Zahnstein

Ratschläge rund ums Thema Gesundheit - die allerdings keinen Tierarzt ersetzen!

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Esprit05

Zahnstein

Beitrag von Esprit05 »

Mein Pony hat starken Zahnstein, besonders an den Wolfszähnen. Wenn ich ihn nicht spätestens alle 1,5 Wochen entferne, wuchert der Zahn ganz zu. Meine TA konnte mir nicht sagen, warum das bei Fimo so stark ist. Ich habe mal gelesen, dass irgendwelche Drüsen den Zahnstein verstärken.

Weiß da jemand mehr? Kann man dem Zahnstein vorbeugen (durch Futter?)?
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Janina
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Beitrag von Janina »

Hm, also wenn das Problem hauptsächlich an den Wolfzähnen besteht, ist es ja durchaus eine nicht unübliche Vorgehensweise, diese zu entfernen.

Ansonsten: Wie wird er gefüttert? Mit was u. wie oft?
Außerdem würde ich von einem Spezialisten ("normale" TÄ können da schon mal überfordert sein) das Gebiss untersuchen lassen, genauer: die Okklusion (also WIE die Zähne quasi "aufeinander beißen").

Drüsen grundsätzlich verstärken den Zahnstein nicht. Dieser entsteht, wenn die sich bildende Plaque (durch Bakterien) mineralisiert wird. Das geschieht wiederum durch im Speichel gelöste Ionen. Folglich sind Zähne in der Nähe von Speicheldrüsen eher betroffen.
Esprit05

Beitrag von Esprit05 »

Danke für die Antwort. Ans Entfernen habe ich noch gar nicht gedacht, wäre eine Überlegung wert. Die unteren Schneidezähne sind auch etwas befallen, aber längst nicht so stark.

Die TÄ ist zusätzlich auf Zähne spezialisiert und kommt auch regelmäßig zum Raspeln. Nur in diesem Fall konnte sie mir nicht viel sagen.

Fimo bekommt 3x täglich Heulage, nachts etwas Stroh zum Knabbern (Spänebox) und morgens und abends 200g Hafer mit Mineralfutter. Bis vor ein paar Wochen bekam er anstelle von Hafer Müsli, aber da war das mit dem Zahnstein auch schon so stark.
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Janina
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Beitrag von Janina »

Heißt "spezialisiert", dass sie dahingehend auch fortgebildet ist?

@Heulage: Da habe ich gar keine Erfahrung mit. Vlt. kann da jemand anders noch mal was zu schreiben.
Aber dabei kommt es wahrscheinlich zieml. auf die Herstellung an. Bist du darüber genauer informiert?

Bei "wiki" steht z. B.:
"Als Siliermittel können dabei Melasse oder Bakterien zugegeben werden."

Sollte das bei euch der Fall sein, würde das zumindest bei mir den Verdacht hervorrufen, dass es bei euch was mit den Zahnproblemen zu tun haben könnte. Aber das ist jetzt mehr Spekulation, das müsste wirkl. ein "Experte" abklären.
Esprit05

Beitrag von Esprit05 »

Die Heulage wird direkt am Hof hergestellt, da wird nichts zu gegeben. Sie sieht auch normal aus und riecht gut. Im Sommer hatte er den vielen Zahnstein auch schon, aber da bekam er ja noch keine Heulage.

Hm, die Spezialisierung ist, glaube ich, eher in dem Sinne, dass sie sich im Studium besonders darauf konzentriert hat. Sie hat auch bei einem anderen TA, der viel mit Zähnen macht, gelernt. Aber ob es eine anerkannte Ausbildun ist, weiß ich nicht. Allerdings fand ich sie bei der Zahnbehandlung schon als kompetent :kopfkratz:
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kiki
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Beitrag von kiki »

Zahnstein bildet sich durch die Zusamensetzung des Speichels.
Diese Zusammensetzung ist von der Nahrungsaufnahme abhängig, aber auch auf Veranlagung zurückzuführen ( alles nur aus der Humanmedizin abgeleitet :oops: ).
Welches Futter besonders viel oder besonders wenig Zahnstein hervorruf kann ich dir leider nicht sagen.
In der Humanmedizin ist er besonders an den Zähnen sehr stark wo die Speicheldrüsen im Mund ihre Öffnung haben.
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LordFado

Beitrag von LordFado »

zur Heulage wird wohl was zugegeben! man welkt das Gras an, wickelt ballen und "impft" diese dann mit den Bakterien (saure), diese fermentieren dann das Gras. Wenn der Prozess (der unter LuftABSCHLUSS stattfinden muss) abgeschlossen ist, ists leichter verdaulich und durch die Restfeuchte staubts nicht. Allerdings hats auch einen höheren Nährstoffgehalt als Heu und man muss aufpassen, wenn "Leichen" (Mäuse, Igel,...) in den ballen waren, ists hochgiftig.

Ich würd den Zahnstein einfach abkratzen - solang sich das Zahnfleisch nicht entzündet - was soll denn passieren?
Sheitana
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Beitrag von Sheitana »

LordFado hat geschrieben:zur Heulage wird wohl was zugegeben! man welkt das Gras an, wickelt ballen und "impft" diese dann mit den Bakterien (saure), diese fermentieren dann das Gras. Wenn der Prozess (der unter LuftABSCHLUSS stattfinden muss) abgeschlossen ist, ists leichter verdaulich und durch die Restfeuchte staubts nicht. Allerdings hats auch einen höheren Nährstoffgehalt als Heu und man muss aufpassen, wenn "Leichen" (Mäuse, Igel,...) in den ballen waren, ists hochgiftig.

Ich würd den Zahnstein einfach abkratzen - solang sich das Zahnfleisch nicht entzündet - was soll denn passieren?
Das mit dem "impfen" ist mir neu, also wir machen das nicht...
LG
Sheitana
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LordFado

Beitrag von LordFado »

das sagt wikipedia:
...Daher birgt Heulage die Gefahr, dass in dem Futter Listerien enthalten sind. Dem kann durch erhöhten Pressdruck (hohe Verdichtung), doppelte Wickelfolienschichten (minimiert Sauerstoffdiffusion nach dem Wickeln) und/oder Zugabe von hetero- bzw. homofermentativen Bakterien (bewirken eine rasche Milchsäure- bzw. Essigsäureproduktion und somit ausreichende Absenkung des pH-Wertes unter 4,5) entgegengewirkt werden.
...

MUSS man also nicht - ich kenns aber nur so.
araberfan
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Beitrag von araberfan »

Hallo !

Wir bekommen am WE Besuch von einer auf Zähne spezialisierten TÄ die uns gerade wegen dem Zahnstein empfohlen wurde. Alle die vorher bei uns Zähne machten , nach L. P., taten nichts dagegen und meinten auf Nachfragen ,,das macht doch nichts....'' Die jetzige bringt ein Ultraschallgerät mit und entfernt bei jedem Pferd dann auch noch den Zahnstein. :) Mal sehen wie schnell der dann wieder da ist. Wirklich angestoßen hat diese ganze Überlegungen eine Zahnärztin die auch Pferdebesitzerin ist und deren Pferd massiv Zahnstein hat und wahrscheinlich auch Veränderungen in Richtung Zahntaschen Bildung und Entzündungen. Sie meint nur das sie bei ihren Patienten sehr pingelig wäre mit der Entfernung und das der Zahnstein im prinzip beim Pferd ähnliche Auswirkungen hätte.

Birgit
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Ilustre
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Beitrag von Ilustre »

Mein Pferd hat auch sehr stark Zahnsteinentwicklung an den unteren Hengszähnen. Ich habe mir im Internet Zahnarzthaken zum entfernen (rechts und linksgebogen) gekauft. Damit entferne ich nun regelmäßig die Belege..
Grüßle
Ina
Pferde-Dental-Praktikerin
-IGFP Mitglied-
Esprit05

Beitrag von Esprit05 »

Zahnarzthaken zum entfernen
Das ist eine gute Idee. Ich nehme jetzt immer eine Pinzette zum Abkratzen, aber das Wahre ist das auch nicht.
Ich überlege, die Zähne vielleicht doch entfernen zu lassen. Das dauernde Rumkratzen reizt das Zahnfleisch ja auch, aber der Zahnstein auch :roll:
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kiki
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Beitrag von kiki »

Ilustre hat geschrieben:Mein Pferd hat auch sehr stark Zahnsteinentwicklung an den unteren Hengszähnen. Ich habe mir im Internet Zahnarzthaken zum entfernen (rechts und linksgebogen) gekauft. Damit entferne ich nun regelmäßig die Belege..
Grüßle
Ina
Ja früher wie es noch kein Ultraschal gab hat man es beim Zahnarzt ja auch so gemacht.
Und bei der Parodontose-Behandlung macht man auch noch einiges mit den Instrumenten ( Scaler, Curette ) mit der Hand.
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woody

Beitrag von woody »

hi
mein pferd hat schon seit jahren immer diesen zahnstein an den hengstzähne und etwas an den schneidezähnen.
hatte jahrelang unsere ansässige uni-pferdeklinik zum zähne raspeln, die aber noch nicht einmal ein instrument zum zahnsteinentfernen hatten und auch in der studiumzeit nichts darüber gelernt haben......
ich entferne seit jahren diesen zahnstein selber. habe meinen humanzahnarzt nach alten, ausgedienten instrumenten gefragt und er hat mir schmunzelnd ein paar zahnhaken überlassen.
mein jetziger tierdoc macht bei der zahnbehandlung auch den zahnstein weg.
wenn ich es länger nicht gemacht habe, bildet sich ein ring um den zahnhals, der sicher auf entzündung hinweist.
lg
annette
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