.
Und genau das macht ja auch den Unterschied zwischen einer "guten" und einer "Schlechten" Piaffe aus :
Die körperinterne Balance. Ist sie hinten, so stützt das Vorderbein vertikal. Ist dies nicht der Fall, so stützt das Vorderbein zurück und der Rumpf ist nach vorne heraus gelagert.
Den Restkörper organisiert das Pferd entsprechend seiner Veranlagung bei dieser Schwerpunktverlagerung unterschiedlich.
Im Schulhalt oder versammelten Halt, kommt dazu die Komponente der für eine gute Piaffe ebenfalls ausschlaggebenden Beugung der Hanke.
Du hast also zwei wichtige Bausteine : Verlagerung der körperinternen Balance nach hinten + hierin Gewichtsaufnahme durch Absenken der Nachhand.
Diese beiden Punkte können also gezielt angesprochen und damit verbessert werden.
Was dann aber natürlich fehlt ist das Vorwärts.
Das muß dann noch hinzugegeben werden. Bzw. der Wunsch hierzu- die körperinterne Verlagerung der Balance + echte Gewichtsaufnahme hinten durch Beugen der Hanke + Vorwärts muß dann noch dem Pferd vermittelt werden.
Dies kann z.B. durch eine kurze Abfolge von frischem Vorwärts und Schulhalt passieren, bei dem die Grenzen verschwimmen und das Pferd mental so flexibel wird, daß es die Ideen von Rückwärts im Körper + Vorwärts in der Bewegung und das Ganze auch noch in der gewünschten Form verknüfen kann.
Hört sich kompliziert an, isses auch
Und deshalb ist eine Piaffe nicht in einer E-Dressur zu finden
Gruß S&P
Um eine Piaffe auszuführen, muß das Pferd seinen Schwerpunkt nach hinten verlagern, es muß also seinen Rumpf dergestalt über seine Stützen ( = Beine) plazieren, daß er sich weiter "hinten" befindet und die Stützen weiter vorne unterstützen.
Das Pferd schiebt den Rumpf über den (sich nach vorwärts bewegenden) Beinen / Stützen nach hinten.
Diese Bewegung des Rumpfes führt das Pferd auch bei einem korrekten Rückwärtsrichten aus, leichter, sogar, als in der Vorwärtsbewegung, denn hier stimmen Bewegungsrichtung und Körperbalance überein. Das Pferd muß nicht in zwei Richtungen "denken".
( im Gegensatz hierzu ist ein "schlechtes" RR eines mit vorlastige gestützem Rum, bei dem die Hinterbeine hinten heraus staken wie ein Storch im Salatbeet- das hat dann die gleiche Qualität - und Problematik!- wie eine schlechte Piaffe nur umgekehrt : die körperinterne Balance ist auf "vorwärts" gepolt , das Pferd bewegt sich aber rückwärts) .
Um dem Pferd den Wunsch nach der körperinternen Balanceveränderung nahezubringen, kann also eine RückwärtsBEWEGUNG durchaus hilfreich sein.
Oder eben eine Halten, denn das Halten bedingt ebenfalls, dass das Pferd seinen Körper über die Stützen nach hinten verlagert.
Und genau das macht ja auch den Unterschied zwischen einer "guten" und einer "Schlechten" Piaffe aus :
Die körperinterne Balance. Ist sie hinten, so stützt das Vorderbein vertikal. Ist dies nicht der Fall, so stützt das Vorderbein zurück und der Rumpf ist nach vorne heraus gelagert.
Den Restkörper organisiert das Pferd entsprechend seiner Veranlagung bei dieser Schwerpunktverlagerung unterschiedlich.
Im Schulhalt oder versammelten Halt, kommt dazu die Komponente der für eine gute Piaffe ebenfalls ausschlaggebenden Beugung der Hanke.
Du hast also zwei wichtige Bausteine : Verlagerung der körperinternen Balance nach hinten + hierin Gewichtsaufnahme durch Absenken der Nachhand.
Diese beiden Punkte können also gezielt angesprochen und damit verbessert werden.
Was dann aber natürlich fehlt ist das Vorwärts.
Das muß dann noch hinzugegeben werden. Bzw. der Wunsch hierzu- die körperinterne Verlagerung der Balance + echte Gewichtsaufnahme hinten durch Beugen der Hanke + Vorwärts muß dann noch dem Pferd vermittelt werden.
Dies kann z.B. durch eine kurze Abfolge von frischem Vorwärts und Schulhalt passieren, bei dem die Grenzen verschwimmen und das Pferd mental so flexibel wird, daß es die Ideen von Rückwärts im Körper + Vorwärts in der Bewegung und das Ganze auch noch in der gewünschten Form verknüfen kann.
Hört sich kompliziert an, isses auch
Und deshalb ist eine Piaffe nicht in einer E-Dressur zu finden
Gruß S&P
Ich bin auch überrascht, dass das (sehr harmonische schon liebevolle) Video von "dem BB-Schüler" Grausen auslöste, während ich selbst keinerlei Sinn in den Facebook Videos erkenne. Nicht falsch verstehen, ich bin ein Fan von Spielen und "freien Formen", aber es ist einfach nur hektisch und maximal ein Wildes Spiel (was auch was schönes ist, aber man dann besser auf die Longe verzichtet).
Es grüßt Nadine
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so schwer wie die freiheit, so leicht ist der zaum der sie hält... (frei nach and one - krieger)
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so schwer wie die freiheit, so leicht ist der zaum der sie hält... (frei nach and one - krieger)
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le_bai, es tut mir leid, aber das von dir eingestellt Pferd zeigt für mich alle Merkmale eines "in der Mitte gebrochenen " Pferdes. Es bewegt sich durchgängig in zwei Teilen und daher auch Schulter-beengt. Der Bewegungsimpuls der Nachhand wird Null-komma-null über den Rücken transportiert, daher läuft dieses Pferd in so einer Marionetten-haften, paddelnden Bewegung.
Das ist ein Paradebeispiel eines - um die vielbemühte Wortwahl zu verwenden - "ohne Rücken" - gehenden Pferdes.
Die "Longearbeit" empfinde ich hierbei als absolut kontraproduktiv, auch wenn ich sehen kann, was du damit bezweckst. Der Effekt, den du erzielen willst, bekommst du nur über einen aufgefächerten Wiederrist und den wiederrum wirst du auf diesem Weg niemals erhalten- das Pferd bleibt zweigeteilt.
Das ist ein Paradebeispiel eines - um die vielbemühte Wortwahl zu verwenden - "ohne Rücken" - gehenden Pferdes.
Die "Longearbeit" empfinde ich hierbei als absolut kontraproduktiv, auch wenn ich sehen kann, was du damit bezweckst. Der Effekt, den du erzielen willst, bekommst du nur über einen aufgefächerten Wiederrist und den wiederrum wirst du auf diesem Weg niemals erhalten- das Pferd bleibt zweigeteilt.
*bei Kosmonova unterschreib*
bleibt die Frage, wie ein "aufgefächerter" Wiederrist entstehen soll, wenn das Pferd derart hektisch und ohne korrekte Stellung an der Longe läuft und die Galoppsprünge aus nichts anderem als aus Schub bestehen...ein Pferd als Reitpferd braucht Tragkraft, der Schub aus dem HB aber wie hier in den FB Videos gezeigt drückt den Rücken komplett weg...
wenn man sich Saxo im Trabe mal anschaut, dann kann man durchaus sehr gut erkennen, was ein nach oben schwingender Rücken bedeutet...wie Schöneich es sagen würde. Bei ihm habe ich in meinem Praktikum einig Vergleiche von Vorher /Nachher anstellen können...
bleibt die Frage, wie ein "aufgefächerter" Wiederrist entstehen soll, wenn das Pferd derart hektisch und ohne korrekte Stellung an der Longe läuft und die Galoppsprünge aus nichts anderem als aus Schub bestehen...ein Pferd als Reitpferd braucht Tragkraft, der Schub aus dem HB aber wie hier in den FB Videos gezeigt drückt den Rücken komplett weg...
wenn man sich Saxo im Trabe mal anschaut, dann kann man durchaus sehr gut erkennen, was ein nach oben schwingender Rücken bedeutet...wie Schöneich es sagen würde. Bei ihm habe ich in meinem Praktikum einig Vergleiche von Vorher /Nachher anstellen können...