Pferdehaltung im Wohngebiet

Welche Haltung für welches Pferd? - Hier könnt ihr darüber diskutieren.

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Don Carlos
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Pferdehaltung im Wohngebiet

Beitrag von Don Carlos »

Hallo ihr,
ich hab da mal ne Frage ob sich jemand mit Pferdehaltung im Wohngebiet auskennt.
Ich würde gerne meine Stute und das Shetty meiner Tochter bei uns am Haus halten. Wir wohnen am Stadtrand von Bremen und unser Grundstück ist so Groß, dass ein Stall mit Padock locker zu bauen sind und das Pachten einer Weide in der Nähe ist auch möglich.
Jetzt hab ich aber mit dem Bauamt telefoniert und die sagten mir dass das nicht genehmigt werden würde da unser Grundstück im Wohngebiet liegt. Würde unser Haus 300m weiter stehen wäre es kein problem.
Jetzt weiss ich aber das noch weiter in die Stadt rein, jemand mitten im Wohngebiet einen Freisenhengst hält(ohne Weide und Padock).
Dann muss es doch aber irgendwelche möglichkeiten geben, dass ich meinen Antrag durchbekomme.
Hat irgendjemand von euch vieleicht Erfahrung damit oder weiss Mittel und Wege das doch hin zu bekommen?

MFG DC
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Josatianma
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Beitrag von Josatianma »

Hallo Don Carlos,

ich gehe einfach mal davon aus, daß der Halter des Friesenhengstes keine Genehmigung hat. Und bis jetzt auch von niemandem angzeigt wurde.

Eventuell noch bei einer anderen Person vom Bauamt nachfragen. Haben sie dir denn ein Argument gegeben, warum es nicht geht? Oder einfach nur Nein gesagt?
Liebe Grüße, Sabine

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Don Carlos
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Beitrag von Don Carlos »

Hallo Sabine,

Ja Friesenhengst und die vom Bauamt sagt auch das er das wahrscheinlich nicht angemeldet hat.
Sie meinte da unser Grundstück von drei Seiten direkt an Nachbargrundstücke angrenzt, könnten sich die Nachbar wegen dem Geruch beschweren.
Würde ja aber täglich abäppeln+misten und dem Mist 1 mal wöchentlich mit Hänger wegbringen.
Außerdem wären die beiden nur von ca. November bis April bei uns und in der Zeit auch nur Nachts im Stall, ansonsten auf der Weide.
Jetzt bin ich am überlegen ob es was bringen würde, wenn man mit den Nachbarn redet und sich Unterschriften geben läßt, wenn diese nichts dagegen haben?

LG DC
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Medora
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Beitrag von Medora »

Ich habe keine Ahnung, ob sich solche Unterschriften auf die Entscheidung des Bauamts auswirken, die gehen da ja eben schon nach bestimmten Vorschriften vor. Aber selbst wenn, wäre mir persönlich die Sache zu unsicher - irgendwann passt dann einem Nachbarn doch mal was nicht und er beschwert sich. Was dann?

Vielleicht könntest Du schauen, ob Du möglichst nah an Deinem Wohnhaus "landwirtschaftliches Land" pachten kannst?

Medora
Don Carlos
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Beitrag von Don Carlos »

Das problem ist ich bin schwanger und wenn das Kind da ist dann zu meinem Pferd zu kommen wird problematisch.
Ich hab sie schon nur 10 min mit Rad entfernt stehen, aber ich weiss mein Mann würde nicht drei std. aufpassen. Dann würd ich mein Pferd fast nie mehr sehen und reiten können. Das gleiche hat eine Stallkollegin auch zuletzt ist sie glaub ich Februar geritten. Zuhause hät man Babyfon oder meine Tochter könnte aufpassen und das Pferd dann nehmen wenn was wär.
Würde ja auch ein Haus mieten wo schon Stall usw. dabei ist. Find aber in der näheren Umgebung nichts nur Gnarrenburg usw..

MFG DC
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pepe
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Beitrag von pepe »

Pferdehaltung in Eigenregie mit Kleinkindern/ Baby ist grundsätzlich ein No-Go. Lieber hab ich mein Pferd eingestellt und verantwortungsbewusst betreut, als dass ich mich zerreiße. Und dass Pferde- und Viehhaltung in Wohngebieten nicht erlaubt ist, hat seine guten Gründe.
"Reiten Sie Ihr Pferd teuer!" -Richard Hinrichs
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DynaMitreiterin
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Beitrag von DynaMitreiterin »

Ich plädiere auch gegen Tierhaltung in Wohngebieten. Man stelle sich folgendes Szenario vor: Mein Nachbar möchte gerne frische Milch und Eier und hält sich deswegen Kühe hinterm Haus und Hühner im Vorgarten. Dynamit zieht in meinen Garten, nebenan gibt es Schweine. 6 Tage die Woche stinken die Misthaufen um die Wette und alle Nachbarn füttern ihre Küchenabfälle an die goldigen Tiere, die leider immer so gestresst sind, weil sie völlig reizüberflutet sind.
Wo kämen wir hin, wenn alle sagten, wo kämen wir hin, und niemand ginge, um mal zu schauen, wohin man käme, wenn man ginge.
(Kurt Marti)
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Medora
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Beitrag von Medora »

Hui,

das sehe ich aber auch wie Pepe: Baby + Eigenregie - das ist kaum zu stemmen! Es ist ja nicht damit getan, das Pferd da stehen zu haben. Wie viel Arbeit da anfällt, habe ich bei Freunden gesehen und die waren zu zweit. :roll:

Hinzu kommt noch der Aspekt, dass Du Dein Pferd dann offenbar allein halten willst - und das ist ja nicht wirklich pferdegerecht. Steht er denn jetzt mit anderen zusammen? Wenn er da z.B. auch auf die Weide kann, fände ich es in Ordnung, ihn nicht zwingend täglich zu bewegen.

Ich denke auch, ich würde da noch mal mit meinem Mann reden - so ein kategorisches "Ich mach das nicht", finde ich etwas seltsam, ist doch auch sein Kind, oder? Ansonsten mal schauen, ob Du nicht andere Mütter findest und mach sich da mit der Kinderbetreuung abwechseln kann - wäre doch sicher auch für andere schön, mal etwas Freizeit zu haben.

Medora
kallisto
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Beitrag von kallisto »

Man braucht doch für ein Pferd keine 3 Stunden? Vielleicht gibt es im Reitstall jemanden, der evlt. mit aufpassen könnte? Solange sie noch nicht im Krabbelalter sind? Ich setze voraus, dass mein Mann auch das Kind betreuen würde.
Pferde in Wohngegend finde ich auch nicht sinnvoll und da verstehe ich das Bauamt. Zumal ein Paddock auf Dauer nicht wirklich was für ein Pferd ist. Wenn Du gleichzeitig auch auf das Kind aufpassen möchtest, dann würdest Du ja im Paddock reiten.

LG Susi
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Josatianma
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Beitrag von Josatianma »

Wie alt ist den deine ältere Tochter? Kann sie nicht auf den Lütten aufpassen?

Zu dem Thema Mann und aufpassen kann ich nur sagen, daß es für meinen Mann selbstverständlich ist auf die Kinder aufzupassen. War ja nicht meine alleinige Idee, diese in die Welt zu setzen.

Pepe hat mir ihrer Aussage auch recht. Lieber das Pferd in einem Stall stehen haben, wo es gut versorgt wird, als zu Hause, wo ich die ganze Arbeit habe. Ich habe das Reiten aber auch immer zum Abschalten genutzt. Wäre ich hinter unserem Haus geritten, hätte ich den ganzen Streß von zu Hause ja auch beim Reiten mitbekommen.
Liebe Grüße, Sabine

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Mara
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Beitrag von Mara »

In meinem alten Stall waren viele ehemalige Selbstversorger. Alle waren froh, endlich mal Zeit für das Pferd ansich zu haben, anstatt nur zum Stall zu fahren um zu arbeiten oder zu füttern.

Und bei uns war es auch nie ein Problem, wenn ein Kinderwagen am Platz gestanden hat. Hat es daraus gequakt, hat mal eben schnell wer geschuckelt, der grad vorbei ging und gut war.

Ich weiss nicht, wie es in Deiner Gegend ist, aber es gibt eigentlich genug Ställe mit Vollservice. Wenn ich mal einen Tag nicht im Stall war, hatte er trotzdem frisches Stroh (zwar nur übergestreut, nicht gemistet, aber da sie nur nachts drin sind mal vertretbar), er war den ganzen Tag draussen und gefüttert wurde sowieso.

Und demnächst wird er ja in den Aktiv-Stall wechseln. Da wird es noch weniger ausmachen, wenn ich mal nicht kann.


Zum Wohngebiet:
Ich komme aus einer ländlichen Gegend, wo Pferdehaltung innerorts völlig normal ist. Es gibt aber auch noch recht viele Bauern dort.
Und auch am Stadtrand dort in der Nähe gibt es viele Ställe und auch Privathalter. Das würde ich persönlich nicht als Problem ansehen.
Ansonsten könnte man ja mal ganz blöd bei der Verwaltung fragen, warum diese andere die Genehmigung bekommen hat, die sie ja offensichtlich hat, weil das Pferd da steht :twisted:

Zum Mann fehlen mir ja echt alle Worte *kopfschüttel*
Zum Kindermachen gehören schliesslich 2. Und als Vater kann er ja wohl mal 1 Std. auf das Kind aufpassen (das dann wohl eh schlafen wird, da Du vorher gestillt und gewickelt hast)
Reiter, die ihre Pferde frei lassen, sind es, welche die Genüsse der Reitkunst zu empfinden vermögen.
(Nuno Oliveira)
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susiesonja
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Beitrag von susiesonja »

Bin selbst keine Mutter, erlebe nur wie es bei uns im Stall läuft. Das eine Baby ist jetzt 1 Jahr alt und unser Maskottchen. Wenn Papa dienstlich unterwegs ist und nicht aufpassen kann, dann ist im Stall immer jemand der dieses quirlige Bündel hütet. Das andere Baby ist 4 Monate und da läuft es ähnlich. Kurze Anweisung der Mutter und die nicht-Reiter gucken immer mal oder fahren mit dem Kinderwagen über den Hof.
Dazu braucht man natürlich eine gute Stallgemeinschaft.

Nutztiere im Wohngebiet finde ich auch nicht akzeptabel. Dazu die ganze Arbeit als Selbstversorger. Puh, das habe ich auch 7 Jahre gemacht. Aber ich habe auch kein Baby!
Versuche doch lieber eine andere Lösung zu finden.
Kopf hoch! :)
Don Carlos
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Beitrag von Don Carlos »

Selbstversorger bin ich jetzt auch, in dem Stall in dem ich stehe müssen wir selber misten, futter kaufen, füttern, morgens raus und abends rein bringen und da mach ich das lieber bei mir zuhause als da den ganzen tag hin und her zufahren. Da brauch man auch schon mal drei std. wenn man nebenbei noch sabbelt mit den anderen, außmistet, schmust, putzt und reitet.
Auch steht meine Süße hier nicht allein wir haben noch ein Pony. Außerdem bin ich so nicht mehr damit zufrieden mein Pferd bei fremden stehen zu lassen, ständig hat sie irgendwelche Schwellungen, Risse, Blutergüsse und Risswunden.
Erst vor einem Monat hat sie 3 Wochen lang immer wieder sehr stark gelahmt und als ich sie eine Woche reinstellen wollte damit das Bein endlich mal ruhe hat, muss ich mir noch vorwürfe anhören, dass ich sie nicht einfach so im Stall stellen kann, denn ein Pferd gehört mit anderen auf die Weide(aber nicht wenn es nicht laufen kann) obwohl es mit Tierarzt abgesprochen war. Und das nervt mich halt alles. Wenn ich das bei mir nicht durchbekommen sollte, werde ich mir früher oder später sowieso was mit Stall suchen.

LG DC
padruga
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Beitrag von padruga »

Ich hatte vor vielen Jahren auch Pferde im Wohngebiet stehen, das war wunderschön aber auch sehr schwierig.
Fakt ist
-dass du KEINE Genehmigung erhältst, wenn du nachfrägst, weil es nämlich offiziell nicht erlaubt ist.
- dass die Akzeptanz von der jeweiligen Gemeinde abhängt, pferdewohlgesonnene Gemeinden drücken einfach ein Auge zu und sagen nichts (solange keine Beschwerde eingeht) , offiziell erlauben können sie es dir aber nicht.
- dass die Gemeinde/Behörden aber sofort einschreiten (müssen!) sowie irgendein Bewohner etwas sagt. Dann greifen die Auflagen der Behörde, selbst wenn der Sachbearbeiter eigentlich ganz nett/tolerant ist. Und dann darfst du alles abbauen und schnell einen anderen Platz für dein Pferd suchen. Sehr frustrierend...
Wichtig wäre für dich also (neben den oben schon angebrachten Bedenken) abzuklären ob die umliegenden Bewohner damit einverstanden sind und ob deine Behörde pferdetolerant ist.
Bei Zweifeln diesbezüglich würde ich es nicht machen, da dann der Stress zu hoch werden kann. Mit Kleinkind ist man da ja anderweitig schon beschäftigt genug.

Ich weiß nicht ob das immer noch so gilt, aber damals war das so.
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