Klemmen beim Antraben

Rund um die klassische Reitkunst

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bubi9191
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Beitrag von bubi9191 »

Hallo,

ich habe das Pferd für sehr sehr viel Geld gründlichst checken lassen.
VOo Tioerärzten, Klinik, Tierheilpraktikerin, mehreren Sattlern, etc.pp.
Gesundheitliche Gründe waren ausgeschlossen.

Ebenso trat das Verhalten unregelmäßig auf... mal vier Wochen gar nicht, dann eine Woche täglich. Unabhängig davon, ob sie viel/wenig gearbeitet wurde, mehr oder weniger Bodenarbeit, mehr oder weniger unter dem Sattel, viel im Wald oder nicht..

Irgendwann ist sie dann mehrfach ohne Vorwarnung am langen Zügel so hoch gegangen, dass sie fast hintenrüber wäre. Da war der Punkt zu sagen: Es reicht.

Ich habe diese Stute an einen Profi (Berufsreiter) verkauft, bis heute noch Kontakt zu ihm. Der Mann ist super happy mit ihr, aber auch dort ist sie alles andere als ein Lamm. Wahrscheinlich hat er einfach härter durchgegriffen (ich möchte nicht dran denken), aber alles in allem wirkt die Stute ausgeglichen und zufrieden.

Ich glaube, dass heutzutage einfach viel zu viel auf Leistung gezüchtet wird und der Chrakter auf der Strecke bleibt - da können dann eben schon so Schweine rauskommen.
Es wurde aber teilweise zu gefährlich und weder Pferd noch ich wurden so glücklich.
geolina
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Beitrag von geolina »

hallo,

auch wenn ich in dem thread nun alles andere als nett zu dir war ;), es freut mich, dass nun tatsächlich eine endgültige lösung für euch beide gefunden wurde.

schließlich scheinst du mehr als zufrieden mit deinem neuen zu sein und ehrlich, wenn man soviel geld in ein hobby steckt (und wir reiter tun das nunmal), dann hat man auch das recht mit jemandem zusammenzuarbeiten, mit dem die chemie stimmt.

wenn rl und schüler nicht miteinander können, dann trennt man sich ja auch, ne? nur beim verkauf von pferden wird immer ein riesenheckmeck darum gemacht.

(und bitte nicht falsch verstehen, ich meine keinen ständigen pferdewechsel ;), sondern trennung, wenn es einfach nicht geht und weder pferd noch reiter glücklich sind)

alex
irgendwann wird`s schon nach reiten aussehen - irgendwann ...
Max1404
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Beitrag von Max1404 »

@Bubi, ich freue mich, dass eine Lösung gefunden wurde, mit der der neue Besitzer und auch das Pferd zufrieden sind.
bubi9191 hat geschrieben:Ich glaube, dass heutzutage einfach viel zu viel auf Leistung gezüchtet wird und der Chrakter auf der Strecke bleibt - da können dann eben schon so Schweine rauskommen.
Aber diese Aussage von Dir geht mir gegen den Strich. Kein Pferd wird meiner Meinung nach als Charakterschwein geboren oder als solches gezüchtet. Aber manches sensible, charakterstarke und intelligente Pferd wird durch Unverständnis und falsche Behandlung dazu gebracht, sich zu wehren. Schade, wenn solche Pferde, mit denen andere Reiter glücklich werden, dann als "Schweine" tituliert werden. Denn die Schuld an Schwierigkeiten liegt immer beim Menschen, egal ob er bewusst oder unbewusst falsch gehandelt hat.
Viele Grüße
Sabine
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Cubano
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Beitrag von Cubano »

Da unterschreibe ich mal bei Max und füge hinzu: Nö, es muss nicht zwingend sein, dass der Profi härter durchgegriffen hat. Es kann auch sein, dass er schlicht und ergreifend besser und konsequenter reitet. :P :P
Was aber nix daran ändert, dass ich Deine Entscheidung absolut richtig finde, Bubi. Auch fürs Pferd war die Lösung offenbar die Beste. Also alles richtig gemacht. :wink:
„Steinbrecht ist nur schwer für den leichten Geist." (Nuno Oliveira)
Nach der SdA unterwegs :-)
Sheitana
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Beitrag von Sheitana »

Max1404 hat geschrieben:@Bubi, ich freue mich, dass eine Lösung gefunden wurde, mit der der neue Besitzer und auch das Pferd zufrieden sind.
bubi9191 hat geschrieben:Ich glaube, dass heutzutage einfach viel zu viel auf Leistung gezüchtet wird und der Chrakter auf der Strecke bleibt - da können dann eben schon so Schweine rauskommen.
Aber diese Aussage von Dir geht mir gegen den Strich. Kein Pferd wird meiner Meinung nach als Charakterschwein geboren oder als solches gezüchtet. Aber manches sensible, charakterstarke und intelligente Pferd wird durch Unverständnis und falsche Behandlung dazu gebracht, sich zu wehren. Schade, wenn solche Pferde, mit denen andere Reiter glücklich werden, dann als "Schweine" tituliert werden. Denn die Schuld an Schwierigkeiten liegt immer beim Menschen, egal ob er bewusst oder unbewusst falsch gehandelt hat.
Grundsätzlich würde ich dir da unumwunden zustimmen, allerdings denke ich ist es bei vereinzelten Individuen tatsächlich so, dass sie.... hmm, ich würde sie nicht als Schweine bezeichnen, aber schon, dass sie nicht menschenkompatibel sind. Wo man auch mit viel Erfahrung von Anfang an Pferde hat die einem mal getrost den Mittelfinger zeigen kaum, dass sie aus der Mutter raus sind.

Ich würde diese nicht unbedingt als Charakterschweine bezeichnen und sicher, die Meisten werden in den Händen von kompetenten Pferdemenschen sicher auch zu angenehmen Pferden und ich bin auch überzeugt, dass 95% der sogenannten Charakterschweine keine sind.
Trotzdem gibt es Pferde, die schon mit ungünstigen Vorraussetzungen auf die Welt kommen, was sicherlich bei der Leistungszucht manchmal nicht soviel Augenmerk geschenkt bekommt, wie anderswo.
LG
Sheitana
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Max1404
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Beitrag von Max1404 »

Nein, Sheitana, das sehe ich anders.
Es gibt sehr charakterstarke selbstbewusste und hochintellligente Pferde, die sehr früh anfangen, ihre Grenzen auszuloten. Das heißt aber nicht, dass sie mit erhobenem Mittelfinger aus dem Mutterleib geschlüpft sind, das lasse ich einfach nicht gelten. Solche Pferde gehören einfach in die richtigen Hände, weil sie Umgangs- und Reiterfehler gnadenlos bestrafen und sich gegen empfundene Ungerechtigkeiten zur Wehr setzen. Und so etwas kann schnell gefährlich werden.

Deshalb finde ich den Entschluss von Bubi, das Pferd in andere Hände zu geben, sehr richtig, und so wie es klingt, sind alle Beteiligten (einschließlich Pferd) zufrieden damit.

Ich mag einfach nur diese Aussage nicht:
bubi9191 hat geschrieben: Ich habe diese Stute an einen Profi (Berufsreiter) verkauft, bis heute noch Kontakt zu ihm. Der Mann ist super happy mit ihr, aber auch dort ist sie alles andere als ein Lamm. Wahrscheinlich hat er einfach härter durchgegriffen (ich möchte nicht dran denken), aber alles in allem wirkt die Stute ausgeglichen und zufrieden.

Ich glaube, dass heutzutage einfach viel zu viel auf Leistung gezüchtet wird und der Chrakter auf der Strecke bleibt - da können dann eben schon so Schweine rauskommen.
Ich vermute, Bubi hat es gar nicht so stramm gemeint, wie es dort steht, aber ich denke, man sollte in der Öffentlichkeit schon etwas vorsichtiger mit Formulierungen umgehen ... :)
Viele Grüße
Sabine
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