Anspruchsvoller Gruppenunterricht

Rund um die klassische Reitkunst

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Traumdauterin
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Anspruchsvoller Gruppenunterricht

Beitrag von Traumdauterin »

Liebe Foris,
ich würde ich gern mal um Rat bitten bzgl. Gruppenunterricht, wie es in vielen Vereinen üblich ist. Ich frage mich, wie an in 45 Minuten bis 60 Minuten drei bis vier Reiter im Auge behalten und ihren speziellen Bedürfnissen gerecht werden kann? Ich gehe hier von Fortgeschrittenen aus, die auch selbstständig reiten können, ohne Abteilung, aber dennoch gibt ja Sitzbaustellen und dazu Theorie und Zusammenhänge zum Reiten, die vermittelt werden müssen.

Wie teilt man die Zeit und Anweisungen gut auf? Jeden 10 Minuten intensiv betreuen und den Rest allein machen lassen? Anders geht das ja vermutlich fast gar nicht, wenn man nicht nur vereinzelte Kommentare fallen lassen will.

Meines Erachtens müsste man sowieso über kurz oder lang auf Einzelunterricht umsteigen, um sich langfristig weiterentwickeln zu können, aber darum soll es hier nicht gehen :)
Frage mich nach der Poesie in der Bewegung, Schönheit, Intelligenz und Kraft und ich zeige Dir ein Pferd.
Julia
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Beitrag von Julia »

Ich muss bekennnen dass ich absolut ungeeignet bin Gruppenunterricht zu erteilen. Mein absolutes Höchstmaß sind 2 Reiter, und schon das fällt mir sehr schwer.

Da ich den Reiter gerne durch jeden Schritt begleite und während wir das eine machen klar wird was darauf folgen sollte und das ja immer irgendwie so weiter geht....

Da ich so gar keinen Gruppenunterricht kenne, bzw noch nie jemanden erlebt habe der das wirklich gut kann sodass jeder raus geht und wirklich was mitgenommen hat, behaupte ich ganz einfach mal, das geht lange nicht so effektiv wie Einzelunterricht.

Hut ab aber vor allen die das gut können :-)
Liebe Grüße, Julia
FNB
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Beitrag von FNB »

Guter Gruppenunterricht macht für mich nur für eine Anzahl von Reitern bis max. 3 auf GLEICHEM Niveau her Sinn.

Sowohl bei der Dressur als auch beim Springen oder in der Handarbeit.
Motte
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Re: Anspruchsvoller Gruppenunterricht

Beitrag von Motte »

Traumdauterin hat geschrieben:Liebe Foris,
ich würde ich gern mal um Rat bitten bzgl. Gruppenunterricht, wie es in vielen Vereinen üblich ist. Ich frage mich, wie an in 45 Minuten bis 60 Minuten drei bis vier Reiter im Auge behalten und ihren speziellen Bedürfnissen gerecht werden kann? Ich gehe hier von Fortgeschrittenen aus, die auch selbstständig reiten können, ohne Abteilung, aber dennoch gibt ja Sitzbaustellen und dazu Theorie und Zusammenhänge zum Reiten, die vermittelt werden müssen.

Wie teilt man die Zeit und Anweisungen gut auf? Jeden 10 Minuten intensiv betreuen und den Rest allein machen lassen? Anders geht das ja vermutlich fast gar nicht, wenn man nicht nur vereinzelte Kommentare fallen lassen will.

Meines Erachtens müsste man sowieso über kurz oder lang auf Einzelunterricht umsteigen, um sich langfristig weiterentwickeln zu können, aber darum soll es hier nicht gehen :)
Gruppenunterricht ist am Besten mit allerhöchstens 4 Reitern (meiner Meinung nach) - und diese sollten so ungefähr auf gleichem Niveau sein.
Ich kenne das so, dass sich der RL dann eine bestimmte Zeit um jeden einzelnen Reiter individuell kümmert - die anderen vielleicht in der Zeit eher aus den Augenwinkeln im Auge hat.
grisu
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Beitrag von grisu »

Ich habe tatsächlich schon hervorragenden Gruppenunterricht gehabt.

Das Muster: Gemeinsame Lösungsphase - RL hat alle drei bis vier Reiter im Blick und kommentiert. Bei Bedarf beschäftigt er sich mit einem Paar intensiver.
Arbeitsphase - der RL beschäftigt sich abwechselnd mit den Reitern und gibt ihnen dann eine Aufgabenstellung zum Weiterarbeiten. Immer wieder ruft er die Reiter zu sich.
Bei dem besagten RL waren die Reitstunden intensiver und anstrengender als die meisten Einzelstunden - besonders der Wechsel zwischen "betreutem" Reiten, eigenständigem Versuch der weiteren Umsetzung und der erneuten Überprüfung und Erläuterung durch den RL ist erhellend gewesen.
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Traumdauterin
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Beitrag von Traumdauterin »

@grisu: So in der Richtung finde ich es auch am sinnvollsten.

Ich hab bisher nur Einzelstunden gegeben und hab da schon ein schlechtes Zeitmanagement :D . Es gibt halt immer so viel, an dem man arbeiten kann...aber vllt ist das auch nur eine Frage der Routine.
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Wiebs

Beitrag von Wiebs »

Ich denke, am ehesten wird das funktionieren, wenn man eine, ich sag mal, gute Feedbackkultur entwickelt hat.
Dann kann man sich um jeden 5-10 Minuten kümmern, demjenigen konkrete (Übe)Aufgaben geben und in einer zweiten 5-10-Minuten-Reprise Ergebnisse besprechen und Hinweise geben für weiteres Probieren.
Ist trotzdem zeitlich ziemlich knapp und stellt hohe Ansprüche an den Lehrer, der ja die Schüler dahinbringen können sollte, selber auszuprobieren und detailliert wahrnehmen zu lernen...
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Finchen
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Beitrag von Finchen »

Grundsätzlich denke ich ja, es geht auch in kleinen Gruppen gut. Außer der "Eignung " des RL dafür sehe ich aber auch große Unterschiede bei den Schülern.
Da finde ich ein einheitliches Niveau gar nicht soo wichtig, aber die Fähigkeit auch selber ohne direkte 1:1-Anleitung sich in Sachen reinzufühlen und reinzufummeln, die grade in der Einheit besonders angesprochen wurden.

Ich selber brauche auch zwischen den Stunden genau das, andere reiten nicht gerne oder (nur gefühlt oder tatsächlich) nicht weiterbringend für sich zwischen den Einheiten. Für letztere ist Gruppenunterricht vermutlich weniger hilfreich als für manch andere Reiter, denen das gut was bringt.
"Das Herz mit dem Verstand begreifen zu wollen, ist so ähnlich, wie mit den Ohren sehen zu wollen." Safi Nidiaye
Motte
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Beitrag von Motte »

Traumdauterin hat geschrieben:@grisu: So in der Richtung finde ich es auch am sinnvollsten.

Ich hab bisher nur Einzelstunden gegeben und hab da schon ein schlechtes Zeitmanagement :D . Es gibt halt immer so viel, an dem man arbeiten kann...aber vllt ist das auch nur eine Frage der Routine.
Soweit ich weiß, lernt man sowas doch bei den Trainerlehrgängen für die Trainerlizenzen?
Julia
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Beitrag von Julia »

Motte hat geschrieben:
Traumdauterin hat geschrieben:@grisu: So in der Richtung finde ich es auch am sinnvollsten.

Ich hab bisher nur Einzelstunden gegeben und hab da schon ein schlechtes Zeitmanagement :D . Es gibt halt immer so viel, an dem man arbeiten kann...aber vllt ist das auch nur eine Frage der Routine.
Soweit ich weiß, lernt man sowas doch bei den Trainerlehrgängen für die Trainerlizenzen?
Naja, das eine was man lernt, das andere was man kann. Ich kann es einfach nicht. Also den Gruppenunterricht. Zeitmanagement, da muss man einfach Priritäten setzen. Und es muss einem klar sein dass man in 30 oder 50 Minuten nicht die Welt verändern kann :-)
Liebe Grüße, Julia
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Finchen
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Beitrag von Finchen »

Julia hat geschrieben:
Motte hat geschrieben:
Traumdauterin hat geschrieben:@grisu: So in der Richtung finde ich es auch am sinnvollsten.

Ich hab bisher nur Einzelstunden gegeben und hab da schon ein schlechtes Zeitmanagement :D . Es gibt halt immer so viel, an dem man arbeiten kann...aber vllt ist das auch nur eine Frage der Routine.
Soweit ich weiß, lernt man sowas doch bei den Trainerlehrgängen für die Trainerlizenzen?
Naja, das eine was man lernt, das andere was man kann. Ich kann es einfach nicht. Also den Gruppenunterricht. Zeitmanagement, da muss man einfach Priritäten setzen. Und es muss einem klar sein dass man in 30 oder 50 Minuten nicht die Welt verändern kann :-)
Hihi, genau, wenn das was man in Lehrgängen lernt so leicht umsetzbar wäre in die Praxis, wäre ja auch vieler RU überflüssig, die Reiter könnten alles in Lehrgängen lernen. :D

Gerade das Zeitmanagement"problem" kann ich gut nachvollziehen, dass das einige RL haben und nahezu immer dran "arbeiten".
"Das Herz mit dem Verstand begreifen zu wollen, ist so ähnlich, wie mit den Ohren sehen zu wollen." Safi Nidiaye
Eowyn
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Beitrag von Eowyn »

Ich gebe auch ausschliesslich Einzelunterricht, selbst 2er Gruppen finde ich wenig zielführend, mal von Trailgeschichten abgesehen.
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