Spielnase hat geschrieben:ganz kurz OT: Ich hab mal gelernt, dass ein Nasenriemen 2 Fingerbreit unter dem Jochbein verschnallt wird. Gilt das nicht mehr? Die liegen hier ja immer direkt am Jochbein! Weiß jemand warum?
Und ist das Gebiss zu lang oder wurde es so sehr rausgezogen? Beziehe mit auf die Fotos von Gawans Link.
Bei den Dancier-Bildern war der Nasenriemen auch schon immer viel zu hoch eingeschnallt...
Das liegt daran, dass die Maulspalte recht lang, die Köpfe aber klein gezüchet sind und da Hannoversche Reithalfter "OUT" sind, muß man die Nasenriemen so hoch schnallen, um weder die Nasentrompete zu beengen oder bei Zügelanzug die Lefze zwischen Gebiß und Nasenriemen einzuklemmen....
Und zum "Kinderlaufsteg" der Junghengste :
Dieser Hengst ist sicher nicht "geknechtet", der geht vertrauensvoll-selbstbewusst ( oder er ist gedopt und deswegen so cool- wäre nicht der erste)und gehorsam. Ein geknechtetes Pferd ist in so einer Haltung, in so einer Extremsituation, mit solchen dezenten reiterlichen Mitteln nicht mehr unter Kontrolle zu halten. DAS sieht dann von der reiterlichen Einwirkung her GANZ anders aus.
Dieses Pferd ist entweder charakterlich GIGANTISCH oder hat eben vorher eine Spritze bekommen.
Diese Haltung zu bekommen ist ebenfalls kein Problem bei einem Pferd, das vom Gebäude her, in dieser Weise prädestiniert dafür ist, so zu gehen.
Für das notendige, zuverlässige Vorwärts sorgt die Situation, dann rahmt man das ganze vorne und seitlich etwas und das Teil läuft.
Auch glaube ich ehrlich gesagt nicht, dass das viel Vorarbeit mit der Longe drinsteckt ( wäre nach meiner Erfahrung eher unüblich) . Ich vermute eher, dass der Bube einfach eine wundervolle Grundrittigkeit mitbringt. Und er wird ja auch reiterlich wirklich sehr schön da durchgelenkt.
Abgesehen vom - für mich VÖLLIG indiskutablen-Alter und der Tatsache an sich, dass solche Hengstschauen und die damit verbundene Maßgabe an Haltung und Herausreiten der Bewegungen , für mich das Allerletzte sind, was ich für ein Junges Pferd haben würde wollen, finde ich das, die reiterliche Begleitung betreffend wirklich "schön", das Pferd UNGLAUBLICH und die Veranstaltung "überflüssig".
Und um nochmal auf "das Herausreiten der Bewegungen" angeht :
Dieses Pferd hier muss man nicht dazu anhalten oder irgendwie drängen, so zu tanzen, Den lässt man machen und unterstützt allenfalls. Im Hinblick auf seine Gesundheit allerdings bin ich der Überzeugung, man müsste ihn davor beschützen, sein Gangpotential auszuschöpfen.
Denn das was er Bewegungs-technisch
kann, ist nicht unbedingt das, was er aushalten kann- rein die Belastung der Knochen, Gelenke und Bänder betreffend.
Ich bin überzeugt, dass man solch gute Pferde vor sich selbst schützen muss, anstatt das, was sie naiv und unvoreingenommen anbieten, zu benutzen.
Gruß S&P