Zuviel Eiweiß?

Ratschläge rund ums Thema Gesundheit - die allerdings keinen Tierarzt ersetzen!

Moderatoren: ninischi, Janina

Mumin
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Registriert: Fr, 22. Jul 2011 07:58
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Beitrag von Mumin »

Hallo, habe nun die letzten 5 Tage ein paar "strengere" Regeln eingeführt. Hauptsächlich vom Boden aus, denn in den Sattel kann und will ich das ganze erst mal - noch - nicht übertragen. Aber, siehe da, man kann plötzlich beim Putzen wieder ruhig stehen, man passt auch beim Führen wieder auf mich auf und ist allgemein sehr zuvorkommend und ausgesprochen nett.
Oh, es fällt mir wie Schuppen von den Augen, ganze Wagenladungen voll. Und wir sind ein sehr kluges Pferd (hmm, das wußte ich schon immer), aber eben in beide Richtungen. Nein, man zwickt auch gar nicht mehr in die Luft neben mir (also, dies ist doch ein freies Land, ich kann soviel in die Luft um dich herum beißen, wie ich will - solang ich DICH nicht beiße...), man bleibt auch beim Führen nicht mehr plötzlich stehen - eine beliebte Tugend, die sich irgendwie in den letzten Monaten eingeschlichen hatte und wo Frauli sich nicht soviel bei dachte...und man hat all dies und noch viel mehr immer nur so am Rande gemacht, man hat genau drauf geachtet, nicht zuuu dick aufzutragen.
Also nicht, daß jetzt jemand denkt, ich verhau ihn, oder bin sonstwie gemein. Ich hab sehr wohl im Auge, daß ICH das verbockt habe und nicht er. Und, obwohl man bei so einem Wechsel der Gepflogenheiten logischerweise erst mal sehr pedantisch auf die Einhaltung der neuen Regeln achten muß, vesuch ich´s so gefühlvoll wie möglich zu machen - denn er hat ja quasi nur die Lücken aufgefüllt, die ich ihm gelassen hab, aber eins ist auch klar, wenn wir in Zukunft respektvoll miteinander umgehen wollen, muß er auch erst mal Respekt vor mir haben - dasss lies sehr zu wünschen übrig. Mein Versäumnis...
Mal sehen, wie sich das noch weiter entwickelt, ich bin selber schon ganz gespannt und bisher positiv überrascht.
Le_bai, das ist schwer, genau die "Beobachter" machten es mir schwer, einen klaren Weg zu finden. Da sind 10 Menschen und die haben 15 Meinungen und so schwankt man zwischen den Extremen hin und her. In den Ställen, wo ich bisher unterwegs war, herrschte eher ein grober Umgangston mit den Pferden, das wollt ich nie - ich wollte dieses unsichtbare Band, wo Pferdi mir meine Wünsche von den Augen abließt um sie alsbald diensteifrig und voller esprit in die Tat umsetzt. Und das sah ja echt danach aus, daß das vielleicht bald mal so werden würde (hmm, mit einer rosa Brille jedenfalls), deshalb war ich ja so irritiert, als viele Dinge, die gut und über die Zeit immer besser funktionierten, schleichend (für mich wars plötzlich, weil ich ja nicht aufgepasst hatte) immer schlechter wurden...Nun ist mir klar, daß MEIN Pferd, ein Pferd ist, daß schon wissen will, wo es steht - denn ihm scheint die Chefposition durchaus verlockend - viele andere Pferde sind da vielleicht nicht so...sie wollen die Weltherrschaft vielleicht gar ned so unbedingt.
P.S., wieso mußt du denn hier schmunzeln?
Ninischi, jaa, so ein guter Chef will ich in Zukunft sein - aber da ist noch ein Stück Arbeit hin, denk ich :roll: .
Loisachqueen, ja, so seh ich das auch - er MUß ja die Entscheidungen treffen, wenn er mich für ne Lullerbacke hält... Ja und genau so ist er auch, hengstig und ängstlich. Ne blöde Mischung.
Finchen, ja, so seh ich das natürlich auch, eine souveräne Leitstute muß nicht ständig kleinlich auf ihrer Herde rumhacken, sie kann auch mal Fünfe grade sein lassen - das ist das Endziel, aber trotzdem ist es wichtig, gerade wenn man etwas bestehendes Verändern will, erst mal seeehr konsequent zu sein und auch kleinlich, denn sonst läuft man Gefahr, daß man wieder nicht verstanden wird - ist auch klar, daß solche neuen Regeln womöglich erstmal keine Begeisterungsstürme auslösen...langfristig ist ihm damit aber geholfen, weil er sich vielleicht nicht mehr so viel mit Monstern auseinandersetzten muß.
Vielen Dank auch wieder, für eure Anregungen...
LG, Mumin
OM MANI PEME HUNG
Mumin
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Beitrag von Mumin »

Hallo, habe nun die letzten 5 Tage ein paar "strengere" Regeln eingeführt. Hauptsächlich vom Boden aus, denn in den Sattel kann und will ich das ganze erst mal - noch - nicht übertragen. Aber, siehe da, man kann plötzlich beim Putzen wieder ruhig stehen, man passt auch beim Führen wieder auf mich auf und ist allgemein sehr zuvorkommend und ausgesprochen nett.
Oh, es fällt mir wie Schuppen von den Augen, ganze Wagenladungen voll. Und wir sind ein sehr kluges Pferd (hmm, das wußte ich schon immer), aber eben in beide Richtungen. Nein, man zwickt auch gar nicht mehr in die Luft neben mir (also, dies ist doch ein freies Land, ich kann soviel in die Luft um dich herum beißen, wie ich will - solang ich DICH nicht beiße...), man bleibt auch beim Führen nicht mehr plötzlich stehen - eine beliebte Tugend, die sich irgendwie in den letzten Monaten eingeschlichen hatte und wo Frauli sich nicht soviel bei dachte...und man hat all dies und noch viel mehr immer nur so am Rande gemacht, man hat genau drauf geachtet, nicht zuuu dick aufzutragen.
Also nicht, daß jetzt jemand denkt, ich verhau ihn, oder bin sonstwie gemein. Ich hab sehr wohl im Auge, daß ICH das verbockt habe und nicht er. Und, obwohl man bei so einem Wechsel der Gepflogenheiten logischerweise erst mal sehr pedantisch auf die Einhaltung der neuen Regeln achten muß, vesuch ich´s so gefühlvoll wie möglich zu machen - denn er hat ja quasi nur die Lücken aufgefüllt, die ich ihm gelassen hab, aber eins ist auch klar, wenn wir in Zukunft respektvoll miteinander umgehen wollen, muß er auch erst mal Respekt vor mir haben - dasss lies sehr zu wünschen übrig. Mein Versäumnis...
Mal sehen, wie sich das noch weiter entwickelt, ich bin selber schon ganz gespannt und bisher positiv überrascht.
Le_bai, das ist schwer, genau die "Beobachter" machten es mir schwer, einen klaren Weg zu finden. Da sind 10 Menschen und die haben 15 Meinungen und so schwankt man zwischen den Extremen hin und her. In den Ställen, wo ich bisher unterwegs war, herrschte eher ein grober Umgangston mit den Pferden, das wollt ich nie - ich wollte dieses unsichtbare Band, wo Pferdi mir meine Wünsche von den Augen abließt um sie alsbald diensteifrig und voller esprit in die Tat umsetzt. Und das sah ja echt danach aus, daß das vielleicht bald mal so werden würde (hmm, mit einer rosa Brille jedenfalls), deshalb war ich ja so irritiert, als viele Dinge, die gut und über die Zeit immer besser funktionierten, schleichend (für mich wars plötzlich, weil ich ja nicht aufgepasst hatte) immer schlechter wurden...Nun ist mir klar, daß MEIN Pferd, ein Pferd ist, daß schon wissen will, wo es steht - denn ihm scheint die Chefposition durchaus verlockend - viele andere Pferde sind da vielleicht nicht so...sie wollen die Weltherrschaft vielleicht gar ned so unbedingt.
P.S., wieso mußt du denn hier schmunzeln?
Ninischi, jaa, so ein guter Chef will ich in Zukunft sein - aber da ist noch ein Stück Arbeit hin, denk ich :roll: .
Loisachqueen, ja, so seh ich das auch - er MUß ja die Entscheidungen treffen, wenn er mich für ne Lullerbacke hält... Ja und genau so ist er auch, hengstig und ängstlich. Ne blöde Mischung.
Finchen, ja, so seh ich das natürlich auch, eine souveräne Leitstute muß nicht ständig kleinlich auf ihrer Herde rumhacken, sie kann auch mal Fünfe grade sein lassen - das ist das Endziel, aber trotzdem ist es wichtig, gerade wenn man etwas bestehendes Verändern will, erst mal seeehr konsequent zu sein und auch kleinlich, denn sonst läuft man Gefahr, daß man wieder nicht verstanden wird - ist auch klar, daß solche neuen Regeln womöglich erstmal keine Begeisterungsstürme auslösen...langfristig ist ihm damit aber geholfen, weil er sich vielleicht nicht mehr so viel mit Monstern auseinandersetzten muß.
Vielen Dank auch wieder, für eure Anregungen...
LG, Mumin
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Finchen
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Beitrag von Finchen »

Daumen hoch! :)

Das klingt riiiiichtig gut!

Was die Konsequenz angeht:
will man Dinge wie Hampeln beim Putzen oder Loslaufen beim Aufsteigen abstellen, dann muss man da natürlich eine große Konsequenz beibehalten, klar.
Ansonsten gilt ganz grob: Konsequenz bedeutet das durchzusetzen, was an grade möchte! Als Beispiel: die Pferde in der Herde müssen nicht immer ausweichen, wenn ich irgendwo daher laufe. Nicht nur weil ich da lang laufe, nicht weil ich es immer! einfordere. Aber WENN ich es einfordere, wenn ich signalisiere weiche mir, dann MEINE ich weichen, und dann setze ich es wenn nötig auch durch.
Drum glaube ich haben wir da gar nicht unterschiedliche Auffassung. Ich bin was so banale "Alltagsdinge" angeht oberpingelig-konsequent :oops:
"Das Herz mit dem Verstand begreifen zu wollen, ist so ähnlich, wie mit den Ohren sehen zu wollen." Safi Nidiaye
loisachqueen
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Beitrag von loisachqueen »

Ich würde sanft Chef sein mit, mit Konsequenz auf beiden Seiten umschreiben. Mein Pferd muss nicht dressiert sein, dass er immer das selbe XY tut wenn ich mit der rechten Wimper zucke. Aber es müssen bestimmte Umgangsformen herschen, die eine Zusammenarbeit zwischen Mensch und Pferd ungemein erleichter. Ist doch bei uns Menschen nicht anders. Als Kinder lernen wir dies und das um uns in der Gesellschaft nicht plamieren, das sollte auch ohne Drill von statten gehen ...
Bei Pferd ist es ähnlich, eine "nette" Aufforderung, dieses oder jenes zu lassen, ist kein Verhauen, aber Symbolisches zeigen der Gerte oder gar ein kurzes Anklopfen (Anstupsen) ist denke ich immer erlaubt.
Steigt mich allerdings ein Pferd an oder greift es mich an, muss sofort eine Massnahme folgen die sofort zielführend ist, sonst wird es gefährlich. Aber auch hier reicht meist ein gezielter einmaliger Einsatz der Gerte oder Peitsche (beim Longieren). Klar der gezielte Einsatz ist nicht immer einfach und erfordert viel Können.
Aber ohne hat man bei solchen Pferden meist ziemlich schnell ein großes Problem.
sab
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Beitrag von sab »

Hallo,


ich kann mir jetzt einen sarkastischen Kommentar nicht verkneifen; wenn es den meisten Menschen schon soooo schwer fällt, einen Partner/in zu finden, der ihnen den Wunsch von den Augen abliest, wieso zum teufel soll das dann mit einem Pferd klappen ????!!!!!!!!!!!

LG

Sabine (erstaunt)
le_bai
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Beitrag von le_bai »

sab hat geschrieben:Hallo,


ich kann mir jetzt einen sarkastischen Kommentar nicht verkneifen; wenn es den meisten Menschen schon soooo schwer fällt, einen Partner/in zu finden, der ihnen den Wunsch von den Augen abliest, wieso zum teufel soll das dann mit einem Pferd klappen ????!!!!!!!!!!!

LG

Sabine (erstaunt)
nun, ich konnte beobachten, dass Pferde EIGENTLICH genau das tun :P
sie reagieren realistisch auf tatsächlich vorhandene "Äußerungen" nonverbaler Natur.
unsere Natur der Gestik und körperbezogenen Kommunikation ist nur sehr verkümmert.

So oft erlebe ich, dass trotz der verbesserungswürdigen Arbeit meinerseits, die Pferde meine Gedanken erfüllen ... wenn ich z.b. beim Traben aus irgendeinem Grund an Schritt, Galopp oder Stand denke oder nachdenke. ...
ich muss da oft drüber lachen - vor allem über mich selbst ;)

denn Pferde spüren uns besser, als wir selbst das manchmal tun. ich lobe dafür und erfreue mich daran.

wenn ich einen schlechten tag oder negative Emotionen mit mir rumtrage, gehe ich zuerst an die Pferde, die mit mir und damit umgehen können. das Sensibelchen würde an der Decke kleben.
Das ist aber eine rare Chance, wenn man mehrere Pferde hat, die einen entsprechend belehren durch das Spiegeln.

Hat man nur ein/zwei Pferde, hat man diese Option nichtausgeprägt! DAS bitte immer im Hinterkopf behalten, wenn wir schon "be strict" sind .... dann bitte auch zu uns selbst.
Mumin
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Beitrag von Mumin »

Nun ja, das mit den von den Augen abgelesenen Wünschen war ja eher ein kleines Witzelein. Dennoch sehe ich immer wieder Pferd/Mensch Kombinationen, wo das so, oder so ähnlich ist. Ich bin davon überzeugt, daß Pferde (oder andere Tiere) oft unsere Intensionen schon lesen können, bevor wir uns selber über deren Existenz im klaren sind. (Und entsprechend ihrem Wesen darauf reagieren.)
Nun sind ja nicht nur Pferde verschieden, sondern auch Menschen, der eine mags vielleicht lieber etwas militärischer, der andere übt sich in höflicher Zurückhaltung. Und je nach Kombination muß sich das Paar halt synchronisieren. Manche haben Glück und passen wie die Faust aufs Auge und andere haben ein bisschen Arbeit vor sich.
Mit meinem ersten Pferd hatte ich anfangs auch Meinungsverschiedenheiten, damals hab ich mein Tun noch nicht so hinterfragt, aber am Ende waren wir eine Einheit, das war sehr schön. Mit meinem jetzigen Pferd wollte ich alles ganz Bewußt und auch mit sowenig Druck und Strenge wie möglich machen. Denn ich hab auch viele andere Menschen vor Augen, die viel zu grob mit ihren Pferden sind. Das wollt ich nicht! Nun war ich halt einfach etwas zu lax, mit einem hengstigen Wallach, der schon schaut, wo ich meine Schwachpunkte hab und zwar wie ein Radar...
LG, Mumin
OM MANI PEME HUNG
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