Reiten mit Handpferd

Allgemeines rund ums Pferd

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Fiorella
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Beitrag von Fiorella »

Hallo,

ich nehme für das Handpferd gerne ein Knotenhalfter und einen Westernstrick von schätzungsweise drei bis vier Metern. Ich habe gerne ein wenig Spielraum am Strick, da bei uns die Wege streckenweise sehr steinig sind und meine Pferde barfuss gehen. Ich möchte ihnen daher die Möglichkeit geben, sich die weicheren Böden rechts und links von den Schotterwegen zu wählen, so dass manchmal zwischen Reit- und Handpferd eine Wegbreite Luft ist.

Das Handpferd führe ich immer rechts, den Strick habe ich zusammen mit der Gerte in der rechten Hand, links beide Zügel vom Reitpferd und noch einmal den Strick als Sicherung. Das Ende vom Strick hängt dann links runter ungefähr bis auf die Schulter des Reitpferdes. Ich habe das Handpferd gerne vor mir, d.h mit der Nase am liebsten zwischen Nasen- und Schulterhöhe des Reitpferdes, keinesfalls aber weiter hinten als auf Höhe meines Knies. Nur bei Engstellen schicke ich das Handpferd kurz nach hinten und hole es dann sofort wieder vor.

Meinen derzeitigen Youngster habe ich erst zwei Mal als HP mitgenommen, mit ihm habe ich gleich im Gelände angefangen, weil ich das Handpferdereiten mit ihm aus dem Spazierengehen entwickelt habe, d.h. ich gehe mit beiden Pferden zu Fuss los, reite zunächst nur einen kleinen Teil der Strecke und steigere die Reitzeit nach und nach.

Ich würde das so allerdings nicht mit jedem Pferd und in jeder Umgebung machen, bei uns ist keine richtige Strasse weit und breit, die Gefahr daher, selbst wenn der Kleine sich mal erschreckt und losreisst relativ gering. Zudem ist er recht sensibel und leichtführig und mit seinem Herdenchef und Ziehonkel unterwegs, ich sehe also nicht dass er uns freiwillig verlassen würde selbst wenn es mal dazu käme.

Ich versuche ihn so weit wie möglich mit Stimmkommandos zu führen, noch muss ich die aber recht häufig mit der Gerte unterstützen, wir üben also noch. :lol:

Am Reitpferd orientiert er sich nur in zweiter Linie, und das möchte ich so auch haben, denn ich sehe das Handpferdereiten derzeit als Vorbereitung aufs Anreiten, dass Pferd soll also möglichst von Anfang an lernen sich auf mich einzulassen und sich von mir führen zu lassen, und weniger von seinem Artgenossen.

Vor ihm hatte ich einen recht büffeligen Isländer den ich auch vor dem Anreiten als Handpferd mitgenommen habe, mit dem hab ich erst mal eine ganze Weile auf dem Platz geübt bevor ich ins Gelände gegangen bin. Der hat sich trotzdem ein paar Mal losgerissen, vom Reitpferd weggelaufen ist er aber nie, ich habe ihn jedes Mal ziemlich schnell wieder einsammeln können.

Gruss, Fio
orest
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Beitrag von orest »

Hallo,

ich nehme das Shetty meiner SB regelmäßig als Handpferd bei Ausritten mit, der kleiner Kerl braucht Bewegung...

Vorarbeit: Bodenarbeit mit dem Shetty, das Reitpferd ist gut geritten und sehr zuverlässig. Dann 'Bodenarbeit' mit dem Shetty auf dem Reitpferd sitzend.

Ausrüstung: Knotenhalfter und Bodenarbeitsstrick, etwa 3.5 m lang. Der Kleine läuft auf Höhe der Sattellage mit, Abstand variabel, je nach Wegeverhältnissen, zu dicht ist allerdings verboten ;-)

In Engpässen folgt er hinter dem Reitpferd. (Das tritt nicht)

Ich führe das Handpferd wechselnd auf beiden Seiten, im Strassenverkehr jedoch rechts. Zügel des Reitpferds und das Ende des Stricks habe ich in einer Hand, den Strick in der anderen.

Ich reite alle Gangarten. Der erste Galopp war etwas haarig, da der Kleine furchtbare Angt bekommen hat und nur weg wollte... Inzwischen klappt es aber sehr gut, der kleine hat übrigens keinerlei Probleme, mit den großen mitzuhalten.

Ich musste schonmal loslassen, als der Kleine nicht wie gedacht über einen kleinen Baumstamm folgte, sondern außenrum ging, dummerweise an einem Baum vorbei... Aber kein Problem, der kleine ist sehr folgsam und würde nicht abhauen. Ein Pferd, das sofort nach Hause rennt von der Gruppe weg würde ich einfach nicht als Handpferd mitnehmen.

Gruß Tina
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-Tanja-
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Beitrag von -Tanja- »

Was mir noch einfällt und was m. E. wichtig ist: das Auf- und Absteigen. Da ich beim Handpferdereiten immer alleine bin, funktioniert das so:

Ich habe unseren beiden beigebracht, daß sie am Stall versetzt so stehen müssen beim Aufsteigen, wie sie auch laufen soll(t)en, also Laika auf Sattelhöhe. Da wir auch nur von einem Hocker aus aufsteigen, muß auch Amor entsprechend ruhig stehenbleiben dabei. Zuerst führe ich Amor zur Aufstiegshilfe, wo er stehenbleiben muß. Dann hole ich Laika und stelle sie rechts versetzt neben ihn.

Gleiches gilt für's Absteigen, wobei ich hierbei auch darauf achte, daß das eine Pferd stehenbleibt, wenn ich nach dem Absteigen das eine zum Anbindeplatz führe; meitens Laika zuerst. Amor muß solange ruhig stehenbleiben. Habe ich Laika angebunden, gehe ich ihn holen.

lg, Tanja
lg, Tanja

Reiten ist nicht weiter schwierig, solange man nichts davon versteht.
Aus: "Vollendete Reitkunst", Dr. Udo Bürger, 1959
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birdy
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Beitrag von birdy »

Handpferd ist was Feines ;)

Handpferd hat ein Knotenhalfter an mit langem Seil.

Nutze Stimme und Gerte.
Seil ist meist so kurz, dass der Kopf auf Schulterhöhe ist- wenn die mal richtig ziehen (im Trab/ Galopp etc) ist es eh egal- das Pferd ist schneller weg als einem lieb ist.

Habe es nie in der Halle trainiert, gleich ab ins Gelände und noch nie ein Problem gehabt. Alle Gangarten trainierte ich langsam an und es hat prima geklappt.
Achte immer auf die Wege und die Umgebung, damit nichts passieren kann.

Viel Spaß!
calme
avant
droit

Pferde sind Spiegel deiner Seele!
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