Aufrollen beim longieren?!

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Susi79
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Aufrollen beim longieren?!

Beitrag von Susi79 »

Mein RB-Hotte rollt sich an der Longe auf. Er wird weder ausgebunden noch sonstwas er macht es einfach von allein. Ich hab sowas noch nie gesehen. Er tritt dabei nicht unter. Er rollt einfach nur den Hals ein und hängt mit seinem Kopf ziemlich weit unten. Wenn ich ihn vorwärts treibe kommt er damit natürlich nicht mehr klar. Er fängt an zu rennen und reißt den Kopf hoch. Das wollen wir auch nicht. Wenn ich ihn frei longiere dann macht er das nicht. Ist ihm der Zirkel zu eng? Er hat noch ein großes Problem sich zu biegen. Er läuft sehr oft total verstellt. Am Anfang war ein Galopp nicht möglich an der Longe (ist immer im Außengalopp angaloppiert). Das Problem haben wir im Griff. Er macht das mit dem Aufrollen auch nur im Trab. Ich versuche auch viele Übergänge usw. zu machen. Aber ruck zuck ist der Kopf bzw. Hals wieder eingerollt. Hat jemand schonmal sowas gehört?

LG Susi
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Medora
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Beitrag von Medora »

Hallo Susi,

schreib doch nochmal ein bisschen mehr zu dem Pferd: Wie alt ist es, wie wird es sonst gearbeitet, womit longierst Du es (z.B. Kappzaum oder Trense?). Hat es vielleicht schon schlechte Erfahrungen beim Longieren gemacht? Wie lange longierst Du?

Hilfreich wären auch Fotos vom Pferd vor allem beim Longieren, denn so ist es zumindest für mich, ganz schwer, was dazu zu sagen.

Medora
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birdy
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Beitrag von birdy »

Hi! Hast du schon einmal probiert ihn mit unterschiedlichen Reizen beim Longieren zu konfrontieren?
Stangen, Cavaletti, Planen, Pfuetzen bei schlechtem Wetter?

Ich habe meinen "eingerollten" Wallache dadurch schnell korrigieren koennen. Kappzaum drauf und los gings. Immer loben, wenn er durch die Stangenarbeit sich selber dehnte und sobal er sich eingerollt hat habe ich ihn mit der Longe kurz korrigiert, also hoch geholt. Er ist extrem sensibel und reagiert sehr fein und schnell.
Der groesste Fehler ist sicherlich, wenn man stur in der Mitte steht und das Pferd sich langweilt. Auf und abgehen, sowie die o.g. Uebungen sollten euch helfen.

LG
Susi79
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Beitrag von Susi79 »

Also der Wallach ist 13 Jahre und wird/bzw. wurde freizeitmäßig geritten. Er ist ganz nett und versucht einem echt alles recht zu machen. Ich möchte mir jetzt eben ein paar Feinheiten erarbeiten. Er wurde ziemlich schnell eingeritten. Dann hatt ihn die jetzige Besi gekauft. Sie macht auch sehr viel Bodenarbeit. Stangen, Handwechsel, TEmpowechsel usw. gehören für mich automatisch dazu. Ich versuche es schon sehr abwechslungsreich zu gestalten. Ich hab mit Kappzaum longiert. Aber er ist Headshaker und im Moment gehts einfach besser mit Halfter. Ich hab ja keinen Druck auf der Longe. ICh möchte ihn nicht korrigieren indem ich an der Longe ziehe - ich denke nicht das es das Problem löst.

Die Besi hatte öfters mal kleine Mädels da die sich mit ihm beschäftigt hat. Seit dem hatte er sich sehr verändert. Mittlerweile kommen die nicht mehr. Ich konnte ihn am Anfang (seit Dezember) gar nicht longieren. Er rannte weg. Kopf runter und nach draußen und weg war er - es war nur ein Kampf. Dann hab ich mit Freiarbeit erstmal angefangen Vertrauen aufzubauen. Das hat super funktioniert. Wir sind schon ein gutes Team geworden. Leider fehlt uns manchmal ein Trainer. Hier gibts leider niemanden. Er rennt auf jeden FAll nicht mehr an der Longe weg ist entspannter usw. Aber dieses Aufrollen - was er von Anfang an macht - das macht er eben immernoch. Gesund ist das nicht. ER latscht dabei auf der Vorhand und schleift die Hinterhand hinterher. Der Hals ist komplett eingerollt und geht etwas nach unten. Ich mache mal ein Foto.

LG Susi

Ich werde auf jeden Fall das nächste mal Fotos machen.
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kiki
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Beitrag von kiki »

Wenn du keine Kontrolle an der Longe hast, d.h. Verbindung, wie willst du ihm dann klar machen, was du möchtest, sprich wie er treten soll? :shock:

Ich würde einen Schritt zurückgehen und in mit Kappzaum in der Bodenarbeit erstmal im Schritt einstellen ( zum Untertreten auffordern ).

Wenn er das an der Hand kapiert hat ist es an der Longe leichter, aber ohne eine Verbindung mit der Longe zum Pferd, wirst du ihn meiner Meinung nach nicht zum korrekten Untertreten bewegen können.

Ich sage extra Verbindung, da ich eine sanfte Anlehnung meine, so wie beim reiten, keinen ziehen und zerren, ich denke, dass müsste auch bei einem Headshaker, mit langsamen dran gewöhnen möglich sein ( siehe oben, Bodenarbeiten ).
Mit Halfter longiernen halte ich für grundsätzlich falsch, das ist kein longieren sondern Pferde laufen lassen.
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stromboli20
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Beitrag von stromboli20 »

Ich sehe das wie Kiki - mit viel Abwechslung wieder von vorne beginnen. Lieber die Longe entwas kürzer halten und vermehrt mitgehen, so dass man mehr kontrolle hat. Übergänge zum Halt an der Hand üben und langsam auf die Longenarbeit übertragen. Viel Abwechslung ist das A und O wie Birdy schon gesagt hat. Lieber 15 minuten intensiv arbeiten und dann aufhören. Bilder oder ein Video wären natürlich super.
Susi79
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Beitrag von Susi79 »

Mit Halfter longiernen halte ich für grundsätzlich falsch, das ist kein longieren sondern Pferde laufen lassen.
Wenn du keine Kontrolle an der Longe hast, d.h. Verbindung, wie willst du ihm dann klar machen, was du möchtest, sprich wie er treten soll?
Das sehe ich nicht so. Ich achte sehr wohl darauf das er untertritt und sich dabei nicht verstellt. Dazu brauch ich doch keine Anlehnung. Ich habe doch eine Kontrolle wenn das Pferd bei mir ist, d. h. zum Mitarbeiten bereit ist. :?: Er soll sich doch frei bewegen - zur Unterstützung habe ich eine Peitsche.
Übrigens im Schritt funktioniert es super. Nur im Trab nicht.
Lieber 15 minuten intensiv arbeiten und dann aufhören. Bilder oder ein Video wären natürlich super.
Das mache ich grundsätzlich so. Ich versuche mal am Mittwoch ein Video zu machen und Bilder.

Wenn ich mit ihm frei arbeite - das heißt nicht das ich ihn laufen lasse - macht er das nicht so vermehrt.
Er hat vor allem auf der rechten Hand ein Balanceproblem. Vielleicht versucht er es dadurch auszugleichen.

Wie soll ich einem Pferd über die Longe beibringen wie er treten soll??? Das würde mich doch mal brennend interessieren.

LG Susi
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kiki
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Beitrag von kiki »

Wenn er vernüftig in den Schwerpunkt tritt ( korrekt die Hüfte nach vorne nimmt ) und richtig gestellt ist, wie kann er sich dann aufrollen und auf die VH fallen?
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kiki
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Beitrag von kiki »

Wie soll ich einem Pferd über die Longe beibringen wie er treten soll??? Das würde mich doch mal brennend interessieren.
Mit der Longe die Stellung ( Kopf/Hals ) und mit der Gerte in Schenkellage die Hinterhand.

Aber das ist doch bei allen Übungen an der Longe das Gleiche:
Longe = Zügel ( Hilfe beim Reiten ) = Vorne
Gerte = Schenkel/Popo ( Hilfe beim Reiten ) = HH

Da du keine Sitz oder Zügelhilfen hast und dein Pferd sowohl vorne als auch hinten für die Übungen an den Hilfen haben mußt brauchst du über beides Kontrolle mit andernen Hilfsmitteln.
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Larry
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Beitrag von Larry »

Wie soll ich einem Pferd über die Longe beibringen wie er treten soll??? Das würde mich doch mal brennend interessieren.
Na wie beim Reiten auch.
Longe und Pietsch "ersetzten" Hand und Bein. Stimme bleibt. Die Körperspannung-sonst AUF dem Pferd- wird ersetzt durch Deine KörperPOSITION neben dem Pferd. Auch beim Longieren solltest Du auf exakte Hilfengebung achten.Sonst ist es "nur" ein "Laufen" lassen.

Zum Thema Halfter. Sorry, aber das ist keine wirklich sorgfältig ausgesuchte Ausrüstung. Eine genaue Einwirkung ist damit nicht möglich. Gerade wenn schon Probleme vorhanden sind, solltest Du da den Besi überzeugen, dann auch mit entsprechend hilfreichem Arbeitsmaterial ran gehen zu dürfen.
Warum so schwer es sich machen, wenn es alles doch etwas einfacher zu händeln sein kann?
Warum benutzt Du in der Arbeit die Einwirkung der Longe nicht? Das habe ich nicht so recht verstanden. Kannst Du das genauer erklären?
Arbeit ist die einzige Entschuldigung für den Erfolg
Helmar Nahr (*1931)
Susi79
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Beitrag von Susi79 »

Wenn er vernüftig in den Schwerpunkt tritt ( korrekt die Hüfte nach vorne nimmt ) und richtig gestellt ist, wie kann er sich dann aufrollen und auf die VH fallen?
Im Schritt. Erst im Trab tritt das Problem auf!
, dann auch mit entsprechend hilfreichem Arbeitsmaterial ran gehen zu dürfen.
Was meinst du mit damit?

Die Körperspannung-sonst AUF dem Pferd- wird ersetzt durch Deine KörperPOSITION neben dem Pferd. Auch beim Longieren solltest Du auf exakte Hilfengebung achten.Sonst ist es "nur" ein "Laufen" lassen.
Dem schließe ich mich an. Das wird auch so gehandhabt.
Longe und Pietsch "ersetzten" Hand und Bein. Stimme bleibt. Die Körperspannung-sonst AUF dem Pferd-
Peitsche ist klar - verlängerter Arm - ersetzt treibende Hilfen.

Aber warum muss ich Druck auf der Longe haben - ich empfinde es als Druck wenn ich das Pferd spüre. Wie soll das Physikalisch funktionieren die Hand beim longieren so einzusetzen wie beim reiten?
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kiki
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Beitrag von kiki »

Es geht nicht darum die Hand so wie beim reiten einzusetzen, das geht ja garnicht von unten, es ging um das Gefühl in der Hand, um die leichte Verbindung, die du sowohl mit den Zügeln, als auch mit der Longe spürst.
Dann holst du dir zum korrekt biegen ( denn das Pferd läuft auf einem Zirkel auf einer gebogenen Linie ) den Kopf leicht nach innen, mit leichten Arrés, immer wieder antesten, nachgeben ( so wie du es beim reiten mit der inneren Hand machst ), bis er den Kopf und die Biegung von alleine hält, wenn er wieder gerade wird wieder, dabei natürlich gleichzeitig das Bein ( die Gerte ) zum untertreten nicht vergessen.
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birdy
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Beitrag von birdy »

ja, da schließe ich mich kiki an!
ich würde dies aber auch je nach pferd unterschiedlich handhaben. man sollte kein pferd in eine position zwingen! das passiert natürlich schnell, wenn man die longe in eine trense hakt und dann herumzerrt *g*
am besten du übst das gewisse mittelmaß; so dass du ihn "an der longe" hast, aber auch pausen gibst, in denen er eine eigene haltung findet. und wieder einmal: stangenarbeit eignet sich hervorragend für solche übungen!

lg :-)
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kiki
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Beitrag von kiki »

Zitat:
Wenn er vernüftig in den Schwerpunkt tritt ( korrekt die Hüfte nach vorne nimmt ) und richtig gestellt ist, wie kann er sich dann aufrollen und auf die VH fallen?


Im Schritt. Erst im Trab tritt das Problem auf!
Ja ich rede vom Trab, auch im Trab wird in den Schwerpunkt getreten.
Und wenn er es im Schritt kann, heißt das noch lange nicht, daß er es auch im Trab kann ( z.B. noch nicht genügend Kraft, oder nicht verstanden etc. ) deswegen mußt du es ihm ja mit den beschriebenen Hilfen zeigen und das geht nicht am Halfter.

Wenn es im Schritt mit Halfter geht ist das vielleicht schön, aber im Trab muß er es neu lernen, also mußt du es ihm zeigen, d.h. mit den Hilfen, mit den korrekten Hilfsmitteln.
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RemonteFrou
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Beitrag von RemonteFrou »

Hallo Susi79,

wie ist es denn beim Reiten überhaupt? Rollt er sich dort auch ein? Oder schlägt er nur mit´m Kopf? Was macht ihr gegen das Headshaking bzw. habt ihr schon probiert?

Wie eingerollt ist er denn? Beist er sich ins Buggelenk oder ist seine Nase eher Höhe Kapalgelenk und trotzdem "eingezogen"?

Das Problem mit dem Außengalopp, was ihr ja überwunden habt, wie du schreibst, kommt sicherlich von der Händigkeit (vermute ich mal ganz stark).

Ist es egal womit du longierst, kappzaum, halfter, trense? Verhält er sich immer gleich?

Fragen über Fragen... am besten wäre echt Film oder Bild (aber das weist ja schon).

Über Stangen longieren würde ich euch nicht empfehlen, da in den meisten Fällen der Rücken weggedrückt statt wie gewünscht aufgewölbt wird. (und beim eingerollten Pferd ist der Rücken ja nicht reell da, vom ganzen anderen Rest mal abgesehen).

LG
Auf dem Rücken des Pferdes lernt man Demut.
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