Turniere und wie man es schafft, nicht zu ehrgeizig zu sein

Rund um die klassische Reitkunst

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lalala

Beitrag von lalala »

Celine hat geschrieben:
lalala hat geschrieben:
Korrekte Hufschlagfiguren sind das A und O...Zirkel auch wie Zirkel reiten. immer mit dem Knie am Punkt ankommen und eine gute Grussaufstellung sind die Hälfte der Miete
Na, das ist ja was, was man durchaus gut üben kann.
dazu braucht es einfach nur etwas Disziplin in der täglichen Arbeit
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Celine
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Beitrag von Celine »

muppet hat geschrieben:
Ich würde die Aufgabe vorher zu Hause allerdings schon 2, 3 Mal durchreiten. Nicht weil es super schwer und deswegen nötig ist, sondern einfach zur Beruhigung des Nervenkostüms und damit Du weißt was auf Dich zu kommt.
Die Aufgabe kenn ich schon auswendig. Hab ich mir so oft durchgelesen, dass ich sie nun kann. Geritten bin ich sie bislang noch nicht.
muppet hat geschrieben: Ach ja, gerade auf dem Land in kleinen Dressurprüfungen sind die Starter besonders nervig und überehrgeizig. Da kann man sich ne Menge abschauen, wie man es besser nicht macht und den Spaß mit dem eigenen Pferd und dem eigenen Fanclub, der das als Abwechslung und nicht als Weltmeisterschaft sehen, noch mehr genießen. 8)


Dann werd ich mir mal meinen Fanclub zusammensuchen!
Nee, hast ja recht, es werden ein paar Freunde und meine Schwester und Nichte gucken kommen und die werden mir auch bestimmt gut beistehen und für gute Laune sorgen.
Sheitana
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Beitrag von Sheitana »

Hallo!!

Ich würde mir überlegen welche Ziele ich habe. Bei meinem letzten Turnier ( ist schon zig Jahre her) ist mein Pferd für ihre Verhältnisse super cool gegangen, hat alles brav gemacht und auch ihr das Erschrecken war für in Ordnung. Ich war zufrieden danach, auch wenn wir keine tolle Note bekommen haben. Mein Pferd war für mich in dem Moment das tollste der Welt, weil sie sich für mich die Mühe gegeben hat. Ich denke das ist wichtig, die Meinung der Richter kommt erst danach. Habt Spass und erfreut euch an euren kleinen persönlichen Erfolgen. Der Rest kommt nachher ganz von alleine.

LG
Sheitana
LG
Sheitana
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~pony~

Beitrag von ~pony~ »

Ich muss zugeben, schon ein alter Turnierhase zu sein, aber ich hab ja auch mal angefangen (und aus meinen eigenen Fehlern gelernt).

Das wichtigste: enstpann dich. Bis du den Dreh raus hast, wie du dein Pferd in so einer fremden Situation am besten aufwärmst und vorbereitest, werden nämlich sowieso noch viele Turniere ins Land gehen. Bis dahin, sieh es als Übung an.

Ich hab festgestellt, dass es das Beste ist, einen Bogen um verbissene Dressurzicken zu machen (die man übrigens gerade in den niedrigen Klassen antrifft. Weiter oben wird es professioneller). Ich selbst reite im Gelände ab (wenn es das gibt. Zur Not tut es auch ein ein Feldweg, da ich im nur Schritt aufwärme). In der Prüfung selbst bin ich einfach zufrieden, wenn mein Pferd ungefähr so gut läuft, wie zu Hause. Mehr kann man auf einem Turnier kaum erwarten. Daran messe ich mich, nicht an den anderen. Gerade bei kleinen Turnieren kennen die Richter oft schon Leute und bewerten auch schon mal subjektiv. Das ist zwar ärgerlich, aber letztlich nicht zu vermeiden. Deshalb freu dich über dein Pferd, über dich, über den schönen, ereignisreichen Tag.

Ach ja...im Vorfeld würde ich die Aufgabe immer auswendig lernen. Außerdem 2-3 mal durchreiten und besondere Schwachpunkte einzeln aufarbeiten, falls das noch möglich ist. Das wichtigste ist, dein Pferd in den Wochen zuvor besonders zu motivieren, so dass es sich auf jede Stunde in der Halle besonders freut. Nur so wird es freudig am Turniertag in die Bahn gehen und strahlen. Also nicht verbissen üben, sondern locker machen, abwechslungsreich und mit ganz viel gutem Willen. :)

Ich drück dir die Daumen :)
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RemonteFrou
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Beitrag von RemonteFrou »

Das Turnierreiten und mein Ego passen nicht zusammen ;-) Als ich das Letzte Mal für ein Turnier übte, ist es mit mir durchgegangen und ich war sehr unfair zu meinem 4beinigen Gefährten. Wenn da punktgenaues Anhalten nur durch Ausatmen nicht klappte, zog ich im Maul usw.

Da ich so verbissen wurde, habe ich das Turnierreiten verworfen (Es war zwar nur ein Turnier bei der wir starten wollten, aber ich wollte Bestätigung und gut sein). Wir sind dann also garnicht gestartet. Nicht weil es nicht so super klappte, wie ich mir das gewünscht hatte, sondern einfach, weil das viel zuviel an mir verändert hat. Ich bin nicht mehr geritten wie sonst, sondern wie vom Teufel besessen. Es sollte halt einfach klappen, egal wie...

Wie dem auch sei, hier noch ein paar kleine Tipps:

Mir hilft immer, wenn ich mir vorstelle, mein Pferd und ich befinden uns in einer riesigen Käseglocke und haben darin unhilfreichssere Ruhe vor Außeneinflüssen.

Das es bei Zuschauern besonders gut sein soll, kenne ich auch. Wenn das Käseglocken-Bild dann nicht hilft, lasse ich die Zügel lang und gehe nur Schritt, bis ich mich entweder wieder gefunden habe, oder die Zuschauer weg sind^^ (in der Prüfung geht das natürlich nicht, aber im Hausgebrauch sehr gut anzuwenden).

Ein weiteres Bild kann vielleicht auch hilfreich sein: Stell dir/ stellt euch vor, wie ihr eurer "Reiterego" in einem großen Sack vor´s Hallentor legt, oder wo auch immer ihr grad seid, und ihn solange dort liegen lasst, bis ihr wieder aus dem Sattel steigt.

LG
Auf dem Rücken des Pferdes lernt man Demut.
Wolke

Beitrag von Wolke »

Mir ist es bei meinen ersten Turnieren gleich gegangen wie RemonteFrou. Ich war zu ehrgeizig und wurde unfair dem Pferd gegenüber. Geheilt wurde ich dadurch, dass ich beim einen Mal ausschied, weil das Pferd aus dem Viereck sprang, und das andere Mal auf einem der hinterletzten Plätze landete und bei beiden Malen ein schlechtes Gewissen dem Pferd gegenüber hatte. Für das dritte Turnier habe ich mir vorgenommen, einfach ohne Kampf durchzukommen, und wenn etwas besonders gut gehen sollte, evtl. sogar als Belohnung fürs Pferd aufzuhören, obwohl die Aufgabe noch nicht fertig war. Ich bin nicht mehr zum Gewinnen hingegangen (ich wusste zwar schon bei den vorherigen Turnieren, dass ich geringe Chancen hatte, aber man hat halt trotzdem seine blöden Illusionen und träumt vom überraschenden Sieg ...), sondern um mir und dem Pferd zu zeigen, dass Turniere Spass machen können und für einmal eine Vorstellung abzugeben, die für mich als fairen Reiter sprechen sollte. Ich habe das Turnier nicht als Turnier gesehen, wo ich mich beweisen muss, sondern als Training, wo ich bloss übe.
Und so hats tatäschlich geklappt. Ich habe mir Zeit genommen für die Aufgaben (Es war ein Geschicklichkeitsturnier) und wenn was nicht geklappt hat, habe ichs in Ruhe nochmals versucht, ohne grob zu werden. Wir sind zwar schlussendlich auch letzte geworden, aber das war mir sowas von egal, denn wir hatten die Sache, wenn auch nicht fehlerfrei, so doch harmonisch hinter uns gebracht, so dass ich mich nicht blamierte, und waren auch nicht ausgeschieden. Ich war wahnsinnig stolz auf das Pferd und mich, überglücklich und hatte das erste Mal richtig Spass gehabt an einem Turnier. Ich konnte mich über den letzten Platz genau so freuen wie wenn es der erste gewesen wäre, weil für mich diesmal nicht der Platz zählte, sondern die Art, wie wir den Parcours gelöst hatten.
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Celine
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Beitrag von Celine »

Ist ja beruhigend, dass manche von euch auch so einen unschönen Ehrgeiz entwickeln können und ich nicht die einzige bin :D
Ich denke mal, Einsicht ist der erste Weg zu Besserung, und dadurch dass ich es rechtzeitig gemerkt habe, kann ich versuchen, gegenzusteuern.
Ich werd einfach weiterreiten wie bisher, einige besondere Dinge ab und an mal üben, schöne Ausritte machen und cool bleiben.
Mal sehen, ob es klappt.

Danke für den Erfahrungsaustausch!
cando
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Beitrag von cando »

hallo,

soviel ich weis wird man disqualifiziert wenn man auf dem dressur oder springplatz absteigt.... somit brauchst nur nach beendigung der aufgabe absteigen, sattelgurt lösen (das pferd soll ja auch wissen wann es vorbei ist) noch nett den richter grüßen und zu fuß vom platz gehen... daraus folgt die disqualifikation und du kannst jedes turnier ohne ehrgeiz reiten, nur für dich und die zuschauer... :D den bewertungszettel kannst dir ja trotzdem abholen...

mfg
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Celine
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Beitrag von Celine »

Na das ist doch mal ein guter Tipp :lol: :lol: :lol:
Das wär bestimmt der Bringer. Ich werd die ganze Zeit während ich reite an diese Möglichkeit denken, da kann ich dann nicht anders als in mich hineinzugrinsen :lol:
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Medora
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Beitrag von Medora »

Cool, cando!!!

Medora
Wolke

Beitrag von Wolke »

Celine hat geschrieben:Na das ist doch mal ein guter Tipp :lol: :lol: :lol:
Das wär bestimmt der Bringer. Ich werd die ganze Zeit während ich reite an diese Möglichkeit denken, da kann ich dann nicht anders als in mich hineinzugrinsen :lol:
Oh ja, da würd ich glaub ich auch durch mein ständiges Grinsen auf dem Pferd auffallen. *lol*
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Ravina
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Beitrag von Ravina »

...noch einfacher: zum Schluss nicht halten, sondern einfach weiterreiten. Wenn man dann nett lächelnd bei den Richtern vorbeireitet, kann man sich evt. sogar bei ihnen eine private Note abholen, die dann nicht in die Öffentlichkeit dringt. Ein Protokoll bekommt man auf jeden Fall.
Viel Spaß dabei
Anneli
Fiorella
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Beitrag von Fiorella »

Ich stelle mir gerade vor, das täten dann zehn von zwanzig Teilnehmern. Nicht so ganz der Sinn der Sache, find ich, und ehrlich gesagt aus meiner Sicht auch ansatzweise unfair den Richtern und den anderen Teilnehmern gegenüber.

Wenn ich in einen Wettbewerb hinein gehe, so tue ich es eigentlich auch, um mich mit den anderen zu messen, und um anderen die Chance zu geben sich mit mir zu messen. Die nehme ich ihnen aber, wenn ich mich so verhalte.

Letztlich sind Wettbewereb doch auch ein wenig Prüfstein für das eigene Ego, und ich denke mal es ist ganz gut sie als solche auch zu nehmen und für sich selbst das Beste daraus mitzunehmen.....und sei es eine neue Erkenntnis zur eigenen Perönlichkeit, an der man dann arbeiten kann.

Ich wünsche Dir auf jeden viel Spass und Erfolg auf dem Turnier....in welcher Hinsicht auch immer. :)
lalala

Beitrag von lalala »

Bei uns werden Note und der Kommentar immer übers Mikrofon verkündet und ich denke, es gehört auch einfach dazu sich das anzuhören. Richter haben auch nicht immer unrecht und oft werden die Prüfungsanforderungen einfach nicht erfüllt und so ab und an fällt der Kommentar auch mal recht deftig aus. Wer schlecht sitzt, kein Arbeitstempo reitet und wessen Pferd eben nicht durchgängig am Band steht muss auch mal eine Note unter 5 verkraften können - ist eben auch ein Anreiz mehr zu üben. Alle schreien immer danach, dass die Richter durchgreifen sollen - nur bei einem selber dann vielleicht doch nicht so ???

Deshalb ist es ratsam, die Prüfung immer auf Video aufzunehmen - mit ein paar Tagen Abstand stellt man dann manchmal doch fest, dass Richter xy vielleicht doch nicht sooo unrecht hatte...
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