Ein Fohlen aus meiner Stute?!

Allgemeines rund ums Pferd

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BM Bazooka
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Beitrag von BM Bazooka »

Das kommt auf den Zuchtverband an. Da gibts schon krasse Unterschiede. Ich persönlich würde mich da eher weniger drauf verlassen, sondern lieber selber alte Züchter ansprechen, Infos holen, Hengst/Fohlen/Stutenschauen besuchen und dann eine Zuchtberatung in Anspruch nehmen.
Nur wer Pferde als freie, lebendige Partner und als Geschöpfe Gottes anerkennt, wird den Adel ihres Wesens und schließlich ihre Zuneigung erfahren.
Hans Heinrich Isenbart
Sheitana
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Beitrag von Sheitana »

So würde ich das auch sehen. Alte Züchter fragen, Leute die davon "Ahnung" haben. Sich selbst schlau machen über verschiedene Hengste, wie sind sie gezogen, in welcher Disziplin laufen sie gut, die Vorfahren etc. Leider alles nicht einfach und sehr zeitaufwendig. Man sollte damit auch früh genug anfangen, also nicht erst in dem Jahr wo man züchten möchte, sondern schon vorher, so bekommt man einen Überblick über die Leistungen des Hengstes und kann ihn über längere Zeit beobachten.

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Jen
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Beitrag von Jen »

Hallo

Darf ich mal (vielleicht ganz ketzerisch ;) ) fragen, was denn deine Stute so besonders auszeichnet (ausser dass sie dein Augenstern ist ;) ), weshalb man mit ihr Nachwuchs produzieren sollte? Ich finde das eine sehr wichtige Frage, die man sich stellen sollte. Sicher ist es schön, wenn man ein Fohlen aufziehen kann, sicher ist es eine einzigartige Erfahrung, sicher ist die eigene Stute die weltbeste Stute überhaupt... aber kann sie dem "Tier Pferd" auch etwas "bringen"? Wie würde ein Züchter sie vom Exterieur beurteilen? Wie sind ihre Nerven, wie ist ihr Interieur, objektiv beurteilt? Was hat sie denn für Stärken, die man sich für ein Fohlen erhofft?

Wenn du dies alles positiv beantworten kannst, dann würde ich mich fragen: was für Ziele habe ich? Was, wenn ich das Fohlen aufgrund eines finanziellen Schicksalsschlag nicht mehr behalten kann? Gebe ich eines der Pferde, welches, oder beide weg?

Dann würde ich Leute suchen, die seriöse Erfahrungen mit einer solchen Züchtung gemacht haben. z.b. würde ich jetzt so vom Schiff aus keinen Arabo-Friesen züchten wollen, da glaube ich die heutige Generationen keine 50:50 Mixe mehr sind (oder?) und die 1. Generation meist die grössten überraschungen bietet und erst in den weiter nachfolgenden Generationen, die wirklich zuverlässig guten Pferde auftauchen.

Araber-Berbermixe hingegen könnte ich mir schon eher vorstellen, da diese zwei Rassen doch einen ähnlichen Ursprung haben, vom Körperbau und Charakter sicher auch besser zueinander passen und die Chance, dass dein Fohlen mti dem passenden Vater, die Eigenschaften vereint, die du dir erhoffst. Du möchtest ja keine Zucht auftun, sondern "einfach mal ein Fohlen". Da würde ich also das Risiko so klein wie möglich halten.

Ev. zb. auch mit einem guten Shagya-Araber? Die haben oft die besseren Reitpferdepoints als die reinen Araber (nix gegen Arabären, aber einfach objektiv vom Exterieur her beurteilt...).

Was ich ganz sicher würde ist: informieren, informieren, informieren! Lass dir ZEIT! Keine überstürzten Entscheidungen! Nur weil es ein Kracher-Hengst ist, muss es nicht ein Kracherfohlen geben, sondern wirklich den passenden Hengst für die Stute aussuchen, auch wenn er vielleicht nicht DER Modetyp ist. Ich denke, dann ist die Chance sehr viel grösser, ein Wunschfohlen zu zeugen. Aber der Zufall ist halt trotzdem immer noch sehr stark im Spiel. Auch aus den gleichen Eltern können immer noch komplett verschiedene Kinder gezeugt werden. Seh ich zb. immer bei meiner Schwester. Wir sind so total verschieden, sowohl vom aussehen als auch vom Charakter, unseren Vorlieben etc. (ausser die Tiere, da liegen wir voll auf einer LInie ;) ), viele Leute glaubten früher nicht, dass wir tatsächlich Vollschwestern sind! ;)
Liebe Grüesslis, Jen
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Das Maul des Pferdes ist kein Bremspedal! Martin Plewa
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Barbara I
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Beitrag von Barbara I »

:D Meine Ausgangsfrage mag naiv klingen, aber natürlich ist es nicht so einfach und ich mache mir schon länger entsprechende Gedanken. Ich werde auch sicher keine Entscheidung aufgrund von Forenbeiträgen treffen :wink: sondern suche Gedankenanstöße - super, dass hier so viele konstruktive Ideen geschrieben werden!


"Nüchtern formuliert": Mein Pferd ist auch objektiv beurteilt ein gutes Pferd, sie hat keine gravierenden Mängel sowohl im Exterieur als auch im Charakter.
Sie beweist ihre Eigenschaften auf Distanzritten, Wanderritten und im Dressur-Reitunterricht, wo sie durchweg gute Beurteilungen von Tierärzten und anderen Fachleuten erhält.

"Subjektiv" formuliert: Sie ist für mich das absolute Traumpferd (Eine Aufzählung ihrer guten Eigenschaften würde den Rahmen sprengen :wink: )


Wenig gravierende Mängel beim Fohlen würde ich hinnehmen im Tausch gegen die Tatsache, dass es das "eigene" ist :D Aber natürlich soll es im Interesse des Pferdes ein "wertvolles" Pferd werden.

Daher werde ich mich bei den verschiedenen "Zuchtrichtungen" mal weiter umschauen und überlegen...!
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-Tanja-
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Beitrag von -Tanja- »

Ich habe mich vor längerer Zeit auch einmal mit dem Gedanken getragen, evtl. ein Fohlen aus unserer Hafi-Stute zu ziehen. Leider hat Laika keine Papiere, das war schon mal das erste Manko. Wir haben sie von einem in Süddeutschland bekannten Haflinger-Züchter begutachten lassen, der dann meinte, sie wäre zwar nicht mehr der Typ, den man heute züchten wolle (sie ist vom sog. "Alten Schlag", ziemlich breit gebaut), habe aber keinerlei gravierende gebäudliche Mängel, die sie von der Zucht ausschließen würden.

Dennoch haben wir von einem eigenen Fohlen, das auch mein Traum ist, mit der Variante "aus der eigenen Stute" Abstand genommen. Grundsätzlich natürlich auch erst mal wegen der Papiere, weil ich hieraus schon mal nicht schließen kann, was denn da nun Pi x Daumen rauskommen würde. Ich würde ja nur wissen, was der Hengst vererbt. Laika ist zwar vom Umgang her ein phantastisches Pferd, hat dann aber doch nicht die Aspekte, die ich mir von meinem Nachwuchspferd wünsche.

Es gibt so viele tolle Pferde, mit denen Profis züchten, die zwar u. U. teurer, aber ihr Geld dann auch wert sind. Ich halte jetzt Ausschau nach einem unausgebildeten 3-4 Jährigen (kriegt man ja kaum :shock: ), evtl. auch nach einem Absetzer oder eben einer Stute, aus der ich mir mit Hengst XY ein Fohlen vorstellen könnte. Hat aber keinerlei Eile, da Amor erst 16 wird und wir noch viel vor uns haben. :wink:

Insoweit stimme ich Jen absolut zu. Züchten und den dahinterliegenden Gedanken der Weiterentwicklung oder Festigung einer Rasse sollte man Profis überlassen. Feld-, Wald- und Wiesenkreuzungen gibt es m. E. genug.

lg, Tanja
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Aus: "Vollendete Reitkunst", Dr. Udo Bürger, 1959
heike61
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Beitrag von heike61 »

kurz und knapp


bitte nicht züchten mit vermehren verwechseln!

nicht jede stute ist auch eine zuchtstute! (papiere sind nicht das maß der dinge)


zum wohle der pferde sollte man die Zucht denen überlassen, die wirklich etwas davon verstehen.


der pferde-markt zeigt deutlich, dass diese "kinder-der-liebe" überwiegend eine mehr als unsichere zukunft haben :cry: :cry: :cry:



leider haben wir in D eine "pferde-schwemme"--ein ende ist nicht in sicht :cry:



mit traurigem gruß
heike
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Beitrag von Janina »

heike61 hat geschrieben:zum wohle der pferde sollte man die Zucht denen überlassen, die wirklich etwas davon verstehen.
Da muss ich dann doch ein bisschen widersprechen, schließl. muss sich das "Verständnis" für Zucht auch erst entwickeln, damit wird keiner geboren :wink:
Allerdings sollte man sich bei solchen erfahrenen Leuten wirkl. Rat holen, aber das wurde hier ja schon mehrfach erwähnt.
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Beitrag von heike61 »

ach janina,


aus eigener erfahrung weiß ich, dass auch zum "züchten" sehr,sehr viel theorie gehört.


die "berühmten" tipps von züchtern, naja das allein reicht bei weitem nicht aus. auch gestandene züchter tauschen sich aus-- und????


ein pferde-forum kann bei solchen fragen wenig helfen...... mal ein fohlen aus der eigenen stute zu produzieren, fällt bei mir nicht unter zucht.



zucht im pensions-stall :shock: :shock: :shock: -- ach ich lass es lieber....................



es kann ja jeder machen was er möchte--- ist halt nur meine bescheidene meinung.




lieben gruß
heike
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Barbara I
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Beitrag von Barbara I »

heike61 hat geschrieben: zucht im pensions-stall :shock: :shock: :shock: -- ach ich lass es lieber....................


Wo ist das Problem?? Es handelt sich hierbei um einen Betrieb, in dem jährlich mehrere Fohlen absolut artgerecht und fachmännisch aufgezogen werden. Ideale Bedingungen, würde ich sagen.


Weiterhin möchte ich nicht "züchten". Es geht um ein Pferd für mich, welches, wie die Mutter, sein Leben bei mir verbringen soll. Natürlich gehört ein entsprechendes Verantwortungsbewusstsein dazu, wenn man auf diese Weise ein Tier in die Welt setzt. In meinem Fall möchte ich das als gegeben voraussetzen :wink:
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-Tanja-
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Beitrag von -Tanja- »

heike61 hat geschrieben:die "berühmten" tipps von züchtern, naja das allein reicht bei weitem nicht aus. auch gestandene züchter tauschen sich aus-- und????
*zustimm* :!:

Besagter, bekannter Züchter kam mir dann auch so vor, wie wenn er nur drauf erpicht war, daß sein Top-Hengst unsere Stute deckt. Ich hätte damals eher erwartet, daß ein Züchter, dem die Rasse und nicht nur die Vermarktung am Herzen liegt, uns eindeutig von der Zucht mit einer Stute, die ohnehin nicht mehr der aktuellen Richtung entspricht und dazu noch nicht einmal Papiere hat, abrät.

lg, Tanja
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Beitrag von Sheitana »

@ Barbara Heike hat vom Prinzip her nicht unrecht.

Aber: Wenn du dir weiterhin Gedanken darum machst - und das scheinst du ja wirklich zu tun - sehe ich nicht das Problem darin.

LG
Sheitana
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Beitrag von heike61 »

hi barbara,

das ist ja nur meine meinung, mehr nicht!
einblicke in eure örtlichen gegebenheiten hab ich doch nicht....
gibts bilder?


bei arabern sind einige krankheiten bzw. gen-defekte bekannt, vor einer "vermehrung" sollte man mind. die stute daraufhin untersuchen lassen.



gruß
heike
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