Augenschmaus-Ritte

Rund um die klassische Reitkunst

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Francois
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Beitrag von Francois »

Mela hat geschrieben:@ Anchy
aber wer bestimmt was perfekt ist :?:
Ja wer bestimmt das? Vielleicht ein P.K. der sein Geodreieck an piaffierende Pferdebilder anlegt, um zu verdeutlichen, wo und in welchem Winkel seiner Meinung nach Kopf, Hals und Pferdebeine zu stehen haben? Wer bestimmt wann ein Pferd im „Gleichgewicht“ ist? Schön, dass hier Juiz genannt wurde, ein Pferd dass im Jahr 2000 den Preis für die beste Piaffe und Pirouette in Belgien gewonnen hat. Bei P.K. würde die Piaffe wohl gnadenlos durchfallen, weil Juiz mit seinen Vorderbeinen beim piaffieren oft hinter der Senkrechten steht - in Belgien hat er begeistert. Ist deshalb die Piaffe schlechter als die eines Quiéla ? Was bei den ganzen theoretischen Betrachtung zu oft außer Acht gelassen wird, ist die Légèreté, Motivation und der Spass der Pferde, die für das Reiten in der klassischen Reitkunst (aus meiner Sicht) so immens wichtig sind. Und genau dafür bekommt z.B. ein Juiz bei Kennern gegenüber vielen anderen Pferden den Vorzug. Wer ihn mal live gesehen hat, wird verstehen, dass er auch einen "Fehlergucker" in seinen Bann ziehen kann. :wink:

Viele Grüße

Francois :wink:
Zuletzt geändert von Francois am Di, 23. Okt 2007 16:08, insgesamt 1-mal geändert.
C'est dans la légèreté que repose l'équitation savante.
**Pedro**
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Beitrag von **Pedro** »

Mela hat geschrieben: Was ist nun richtig, was falsch - ist das überhaupt eine wichtige Frage?
ich hab die Kritik jetzt auch nicht verstanden, dass jemand über die Art der rein technischen Ausführung gemosert hat, sondern tatsächlich über die Feinheit der Ausführung. Und wenn das Pferd mit dem Schweif schlägt, oder das in zeitlupentempo aufgenommene Piaffepferd den Hallensand aufwirbelt, dann sind das nunmal untrügerische Zeichen dafür, dass irgendwo etwas nicht stimmt. Und wenn die Sporen links und rechts pro Tritt gepiekst werden, ebenso nicht. da kann dann das Genick 10 x höchster Punkt sein, aber es kommt eben auf das Gesamtbild drauf an.

Ich finde z.B. ein harmonisch gerittenes Paar auf A-Niveau weitaus schöner anzuschauen (was ja nun eher unserem Niveau entspricht), als manche Grand Prix Videos, die teilweise gezeigt werden.

Und wenn man einen offensichtlichen Kritikpunkt findet, egal ob auf E, A, oder Grand Prix Niveau, dann darf man diesen auch nennen. Denn dafür weiß man (oder sollte) in der Theorie mehr als man in der Praxis kann - um Fehler für sich von vornherein auszuschließen, um zu wissen, wie es richtig geht, bevor man es fühlen kann und um zu wissen, was man NICHT machen darf.

Oh je, macht das jetzt Sinn :roll: ich bin müde :wink:
Die Kunst ist es, Richtiges vom fast-Richtigen zu unterscheiden.
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Isomer
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Beitrag von Isomer »

@Motte

Doch Eddy Willms ist auf dem Video wenn mich nicht alles täuscht. (Schwarzes Hotta).
„Was es alles gibt, das ich nicht brauche!“ [Aristoteles]
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Mela
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Beitrag von Mela »

@Francois
Ich kenne die Sequenz von Juiz und E. Willems auf dem Video, auch wenn ich sie mir jetzt aus irgend einem Grund nicht ansehen kann.
Ich kenne Juiz auch live und weiß genau wovon du sprichst, diese Ausstrahlung (das Pferd stahlt von innen) und Leichtigkeit sieht man ganz ganz selten, ein Geodreieck alleine wird die Reitkunst auch nicht wirklich umreißen oder :wink:
seine Bein sind vielleicht ein wenig hinter der Senkrechten, aber er hat auch keinen Unterhals - was ist nun wichtiger :lol:
Liebe Grüße
Mela

Man sieht nur mit dem Herzen gut, das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar.
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horsman
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Beitrag von horsman »

Gibts hier vielleicht was schönes?
Kann es ja leider nicht gucken :

http://www.youtube.com/watch?v=Z6GUfOBXkYk
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Susanne
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Beitrag von Susanne »

Der Ritt von Dr. Klimke ist der absolute Hammer, gigantisch! *Gänsehautfeeling*
Was ich an diesem thread wirklich spannend finde ist, daß hier mal praktische Beispiele für die Vorstellung jedes Einzelnen hier von schöner Reiterei gezeigt werden. Und auch interessant, wie man theortisch teils völlig übereinstimmender Meinung und bei der praktischen Ausführung dann doch anderer sein kann :wink:
Liebe Grüße
Susanne
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"Die Phantasie tröstet die Menschen über das hinweg, was sie nicht sein können, und der Humor über das, was sie tatsächlich sind."
Albert Camus
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Beitrag von Motte »

horsmän hat geschrieben:Gibts hier vielleicht was schönes?
Kann es ja leider nicht gucken :

http://www.youtube.com/watch?v=Z6GUfOBXkYk

Jo, horsmän, da sind Glühwürmchen bei nacht zu sehen
:D
*kicher*


Gruß
Motte
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Junito
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Beitrag von Junito »

Da hat der Gute wohl "glowing" mit "strahlend" übersetzt. In diesem Fall ist es aber "leuchtend".
Pferde sind wie guter Sekt - es braucht Zeit und Erfahrung, damit sie perlen können.
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stromboli20
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Beitrag von stromboli20 »

angenita hat geschrieben:
puppe hat geschrieben:Ich hab selten Piaffen gesehen auf denen das Pferd nicht mim Schweif schlagt...
Wie isses denn hiermit: http://www.youtube.com/watch?v=G0_AS_YBFks da werde ich immer ganz leise vor lauter Bewunderung... sowas von weich, durchlaessig, das Vertrauen und die Ruhe des Pferdes (am Ende!!)
Ehtlich gesagt - Fehler findet man immer. Ich finde dieses Video sehr schön. Welches heutige Dressurturnierpferd ist so ruhig, wenn sich eine Zeitung um die Vorderbeine wickelt... ??
puppe
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Beitrag von puppe »

auch sicher nciht perfekt aber dieses Video gefällt mir persönlich recht gut http://www.youtube.com/watch?v=EGDFi3EUSIA
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Beitrag von lescue »

http://www.youtube.com/watch?v=hZasyaH0X4c

Man kann über Stierkamof denken, was man will....das finde ich schon sehr beeindruckend.
Grüsse aus Hamburg,

Leonie
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emproada
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Beitrag von emproada »

@lescue: geht mir genauso!
Und man muss auch so ehrlich sein und sehen, dass wir ohne den Stierkampf gerade die Lusitanozucht nicht auf diesem Niveau hätten wie sie in Portugal ist.

@all: Ich bin begeistert von den Videos, die ich mir ansehen konnte (mein Compuer mag gerade leider nicht so :cry: ) und wäre froh, wenn ich nur halb so gut reiten könnte wie die gezeigten Akteure. Natürlich ist keiner perfekt, aber das ist doch das Schöne an einem Sport, bei dem zwei Lebewesen zusammenarbeiten.
Eyreen
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Beitrag von Eyreen »

Das Video von dem Stierkampfpferd Merlin habe ich mal meinem Freund geschickt da er im sich im Gespräch über Lusitanos nicht vorstellen konnte, wie berittener Stierkampf abläuft. Nachdem er das Video geguckt hat rief er mich an und fragte mich, ob das ein Fake, also ein Film aus einem Special-Effekt Studio wäre, das ginge doch gar nicht, das mache doch kein Pferd :shock: ...Er konnt's kaum glauben, dass das Video echt ist. Das Pferd und auch der Ritt sind einfach phantastisch, das wird auch jeder der gegen Stierkampf wettert einsehen...

Ich frage mich aber, wie lange die Gelenke so eine extreme Belastung mitmachen??? Ich bin mir sicher das Pferd ist top und langsam aufbauend ausgebildet worden und es ist für mich auch harmonisch geritten, aber wie lange hält ein Pferd diese extreme Belastung in den Seitwärts-Gängen aus?????
Intelligenz ist das einzige Gut, von dem jeder Mensch glaubt, genug zu haben...
horsman
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Beitrag von horsman »

das Stierkampfvideo (kann es ja nicht gucken) - ist es das wo Mendoza den Palomino reitet ?
Das (und dieses Pferd) ist nämlich wirklich gigantisch (wie von einem anderen Stern).
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Janina
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Beitrag von Janina »

Ja, das ist es!
Ich habe mal irgendwo gelesen (Mist, weiß nicht mehr wo, in irgendeinem Buch... schreibt Solinski was zum Stierkampf? :kopfkratz: ), dass Stierkampfpferde mit sieben Jahren das erste Mal in die Arena kommen (also zu einem richtigen Stierkampf, nicht nur Training) u. dann 10 Jahre "im Dienst" bleiben.
Ob das wirkl. für die Mehrheit der Pferde zutrifft, würde ich auch gerne mal wissen, andererseits werden die so extremen Bewegungen im Training wahrscheinlich auch nicht ausgesetzt, oder?
Also wenn die meisten das echt 10 Jahre machen können, fände ich das schon extrem beeindruckend...
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