Kommen Pferde auch in den Stimmbruch?

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Medora
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Kommen Pferde auch in den Stimmbruch?

Beitrag von Medora »

Vielleicht eine seltsame Frage, aber mein Kleiner hat im Moment noch eine richtige Baby-Stimme. Wenn er nach Aramis wiehert hört sich das ganz nach Fohlen an und ich habe mich nun gefragt, ob Pferde auch in eine Art Stimmbruch kommen, sich dieses zarte Stimmlein noch verändert oder ob er einfach so ein feines Stimmchen hat?

Vielleicht weiß jemand was?
Medora
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DynaMitreiterin
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Beitrag von DynaMitreiterin »

Hm. Der weltbeste Schimmel hat auch eine Piepsstimme, so albern das klingt, wenn diese Riesenroß zum Wiehern ansetzt und heraus kommt ein zart quietschendes "Wühühüüüüüü"...
Ich denke, nach der Kastration tut sich da nicht mehr viel.
Wo kämen wir hin, wenn alle sagten, wo kämen wir hin, und niemand ginge, um mal zu schauen, wohin man käme, wenn man ginge.
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Medora
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Beitrag von Medora »

Hi,hi, na wenn der Schimmel auch in hohen Tönen singt, wird es wohl bei meinem auch so bleiben - dann kann ich sie schon gut von Weitem unterscheiden :wink:

Medora
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DynaMitreiterin
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Beitrag von DynaMitreiterin »

Unsere Frau A. hat eine Stute, die hat eine atemberaubend schöne Stimme. Ganz tief, samtig, richtig jazzig, - wahnsinn!
Wo kämen wir hin, wenn alle sagten, wo kämen wir hin, und niemand ginge, um mal zu schauen, wohin man käme, wenn man ginge.
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stromboli20
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Beitrag von stromboli20 »

hmm - keine Ahnung, inwiefern sich die Kehlkopfgröße beim männlichen Pferd ändert, was ja beim Menschen die Ursache für den Stimmbruch ist. Strombo bekam mit den Jahren eine etwas tiefere und rauere Stimme (und ist Nichtraucher, falls die Frage nun kommt *g)
Unsere Trakehnerstute hat eine wahnsinnig Laute tiefe Hengststimme und einige Wallache bei uns sehr piepsige Stimmen... Da müsstest du fast mal einen Veterinär fragen
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Mara
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Beitrag von Mara »

Ist es bei Pferden nicht sowieso eher umgekehrt... also dass die Stuten die tiefere Stimme haben?

Ich meine, ich hätte das mal gelesen, dass die Hengste eine höhere Stimmlage als Stuten haben, damit man sie (in der Wildnis) weiter hören kann. Und Stuten brauchen ihre Stimme ja eher, um ihr Fohlen anzubrummeln ;)
Reiter, die ihre Pferde frei lassen, sind es, welche die Genüsse der Reitkunst zu empfinden vermögen.
(Nuno Oliveira)
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Medora
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Beitrag von Medora »

Ich habe vielleicht früher auch nie so genau auf die unterschiedlichen Stimmen geachtet - Anthony ist halt so auffällig fiepsig :lol:

Interessant ist für mich die Frage u.a. auch deshalb, weil Anthony ja Kehlkopfprobleme hatte. Schon da hatte ich mich gefragt, ob sich das nicht noch verwachsen kann (was die Tierärztin eher verneinte). Das ist jetzt allerdings richtig gut *freu*

Wenn ich dran denke, werde ich da wirklich mal die Ärztin nach fragen,
Medora
Thisbe
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Beitrag von Thisbe »

Timi wiehert auch nicht vernünftig, klingt richtig heiser und bricht irgendwann ab. Am Anfang war ich besorgt. Nun weiß ich, es ist halt einfach so. Und der ist schon lange aus dem Stimmbruchalter (falls es das also geben sollte) raus.
In der Seele des Pferdes findest du Saiten, die lange in dir nachklingen.
(Gunnar Arnarson)
kallisto
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Beitrag von kallisto »

Hallo,

ich habe in dem Buch "Die Sprache des Pferdes" von Michael Schäfer folgendes gefunden, was zu dem Thread paßt. Ein äußerst interessantes Buch zum ursprünglichen Verhalten mit interessanten Beobachtungen.

["Das Wiehern erwachsener Tiere entwickelt sich erst allmählich, ja man könnte auch beim Pferd fast von einem Stimmbruch während der Reifezeit sprechen, da die Kinderstimme, die Jährlinge im allgemeinen noch hören lassen, vom Beginn des nächstens Lebensjahres an immer öfter in die dunkleren Töne der Erwachsenen umzuschlagen pflegt, bis sie beim Zwei- und Dreijährigen gewöhnlich ihre endgültigere Tiefe erreicht hat. Gleichzeitig prägt sich ein stimmlicher Geschlechtdimorphismus, also eine bei Hengsten und Stute verschieden klingende Stimme, aus.
Die Stimmlage eines erwachsenen Pferdes ist nicht nur individuell, sondern auch rassemäßig etwas verschieden. Araber wiehern gewöhnlich absolut und im Verhältnis zu ihrer Körpergröße und -masse zum Teil unerwartet tief, und zwar tiefer als die meisten auch schwerkalibrigen Warm- und Kaltblüter..."
] (S.205)

Letzteres kann ich an meinen Hopsern bestätigen.

LG Susi
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Medora
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Beitrag von Medora »

Spannend!

Danke für das Zitat - dann behält Anthony sein zartes Stimmchen also wohl.

Medora
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bea
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Beitrag von bea »

Aha, das ist interessant. Danke für das Zitat, Susi. Dann wird "mein" kleiner Hengst wohl auch sein Fistelstimmchen behalten. :roll: (Jeder Sängerknabe würde sich darüber freuen... :lol: )
Reiten heisst: sitzen - fühlen - denken.
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kiki
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Beitrag von kiki »

Also das mit den Stuten und Wallachen kann ich anhand meiner Beiden nur bestätigen.
Der Wallach ( 7 J. ) hat eine höhere Stimme als seine Mutter, die eine ziemlich tiefe Stimme hat für dieses kleine Stütchen. :wink:
Sheitana
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Beitrag von Sheitana »

Also Gisela, die Kaltblutstute von meinem Ex hat eine äußert fiepsige Stimme, die man dem Kaliber nun mal ganz und gar nicht zutraut.

LG
Sheitana
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Ielke
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Beitrag von Ielke »

Hm, also Duifke wollte ich auch schon zum Logopäden schicken, richtig "Wiehern" kann (?) sie nämlich auch nicht, statt "wiiiiiihiiiihiiiiihhhiiiii...." macht sie eher "hühü" 8)

Ielke (jetzt 5 und Wallach) ist noch regelrecht am Üben. Wir haben uns im Sommer echt amüsiert, wenn wir ihn nach dem reiten wieder zur Koppel gebracht haben (1-2 km entfernt) und er auf halber Strecke anfing, nach den Kumpels zu rufen. Zuerst total fiepsig und vorsichtig, und mit weiteren Versuchen immer etwas kräftiger, so richtig als würde er Anlauf holen :lol:
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