Pferd für Dressur absolut nicht motivierbar - was tun??

Rund um die klassische Reitkunst

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chica
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Beitrag von chica »

kiki hat geschrieben:Geh doch mal auf Kurse, wenn auch nur als Theorieteilnhemer, können dann auch weiter weg sein, man trifft gleichgesinnte und mit Glück auch mal jemanden der einen auch mal zu Hause behilflich sein kann. :wink:
Genau!
@Eyreen - Wenn ich in Österreich bin, treffen wir zwei uns mal zu nem Desmond O'Brien-Kurs und gönnen uns ein Häppchen Motivation und Spaß. Das versteht er wie kein Zweiter ;)
LG Ines
................................................
"Die Kritik an anderen hat noch keinem die eigene Leistung erspart."
(Noël Pierce Coward)
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Eyreen
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Beitrag von Eyreen »

@kiki: natürlich lasse ich ihn draufschauen wenn ich ihn herbekommen kann. Aber es ist so: die Tierärztin hat ihn sich ja an der Longe angeguckt, völlig frei am Halfter, und sie war zufrieden mit dem was sie sah. Er würde doch gut laufen, das hatte sie so nicht erwartet. Also denke ich nicht, dass ihr Mann da viel anders denkt, immerhin trainieren und arbeiten die Beiden zusammen.
Natürlich lasse ich ihn draufgucken, aber wenn er seinen Schwung und Gang in Ordnung findet - was dann? Bisher gaben sich hochkarierte Trainer mit viel weniger zufrieden.
Intelligenz ist das einzige Gut, von dem jeder Mensch glaubt, genug zu haben...
Eyreen
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Beitrag von Eyreen »

chica hat geschrieben: Genau!
@Eyreen - Wenn ich in Österreich bin, treffen wir zwei uns mal zu nem Desmond O'Brien-Kurs und gönnen uns ein Häppchen Motivation und Spaß. Das versteht er wie kein Zweiter ;)
Ohne Pferd im Anhang wird es mir nicht viel helfen.. ich war doch schon auf Branderup-Kursen, habe seine Theorie gelesen, die Videos, genug andere Bücher. Theorie um Theorie. Das ersetzt jedoch die Praxis nicht, ich muss das ganze an MEINEM Pferd sehen :cry: . Wenn ich mit meinen Vorstellungen sooo weit daneben liege, dann muss mir schon jemand an meinem PFerd selbst den Unterschied zeigen, und wohin ich arbeiten muss.
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Jen
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Beitrag von Jen »

Eyreen hat geschrieben:@muppet: wenn er auf dem Video nur rennt, völlig schwunglos ist, nicht über den Rücken geht und keine Tendenz in Richtung Dehnung hat, dann ist unsere bisherige Arbeit nunmal daneben. Es ist das, was wir über Monate erreicht haben, in minimalen Schritten. Wenn das, was auf dem Video zu sehen ist, so schlecht ist, dann brauche ich meine Arbeit mit dem Pferd gar nicht weiter zeigen oder erörtern, da sie ja das Ergebnis geliefert hat.

Auf dem, was das Video zeigt, wollte ich aufbauen und dort weitermachen. Wenn wir hier schon so weit daneben liegen und ich Dinge sehe, die nicht vorhanden sind, dann lasse ich es lieber.
Warum so schwarzmalerisch? hast du das überlesen?
Jen hat geschrieben: also erstmal ganz grundsätzlich: das video finde ich nicht gut um das als "Arbeit" zu beurteilen. Denn das video zeigt ein freilaufendes Pferd, aber nicht ein Pferd bei der Arbeit. bis ein freilaufendes Pferd ein total anderes bewegungsmuster zeigt, vergeht eine ganze weile! deshalb finde ich das keine gute Grundlage, dein problem zu diskutieren. Denn die Arbeit sollte von deiner Hilfengebung beeinflusst sein.
Wenn ich sage, dein Pferd läuft anstatt dass es tritt, dann bezieht sich das auf das Bewegungsmuster und das ideal, woran du dich orientierst. du musst wissen, wie es aussehen sollte, wenn du dahin arbeiten willst. nur dann kannst du auch ein Ziel erreichen, wenn du dein Ziel kennst. das war das, was ich dir damit sagen wollte. Es braucht einiges, um Bewegungsmuster zu erkennen und zu ändern. Aber das ist nicht unmöglich, also schmeiss doch nicht alles hin, bevor du angefangen hast *stupf
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Eyreen
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Beitrag von Eyreen »

Oh ja, als ich letztes Jahr zu einem Kurs von Sabine Kellinger wollte (Branderup-Schülerin), ist mir 50 km vorm Ziel mein Auto abgebrannt. Den Pferdehänger samt meinen Beiden konnte ich Gott sei Dank noch abhängen und wegrollen, bevor der Wagen lichterloh in Flammen stand. Und viel hätte nicht gefehlt, ich hätte keine MÖglichkeit gehabt den Hänger loszuwerden. Seitdem fehlt mir das Geld für gute Kurse, und ich habe Panik wieder alleine durch Österreich zu touren. Ich habe die letzten Jahre ein Vermögen in die Behandlung vom Hengst gesteckt, dann brannte der Wagen ab (OHNE Versicherungsschutz), und nun zahle ich noch an den Schulden von damals. Teure und weit entfernte Kurse sind momentan passé, Anfang April kriege ich auch noch ein Baby. Dann ist Sense :cry: .

@jen: für mich tritt er auf dem Video schon, bzw. beginnt er endlich mal damit. Es ist für mich einfach eine Verbesserung zu früher, wenn er aber noch immer nicht annähernd tritt, dann bin ich einfach nicht in der Lage es zu sehen. Wie soll ich auf ein Ideal hinarbeiten, dass ich nicht kenne oder je erlebt habe? Wenn ich mal am Reithof mit ihm arbeite, höre ich "ohhs" und "aahs" und was ich denn mit dem PFerd gemacht hätte, dass er denn nun so läuft. Und dann muss ich feststellen, dass es alles Kappes war und wir noch nicht mal bei einer Dehnung und Schwung sind.

Wenn ich die Hilfszügel weglasse und ihn nur am Kappzaum arbeite, zieht er die Beine mächtig durch den Sand. Es gibt kaum etwas, das ich im Laufe der letzten beiden Jahre nicht probiert hätte, um seine Gelenke zu motivieren / animieren . Wie soll ich ein solchermassen vorbelastetes Pferd arbeiten, wenn Hilfszügel das ganze nur verschlimmern und wir offensichtlich nicht am richtigen Weg sind? WEnn das Pferd ebenfalls noch nicht mal Interesse oder Motivation zeigt.
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muppet
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Beitrag von muppet »

Kann es sein, dass Du zu ehrgeizig bist? Einen Gang zurück schalten und sich mit winzigen Schritten zufrieden geben, noch mal von Null Anfangen - nur so als Anregung.
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Jen
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Beitrag von Jen »

Eyreen, du hast doch noch gar nicht angefangen richtig mit ihm zu arbeiten. Jetzt war doch erst die TÄ da und du hast doch erst gerade begriffen, dass du dich bei ihm durchsetzen musst. Also probier das doch jetzt erstmal, anstatt dass du jetzt, wo du endlich mal anfangen könntest, aufgibst. Take it easy. ;)

Du hast dir nun mal nicht das einfachste Pferd angelacht ;) damit musst du jetzt leben und arbeiten. Aber sieh es als Chance zu lernen. so ein Pferd zwingt dich viel mehr zum lernen, als einer, der alles von selber tut.
Liebe Grüesslis, Jen
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Medora
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Beitrag von Medora »

Ich möchte Dich auch gerne ermutigen, denn mir ging es auch schon so wie Dir. Bei mir war es noch ein bissl drastischer, weil mein Pferd nicht nur "unmotiviert" war, sondern klipp und klar "nein" sagte - sprich: es ging gar nichts mehr in der Bahn. Was meinst Du, wie sehr ich mich da in Frage gestellt habe? Wie sehr ich gezweifelt habe?

Muppets Hinweis finde ich hilfreich - vielleicht erwartest Du einfach ein bisschen zu viel? Von Deinem Pferd aber vor allem von Dir selbst?

Du hast hier jetzt so viel zu lesen und zu verarbeiten - am besten machst Du die Kiste einfach mal aus, atmest tief durch und lässt los. Geh die nächsten Tage einfach ins Gelände, spazieren oder was weiß ich. Verbeiß Dich nicht, das bringt gar nichts.

Und noch etwas: den Mut, sich überhaupt so selbstkritisch zu hinterfragen, haben nur wenige, gerade weil es schmerzlich und frustrierend ist. Dafür ein großes "Hut ab!".

Also auch von mir ein klares: gib nicht auf!
Medora
Carmen
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Beitrag von Carmen »

@Jen
Irgendwie hast du es geschafft, das auszudrücken, was ich die ganze Zeit versucht habe, zu erklären. :wink:

@Eyreen
Wenn jemand dir sagt, was seiner Meinung nach mit deinem Pferd los ist, dann nimm das doch bitte als gut gemeinten Ratschlag und nicht als Angriff.
Egal, was du mit deinem Pferd bisher erarbeitet hast, es ist doch nicht umsonst gewesen. Selbst wenn du irgendwann feststellst, dass es nicht der richtige Weg für euch beide war, so hast doch wenigstens du daraus gelernt.
Ich hätte übrigens trotzdem gerne gewusst, wie deine TA die Hilfszügel begründet. Aus Neugier, nicht als Angriff. Du hast weiter vorne irgend etwas geschrieben von "weil es kein ganz junges Pferd mehr ist". Dazu muss sie doch noch mehr gesagt haben?

Ich habe ein bisschen den Eindruck, du verwechselst einfach ein paar Dinge: Tempo und Schwung z.B. Vielleicht ist dir auch nicht ganz klar, wie Losgelassenheit aussieht.

Und ja, ich kann meine Pferde am langen Zügel reiten. Sie arbeiten dabei genauso wie am anstehenden Zügel, nur eben in Dehnungshaltung.
Für mich ist Dehungshaltung einfach das A und O einer Ausbildung und jeder einzelnen Arbeitsstunde mit dem Pferd. Und da behindern meiner Meinung nach jegliche Ausbinder. Ich halte sie nur bei sehr "dummen" Pferden als kurzfristiges Hilfsmittel für angebracht oder bei der Arbeit an der Versammlung an der Hand. Das ist aber ein anderes Thema.
Mehr Schwung, mehr Freunde an der Arbeit, mehr Motivation werden sie nicht bringen, eher im Gegenteil.

Überdenkt doch bitte einfach mal alles, was dir hier so geantwortet wurde. Einfach mal, ohne gleich zu sagen: "Aber..."

Du hast bestimmt auch ein kleines Gehorsamkeitsproblem. Ich hatte selbst einen Hengst und hab ihn in meinem Wallach eigentlich noch. Die testen nunmal immer mal wieder und stellen einen durchaus auch mal in Frage. Aber es kann dir ja keiner sagen: "Hau drauf, das löst alle Probleme".
Euch beide muss einfach wirklich mal jemand bei der Arbeit live erleben.

Ich habe auch ein nicht ganz einfaches Pferd (Andalusier :wink: , auch die kommen nicht perfekt auf die Welt), aber das ist doch eigentlich ziemlich toll. Denn wenn du eine kleine Verbesserung erarbeitet hast, dann ist das doch 1000mal mehr wert als eine Piaffe auf einem "Selbstläufer" (den gibts ja nun auch wieder nicht :( ) Warum solltest gerade du es nicht schaffen, dein Pferd zu lösen und anständig zur Arbeit zu bringen? Er ist es nur nicht gewohnt, aber das ist doch nichts, was sich nicht erreichen lässt. Erfordert doch kein Talent vom Pferd.

LG und fühl dich nicht angegriffen. Es soll immer nur eine Hilfestellung sein. Die ist nunmal leider nur aus der Ferne. Wenn ich was nicht verstehe, frage ich nunmal gerne solange, bis ich es verstehe.
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Steffen
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Beitrag von Steffen »

...wie Du siehst hat jeder so seine eigenen Empfehlungen / Erfahrungen. Am Ende musst Du deinen Weg selbst finden. Vielleicht solltest Du Dich gar nicht von 100 verschiedenen Meinungen verwirren lassen. Hör Dir alles an, bzw. lies es dir durch und dann finde deinen Weg und gehe ihn konsequent. Reiten lebt von Kompromissen, auch wenn sich hier in der Theorie oft alles soooo klar und einfach liest. Irgendwann muss man aufhören zu diskutieren, und anfangen zu reiten. Theorie ist wichtig und unverzichtbar, aber geritten wird immer noch mit dem Hintern. Durch eigenes Erfahren kann man zwar i der Reiterei auch eine Menge kaputt machen, am Ende ist es aber der einzige Weg wirklich etwas zu lernen.
Viele Grüße
Steffen, Gavilan & Duende
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pepe
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Beitrag von pepe »

Mein Pferd ist auch so ein Anti- Arbeiter, auch ich war kurz davor alles hinzuschmeißen und zu sagen ich lass alles sein, verkauf die Zosse und sammel Briefmarken. Das macht jeder durch. Setz deine Erwartungen hoch, aber lobe den kleinsten Schritt in die richtige Richtung. Welche Richtung das ist? Das bestimmst alleine du.
"Reiten Sie Ihr Pferd teuer!" -Richard Hinrichs
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Celine
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Beitrag von Celine »

Bei mir geht es auch immer auf und ab, und nicht zuletzt durch das Forum hier wurde ich schon einige Male ziemlich erschüttert. Aber wenn man es schafft, selbst auch mal "durchlässig" zu sein und die Kritik auch anzunehmen, ohne Trübsal zu blasen (ist seeehhhr schwer, ich weiß), dann kann man danach um so mehr einen großen Schritt nach vorn tun.
Yve9979

Beitrag von Yve9979 »

Gibt's bei euch was Neues?
Eyreen
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Beitrag von Eyreen »

@Yve:

Nein, leider nicht. Hengst steht seit einem Monat, wurde nur zwischenzeitlich am Kappazaum longiert. Nach der ersten Chiro-Behandlung muss er sich auf der Weide irgendwie vertreten haben, er lief nicht ganz sauber, es passte etwas nicht. Vor einer Woche war die Tierärztin zur nächsten Nachbehandlung da, ihr gefiel er ganz gut, am Bewegungsmuster vom Pferd hat sich aber nicht viel geändert. Mittlerweile hat er auch im Rücken nochmals Muskeln abgebaut, er gefällt mir im momentanen Zustand gar nicht gut, sein Rücken hängt druch. Ich bin auch seither nicht mehr geritten, das wird sich in nächster Zeit auch nicht mehr großartig ändern da jetzt Winterzeit ist und ich eigentlich nur noch Wochenends aufs Pferd komme.

Am Bewegungsmuster vom PFerd hat sich nichts getan, auch beim Longieren OHNE Dreiecker habe ich ein vw-aw suchendes PFerd (welches NICHT mit Nase in der Luft läuft nur weil keine Dreiecker drin sind, er läuft eben nur nicht so konstant als wenn er einen Rahmen vorgegeben hat.). Ob mit oder ohne Dreiecker, sein Bewegungsablauf ändert sich nicht, er läuft mit beidem gleich gut oder schlecht. Auch der Traber lässt sich ohne Dreiecker schön am reinen Kappzaum vw-aw arbeiten, es scheint wohl dass beide Pferde nicht das Gefühl haben, in eine Position gezwungen oder eingeengt zu werden.

Möglich, dass ich Ende des Monats nochmal einen anderen Osteopaten an den Hengst bekomme, wenn auch er das Problem für seine schleifende Hinterhand nicht lokalisieren kann, wird der Hengst größtenteils in Ruhestand geschickt. Der Schuldenberg ist riesig, der Erfolg nach 4 Jahren fast Null.
Intelligenz ist das einzige Gut, von dem jeder Mensch glaubt, genug zu haben...
Yve9979

Beitrag von Yve9979 »

Oh je, sind aber keine guten Nachrichten.

Drück dir die Daumen, dass sich doch letztenlich alles zum Guten wendet!

Wäre schön, wenn du mich bzw. uns auf dem Laufenden halten würdest/möchtest.
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