Sattel und Pauschen ziehen mich in den "Stuhlsitz"

[Herr Konrad]

Hallo liebes Forum ,
hat irgendjemand von Euch auch folgende Feststellung an sich gemacht:
Da "alles" an körpereigenem Handwerkszeug noch nicht so gestreckt und gedehnt ist, wie es einmal sein wird, knalle ich momentan wenn ich im Trab im Schwerpunkt des Pferdes und des Sattels sitze vorne an das Kopfeisen, was wie Ihr Euch denken könnt äußerst schmerzhaft ist.
Meine Beobachtung ist folgende: Wenn ich die Steigbügelaufhängung nach hinten versetze (= Steigbügel findet sich dann wenn ich richtig sitze senkrecht nach unten und mein Schenkel am Gurt und nicht verwahrend hinter selbigem) knalle ich nicht mehr vorne ans Kopfeisen. Wie gesagt: Da ich im Reitunterricht festgestellt habe, daß ich buchstäblich gegen den Stuhlsitz in den mich der Sattel zieht ankämpfe, vermute ich eben daß meine Anatomie entweder für einen Sattel "von der Stange" nicht geeignet ist oder ich im Prinzip zu dicke Ponys für meine Beckenbreite reite.
Ich bin nicht besonders groß (1,69m) und deshalb der Oberschenkelknochen auch nicht so lang wie ich ihn vielleicht bräuchte um die Rückenbreite meiner Ponys in besagten Sätteln wirklich "sitzen" zu können. Auf diese Idee gekommen bin ich,weil wenn ich das Bein wirklich strecke ist jede auch noch so kleine Kniesattelpausche im Weg und hebelt mir den Oberschenkel nach vorne weg. Ufffff-kling ziemlich kompliziert ich weiß, aber anders kann ich es momentan nicht beschreiben. *seufz*
Da ich jetzt Sattelanprobe hatte (mit einem guten Sattelverkäufer), konnte ich ein wenig experimentieren und fand trotz großer Auswahl (da das Teil ja dem Pferd auch noch passen soll) keinen Sattel, der die Aufhängung bedeutend weiter hinten hat. -Mein voriger Sattel war ein Zeitler-Massimo mit dem ich bis auf besagtes Problem für meinen "Dicken" sehr zufrieden war. Nur hätte der Massimo jetzt sowieso polstern gebraucht, da das Pferd durch die Arbeit Muskulatur ändert und sich endlich streckt. So dachte ich, daß es bestimmt Sättel gibt mit Steigbügelaufhängung weiter hinten. Ich habe mich dann für einen Höpfner-Sattel entschieden, weil da die Aufhängung ein wenig weiter hinten ist , auch das Sitzpolster paßt und nicht gegen mich arbeitet.
Die Kniepauschen habe ich heute abmontiert und hoffe, daß ich jetzt ohne Blutergüsse an den Weichteilen weiterreiten kann.

Wäre dankbar über Tipps! Wie habt Ihr das Problemchen für Euch erledigt, so es jemand vom Forum überhaupt jemals hatte?

Viele liebe Grüße ans ganze Forum

[Abeja]

Ich nehme mal an, du redest vom Leichttraben, und da ist mir schleierhaft, wie du da - wie du sagst, im Stuhlsitz - nach vorne kommst Bei mir ist es so, daß, wenn ich zu stark im stuhlsitz sitze, ich im Tab gar nicht so recht aus dem Sattel rauskomme, sondern gleich wieder nach hinten "plumpse". Hast du schon mal mit der Länge der Steigbügel experimentiert, also eventuell etwas länger?

Ansonsten fällt mir nur noch ein, daß vielleicht das ganze Bein noch nicht weit genug aus der Hüfte eingedreht ist. Das geht lange, bis sich das Hüftgelenk soweit lockert, bei mir hat es Jahre gedauert. Dazu folgende Übung, während das Pferd steht, z. B. vor dem Losreiten: du stehst in den Steigbügeln auf, stützt deine Hände auf dem vorderzwiesel ab und beugst dich mit gerade gestrecktem Körper (gestreckte Beine und gestreckter Rücken) ganz aus dem sattel raus ungefähr in 45 Grad nach vorne, die gestreckten Beine wandern dabei von selbst in 45 Grad nach hinten und drehen sich automatisch aus der Hüfte ein. Nun rolllst du den Kopf ein und den ganzen Rücken und setzst dich aus dem gerundeten Rücken heraus weich in den Sattel; dabei kannst du dich mit den Händen weiterhin zur besseren Balance am Vorderzwiesel abstützen. Mit deinen Beinen machst du gar nichts, außer, daß du sie von selbst in die Position gleiten läßt, die sie einnehmen wollen. Zum Schluß Rücken und kopf aufrichten. So sollte die Position des Beines sein, im Idealfall sollte es nun relativ senkrecht und gestreckt locker herunterhängen. diese sitzkorrektur kann man immer mal wieder zwischendurch durchführen, wenn man den Eindruck hat, das Bein ist zu weit nach vorne gekommen.

Ich hoffe, ich habe das klar genug beschrieben, probiers mal aus VG Abeja

[Santana]

ich weiß nicht recht, klingt das nicht eher danach, als wäre das nicht der richtige Sattel?

[Jen]

hm.... hättest du mal ein Foto von dir auf dem Pferd (im Stand von der Seite), wo du einfach locker draufsitzt, ohne Anstrengung korrekt zu sitzen? Ich kann mir das jetzt etwas schwer vorstellen....

[kiki]

So ich kenne das Problem tatsächlich.

Bin anfänglich mit Radfahrer U-Hosen geritten, die sind an den gewissen Stellen gepolstert.
Jetzt habe ich einen barocken Sattel ( Epona ) und das Problem nicht mehr. Erstens ist er anders gepolstert und zweitens size ich in dem einfach besser/mittig, langes Bein etc.
Andere wiederum kommen mit meinem Sattel garnicht klar, das muß man ausprobieren, ich will nie wieder einen anderen ( englischen ).

[Herr Konrad]

Liebe Jen,
danke für Dein INteresse werde nach einem Kumpel suchen,der die Photos für mich einstellt, da ich das mit meinem PC nicht kann.
Dann wird die Sache bestimmt klarer.
Bis bald
Herr Konrad

[Herr Konrad]

Liebe Kiki,
freut mich für Dich daß Du das für Dich so gut lösen konntest.
Ich hab mit meiner Reitlehrerin schon geredet, daß ich glaube die Barocksättel haben die Bügelaufhängung weiter vorne.
Danke für Deinen Hinweis. - Viel Freude weiterhin beim REiten
Dein Herr Konrad

[Herr Konrad]

Liebe Abeja,
das ist bestimmt so (drum habe ich es am Anfang meiner Beschreibung gleich erwähnt) daß ich noch nicht gedehnt genug bin.
Danke für den Hinweis und auch für die beschriebene Übung. Ich werde Dich wissen lassen, ob sie bei mir tatsächlich *funzt*.
Herzlichen Dank
Dein HErr Konrad

[cavalo lusitano]

Hallo Hr. Konrad,
ich kannte das Problem auch und ich habe mich damals auf eine fast unendliche Sattel-such-Geschichte eingelassen.
Letztendlich war der Sattel vorne zu eng, so dass ALLE!!!! probierten Sättel vorne zu hoch lagen und ich nur im Stuhlsitz sitzen konnte, das war für beide Seiten unangenehm und ein korrektes Reiten war nicht wirklich nötig.
Beim Leichttraben habe ich gemerkt, dass ich eher nach vorne als nach oben aufstehe. Kennst Du das auch?

Bei iberischen Sätteln sind die Steigbügel oft weiter hinten angebracht. Ich wollte die Aufhängung nach vorne setzten lassen, wovon mir meine Sattlerin aber abgeraten hat. Ich habe mich dann letztendlich für einen Maßsattel entschieden, der noch nicht mal so teuer war und er ist ein Traum für mein Pferd und für mich.

Manchmal kann man fündig werden, wenn man verschiedene Konfektionssättel probiert, das klappt aber nicht immer.

Hat sich Dein Sattel mal ein Sattler angeschaut, es klingt, als ob er hinten zu tief liegt. Ich will Dir nicht zu nahe treten, aber vielleicht liegt der Sattel zu weit vorne?

Grüsse und viel Glück bei der Lösung des Problems.

[FoxOnTheRun]

Aus meiner Sicht gibt es da 3 Möglichkeiten:

1) Der Sattel liegt nicht richtig im cshwerpunkt, sprich vone zu weit oben, bzw. hinten zu weit unten

2) Das Pferd ist in seiner Ausbildung noch nicht so weit gefestigt, daß der Reiter im Trab locker sitzen kann. Wenn das Pferd den reiter nicht in der Bewegung mitnimmt, hat man das Problem, daß die Beine vorrutschen. In jeder Gangart.

3) Der Reiter sitzt falsch. Sitzschulungen sollten das Problem dann beheben. Es ist wichtig, daß das Reiterbein nicht aktiv nach hinten genommen wird, sondern durch die Steuerenun des Beckens an Ort und Stelle gebracht wird.

Nur ganz selten ist es der Fall, daß die Steigbügelaufhängung wirklich zu weit vorne ist. Wenn der Sattel anatomsich dem Pferd paßt, sollte auch automatisch das Reiterbein anm richtigen Fleck sein. Sicherlich gibt es Ausnahmen bei den Sätteln, so ist bei Distanzsätteln die Steigbügelaufhängung sehr weit vorn, damit man gut in den SChwebesitzt kommt. Das ist aber für normale "englische" Sättel eigentlich nciht der Fall

[Steedrider]

Also ich würde eher tippen, dass dich nicht die Pauschen in den Stuhlsitz ziehen (das geht nämlich gar nicht), sondern dass du entweder auf dem Knie klemmst oder der Schwerpunkt deines Sattels zu weit hinten ist und es dir somit die Beine nach vorne zieht. Kannst du mal ein Video machen?

[Simbl]

Liebes Forum,
neuester Stand der Dinge:
Pferd kommt aus der Schulter (da Höpfner-Sattel jetzt vorne nicht mehr absinkt wie der zu weit gewordene Massimo-Sattel) und ich in den Sitz.
Der "Pummel" schnöselt sogar wieder und hat sichtlich ein gutes Gefühl in seiner Bewegung (sogar wenn ich mit ihm Sitzschulung an der Longe habe).
Was hab ich gemacht ?: Das Bügelschloß ein wenig nach hinten verlängert und die Pauschen selber abmontiert, sodaß die Steigbügel jetzt mit meinem Bein auf einer Linie sind und mir der Unterschenkel wenn der "Kleine Schwung hat" nicht mehr verwahrend nach hinten rutscht.
*Laut Fachfrau für Sitzschulung* jetzt bedeutend besserer mitgehender Sitz und auch bessere Hilfengebung möglich weil nicht mehr *vorSchmerzschreiwennvorneansKopfeisenknall*!
Danke für Eure ganzen Tips- war alles sehr hilfreich um zu einem Konsenz zu kommen......
LL.G. Eurer Herr Konrad (Kumpel von Simbl dem Verfasser und Beobachter)

[Herr Konrad]

Nochmalige Korrektur für´ Forum:
Bin für diesen Artikel unter *Simbl* reingegangen. Ich hoffe es hat niemanden verwirrt.
Natürlich ist diese Anfrage von Herr Konrad geschrieben worden, den es auch tatsächlich betrifft. - War nur reine Faulheit von mir unter dem ebenfalls vorhandenen Haflinger mit dem ich sowieso schon drin war diesen Artikel weiterzubeantworten.
L.G. und Danke an alle, die mir weitergeholfen haben
Euer Herr Konrad