Zur Diskussion gestellte Ritte die gefallen

Rund um die klassische Reitkunst

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Max1404
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Beitrag von Max1404 »

UG: großartig!
Viele Grüße
Sabine
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Rapunzel
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Beitrag von Rapunzel »

Ja, seufz. So soll das aussehen. Und der Damon Jerome sieht jetzt auch irgendwie nicht soooo ganz einfach aus vom Gebäude.
horsman
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Beitrag von horsman »

@C.dingsbums
korrekt was du schreibt.
noch ein wenig mehr Luft gehen, ist hier aber auch nicht nötig, weil die Nase gut vor der Senkrechten und der Genickwinkel offen ist.

Den unerschütterlichen Takt, den Hess hier so hervorhebt, ist dem Pferd sicherlich auch ein gutes Stück weit von der Natur gegeben. Ebenso die elaszsichen Bewegungen. Auf einem Traber-Norweger-Mix würde Frau Gräf dies wahrscheinlich nicht so präsentieren :wink:

Und irgendwie hab ich den Eindruck, dass dies Pferd sich noch richtig nicht über den Widerrist rundet, insofern mach ich bei Versammlung noch ein kleines Fragezeichen. Sehr lobenswert aber doch die feine Zügelverbindung - obwohl das Maul wäre mir aber etwas zu leblos.
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Cubano
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Beitrag von Cubano »

Max1404 hat geschrieben:UG: großartig!
So sieht es aus. Das ist schon ziemlich klasse, wenn man sich mal anschaut, wie selbstverständlich UG zwischen den verschiedenen Tempi reitet und zwischen Tritte verlängern, Dehnungshaltung, aufnahmen, Verstärkung etc…
Tja, wieder was, auf das ich mich dann im nächsten oder übernächsten Leben freuen kann – so reiten können. :P :P
„Steinbrecht ist nur schwer für den leichten Geist." (Nuno Oliveira)
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Meg
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Beitrag von Meg »

Cubano hat geschrieben:
Max1404 hat geschrieben:UG: großartig!
So sieht es aus. Das ist schon ziemlich klasse, wenn man sich mal anschaut, wie selbstverständlich UG zwischen den verschiedenen Tempi reitet und zwischen Tritte verlängern, Dehnungshaltung, aufnahmen, Verstärkung etc…
Tja, wieder was, auf das ich mich dann im nächsten oder übernächsten Leben freuen kann – so reiten können. :P :P
Genau :) Am allerbesten finde ich immer, wenn die in die Trabtraversale geht und man nicht mal nur ein klitzekleines Bisschen Taktverlust erkennen kann, einfach nur fliessend schön!
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C.Dingens
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Beitrag von C.Dingens »

horsmän hat geschrieben:@C.dingsbums
korrekt was du schreibt.
noch ein wenig mehr Luft gehen, ist hier aber auch nicht nötig, weil die Nase gut vor der Senkrechten und der Genickwinkel offen ist.
Siehst du, und bei den anderen Bespielen wäre es nötig gewesen, aber die Pferde nicht in der Lage dazu. Ich denke genau darum sieht man es so wenig auf Videos. Entweder man sieht gut gymnastizierte Pferde bei denen es nicht mehr Nötig ist oder Pferde die dem nicht nachgehen können, selbst wenn sie dürften. Hat also wenig mit der Sinnhaftigkeit zu tun als vielmehr mit dem Können und der Notwendig das im gefilmten Moment zu zeigen ;-)
horsmän hat geschrieben: Den unerschütterlichen Takt, den Hess hier so hervorhebt, ist dem Pferd sicherlich auch ein gutes Stück weit von der Natur gegeben. Ebenso die elaszsichen Bewegungen. Auf einem Traber-Norweger-Mix würde Frau Gräf dies wahrscheinlich nicht so präsentieren :wink:
Irrtum. Ich habe schon einige Pferde mit so einem Gebäude unter dem Sattel gehabt und genau dieser Typ Pferd hat immense Taktprobleme, wenn sie nicht sorgfältig ausgebildet werden. Die sind nämlich schlaksig, sehr instabil und verfügen über einen Motor der die Vorhand immer Alt aussehen lässt. Oft will der Reiter dann mehr als das Pferd tragen kann. Das führt sehr oft zu Taktverlust. Von dem Balanceproblem mal abgesehen, das man auch in den Griff bekommen muss ohne die Hand zu sehr dran zu haben und obwohl das Pferd nur drei Tritte benötigt um die Lange Seite hoch zu sein. Natürlich hat der von Geburt an Gummi und ist elastisch aber das muss man auch erhalten können.

Ich würde mir so sehr Wünsche das eine Frau Gräf mal nur so zum Spaß ein einfaches Feld Wald und Wiesen Pony ausbildet. Einfach damit diese dämlichen Unkenrufe aufhören. Ein gut gerittenes Pferd ist ein gut gerittenes Pferd, egal welcher Rasse und egal welchen natürlichen Bewegungsablauf es Gott gegeben hat. Auch einen Normalo würde sie so reiten das ich Begeistert wäre. Weniger Bums meinetwegen aber sicher nicht weniger elastisch. Immer im Bezug auf den natürlichen Tonus des individuellen Pferdes.
horsmän hat geschrieben: Und irgendwie hab ich den Eindruck, dass dies Pferd sich noch richtig nicht über den Widerrist rundet, insofern mach ich bei Versammlung noch ein kleines Fragezeichen. Sehr lobenswert aber doch die feine Zügelverbindung - obwohl das Maul wäre mir aber etwas zu leblos.
Horsi, schau dir Bitte noch mal genau das Gebäude dieses Pferdes an. Das ist für so ein WB gruselig Berg ab. Der Hals ist problematisch genug. Das der sich nicht wenigstens mal versucht hinter den Zügel zu verkriechen ist reiterlich ganz großes Tennis. Das Maul ist Leblos????
Ehrlich, der hat einen feinen Schaumigen Lippenstift und lutscht wunderbar auf dem Gebiss. Ich bin Gottfroh das man hier endlich mal kein "Franzosenmaul" zu sehen bekommt. Frau Gräf demonstriert was richtiges kauen wirklich ist. Nämlich einfach eine Schluckbewegung der Pferdezunge, ausgelöst durch einen lockeren Genickwinkel und die Ganaschenränder, die die Ohrspeicheldrüse leicht quetschen und sie so zu vermehrtem Speichelfluss anregen. Mit kauen wie beim Fressen hat das nichts zu tun.
Zuletzt geändert von C.Dingens am So, 09. Feb 2014 09:48, insgesamt 3-mal geändert.
Max1404
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Beitrag von Max1404 »

Unterschreibe uneingeschränkt bei C.Dingens.
Für mich ist das auch ganz ganz großes Kino. 8)
Viele Grüße
Sabine
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Riff

Beitrag von Riff »

Sie reitet einen Normalo ebenso, wie solche Kracher. Sie setzt sich auf ein Westernpferd und das läuft wie Sahne. Dieses Westernpferd hat vorher einen anderen Barockausbilder kurzerhand voll in den Sand gesetzt. Bei UG lief sie super. Die setzt sich auf einen Araber und der wirkt wie ein ganz Großer.

Und alles mit Ruhe und viel Spaß. Das finde ich das Tolle. Es wird immer viel gelacht.

Sie hat ein tolles Auge und analysiert ein "Normalo"pferd in 10 min ganz genau. Bei ihr kommt auch keine Aussage: das schaffen wir heute, in 30min fluppt das. Sie sagt ganz klar: da steckt Arbeit drin, vielleicht kommen wir da in 3 Monaten an den Kern und können dann damit arbeiten.
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Cubano
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Beitrag von Cubano »

Riff hat geschrieben:Sie reitet einen Normalo ebenso, wie solche Kracher. Sie setzt sich auf ein Westernpferd und das läuft wie Sahne. Dieses Westernpferd hat vorher einen anderen Barockausbilder kurzerhand voll in den Sand gesetzt. Bei UG lief sie super. Die setzt sich auf einen Araber und der wirkt wie ein ganz Großer.
Bei dem, was sie reiten kann, wundert mich das irgendwie nicht. :wink:
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Finchen
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Beitrag von Finchen »

grisu hat geschrieben:
xelape hat geschrieben:Ja Uta Gräf präsentiert für mich perfektes "Zügel aus der Hand kauen lassen" worüber hier ja einige Zeit vorher diskutiert wurde...
Stimmt, das sieht man hier ganz fein, das Bild kann man beim Reiten im Kopf behalten.
Oh ja, den gesamten Ausschnitt kann man gut als Ziel und Bild im Kopf behalten! :)
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horsman
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Beitrag von horsman »

Damon Jerome ist immerhin gekörter Hengst (gehört damit zu den besten 5% eines Jahrgangs) , war anschließend bestes Pferd im 30-Tage Test in der dressurbetonten Wertung und war 4. bei der WM der Jung-Pferde. Gar so schlecht scheint es um seine naturgegebenen Anlagen insofern nicht stehen.

Und ich behauptete ja auch nicht, dass das schlechtes reiten ist (s.o.). Ich sage ja bloss, dass dieser gleichmässige Takt, den Hess da so hervorhebt , zum grossen Teil diesem Pferd auch in die Wiege gelegt ist und zwar sicherlich deutlich mehr als zB einem Traber*Norweger Mix.
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kallisto
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Beitrag von kallisto »

Schönes Video von Gräf. Toller Sitz, tolle Einwirkung auf einem tollen Pferd. Sowas sieht man äußerst selten. Das kann man nur still genießen und bewundern.
Was mir ebenso wie bei Klimke gefällt, dass die Reiter das selbst ziemlich bescheiden sehen und die tägliche Arbeit in den Vordergrund stellen und es nicht als Zauberrei verkaufen. Sie schauen auf sich, was sie selbst verbessern können und das bei sehr hohem Leistungsniveau. Manchem Freizeitreiter würde diese mentale Einstellung auf seinem Niveau gut tun...

LG Susi
Rapunzel
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Beitrag von Rapunzel »

horsmän, mach nochmal die Äuglein auf und schau dir das Pferd ganz genau an. Der hat eine ziemlich starke Bergabtendenz mit einem ganz problematischen Hals, das ist ganz sicher keiner, der dir irgendwas hinterherwirft. Mag sein, dass er einen guten Takt mitgebracht hat, aber das hat ja mit der unfassbar schönen Anlehnung und Durchlässigkeit nichts zu tun, denn DIE ist wohl kaum angeboren, sondern bestens erarbeitet. Und der Takt wäre ganz schnell kaputt, wenn die beiden Sachen nicht da wären, denn dann würde der jedesmal gestört, wenn sie ihn aufnimmt und wieder vorlässt.
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Gawan
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Beitrag von Gawan »

Ein Detail, das mir gefällt: Die Kandare ist nicht auf Daueranschlag, selbst im Galopp hängt der Kandarenzügel immer wieder mal durch.
C.Dingens hat geschrieben:Ehrlich, der hat einen feinen Schaumigen Lippenstift und lutscht wunderbar auf dem Gebiss. Ich bin Gottfroh das man hier endlich mal kein "Franzosenmaul" zu sehen bekommt. Frau Gräf demonstriert was richtiges kauen wirklich ist. Nämlich einfach eine Schluckbewegung der Pferdezunge, ausgelöst durch einen lockeren Genickwinkel und die Ganaschenränder, die die Ohrspeicheldrüse leicht quetschen und sie so zu vermehrtem Speichelfluss anregen. Mit kauen wie beim Fressen hat das nichts zu tun.
Kannst du das mit den Ganaschenrändern, die die Ohrspeicheldrüse quetschen und damit den Speichelfluss anregen, genauer erklären, das habe ich so noch nie gehört. Gequetschte Drüsen tönt für mich eher nach Aua.
"Der Reitlehrer sei unser eigenes Pferd" SGS
(und der Schüler zeige Geduld, Demut und Hingabe)
Draussen bin ich 4:0 unterwegs, in der Halle 3:1, manchmal 1:3.
C.Dingens
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Beitrag von C.Dingens »

Gawan hat geschrieben: Kannst du das mit den Ganaschenrändern, die die Ohrspeicheldrüse quetschen und damit den Speichelfluss anregen, genauer erklären, das habe ich so noch nie gehört. Gequetschte Drüsen tönt für mich eher nach Aua.
Ich bin kein Anatom. Darum alles nur rudimentär, Ok?!
Las mal deine Kiefer locker und dann legst du deine Zunge etwas gegen den Gaumen und fängst dann mal an die Zunge mit leichtem Druck immer vor und zurück gegen den Gaumen zu schieben. Wenn du entspannt bist kannst du auch den Unterkiefer gegen den Oberkiefer schieben. Aber nicht kauen im eigentlichen Sinne. Warte mal ab was mit deinem Speichelfluss passiert. :wink:
Nicht mehr und nicht weniger. Tut nicht weh. Jedenfalls nicht bei normalem Genickwinkel. Guck dir mal ein Anatomiebild (habe gerade keines auf Halde) an. Die Ohrspeicheldrüse liegt anatomisch gesehen direkt an den Ganaschenrändern. Guckt man sich gerollte Pferde an, dann schäumen die oft sehr stark und die Ohrspeicheldrüse guckt oft am Ganaschenbogen raus. Mehr Druck, mehr Speichelfluss.
Bei uns verläuft sie vom Jochbogen bis zu den Kieferrändern und wird durch Kieferbewegungen auch gequetscht. Tut dir auch nicht weh. :wink:
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