Zur Diskussion gestellte Ritte die gefallen

Rund um die klassische Reitkunst

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stromboli20
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Beitrag von stromboli20 »

@saltandpepper :trink1: daumen hoch
Ich habe das Gefühlt, hier werden lauter verschiedene Begriffe durcheinandergewürfelt und einzeln zerlegt: Kauen, Anlehnung, Beizäumung, Durchlässigkeit usw.. Für jeden Begriff gibt es völlig verschiedene Qualitäten abhängig vom Ausbildungsstand, dem Charakter des Pferdes, dem aktuellen psychischen Zustand von Pferd und Reiter uvm. Z.n. kann Kauen sowohl ein Zeichen von Stress, individuell unterschiedlich ausgeprägt als auch ein Zeichen von Losgelassenheit sein. Jeden Begriff für sich trocken und einzeln zu diskutieren, macht m.M. nach keinen Sinn. Wichtig ist es, eine ganze Vorstellung inkl. aller Umstände zu berücksichtigen - und da stimme ich mit saltandpeppers Beitrag genau überein.
Paula

Beitrag von Paula »

Nach klass dt Prinzipien gehts es keine reelle A Dressur mit 4 ,schrieb ich.Mit 3 Ist noch keine reelle Anlehnung moeglich.
Weiterhin argumentiere ich dass eine reegle Anlehnung nach Kl.dt
schwierig Ist: so sehr dass man es selten ňur sieht..
Genick h Punkt ,Drosselrinne sichtbar, Reiter hat die Haende NUR eine Hanbreit auseinander Und meist nur Zuegelschwere in der Hand.Konstanter Kontakt von Maul zur Hand.Pferd tritt an den Zuegel.Federnde Verbindung.
Hals nicht kurz gemacht.Diesen Zustand hat ein Pferd fruehstens nach 1 Jar erreicht- auf E Niveau .
Zuletzt geändert von Paula am Mi, 15. Jan 2014 12:59, insgesamt 2-mal geändert.
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Colloid
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Beitrag von Colloid »

Gawan hat geschrieben:...
Die deutsche Reitlehre scheint mir einfach nicht zu liegen, ich verstehe ja schon die Anlehnung nicht, die ist für mich etwa so mysteriös wie die Dreieinigkeit.
Das geht Paula nicht anders... 8)
Ich wusste ja schon länger, daß das Groß der Reiter Anlehnung mit Beizäumung verwechselt. :roll:
Paula

Beitrag von Paula »

Der Begriff Anlehnung beinhaltet fuer mích Beizaumung.Alles andere Ist Verbindung halten..Schwabl u.ich glaube auch Neindorff lehrten das so .Es gibt noch Anlehung in der Tiefe.Das Wir aběr nicht als :"Anlehnung" bezeichnet, sondern nur im Kontext.
Die dt.Literatur trennt das gerné das štimmt .Danke fuer deinen Hinweis, colloid !
Zuletzt geändert von Paula am Mi, 15. Jan 2014 13:40, insgesamt 1-mal geändert.
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Colloid
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Beitrag von Colloid »

Paula, für Beizäumung braucht es Anlehnung, aber für Anlehnung keine Beizäumung. Insofern sind das zwei verschiedene Dinge. Wenn sich ein Pferd an die Reiterhand dehnt, man sagt auch "an das Gebiss herantritt" ist das Anlehnung. Das hat nicht mit Versammlungsgraden oder irgendwelchen Haltungen zu tun und ein Pferd sollte dazu schon lange in der Lage sein, bevor man eine A reitet.
Und ich bin mir ziemlich sicher, daß Herr Neindorff sich dessen bewusst war. ;)
Paula

Beitrag von Paula »

Colloid Anlehnung ,ein Heranfedern an die Hand Ist nur mit Beizaeumung moeglích so die Auffassung, so empfinde ich das auch beim Reiten..Alles andre Ist Verbindung.Darueber darf gerné gestritten werden, da die Literatur auch HDv12 dies trennt.Also defeniert Ist es getrennt.Ich muss das in Zukunft trennen ,um Verwechslungen zu verměiden.Ich hatte Neindorff so verstanden.Schwabl hab ich mehrfačh nachgefragt,
Dank Dir , das macht Diskutieren leichter
Paula

Beitrag von Paula »

Verbinndung kennt es lange vorher , já klar.Das nur nochmal in meinem Sparchgebrauch.
Insofern hast du Rechť Colloid.
horsman
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Beitrag von horsman »

genau das ist ja der Punkt.
Mit dem dt. Begriff "Anlehnung" wird meist Zügelkontakt, Beizäumung und Abkauen im Zusammhang gemeint. Und je nachdem wie und was man nun mit Anlehnung definiert bekommt das Thema völlig unterschiedliche Facetten.

Eine gleichmässige Zügelverbindung in beiden Händen ist beispielsweise ohne Geraderichtung gar nicht möglich. Ebenso steht und fällt eine korrekte Anlehnung in vielen Dressurprüfungen auch mit der Durchlässigkeit, denn ist die noch mangelhaft, treten unweigerlich auch Anlehnungschwieigkeiten auf. usw.usw. ...

Es wäre präziser, wenn man sich hier genauer ausdrücken würde

aber das schrieb s+p ja auch schon
First a relaxed mind, then a relaxed horse.
saltandpepper

Beitrag von saltandpepper »

Paula hat geschrieben:Nach klass dt Prinzipien gehts es keine reelle A Dressur mit 4 ,schrieb ich.Mit 3 Ist noch keine reelle Anlehnung moeglich.

Nein, du schriebst wörtlich das : " Mit 4 kann Kein Pferd eine reele Anlehnung haben "

Weiterhin argumentiere ich dass eine reegle Anlehnung nach Kl.dt
schwierig Ist: so sehr dass man es selten ňur sieht..
Genick h Punkt ,Drosselrinne sichtbar, Reiter hat die Haende NUR eine Hanbreit auseinander Und meist nur Zuegelschwere in der Hand.Konstanter Kontakt von Maul zur Hand.Pferd tritt an den Zuegel.Federnde Verbindung.
Hals nicht kurz gemacht.Diesen Zustand hat ein Pferd fruehstens nach 1 Jar erreicht- auf E Niveau .
Der Begriff Anlehnung definiert sich nach FN als "eine stete, federnde Verbindung zwischen Reiterhand und Pferdemaul, welche vom Pferd gesucht und vom Reiter geboten wird"
" Federnd" bedeutet mitnichten, daß das Pferd hierfür bereits "federn" ( nämlich in der Hanke - die Voraussetzung für Beizäumung) können muß, sondern vielmehr, daß die Reiterhand dergestalt die Bewegungen des Pferdesmaules begleitet, daß ein Verschmelzen und gemeinsames "Federn"im Rahmen der natürlichen Bewegung des Pferdes vonstatten gehen kann.

Will sagen, die Reiterhand muß losgelassen und unabhängig seine, so daß sie ihr Fixum in der Verbindung zum Maul, nicht aber in der Bewegung des Reiterkörpers findet.
"Die Hand steht still und sie bewegt sich doch - still hin zum Maul und bewegt für das Auge" ein gerne und sehr häufig von Herrn v.Neindorff zitierter Satz, wie auch : " das Pferd drängt in angenehmer Weise in die Hand" .

Die Beizäumung wird bestimmt durch die Fähigkeit des Pferdes, seinen Rahmen zu verkürzen, sich zu tragen und vom Zügelmaß, welches der latenten Dehnungsbereitschaft des Pferdes einen Rahmen bietet.

Die Beizäumung erfolgt- GERADE, wenn du von Neindorff herbeizerrst- proportional zur Beugefähigkeit der Hanke und aus dieser heraus- besagtes " von hinten nach vorne" !!!

Anlehnung hingegen hat in ihrer Urform ganz und gar keinen formenden Charakter, sondern wird vielmehr vom Pferd eingegangen, indem es sich zum einen vertrauensvoll loslässt und zum zweiten besagten Kontakt sucht.
Hätte man bei von Neindorff versucht, einer Remonte in der beginnenden Suche der Anlehnung eine Beizäumung hinzuformen, wäre man aber sofort und unverzüglich an den Ohren vom Pferd geholt worden !!!
ER hat da sehr genau getrennt !

"Das Genick ist der Schlüssel zur Hinterhand" - wieder ein vielzitierter Satz der in v. Neindorffs heiligen Hallen regelmäßig aus dem Lautsprecher schnarrte, beinhaltet zugleich das Wissen, daß VOR der Anfrage zur Genickbeugung/ Beizäumung, die Fähigkeit der Hankenbeugung erarbeitet sein wollte !!!

Ob ein Pferd in Anlehnung gehen kann, hat nichts- aber auch gar nichts mit dem Alter zu tun, sondern damit, wie gut ihm diese ermöglicht wird- hier ist also der REITER gefordert und nicht das Pferd !

Das kann mit 3, mit 4 oder mit 7 sein. Ob man ein Pferd mit 3 reiten sollte, ist eine ethische Frage und eine dessen, ob man es sich heutzutage leisten kann, es später zu tun. WENN ein Pferd aber in diesem Alter bereits geritten wird, sollte es sehr wohl sehr schnell die Gelegenheit bekommen, eine Anlehnung einzugehen- sonst ist der weitere Ausbildungserfolg und auch seine Gesunderhaltung recht fraglich.
C.Dingens
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Ja, Ja die Begrifflichkeit und ihre Definition

Beitrag von C.Dingens »

Hallo in die Runde, ich bin bisher nur HML.
Diese Diskussion hat mich aber ermutig mich hier offiziell anzumelden.

Generell finde ich es im Zuge solcher Diskussionen, schwierig wenn versucht wird, eigentlich fest stehende Begriffe so lange um zu modeln bis sie für einen selber passen. So spricht jeder zwangsläufig von etwas anderem.

Obwohl Saltandpepper sich redlich um Aufklärung bemüht wird doch noch einiges falsch verstanden. Ich möchte daher auch gerne etwas zum Licht im Dunkeln beisteuern.

Anlehnung: entwickelt sich im Pferd unter reiterlicher Einwirkung im Kontext anatomisch-physischer Veränderungen und ist somit Folge einer naturgesetzlichen Zwangsläufigkeit. Die durch gleichmäßiges Vortreiben vermehrt vor- bzw. untertretenden Hinterbeine verändern im Pferd dessen gewohnte Gleichgewichtssituation. Ein Naturgesetzt zwingt jeden belebten Körper dazu, verlorenes oder verändertes Gleichgewicht wieder her zu stellen bzw. auszugleichen. Einem Pferd gelingt dieser Gleichgewichtsausgleich nur nach vorne, dh. durch Streckung seines Halses, genauer gesagt: durch das Herandehnen seiner gesamten Wirbelreihe, einschließlich der Halswirbel ans Trensengebiss. Findet das Pferd dabei mit der Stirnline vor der Senkrechten eine stete, federnd elastische Verbindung zur weich aushaltenden Reiterhand als Fixpunkt, hilft ihm diese Anlehnung, sich in seinem neu erworbenen Gleichgewicht in Balance zu halten.

Wenn sich Mensch damit vergleichen möchte, dann kann er am besten mal einen schweren Koffer tragen und sich mal selber beobachten was dabei in seinem Körper passiert.

Die Form der Anlehnung ist immer abhängig vom Ausbildungsstand des Pferdes aber noch viel mehr von der Fähigkeit des Reiters Anlehnung zu zu lassen und dem Pferd eine angenehme Anlehnung überhaupt zu ermöglichen.

Anlehnungsfehler wie hinter dem Zügel ( da höre ich oft: mein Pferd ist so leicht in der Hand oder ich habe nichts in der Hand) oder auf dem Zügel offenbaren in der Regel Reiterfehler und die damit einhergehende Überforderung des Pferdes, das sich durch diese Anlehnungsfehler zu entziehen versucht.

Beizäumung ist einer jener Begriffe der klassischen Reitlehre, bei dem zu oft die Form über den Inhalt gestellt und Ursache und Wirkung miteinander verwechselt werden. Bei nicht wenigen Reitern wird Beizäumung zur „fixen Idee“ und hat bei genauer Betrachtung in den meisten Reithallen den Beigeschmack von harter, riegelnder Handeinwirkung, um eine schematische Kopf-und Halshaltung zu erzwingen.
Beizäumung verkommt nicht all zu oft zum Selbstzweck ohne das die Reiter wissen, wie sie tatsächlich entsteht.
Vereinfacht gesprochen ist Beizäumung pysiologisch gesehen, das Mittel um die sich immer weiter senkende Hinterhand des Pferdes abzufangen. Sprich, dem Pferd die Möglichkeit zu geben seine Gewichtssituation wieder ins Gleichgewicht zu bringen ohne seine Losgelassenheit zu verlieren. Je höher die Versammlungsfähigkeit um so RELATIVER ist die Aufrichtung. Die Beizäumung wird gerne mit der Aufrichtung verwechselt und so wird aus der Relativen eine absolute Aufrichtung. Das viel gerittene „Rübe Runter“ hat also nichts damit zu tun.
Auch dann nicht, wenn ein Reiter vermeintlich Richtlinien, FN, klassisch oder wie auch immer geprägt reitet. Entweder hat dann eine falsche Vermittlung der Inhalte statt gefunden oder aber der Reiter ist noch nicht in der Lage ein Pferd korrekt in der Beizäumung zu begleiten.
Wenn der Bauer nicht richtig schwimmt, sollte jedem Klar sein, das nicht die Form der Bade Hose Schuld daran trägt. :wink:

Die kursiven Texte sind dem Buch „die Natur der Deutschen Reitlehre“ entliehen.
saltandpepper

Re: Ja, Ja die Begrifflichkeit und ihre Definition

Beitrag von saltandpepper »

C.Dingens hat geschrieben: Wenn der Bauer nicht richtig schwimmt, sollte jedem Klar sein, das nicht die Form der Bade Hose Schuld daran trägt. :wink:
:lol: :lol: :lol:
-danke-
minou
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Beitrag von minou »

Das ist doch mal eine schöne Erklärung :D
******
Indem uns das Pferd sein Vertrauen schenkt, fordert es uns zu einer disziplinierten Reitweise auf. Charles de Kunffy
Paula

Beitrag von Paula »

Danny willkommen,,stell doch mal einen Film ein wo du diese von dir aufgefuehrten Kritérien erfuellt siehst.
Ich bin am Handy Und nicht faehig damit zu verlinken, geschweige denn fehlerfrei zu tippen.
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Gawan
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Beitrag von Gawan »

Colloid hat geschrieben:Paula, für Beizäumung braucht es Anlehnung, aber für Anlehnung keine Beizäumung.
Verstehe ich das richtig, dass ich bei diesem Pferd http://horsesforlife.com/content/blogca ... 0/1145.jpg
oder diesem Pferd http://horsesforlife.com/contentsTraini ... anStallion
nicht von Beizäumung sprechen kann, da es ohne Zügel keine Anlehnung gibt?
"Der Reitlehrer sei unser eigenes Pferd" SGS
(und der Schüler zeige Geduld, Demut und Hingabe)
Draussen bin ich 4:0 unterwegs, in der Halle 3:1, manchmal 1:3.
Paula

Beitrag von Paula »

2.Link :Schoenes Bild Gawan.ueberzeugend
Darueber kann man nachdenken Und diskutieren.
Beizaeumung : steckt das Wort :Zaeumung drin
Aber am durchhaengenden Zuegel piaffieren Pferde weiter
Traegt sich das Pferd bleibt die Genickbiegung erhalten auch Wenn ich den Zuegel auf den Hals lége.....

1 Link empfinde ich :, Únterhals angespannt, Kein lockeres Genick
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