Wie erkennt ihr Muskelkater bei Pferden?

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kallisto
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Wie erkennt ihr Muskelkater bei Pferden?

Beitrag von kallisto »

Hallo,

wie äußert sich bei Euren Pferden Muskelkater? Wann kann man überhaupt auf Muskelkater schließen bzw. es von anderen Erkrankungen/Ursachen trennen? Auch individuelle Erfahrungen bei untrainierten Pferden wären sehr hilfreich!

Danke für Eure Tipps!

LG kallisto
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Jen
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Beitrag von Jen »

Schwierig zu sagen. Aber ich würde meinen, wenn eine Bewegung oder eine Haltung, welche sonst an anderen Tagen eigentlich recht gut klappt zu plötzlichem Entziehen oder Unruhe führt, könnte ein Grund Muskelkater sein. Oder wenn ein Pferd plötzlich schnell anfängt zu schwitzen, was es sonst auch nicht tut.
Liebe Grüesslis, Jen
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Das Maul des Pferdes ist kein Bremspedal! Martin Plewa
Lou mit Lucy
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Beitrag von Lou mit Lucy »

Wenn das Pferd irgendwie klemmig geht, wenn es nicht mehr leicht ist, wenn man das Gefühl hat, mehr Kraft zu brauchen als sonst, wenn alles irgendwie zäh läuft, und ich dann den Tag davor etwas Anstrengendes oder Neues gemacht habe, gehe ich davon aus, dass das Pferd Muskelkater hat.

Das Pferd, das ich momentan reite, kenne ich schon länger und relativ gut, da überträgt sich dieses schwere Bewegungsgefühl sofort auf mich. Das merke ich dann oft schon bei den ersten Schritten.
Auch bei der Handarbeit oder an der Longe merke ich das meinem Pony sofort an, wenn es verspannt ist oder Muskelkater hat. Dann machen wir nur leichte Arbeit, gehen kurz spazieren oder (bei Verspannungen) schieben eine kleine Massage ein.

LG, lou
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chica
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Beitrag von chica »

Ich merke meist schon bei den ersten Tritten an der Hand, ob Pony Muskelkater hat. Sie stakselt dann recht, die Bewegungen werden eckig und sie tut sich sichtbar schwer - ihr Gesicht spricht dann Bände :wink:

Bei Verspannungen im Rücken hält sie einfach den Rücken fest. Das äußerst sich dann v. a. in Schwierigkeiten mit der Dehnungshaltung.

Im Zweifel würde ich immer einen guten Physiotherapeuten zurate ziehen. Ansonsten dürfen Pferde auch mal einen schlechteren Tag haben - besonders, wenn sie älter sind.

Bei untrainierten Pferden ist es wichtig, dass man mit einem kleinen Pensum anfängt und das dann kontinuierlich steigert. Und natürlich am besten tägliche Arbeit! So kommt erst gar kein Muskelkater o. ä. auf.
LG Ines
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Larry
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Beitrag von Larry »

Beschreibe doch mal Dein Pferd-Zustand. Ist vielleicht so rum hilfreicher :wink:
kallisto
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Beitrag von kallisto »

Also, es ist in der Hinsicht schwierig, weil das Pferd (1,5 Jahre) noch gar nicht geritten wird und sich die Anstrengung auf Spazierengehen beschränkt. Das wiederum aber mindestens 2 h vorwiegend Schritt und ein bißchen Trab. Die Wege sind teilweise Asphalt, Wiesenwege, Waldwege, sowie ziemliches bergab und bergauf, was teilweise in Klettern ausartet. Und wenn sich unwegsames Gelände anbietet oder ein kleiner Sprung (den ich auch noch schaffe) anbietet, dann wird das mitgenommen.
Dienstag und heute bin ich mit ihm unterwegs gewesen. Ich muss sagen, dass ich in den letzten Wochen es nur maximal einmal die Woche geschafft habe hinzufahren, so dass er nicht wirklich Kondition hat, was vor allem weitere Strecken anbetrifft. Er lebt im Offenstall und spielt teilweise sehr mit dem anderen Junghengst bis der Schweiß läuft. Die Länge der Strecke kann ich nicht wirklich schätzen (evlt. 10-20 km). Wobei ich mindestens 2 Pausen einlege, so dass er 10 Min grasen kann.
Heute zog ich ihn stellenweise hinter mir her. Traben wollte er so gut wie gar nicht, was er sonst ohne Probleme mitmachte. In den Hufen war auch nichts. Einzige bedenkliche war das warme Wetter und er hat viel Pelz angesetzt, so dass er als die Sonne gegen 10 schon wärmer schien, kurz und flacher atmete. Das hatte er aber schon im Frühjahr, als es warm wurde und er noch Winterfell hatte. Aber um halb neun, als ich los bin, war es noch kühl und er war trotzdem faul.

Naja, ich dachte an Muskelkater? Weil er war wie immer lieb und ist zum Erstaunen auch durch einen Bach beim ersten Versuch :shock: . Er war gehorsam wie immer, aber körperlich war ihm heute alles zuviel. Jeder Berg, nur grasen wollte er jederzeit. :roll:

Bisher bin ich der Meinung gewesen, dass ein gesundes Pferd 2 h Schritt gehen im Gelände ganz gut verkraftet. War bisher auch so.
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Larry
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Beitrag von Larry »

Guten Morgen.
Denke eher, dass es das Fell in Verbindung mit dem Wetter ist.
Gerade Offenstaller mit viel Fell leiden unter den noch mal warmen Tagen.
Schritt ist übrigens nicht zu unterschätzen!
Es ist richtige Kondi,wenn zügig gegangen. Als schon Training.
Somit auch bei diesem Wetter anstrengend, 2Stunden im Gelände ist dann schon "was". :wink:
kallisto
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Beitrag von kallisto »

Ok, denkst Du, dass es für einen Jährling allgemein zuviel ist (unabhängig von Wetter)? Ich gehe immer davon aus, dass Pferde Bewegungstiere sind und Schritt immer möglich ist. Flott gehe ich schon, mache aber gerade bergauf ne Pause, wenn ich merke, dass es anstrengend wird. Er soll ja nicht den Spaß verlieren.
Mal sehen wie es morgen ist. Da soll es ja wieder kälter sein und die Sonne nicht so scheinen.

Danke für Eure Meinungen!

LG kallisto
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Larry
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Beitrag von Larry »

Du kannst doch "einfach" den Puls "lernen" zu prüfen und die Werte als Richtlinie nutzen.
So kannst Du auch sehen, wie im Normalfall die Regenerationszeit Deines Pferdes ist.

Das ist sicherlich auch für das spätere Training nicht schlecht und gut zu nutzen.

Ob 2Std ok sind oder nicht, ist aus der Entfernung schlecht zu beurteilen.

Ich gehe davon aus, dass Du jede Veränderung Deine Pferdes siehst und darauf reagierst.
Sonst hättest Du ja auch hier nicht angefragt.

Ich wollte damit nur sagen, dass ein zügiger und konsequenter Schritt durchaus als Training anzusehen ist und nicht zu unterschätzen.

Viele Rennpferde werden z.B. auch so nebenbei im Gelände ab und an "trainiert".
kallisto
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Beitrag von kallisto »

Hallo,

also gestern war bis auf dem Anfang, alles ok. Wetter war kühl und nach einer halben Stunde lief er flüssig, so dass wir recht zügig unterwegs waren. Ich glaube, ihm paßt das flüssige Schrittlaufen auch nicht so und wenn er den vorgestrigen Tag schon unterwegs war, fehlt ihm da der Übermut und die Lust. Lieber gondelt er ein bißchen langsamer durch die Gegend wie er das auf der Weide tun kann. Er ist ein sehr cooler Vollblüter. Aber ich finde er sollte auch lernen, dass ich das Tempo vorgebe. Und wie gesagt, ich sehe an seiner Atemfrequenz die Anstrengung und er kriegt viele Graspausen, auf die er ganz scharf ist. Noch gibt es Stellen mit grünem Gras.

Meint ihr das zweimal in der Woche diese 2-h-Spaziergänge mit Pausen ok sind? Ich versuche es regelmäßiger hinzukriegen.

LG kallisto
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