Pladoyer für die Besinnung auf die klassischen Prinzipien

Rund um die klassische Reitkunst

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sab
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Beitrag von sab »

Hallo,


Grisu , dass mit der Körperspannung (der des Reiters bevor jetzt irgendjemand losbrüllt über verspannte Pferde 8) ) ist aus meiner Sicht reine Trainingssache. Ich bin immer wieder platt, in welch schlechtem Trainingszustand sich viele Reiter befinden. Und die erwarten dann tatsächlich, ein Pferd sitzen zu können !

Zum Training; die körpereigene Spannung erhöht sich, wenn man regelmässig trainiert. Bei mir hat der Gang ins Fitnessstudio wahre Wunder bewirkt und das eifrige Verrenken in den Yoga-Übungen hat zu ungeahntem Mitschwingen in der Mittelpositur geführt. Ich kann das für den durchshcittlich schlecht trainierten Büromenschen nur warm empfehlen.

LG

Sabine
grisu
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Beitrag von grisu »

sab hat geschrieben:Hallo,


Grisu , dass mit der Körperspannung (der des Reiters bevor jetzt irgendjemand losbrüllt über verspannte Pferde 8) ) ist aus meiner Sicht reine Trainingssache. Ich bin immer wieder platt, in welch schlechtem Trainingszustand sich viele Reiter befinden. Und die erwarten dann tatsächlich, ein Pferd sitzen zu können !

Zum Training; die körpereigene Spannung erhöht sich, wenn man regelmässig trainiert. Bei mir hat der Gang ins Fitnessstudio wahre Wunder bewirkt und das eifrige Verrenken in den Yoga-Übungen hat zu ungeahntem Mitschwingen in der Mittelpositur geführt. Ich kann das für den durchshcittlich schlecht trainierten Büromenschen nur warm empfehlen.

LG

Sabine
Sehe ich genauso, daher mache ich genau das (Aquafitness-Bootcamp + Schwimmen + Joggen und alles sehr regelmäßig). Da ich einen etwas merkwürdigen Rücken habe, bin ich da sehr diszipliniert, sonst kann ich mich nämlich nicht mehr bewegen.

Trotzdem gibt es eine Grenze, bei der die Größe des Pferdes und seiner Bewegungen schon eine Rolle spielt. Daher wäre es mir bei einer Auswahl des (eigenen) Pferdes inzwischen sehr wichtig, dass Pferd und Reiter in dieser Beziehung wenigstens einigermaßen zusammenpassen. Dann ist es viel einfacher, gut und auch für das Pferd angenehm einzuwirken.

Ich hatte eine Weile eine 1,76 Stute aus der Rubinstein-Linie und obwohl das von außen wohl gut aussah, wurde ich mit der nicht wirklich glücklich, weil ich immer das Gefühl hatte, ihre Bewegungen sind einfach einen Tick zu viel für mich. Das hat einfach nicht so viel Freude gemacht, wie bei Pferden, die im Bewegungsablauf zu mir passen.

Trotzdem reist ich im Moment u.a. wieder so einen großen Kerl mit viel Wumms. Aber ich bin mir durchaus im Klaren darüber, dass jemand wie Marquisas Mann diesem Pferd besser gerecht werden würde.
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Sitara
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Beitrag von Sitara »

@Sab, absolut. Ich gehe zwar nicht ins Fitnessstudio und mache auch kein Yoga. Aber jede Art von Sport trainiert und verhilft zu einem besseren Körpergefühl. Und sei es "nur" joggen und fahrradfahren. Gerade letzteres, wenn man es als mountainbiken im wald und über singletrails mit rutschigen wurzeln und durch anspruchsvolles gelände betreibt ist gut für gleichgewicht und geschicklichkeit.

Ich finde, wenn man vom partner unter sich sportliche leistungen abverlangt, sollte man auch selbst ein gewisses mindestmaß an sportlichem training haben.
grisu
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Beitrag von grisu »

Ich stell mal ein Foto von mir ein, um zu zeigen, was ich meine. Das ist nicht die oben angesprochene große Stute, sondern ein 1,75 Wallach, den ich auf einem Lehrgang geritten habe. Der erstreckte sich nach meinem Gefühl in alle Richtungen.
Zum Üben und Lernen ist das ok, aber um optimale Ergebnisse für Pferd und Reiter zu erzielen, nicht die passende Kombination.

P.S. Dabei gehts weniger um die Größe, sondern um die Kombination aus Größe, Breite, grundsätzlich vorhandenem (nicht angerittenem) Schwung und Gang.
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Ulrike
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Beitrag von Ulrike »

Guten Morgen,


prinzipiell bin ich ja der Meinung, das die modernen Pferde viel zu groß in allem sind, um von Frauen vernünftig geritten werden zu können.

Es sieht zwar beeindruckend aus, manchmal aber auch eben unharmonisch, wenn ein kleineres Menschlein auf so einem großen Tier sitzt.

LG Ulrike
Rapunzel
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Beitrag von Rapunzel »

Andersherum ist es aber mindestens genauso blöd. Ich bin 1,71 m und mein Färt 1,59 m, dazu recht rund im Rücken, sodass ich irgendwie ungünstig sitze und meine Beine nicht wirklich an die richtigen Stellen kommen. Ich bin von meiner Beinposition usw. am besten auf größeren Pferden (ab 1,65 aufwärts) aufgehoben, wobei es natürlich auch noch drauf ankommt, wie die so "ausfallen" vom Rippenbogen her usw. Bei meinem sind halt die Beine etwas kurz geraten, wenn die nun länger wären, würde ich trotzdem nicht anders auf dem sitzen.

Aber ich bin ja nun auch nicht sonderlich groß, sondern eher Durchschnitt als Frau. Von daher find ich jetzt ein 1,70 Pferd nicht "zu groß".
Shkan
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Beitrag von Shkan »

Also ich bin 175cm groß und fühle mich auf Pferden mit nicht mehr als 165cm am wohlsten. Ich finde auch dass meine Beine bei meinem Althengst mit ca. 162cm gut liegen, ich bin schön mit der Wade dran (ich habe aber nur Monoblattsättel mit sehr kurzem Sattelblatt, von daher bin ich es gewohnt ab einem kleinen Stück unterm Knie abwärts nichts mehr zwischen mir und Pferd zu haben.
@Rapunzel: daher wundert es mich dass Du bei 171 und kanpp 160cm Pferd mit Deinen Beinen nicht an die richtigen Stellen kommst? Ich finde, auf Deinen Bilden sieht es immer absolut passend aus.. :)
C.Dingens
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Beitrag von C.Dingens »

Shkan hat geschrieben: Ich finde, auf Deinen Bilden sieht es immer absolut passend aus.. :)
Wr wissen doch, Photoshop macht es möglich *gnigger* Sorry den konnte ich mir nicht verkneifen.

Ich kenne dieses Phänomen unter dem Begriff abdecken. Es gibt durch aus kleine aber kalibrige Pferde die auch große Reiter gut abdecken.
Dann gibt es an sich große Pferde mit Stockmass um 170, die so spiddelig sind das sie ihre "großen" Reiter nicht gut abdecken. Das sieht dann auch unharmonisch.
Paula

Beitrag von Paula »

Um der Harmonie willen soll der Reiter das Pferd abdecken,

Also ich habe ein 1,90 Pferd geritten mit ca1200 Kilo also kompakt.Ein WB.Ich bin 1,65 Wer Kraftreiten betreibt sollte dringend aufs richtige Verhaeltnis achten,allen anderen sei gesagt, wo der Mensch nicht zu schmal fuers Pferd ist ,ist es allein eine Frage der Technik bzw Rittigkeit ! Pferde spueren eine Fliege am Koerper.....Schwieriger viel schwieriger ein zu grosser Reiter,das kann ein echtes Problem fuer Pferd und Reiter sein.Sobald ich aber meine Unteschenkel am Pferd habe und nicht nur am Sattelblatt wegen zu kurzer Beine,gibts kein koerperl.Problem.Man kann ein Pferd ja auch an der Doppelonge arbeiten ohne Reiter und versammeln...
Auch ein Pferd mit grossen Bewegungen laesst sich von einem kleinen Reiter gut sitzen,wenn es ueber den Ruecken geht.
Natuerlich gibt es Ausnahmen.Extremas.
Dieses Anpacken eines Pferdes das gern betrieben wird ist reines Kraeftemessen.
Das nur im allgemeinen gesprochen.
Geht ja hier um klass Prinzipien.

By the way: bei breiter Zuegelfuehrung hat man viel mehr Einfluss aufs Maul und Genick lEine handbreit auseinander scheint wohl mit den klass.Prinzipien abhanden gekommen zu sein.
Zuletzt geändert von Paula am Mo, 24. Feb 2014 15:09, insgesamt 4-mal geändert.
sab
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Beitrag von sab »

Ach ja, was mir noch einfällt; ich hatte eine sehr,s ehr breite Stute. Da sass man immer wie Diogenes auf der Tonne; so etwas würde ich mir auhc noch mal kaufen. Da sass man schon sehr gespreizt auf dem Pferd .
Motte
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Beitrag von Motte »

Es gibt auch einfach Pferde, die einem - auf Grund Ihres Gebäudes - einfach ein ausgesprochen bescheidenes Sitzgefühl vermitteln.
Dabei denke ich konkret an ein Quartertierchen, auf dem ich kürzlich mal sass. Überbaut, tief angesetzter, vorgeflanschter, gerader Hals, sehr kurz gefesselt.
Da sitzt man drauf, wie auf einer Waschmaschine im Schleudergang und hat immer das Gefühl, man rutscht dem Tier auf die Ohren.
Fürchterlich. Jede Bewegung war "hart". Und nein, da KANN man nicht perfekt drauf aussehen :wink:
Shkan
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Beitrag von Shkan »

C.Dingens hat geschrieben:
Shkan hat geschrieben: Ich finde, auf Deinen Bilden sieht es immer absolut passend aus.. :)
Wr wissen doch, Photoshop macht es möglich *gnigger* Sorry den konnte ich mir nicht verkneifen.
--> bist Du gemein :lol:


Ja, den Begriff "abdecken" kenne ich, und Bomber fällt da sowieso rein :D Aber es gibt ja durchaus Pferd-Reiterpaare, wo das Pferd wirklich so klein bzw. der Reiter so unglaublich lange Beine hat, dass auch die Wade schon nicht mehr wirklich am Bauch hinkommt - DAS ist ungünstig, finde ich. Beim Bomber passt es aber meiner Meinung nach noch gut, da liegt die Wade noch schön an.
Dafür wurden ja bestimmt auch die Schwanenhals-Sporen entwickelt :twisted: :roll:
Finesse
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Beitrag von Finesse »

Paula hat geschrieben:Um der Harmonie willen soll der Reiter das Pferd abdecken,

Also ich habe ein 1,90 Pferd geritten mit ca1200 Kilo also kompakt.Ein WB.Ich bin 1,65
Diesen WB hätte ich gerne mal gesehen :shock:

Ich würde mir das mit der Gewichtsangabe noch mal gut überlegen :roll: auch die Grössenangabe scheint mir ins Reich der Fabeln zu gehören.

Warum denn immer gleich sooo übertreiben ?
Finesse
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Beitrag von Finesse »

..und falls das weiterhilft, ein Pferd misst man am höchsten Punkt beim Widerrist und nicht bei den Ohrenspitzen :wink:
Shkan
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Beitrag von Shkan »

Ich habe mal in einem Reitstall einen 4jährigen, schlanken Schimmel kennengelernt, das Vieh hatte gut 180 Stkm. DAS war schon absolut riesig, aber 190??
By the way, von dem - überaus braven - Schimmeltier flogen ständig die Reiter, denn sobald der mal nur einen kleinen Ansatz eines Bugglers machte (und das nur wie jedes junge, etwas übermütige Pferd), saß man wie auf einem Trampolin :roll:
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