ein Fohlen im Haus

Infos und Fragen rund ums Thema "wie Pferde denken"...

Moderatoren: Janina, dshengis

Antworten
sternchen2904
User
Beiträge: 31
Registriert: Sa, 28. Apr 2007 22:13
Wohnort: Ruhrgebiet
Kontaktdaten:

ein Fohlen im Haus

Beitrag von sternchen2904 »

Hallo,

meine Kleine Wietske (Stütchenabsetzer) ist nun übergangsweise bei bzw. neben Hilcke eingezogen, bevor es auf die Fohlenweide geht (dort sind die Fohlen noch nicht abgesetzt).
Nun habe ich mal ein paar Fragen. Welche wirklich gute Literatur zum Thema Fohlenentwicklung und -erziehung gibt es. Was sollte ein Fohlen wann lernen.

Sie war bevor ich sie bekam noch auf der Zuchtschau und dann auch dementsprechend "geschockt". Man hatte die Tasthaare abgebrannt, die Ohren komplett ausrasiert usw. (so macht man das in NL noch...leider).
Das Halfter habe ich schon ausgetauscht, mit einigen "Schwierigkeiten" und am Strick läßt sie sich eher schlecht führen. Gerne kneift sie mal oder hebt den Popo. Zum Glück spielt Hilli die "Supernanny" und geht auch zur Zeit stundenweise mit der Kleinen auf die Weide, aber das ja wie gesagt nur noch für eine kurze Zeit.

Freue mich auf gaaaanz viele Informationen

Gabi
Benutzeravatar
Medora
User
Beiträge: 3278
Registriert: So, 24. Sep 2006 16:44
Wohnort: Niedersachsen
Kontaktdaten:

Beitrag von Medora »

Hi Gabi,

einen Literaturtipp habe ich leider nicht für Dich, wollte nur meinen Gedanken dazu aufschreiben: Ich würde mit dem Stütchen, glaube ich, erstmal gar nichts machen. Ich kann Dein Bedürfnis verstehen, gleichsam "etwas wieder gut machen zu wollen", aber meiner Ansicht nach tust Du ihr den größten Gefallen, wenn sie noch mal "richtig" Fohlen sein kann und das ganze Trallala vergisst. Dann kannst Du frisch neustarten.

Aber vielleicht haben ja noch andere, die mehr Fohlenerfahrung haben, noch ein paar Tipps für Dich,
Medora
sternchen2904
User
Beiträge: 31
Registriert: Sa, 28. Apr 2007 22:13
Wohnort: Ruhrgebiet
Kontaktdaten:

Beitrag von sternchen2904 »

Hallo Medora,

ich will nichts mit ihr machen :-). Sie soll ja wenn die anderen Absetzer soweit sind für die nächsten 2 Jahre auf die Weide. Nur momentan muss sie ja zumindest geführt werden können und der Hufschmied muss ja auch kommen. Bin nur etwas unsicher was zu tun ist.

LG
Gabi
Benutzeravatar
kiki
User
Beiträge: 1417
Registriert: Mo, 25. Sep 2006 08:03
Wohnort: bei Elmshorn

Beitrag von kiki »

Also ich denke du machst das schon richtig.
2 Jahre auf die Weide und trotzdem eine Grunderziehung, den TA und Hufschmied müssen ja trotzdem mit ihm umgehen können.
Bekannte die regelmäßig Fohlen aufziehen üben das reglemäßig und lassen die Fohlen ansonsten Fohlen sein.
Mir hat bei der Aufzucht von meinem Kleinen das Buch: Die Fohlenschule
von Renate Ettl erschienen im Cadmos Verlag geholfen.
Link:
Buch
kallisto
User
Beiträge: 2960
Registriert: So, 24. Sep 2006 19:46
Wohnort: Deutschland

Beitrag von kallisto »

Hallo,

ich finde es gibt keinen bestimmten Zeitpunkt, wann ein Jungpferd was können muss. Es geht eher darum, den ruhigen Moment auszunutzen, dem Pferd etwas ohne Druck und schnell verständlich beizubringen. Wenn sie zur Zeit etwas unsicher ist, gebe ihr einfach noch Zeit.
Wie Du schon festgestellt hast, bleibt der erste (schlechte) Eindruck bei so einem Jungtier schnell hängen. Bringe der kleinen eine Kleinigkeit bei, wenn sie mal interessiert an Dir ist. Achte aber gleichzeitig auf den Respekt und das fängt beim Rumschnüffeln an. Sie sind süß, aber sie kosten die Grenzen hemmungslos aus.
Kurzes Hufheben, Berührenlassen und Aufhalftern sollte sie gleich die paar Wochen nach der Geburt kennenlernen. Später das Führen, was man bis zum Spazierengehen als Jährling ausweiten kann. Der Rest und vor allem die Feinabstimmung kommt mit der Routine und fast von alleine. Mehr muss ein Pferd bis drei Jahre nicht können. Zirkuslektionen finde ich bei zweijährigen sehr unangebracht und verstehe nicht, warum das so viele machen. Zeig ihr lieber in Ruhe die Welt und gewöhne sie auch mal allein sein zu können und Vertrauen zum Menschen aufzubauen. Oft hat man damit genug zu tun, so dass man nicht die Zirkuslektionen runterspulen muss.

Ich fand die ganzen Fohlen-und Jährlingsbücher nichtssagend, wenn man vorher schon mit der Materie vertraut war. Neben der Erziehung ist die Aufzucht, Haltung und der soziale Kontakt ebenfalls wichtig. Große Koppeln mit abwechselungsreichen (vor allem nicht zu weichen) Böden am besten an Hängen sind ideal. Genauso wie Zahnkontrolle und regelmäßig Hufpflege.
Wichtig ist, die kleinen nicht mit Eiweiß zu überfüttern. Es sind Jährlinge und wenn sie wie ein gerittenes Pferd aussehen, ist es für die jungen Knochen zu viel. Die Sehnenfestigkeit läßt sich im Gegensatz zum Muskelwachstum nicht beschleunigen. Die meisten Aufzuchtfutter enthalten nach dem ersten Lebensjahr zuviel Energie (vor allem Eiweiß). Gutes und ausreichendes Rauhfutter und Mineralien reichen aus. Die Rippen sollte man leicht sehen. Die Kraftfuttermenge sollte erst vierjährig wieder gesteigert werden. Und die Wachstumsphasen einfach mal proportionsmäßig ignorieren.

Viel Glück mit der kleinen!

LG Susi
sternchen2904
User
Beiträge: 31
Registriert: Sa, 28. Apr 2007 22:13
Wohnort: Ruhrgebiet
Kontaktdaten:

Beitrag von sternchen2904 »

Hallo,

lieben Dank für die vielen Tipps! Die Kleine ist jetzt auf der Fohlenwiese mit vielen anderen Schwarznasen.

Wir üben ein wenig das Halfter anlegen und auch das "Sich Berühren Lassen", denn da wurde wohl nicht mit viel Liebe dran gearbeitet.
Ansonsten ist sie Fohlen :-).

LG
Gabi
Antworten