Praxisbeispiele unserer Jungpferdeausbildung

Rund um die klassische Reitkunst

Moderatoren: Julia, ninischi, Janina

charona
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Beitrag von charona »

ja, ein spannendes Thema, das Verladen! bei uns funktioniert es ausgezeichnet mit dem Reinführen. der riesen Nachteil bei der Sache ist allerdings der, dass man (ich) einen Helfer benötige, der die Stange schliesst, ein Helfer allerdings nicht immer parat ist. Ich werde es jetzt auch mal versuchen, ob es gelingt, das Pferd in den Hänger zu schicken. Ob das jetzt im Trab nötig ist, weiss ich nicht, aber sieht auf jeden Fall Klasse aus, Juniperus!
bubi9191
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Beitrag von bubi9191 »

Ja,
eine Trainerin habe ich bereits kontaktiert (die soll mit sehr viel Ruhe und Geduld arbeiten und andere hatten mit der schon sehr gute Erfahrungen, gerade im Bezug auf Hänger und so wurde sie mir empfohlen).
Denke dass da vorallem ICH auch noch was lernen muss ;)

Leider renne ich dieser Trainerin quasi hinterher, was ziiiiemlich nervig ist...

Ich hab ihr jetzt mehrfach SMS / E-Mails geschrieben, aber irgendwie...

Nunja, Geduld...

Ich glaube, dass Lotta einfach etwas "Überzeugung" braucht. Und wenn da die Longe der Mittel zum Zweck ist soll es mir recht sein - zumindest so lange, bis die Trainerin mir vielleicht helfen kann.

Ich mache aber auch viel vom Boden, würde Lotta da schon als "sehr gut erzogen" bezeichnen. D.h. antreten, anhalten, rückwärts und seitwärts weichen funktioniert frei wie auch am Strick...

Wir üben aber auf jeden Fall auch mit "Gasse" weiter.

Momentan wollten wir 2-3x die Woche üben. Immer sofort Lob, Kraulen usw wenn sie im Hänger steht, sie hat da immer ein Heunetz, die Runde die wir (wirklich SEHR vorsichtig, sie steht auch ganz ruhig) fahren ist vielleicht 1,2km lang (ich achte demnächst mal noch mehr drauf), also wirklich keine Strecke.

Danach gehen wir immer etwas grasen, o.Ä.
Möchte ja schon, dass sie den Hänger mit etwas positivem verbindet...
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Meg
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Beitrag von Meg »

Ich würde ihr das Kraftfutter auf dem Hänger geben. Und mir hat besonders ein Satz aus dem NH geholfen: "Es hat noch nie länger als zwei Tage gedauert"
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bubi9191
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Beitrag von bubi9191 »

Das haben wir ja gemacht.

Allerdings ist das so rigoros nicht so einfach anzustellen.
Wir sind ein Stall mit knapp 50 Pferden, von 35 Pferden kommen die Besitzer fast täglich.
Die meisten natürlich nach der Arbeit.
So auch ich.
Die Pferde werden aber gegen 16 Uhr gefüttert, ich habe um 16 Uhr Feierabend.

Und ich möchte auch erst verladen wenn Ruhe am Stall ist, also meistens ist das so 18-19 Uhr...
Sonst redet dir einfach jeder rein, guckt blöd, kommt helfen obwohl man keine Hilfe möchtet und das auch sagt. Ist ja nett gemeint, bringt aber in der Situation nichts.

Hungern lassen um 16 Uhr möchte ich sie auch nicht...

Vielleicht alternativ 16 Uhr nur halbe Portion und den Rest Abends? Wie gesagt - sie hat keine Angst oder ein Problem damit auf den Hänger zu gehen - sie lässt sich mit Futter auch problemlos drauflocken, aber das kann ja keine Dauerlösung sein?
Denn wenn sie dann mal grad satt ist (ist alles andere als gierig) dann stehe ich da...
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Fortissimo
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Beitrag von Fortissimo »

Meiner Meinung nach ist die Futtergabe nicht hilfreich. Das Pferd muss ja auch zuverlässig auf den Anhänger gehen, wenn es eine Kolik hat oder sonst ein Notfall eintritt. Hunger hat es dann sicherlich nicht!

Ich habe meinem Anglo-Araber das Stehen vor der Klappe unangenehm gemacht. Sobald er stur stehen blieb, habe ich ihn ruhig aber bestimmt zurück geschickt. Ging er vorwärts wurde er gelobt. Ruhe war nur IM Anhänger. Außen wurde er halt immer wieder zurück geschickt. Bloss selber ruhig bleiben!!!

Nach relativ kurzer Zeit hatte er begriffen, was ich von ihm wollte. Er geht immer noch nicht gerne in den Anhänger, aber grundsätzlich ohne jedes Zögern! Im Notfall möchte ich nicht mit Longe/ Besen/ Futter herumhampeln müssen.
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Meg
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Beitrag von Meg »

Ich meine nicht mit Futter reinlocken. Das Aufladen muss ohne gehen. Ich würde trotzdem dort eine Weile füttern, wenn das Pferd schon drauf steht, damit es positives im Hänger erlebt. BTW. Benutzt du ein Heunetz wenn du zum Turnier fährst?
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bubi9191
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Beitrag von bubi9191 »

Na klar hat sie ein Heunetz, die Karenzzeiten wären mir sonst viel zu lang.
Im Hänger vorne drin steht immer ein Eimer mit Hafer und Möhren (sie frisst da nur den Hafer draus...) sobald sie oben steht. Auch wenn ich sie locke, kriegt sie das Futter erst im Anhänger, wenn sie ganz drin steht.
Nach dem Fahren (vor dem Ausladen!) kriegt sie auch nochmal was.
Wärend der Fahrt haben wir eben ein Heunetz.
Und Grasen darf sie auf dem Turnier auch.
Wenn sie im Anhänger steht guckt sie zwar viel links und rechts aus dem Fenster, aber sie frisst.
Nach dem Einladen sogar ganz entspannt, vor dem Ausladen guckt sie eben viel in er Gegend rum. Nimmt sich ein Maul voll, guckt wieder, hört kurz auf zu kauen, kaut den Rest zu Ende, nimmt sich ein Maul..
Also etwas angespannt ist sie da schon.

Ich glaube am meisten stört sie, dass sie nicht alles sehen kann wenn sie im Hänger ist.

Da wir aber immer nur eine Prüfung hatten wenn wir auf dem Turnier waren, haben wir sie niemals alleine gelassen auf dem Hänger oder so...

Das mit dem "unangenehm" machen funktioniert bei ihr nicht. Die kannst du auch 50m rückwärtsschicken, die geht rückwärts ohne mit der Wimper zu zucken und sieht auch nicht ein dann nen Schritt vorwärts zu machen.

Ich werde jetzt am Boden eindeutige (noch eindeutigere!) Signale zum "Vorwärts", "Rückwärts", und seitwärtsweichen installieren.

Vorwärts wird Gertentick auf der Kruppe sein, Rückwärts ist schon sehr gut installiert auf Körpersprache und Signal und seitwärts werde ich dann wohl durch schwingenden Strick oder so machen...
Muss ich mir mal noch überlegen.

Aber wir haben jetzt ja locker bis April, bis überhaupt wieder die Turniersaison beginnt. Also - alle Zeit der Welt
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amara
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Beitrag von amara »

Vorwärts wird Gertentick auf der Kruppe sein, Rückwärts ist schon sehr gut installiert auf Körpersprache und Signal und seitwärts werde ich dann wohl durch schwingenden Strick oder so machen...
Dann ist das Vorwärts noch nicht gut verstanden. Sie geht halt vorwärts solange keine Stresssituation dazu kommt. Aber im Prinzip sagt sie: Ich geh nicht immer vorwärts (z.B. vor dem Hänger).
Verladetraining ist aber viel Timing, und auch Technik, insofern ist die Idee mit einer NH Trainerin das zu machen schon wirklich gut.
cajujo
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Beitrag von cajujo »

Ich habe mal eine Untersuchung gelesen, die besagte, dass der Stresspegel erst nach etwa 20 Min. Hängerfahrt sinkt. Dann kommen die meisten Pferde etwas zur Ruhe und nach (ich weiss nicht mehr genau) 2-3 Stunden steigt er wieder.
Wenn man geneigt ist dies zu glauben und anzunehmen sind Übungs-Kurzfahrten eher nachteilig da das Pferd beim Aussteigen noch hormondurchflutet ist und das mit dem Hänger und Fahren in Verbindung bringt.

Ich glaube auch, dass viele Pferde erst beim Üben und Verladen so richtig lernen wie sie sich sträuben und verweigern können und keineswegs einsteigen müssen. Sie üben und lernen oft anderes wie der Mensch sich wünscht und meint.

Neben der Enge ist für manche Pferde auch der wackelige und dröhnende Untergrund unangenehm, wenig einladend und eine unroutinierte Angelegenheit.
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Josatianma
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Beitrag von Josatianma »

Ich habe mit meinem Jungspund verladen gar nicht geübt. Ich habe aber das Glück, dass ich meinen Friesen daneben stellen kann und er sich somit vieles von diesem Abschauen kann.

@bubi: Hast du vielleicht die Möglichkeit im Winter mit einer Freundin und deren Pferd einfach mal zum Ausreiten etc. zu fahren?
Liebe Grüße, Sabine

Ideale sind wie Sterne, man kann sie nicht erreichen, aber man kann sich an ihnen orientieren

"Sei du selbst die Veränderung, die du dir wünschst für diese Welt" Mahatma Gandhi
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Meg
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Beitrag von Meg »

Sieht aus, als hätte ich mir ein kleines Springpferd gezüchtet 8)

https://hestetrening.shutterfly.com/minehester/1500
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Diaska
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Beitrag von Diaska »

Also ich habe mit meiner Zweijährigen ein paar Tage vor unserem Umzug geübt und es war immer super entspannt. Sie war immer sehr neugierig und freute sich über die Äpfel die sie drinnen mümmeln durfte. Ich konnte sie sogar am dritten Übungstag alleine vorne lassen, hinten zu machen und sie alleine aussteigen lassen. Dazu hab ich schon vorher einen Zischlaut zum Rückwärtslaufen etabliert. Auch als ich sie den einen Tag die 500 m zur Koppel hochfuhr, stieg sie am nächsten Tag anstandslos wieder ein. Also kann ich die Befürchtungen nicht teilen. Unter diesem Link findet ihr ein Video vom Umzugstag https://www.dropbox.com/s/rwlqz3mv5fi2b ... 0.mp4?dl=0
Ich wollte unbedingt deshalb vorab üben, weil ich keine Ahnung hatte wie sie wohl auf das Ding reagiert nachdem ihre erste und einzige Bekanntschaft damit direkt 3h dauerte...
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Meg
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Beitrag von Meg »

Oh, wusste gar nicht, dass man von Dropbox auch Links machen kann, sieht sehr schön gelassen aus!

Snøggi und ich waren am WE auf unserem ersten Miniturnier, Dressur (nur Schritt und Trab, also noch weniger als E 8) und 40 cm Springen (für wiedereinsteigende, alternde Reiter *hüstel*

71,25 in der Dressur und 68,5 im Springen. Und wer nimmt mir jetzt meine Höhenangst?
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ninischi
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Beitrag von ninischi »

Meg hat geschrieben:Und wer nimmt mir jetzt meine Höhenangst?
Die Zeit :wink: .

Mir hat es außerdem geholfen, viele größere Sprünge anzuschauen und versierte Reiter, die darüber reiten.

Wollen wir zum Verladen ein eigenes Thema aufmachen?
"Reiten ist die Suche nach Schönheit, Geradlinigkeit und Wahrheit."
Nuno Oliveira
saltandpepper

Beitrag von saltandpepper »

Bei mir hilft, vorher den Sprung mehrfach "im Geist" zu überreiten, den Bewegungsablauf quasi vorzuspüren. Mal mit etwas verfrühtem Absprung, mal mit etwas Unterlaufen, und vielfach passend. Das macht mich sicher.
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