Fellsattel

Themen zur Ausrüstung von Pferd und Reiter

Moderator: ninischi

Rusty072009
User
Beiträge: 136
Registriert: Mi, 03. Jun 2015 10:30
Wohnort: Neuwied

Beitrag von Rusty072009 »

Hallo Julia,

ich habe verschiedenes probiert und habe mit dem Christ Premium Plus das beste Gefühl für meine Pferde und meinen Sitz.

Ich denke, dass es schwierig ist eine allgemeingültig Empfehlung zu geben, weil es sehr vom Pferd und dem persönlichen Empfinden abhängt was passt/ zusagt. Mit Bügel würde ich kein reines Pad-Modell reiten. Der neue Barefoot Fellsattel klingt nach etwas mehr Stabilität und verspricht einen schmalen Sitz- ich finde das klingt erst mal ganz gut.

Es gibt ja mittlerweile einige Händler, die nur baumlose Modelle vertreiben und auch zur Probe rauskommen. Vllt kannst du so jemanden finden?

Berichte mal, falls du den Barefoot Fellsattel probieren solltest!
bonjour
User
Beiträge: 7
Registriert: Mo, 16. Apr 2018 10:55
Wohnort: Nordrhein-Westfalen

Beitrag von bonjour »

Hallo,

hat jemand von euch schonmal einen Fellsattel zum Antrainieren genutzt?

Insbesondere für Ritte ins Gelände und leichte Dressurarbeit auf dem Platz?


Ich kann mich nicht so recht entscheiden, ob ein Fellsattel, einer ohne oder mit flexiblem Baum (z.B Freeform/Freemax) für unsere Zwecke besser geeignet ist.

Meine Stute ist an sich sehr ausgeglichen, aber noch jung, daher hätte ich an sich schon ganz gerne Steigbügel am Sattel (einfach um ggf. besseren "Halt" zu haben) - bei einem Fellsattel habe ich jedoch Bedenken bezüglich der Druckverteilung. Habe hier im Thread mal ein bisschen quergelesen und eine Userin erzählte u.a von erwärmten Dornfortsätzen und athrophierten Muskeln. :?
mor
User
Beiträge: 32
Registriert: Fr, 02. Sep 2011 20:45
Wohnort: Mittelholstein

Beitrag von mor »

Hi,
ich habe das gemacht :D
Allerdings ohne Steigbügel und mit einem alten (ca 2007/8 gekauft), von mir veränderten Fellsattel von Christ (nicht Iberica sondern der ,,Normale'').

Damals konnte mein Pony keinen Baumsattel ertragen, der bekam aufgrund schlechter Erfahrungen Panik und ging gnadenlos durch, außerdem hing sein Rücken durch und er war deutlich überbaut.
Da er aber nie buckelt kam ich auch bei Ausrastern ohne Steigbügel nicht in Wohnungsnot. Hauptsächlich war ich damit im Wald unterwegs, bin auch viel geklettert. Also war ich die meiste Zeit im Schritt unterwegs, bin weder leichtgetrabt noch habe ich im leichten Sitz gesessen. Entlasten geht aber gut, nur bei seinem sehr weichen Rücken musste man sehr aufpassen, nicht in die Menschenfalle zu rutschen und mit kontrollierter Körperspannung reiten. Das ist für mich ein großer Nachteil gegenüber Baumsätteln.
Im Unterricht haben wir mit dem Fellsattel eher ,,Pferdetherapie'' betrieben als Dressur gemacht, da kann ich wenig zu sagen.
Als das Pony den Baumsattel wieder akzeptierte, war ich aber froh, wieder umzusteigen.
Benutzeravatar
ninischi
Moderator
Beiträge: 5406
Registriert: Di, 09. Jan 2007 01:03
Wohnort: Bad Zwischenahn

Beitrag von ninischi »

Antrainieren nach einer Pause mache ich gerne mit Fellsattel, wenn der Baumsattel durch die Pause nicht optimal liegt und nicht durch andere Zwischenlösungen optimiert werden kann.

Ich schnalle da aber keine Bügel ran. Das Problem der Druckverteilung sehe ich, wenn man damit leichttraben oder im leichten Sitz reiten möchte. Im ausbalancierten Vollsitz sollte das für gewöhnlich kein Problem sein, aber da besteht aus meiner Perspektive auch noch ein anderes Problem: Die Bügelaufhängung ist (bei meinem Christ Premium Plus) auf Höhe des Gurtes angebracht und liegt damit im Verhältnis zu weit vorne am Sitz. Der Bügel ist also zu weit vor dem Körperschwerpunkt. Dadurch kommst du automatisch in den Stuhlsitz, wenn du den Bügel nicht aktiv mit dem Bein nach hinten führst.
"Reiten ist die Suche nach Schönheit, Geradlinigkeit und Wahrheit."
Nuno Oliveira
bonjour
User
Beiträge: 7
Registriert: Mo, 16. Apr 2018 10:55
Wohnort: Nordrhein-Westfalen

Beitrag von bonjour »

Danke schonmal für eure Antworten, das ging ja fix :)

Habe mich zwar schon ein bisschen mit dem Thema Fellsättel auseinandergesetzt, aber es gibt inzwischen einfach sooooviele verschiedene Modelle, dass ich angesichts der Auswahl ehrlich gesagt leicht überfordert bin, mich da für eines zu entscheiden.

Rein von der Optik her (v.a was die Pauschen angeht, wenn man die Steigbügel denn weglässt) gefallen mir z.B Modelle wie diese hier:

https://www.ebay.de/itm/Engel-Lammfells ... EaVmBQAGYw

https://www.kraemer.de/Lammfellsattel-F ... &ci=248374

https://pferdeladen-online.de/de/Lammfe ... -Plus.html

Fallen euch vielleicht noch andere ein, die vergleichbar damit wären?

Gibt es eigentlich einen Trick, wie man die Wirbelsäulenfreiheit am besten erreicht bzw. welche Pads haben sich dafür besonders bewährt?
gimlinchen
User
Beiträge: 6669
Registriert: Mi, 24. Sep 2008 12:04
Wohnort: Kamp-Lintfort
Kontaktdaten:

Beitrag von gimlinchen »

ich reite mein junges pferd aktuell nur mit felli /christ iberica ohne probleme. der ist allerdings auch echt muskulös. ich reite sorglos mit bügeln.
physio und chiro kontrollieren dauernd, alles bestens. ich finde den christ iberica prima. die anderen sind eher nachbauten oder halt was ganz anderes /mattes und grandeur.

für uns passt das. wirbelsäulenfreiheit - ich nutze eine simple christ felldecke drunter.
mor
User
Beiträge: 32
Registriert: Fr, 02. Sep 2011 20:45
Wohnort: Mittelholstein

Beitrag von mor »

Für die Wirbelsäulenfreiheit habe ich so ein

Bild

Pad genommen und neben den ,,Wirbelsäulenkanal'' zwei Schichten Isomatte geklebt. Bei dem Christsattel konnte ich diese Konstruktion einfach zwischen Auflagefläche und Sitzfläche einschieben.
Außerdem habe ich die Polster der vorderen Pauschen entfernt,so dass nur noch deren Lammfellhülle am Sattel ist.
bonjour
User
Beiträge: 7
Registriert: Mo, 16. Apr 2018 10:55
Wohnort: Nordrhein-Westfalen

Beitrag von bonjour »

Hallo,

welche zusätzliche Polsterung würdet ihr für einen Lammfellsattel mit Verbundschaumeinlagen empfehlen? Ich bin zwar eher ein Leichtgewicht, möchte es meiner Stute aber trotzdem so angenehm wie möglich machen. :wink:

Welche Unterlage würde sich am besten eignen, um die Wirbelsäulenfreiheit zu erhalten und zusätzlich das Lammfell selbst vor Schweiß, Dreck usw. zu schützen?
Benutzeravatar
Finchen
User
Beiträge: 8526
Registriert: Di, 19. Apr 2011 22:30
Wohnort: im Norden zwischen HB und HH

Beitrag von Finchen »

Hast du denn den Fellsattel schon?

Wenn man diesen wählt, aber dann so viel zusätzliche Polsterung überdenkt, kommt mir in den Sinn, dass man doch lieber gleich eine andere "Sattel"-Variante wählen könnte, zB eines der mehr gepolsterten Pads oder einen Filzsattel!?
"Das Herz mit dem Verstand begreifen zu wollen, ist so ähnlich, wie mit den Ohren sehen zu wollen." Safi Nidiaye
bonjour
User
Beiträge: 7
Registriert: Mo, 16. Apr 2018 10:55
Wohnort: Nordrhein-Westfalen

Beitrag von bonjour »

Ne, das sind bisher alles nur Überlegungen.
Ich würde zum Antrainieren gerne entweder einen Fell- oder Filzsattel nutzen und später dann auf einen Hidalgo umsteigen.

An sich würde ich sie ja am liebsten mit einem "richtigen" Sattel antranieren, an dem man auch bedenkenlos Steigbügel befestigen kann, ohne Druckspitzen o.ä befürchten zu müssen. Meine Stute ist an sich super lieb, manchmal aber auch recht temperamentvoll, da wäre es schon ganz nett, durch Steigbügel zusätzlichen Halt zu haben.

Ich weiß halt nicht, inwiefern ein Hidalgo dafür anfangs geeignet wäre, er muss ja doch wieder mehr angepasst werden als z.B ein Fell- oder Filzsattel (die natürlich auch passen müssen, keine Frage) und setzt sich erst nach 20 bis 30 Mal Reiten.

Bezüglich der Fellsättel habe ich in letzter Zeit mehrfach gelesen, dass es zu Schwellungen an der Wirbelsäule kommen kann (nach etwa 3 bis 4 Wochen Nutzung) , anscheinend unabhängig davon, ob Steigbügel benutzt wurden oder nicht. Eventuell durch die Gurtung bedingt?

Filzsättel sollen dahingehend ja eine bessere Wirbelsäulenfreiheit bieten, daher bin ich aktuell noch unentschlossen und versuche mich eben so gut es geht zu informieren.

:wink:
Benutzeravatar
Finchen
User
Beiträge: 8526
Registriert: Di, 19. Apr 2011 22:30
Wohnort: im Norden zwischen HB und HH

Beitrag von Finchen »

Zu den Fellsätteln gibt es eben so dermaßen kontroverse Aussagen/Erfahrungen, dass ich inzwischen auch super skeptisch bin. Meine Freundin ist ihre VB-Stute damit einige Jahre lang ausschließlich geritten, sowohl 1 Stunde etwa Programm auf dem Platz als auch mehrstündige Ausritte regelmäßig. Erkennbar war da nie etwas, das auf Probleme hingedeutet hätte. Außer eine allgemein auch in der Zeit "schlechte Rittigkeit", was aber in der Kombi ungeeignetes Gebäude, nicht so gut "passender" RU und (so sagt meine Freundin selber, drum gebe ich das so wieder!) nicht so dollen Reitfähigkeiten der Besitzerin begründet sein KANN!

Sie veränderte den RU und kam schon langsam aber stetig weiter, dann gab es durch Zufall noch mal ein Sattelexperiment (vorherige waren IMMER nach einigen super tollen Monaten dann wenn angepasst werden musste gescheitert, und zwar ohne Ausnahme). Seitdem deutliche Verbesserungen bei der Stute gesamt.

Ich kann nicht sagen, dass was augenscheinlich war, aber halte nicht für ausgeschlossen, dass AUCH der Felli eine Mitursache gewesen sein kann.

Die damalige RU der Freundin hat eigene Fellsättel zu der Zeit vertrieben und hatte zig Pferde im Kundenkreis, die über lange Zeit und ausschließlich und offenbar problemlos damit gelaufen sind.

Da es aber auch andere Aussagen gibt, fühle ich mich persönlich auch nicht mehr glücklich mit der Überlegung ein Felli anzuschaffen. Bin froh, dass ich es noch rausgeschoben habe weil grade noch kein Bedarf ist.

Da mein Jungpferd bereits naturgegeben nicht schlecht bemuskelt ist werde ich schauen, ob mein Deuber anpassbar ist - und dann ggf. engmaschiger halt neu anpassen lassen, wenn es denn ans Reiten geht.

Für das Pummelpony suche ich dann noch nach einer Alternative - falls der andere Deuber nicht passbar zu machen ist. Mein Gefühl lenkt mich derzeit eher zu einem Filzsattel bzw zu einem Pad - dann aber ohne Steigbügel.
"Das Herz mit dem Verstand begreifen zu wollen, ist so ähnlich, wie mit den Ohren sehen zu wollen." Safi Nidiaye
Vignir

Beitrag von Vignir »

Bonjour, gerade wenn Du planst, mit Steigbügeln zu reiten, dann würde ich Dir persönlich von einem Fellsattel, insbesondere bei einem Jungpferd, dringend abraten.

Die Druckspitzen, die unterhalb der Steigbügelaufhängung, auftreten, sind doch immens und alles andere als dem Muskelaufbau zuträglich. Eine Einstellerin hat ihren jungen Isländer bisher ausschließlich mit einem Fellsattel (sie konnte sich keinen richtigen Sattel leisten) und immer mit Steigbügeln geritten. Als sie vor 2 Jahren zu uns kam, war der Rücken gerade noch ok. Heute hat der 9-jährige Islandwallach einen dermaßen ausgeprägten Dachrücken, daß es sicherlich sehr schwierig wird, dort eine korrekte Muskulatur aufzubauen. Sie sieht das Ergebnis nun auch und will sich jetzt einen Baumsattel anschaffen.

Wie das bei Filzsätteln ist, weiß ich leider nicht, denn ich kenne niemanden, der so einen Sattel hat. Leider, denn ich würde ihn gerne mal testen. :lol:
bonjour
User
Beiträge: 7
Registriert: Mo, 16. Apr 2018 10:55
Wohnort: Nordrhein-Westfalen

Beitrag von bonjour »

Keine Sorge, einen Fellsattel würde ich unter keinen Umständen mit Steigbügeln nutzen. :wink: Selbst dann nicht, wenn 10 Leute sagen, es sei kein Problem, ich hätte dabei einfach kein gutes Bauchgefühl und im Hinterkopf immer die Befürchtung, damit doch irgendweche Druckspitzen zu verursachen.
Also wenn es ein Filz- oder Fellsattel werden sollte (wobei ich momentan eher zu einem aus Filz tendiere), dann auf jeden Fall ohne Steigbügel.

Ich bin aber wie gesagt noch unentschlossen und möchte mich nochmal genauer informieren, inwiefern eventuell auch ein Hidalgo für uns in Frage käme.

Vignir, die Filzsättel kann man doch gegen eine Leihgebühr beliebig lange testen, zumindest bei den Sätteln von Isabel Steiner ist das möglich. :)
Vignir

Beitrag von Vignir »

Oh, interessant. Das wußte ich nicht, daß man die ausgiebig testen kann. Danke für den Tip! :wink: Vielleicht mache ich das irgendwann mal, wenn die Neugier sehr groß wird (ich hab ja einen tollen Fellsattel, den ich alternativ zum Baumsattel nutzen kann). :D
gimlinchen
User
Beiträge: 6669
Registriert: Mi, 24. Sep 2008 12:04
Wohnort: Kamp-Lintfort
Kontaktdaten:

Beitrag von gimlinchen »

am Ende muss man einfach testen. die filzsättel sehen toll aus, finde ich. werde ich auch irgendwann probieren. aktuell reite ich munter mit einem simplen felli mit bügeln und ich bin nicht soo leicht (ca. 75kg). ich nutze keine unterlage außer einer ganz normalen schabracke.

es kommt immer auch aufs pferd an. :-) für uns gehts prima.
filzsattel finde ich eine spannende alternative und auch schön.
auch die reitpads von "krakeltier" finde ich spannend
Antworten