Doppellonge...

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Sheitana
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Doppellonge...

Beitrag von Sheitana »

Hallo!

Gestern habe ich mein Pferd mal wieder mit Doppellonge gearbeitet, da ich so viel besser Dinge eratbeiten kann, die mir aus dem Sattel nicht so gelingen.

Da habe ich so drüber nachgedacht, dass die Doppellonge das Pferd ja eigentlich - ähnlich wie Ausbinder oder Dreiecker - in eine bestimmte Position zwingt, mit dem Unterschied, dass sie nicht starr ist, sondern nicht nachgeben kann.

Jetzt frage ich mich. Ist eine DL genauso "falsch" wie Hilfszügel, oder gerade gut, weil man dem Pferd den Weg zeigen kann, aber nicht starr ist, sondern im richtigen Moment nachgeben kann.

Wie denkt ihr darüber?

LG
Sheitana
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kiki
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Beitrag von kiki »

Ich bin leider selber noch nicht so weit, kann keine DL, aber mir fällt dazu nur spontan ein:

Was sind denn dann deine "normalen" Zügel?

Die DL sind doch "nur" verlängerte Zügel, die benutzt du ja auch und machst dir darüber keine Gedanken. :wink:

Natürlich ist immer wider die Geschichte wie weich benutzt man diese, aber darum geht es hier nicht und das sie so weich wie möglich benutzt werden davon gehe ich in diesem Forum erstmal aus. 8)
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chica
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Beitrag von chica »

@Sheitana - es kommt ganz auf die Verschnallung an. Wie verschnallst Du die DL?

Ich arbeite meine Stute regelmäßig an der DL, seitdem ich sie nicht mehr reite und erreiche so ein viel besseres Ergebnis als vom Sattel aus. Dank eines sehr guten Tipps von Jen zur Verschnallung habe ich nun auch einen Weg gefunden, an der Innenstellung zu arbeiten (unser Knackpunkt). Ich finde, dass die DL durchaus eine sehr gute Alternative zum Reiten ist, weil eben der Störfaktor "Mensch im Rücken" wegfällt.
LG Ines
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Sheitana
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Beitrag von Sheitana »

@ chica

Ich verschnalle die DL an der Außenseite so, dass sie über den Rücken läuft, durch den Ring zum Gebiss, an der Innenseite erst durchs Gebiss und dann am Ring festgemacht.

Mein Problem ist eben auch, dass ich es unterm Sattel noch nicht hinbekomme sie so zu stellen/biegen, dass sie mir nicht nach innen fällt. Georgia kann das noch nicht so und ich habe noch Probleme alles gleichzeitig auf die Reihe zu bekommen, sprich mich zu sortieren und noch das Pferd.

Mit der DL habe ich das Problem nicht, da ich mich ja weitesgehend auf das Pferd konzentrieren kann und "nur" auf meine Hände achten muss.
Also äußerer Zügel dran und innen Kontakt aufnehmen, das klappt super und dann sofort wieder nachgeben wenn die gewünschte Reaktion kommt, dann erst wieder einwirken wenn nötig.
LG
Sheitana
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chica
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Beitrag von chica »

@Sheitana - ich verschnalle sie genauso wie Du ;) Und hab damit einfach gute Erfolge erzielt. An Deiner Stelle würde ich mir da gar nicht so viele Sorgen machen... Die von Dir genannten Ergebnisse sprechen doch eigentlich dafür, oder? :)
LG Ines
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Sheitana
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Beitrag von Sheitana »

@ chica Ich bin auch total begeistert davon, zummal sie auch die Hinterhand inzwischen schön mitnimmt.

Aber man macht sich halt so seine Gedanken, ob das auch alles so richtig ist.. :wink:
LG
Sheitana
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birdy
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Beitrag von birdy »

Wenn man schon mit HZ longiert- dann am Besten mit der DL.

Es gibt doch viele Vorteile:
Man kann die Zügellänge variieren.
Man kann das Pferd einrahmen/ je nach Verschnallunge der Leinen.
Man wird viel mehr animiert hoch und runter zu laufen und eine Einrahmung kann auch hier statt finden.
Das Pferd kann sich dehnen, ohne einen Widerstand zu spüren (ein normaler HZ ist ja irgendwann zu ende und meist werden die Dinger zu starr geschnallt).
Es gibt die Möglichkeit viele Übungen wie Handwechsel, Seitengänge etc zu machen, ohne groß HZ umzuschnallen (da besonders wenige ja mit Kappzaum und ohne alles longieren).

Aber es gibt auch genug Nachteile:
Das Pferd kann sich genauso gut einrollen/ Hilfen entziehen wie beim Reiten oder nur mit HZ- was tun?
Bei unsachgemäßer Verwendung kommen schnell ziehende Hände ins Spiel, schmerzende Mäuler, unlockere Pferde.
Das Pferd kann "wunderbar zusammengezogen" werden.


Fazit: DL muss wirklich gekonnt sein und man macht einiges mehr kaputt, als wenn man Pferdie ohne alles longiert. Aber ich für meinen Teil werde diese wertvolle Arbeit nie wegschmeißen. So ein lockeres Pferd, dass ich sanft an die Anlehnung gewöhnen kann und abwechselnd v/a oder versammelter Laufen lassen kann, dass durch versch. Verschnallungen mal mehr/ mal weniger HH aktivität zeigen soll- so einen Effekt habe ich sonst nur beim Reiten oder wenn das Pferd gut ausgebildet ist am Kappzaum mit vielen Handarbeitsübungen und Stangen.

Es kommt eben immer auf den Menschen an.
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Sheitana
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Beitrag von Sheitana »

birdy hat geschrieben: Es kommt eben immer auf den Menschen an.
Ja, wie bei den meisten Dingen eben... :roll:
LG
Sheitana
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Skjolli
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Beitrag von Skjolli »

Wenn mans kann, finde ich die Doppellongenarbeit auch super sinnvoll und immer zu empfehlen. Dadurch, dass man die Zügellänge selber bestimmen kann, ist es einfacher, zwischen der Dehnung und Haltung zu variieren. Eine Zeit lang war ich auch auf der Suche nach einem RL, der die Doppellongenarbeit lehrt, aber habe hier in der Gegend leider nichts gefunden. Einige "Selbstversuche" (jedoch nur mit Kappzaum) haben ergeben, dass ich kein geborener Doppellongierer bin und mir lieber fachmännische Unterstützung holen sollte, auch wenn es doch recht gut geklappt hat.

Vielleicht probiere ich es ich es in Zukunft nochmal aus, denn ganz aufgeben möchte ich diese geniale Methode des Longierens nicht, auch wenn ich (noch) niemanden gefunden habe, der mir das mal zeigt. Bis dahin suche ich fleißig weiter :)
Sheitana
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Beitrag von Sheitana »

@ skjolli Ich habs von Feendrache gelernt, die kann das ziemlich gut, hatte Glück, dass ich sie hatte, selbst hätte ich das wohl auch nicht hinbekommen... :D
LG
Sheitana
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Cyndy
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Beitrag von Cyndy »

Ich hab bei der Doppellonge das Problem, einen gleichmäßigen Zügelkontakt zu halten. Und das stellen ist ebenfalls schwer, weil mein Pferd dann denkt, es soll den Zirkel kleiner machen oder so. Hab da selbst noch sehr mit mir selbst zu tuen... Macht ihr DL am Kappzaum oder an der Trense?
LG Cyndy
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Beitrag von Sheitana »

Cyndy hat geschrieben:Ich hab bei der Doppellonge das Problem, einen gleichmäßigen Zügelkontakt zu halten. Und das stellen ist ebenfalls schwer, weil mein Pferd dann denkt, es soll den Zirkel kleiner machen oder so. Hab da selbst noch sehr mit mir selbst zu tuen... Macht ihr DL am Kappzaum oder an der Trense?
LG Cyndy
Ich mache es an der Trense. Aber komischerweise habe ich gerade an der DL weniger mit den Problemen zu tun die du beschreibst, als bei Reiten, da vergesse ich oft den äußeren Zügel und habe den nicht dran, an der DL schon, deswegen kommt mein Pferd auch nicht nach innen und lässt sich stellen.

LG
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Cyndy
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Beitrag von Cyndy »

@Sheitana
Beim reiten hatte ich auch mal das Problem mit dem außenzügel, das bekomm ich jetzt gut hin... Ich mach DL mit Kappzaum...
LG Cyndy
snjokorn
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Beitrag von snjokorn »

@ Sheitana

Ein kleiner Hinweis nur am Rande: Wenn die innere DoLo erst durch das Gebiss und dann am Longiergurt verschnallt wird, sollte man mit dieser Einstellung nur wenige Male longieren. Es ist richtig, dass ich Pferde, die Probleme mit dem Stellen und Biegen haben so einfacher dazu zu animieren sind, da ich direkten Einfluss auf die Hals und Kopfstellung habe, allerding braucht es für dieses Verständnis nur wenige Male. Häufig fangen die Pferde dann an über die äußere Schulter auszubrechen, was sich vielfach von der Position des Longenführers nicht immer ausmachen lässt. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass diese Verschnallung für steife Pferde einige Male sinnvoll ist, allerdings auch schnell kontraproduktiv wirken kann. Damit will ich nicht sagen, dass es bei euch so ist, aber ich möchte auf diese Form der Entziehung hinweisen :wink:
Sheitana
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Beitrag von Sheitana »

snjokorn hat geschrieben:@ Sheitana

Ein kleiner Hinweis nur am Rande: Wenn die innere DoLo erst durch das Gebiss und dann am Longiergurt verschnallt wird, sollte man mit dieser Einstellung nur wenige Male longieren. Es ist richtig, dass ich Pferde, die Probleme mit dem Stellen und Biegen haben so einfacher dazu zu animieren sind, da ich direkten Einfluss auf die Hals und Kopfstellung habe, allerding braucht es für dieses Verständnis nur wenige Male. Häufig fangen die Pferde dann an über die äußere Schulter auszubrechen, was sich vielfach von der Position des Longenführers nicht immer ausmachen lässt. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass diese Verschnallung für steife Pferde einige Male sinnvoll ist, allerdings auch schnell kontraproduktiv wirken kann. Damit will ich nicht sagen, dass es bei euch so ist, aber ich möchte auf diese Form der Entziehung hinweisen :wink:
Hallo!

Ja da hast du Recht, es braucht nur ein zwei Trainingseinheiten bis es "wirkt". Mache auch nicht soo oft DL, nur wenn ich merke es ist mal nötig oder ab und zu Zwischendurch zum auffrischen.
Danke für den Tip.

LG
Sheitana
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