Wer kennt "natural hoof care"?

Ratschläge rund ums Thema Gesundheit - die allerdings keinen Tierarzt ersetzen!

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-Tanja-
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Beitrag von -Tanja- »

Danke für den Zuspruch.

Kann natürlich auch sein, daß ihr das längere Aufheben mit der Arthrose dann Schmerzen beim Ausschneiden bereitet hat. Beim anschließenden Vorführen wurde es ganz langsam von Runde zu Runde besser.

Die NHClerin hat uns auch dringend empfohlen, mir ihr viel, viel, viel spazieren zu gehen. Da sträubt sich mein Göga noch ein bissele, weil sie anfangs halt echt gaaanz langsam läuft. Da tut ihm schon das Herz weh. Aber wenn sie sich einläuft und es dann besser wird...

Das Pulverchen von RK zeigt übrigens doch noch nicht so die Wirkung. Laika bekommt es nun ja schon seit Anfang September, seit zwei Wochen auch wieder 2x täglich, weil sie so eiert. Aber merken tu ich leider nix.
lg, Tanja

Reiten ist nicht weiter schwierig, solange man nichts davon versteht.
Aus: "Vollendete Reitkunst", Dr. Udo Bürger, 1959
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Finchen
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Beitrag von Finchen »

Das ist ja sehr schade, dass ihr das nicht hilft. :cry: Ist das erste Pferd, von dem ich das höre, einmal beim Hund nur.

Spazierengehen ist richtig, ich habe mich auch schwer getan das sehr fühlige Pferd zu führen, habe nur Runden in der Wiese gedreht, weil Asphalt richtig blöd für sie war, aber es hat der "Heilung" des Hufs natürlich gut getan.
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Rioja
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Beitrag von Rioja »

Kann ich auch nur empfehlen.

Meine alte Stute lief bis vor ein paar Tagen noch sehr fühlig auf hartem Boden, da sie eine extrem dünne Sohle hat. Ist ein wenig mein eigener Fehler. :oops: Habe sie nach der Umstellung von Eisen auf Barhuf immer nur auf weichem Untergrund gehalten. Im Gelände auch nur mit Hufschuhe unterwegs gewesen. Für die Anfangszeit ist das auch sehr sinnvoll, nur muß man den Huf auch langsam ein wenig mehr fordern. Habe nun die Paddockmatten zum Teil rausgeholt, somit muß sie dann so hin und wieder über Pflastersteine laufen. Ich gehe mit ihr über Asphalt spazieren. Die ersten Male nur ein paar Minuten, nun auch schon eine halbe Stunde. Geritten wird sie nicht mehr im weichen Hallensand sondern auf der Wiese. Es ist schon eine deutliche Verbesserung im Gangbild und von der Sohle zu erkennen. :D
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Abeja
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Beitrag von Abeja »

Hallo zusammen! Mein Pferd geht seit drei Jahren barhuf, seit zwei Jahren wurde er nach Biernat ausgeschnitten. Funktionierte an sich gut, ich konnte ihn fast durchgehend im Gelände ohne Hufschutz reiten, auch Tölt und Trab auf Splittbelag, Galopp auf weichem Waldboden. Da sich aber die Hufe im letzten halben Jahr m.E. schleichend verschlechterten, mein Pferd ging immer mal wieder leicht fühlig, bin ich nun ins HNC-Lager gewechselt. Es wurde bisher einmal nach NHC behandelt, der nächste Termin ist in etwa 10 Tagen.
Die Hufpflegerin hat festgestellt, dass die Sohle sehr dünn ist und die weiße Linie krankhaft verbereitert. Da Hrolfur ohne Schuhe eine deutliche Zehenfußung zeigte, aber mit Schuhen eine schöne Trachtenfußung, soll ich jetzt erstmal nur mit Schuhen ins Gelände, bis der Huf soweit ist, dass er auch ohne Schutz mit der Trachte fußt.

Nun meine Frage: Kann es sein, dass das Pferd trotz Schuhen zur Zeit fühlig geht? Habt ihr sowas bei euren Pferden auch mal beobachtet? Er mag im Gelände zur Zeit gar nicht vorwärts gehen, ich schaffe es nur über erheblichen Widerstand, ihn antzutraben. Es mag sein, dass noch andere Ursachen eine Rolle spielen, aber eigentlich ist das einzige, was sich in letzter Zeit signifikant geändert hat, die Hufbearbeitung.
Liebe Grüße Birgit
Belfigor
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Beitrag von Belfigor »

Kurze Frage: was ist das für ein Pülverchen von RK?

Abeja: ich kenne das auch, dass trotz Hufschuh mal für nen kurzen Moment ne Fühligkeit zu bemerken ist; bei dem Pferd ist es so, dass der Strahl durch Pilz so in Mitleidenschaft gezogen war, dass er gar nicht zum Tragen geeignet war/ist, von einem tragfähigen Ballen keine Spur, dh. das Pferd kann nur am Tragrand laufen... Meine NHC-Hufbearbeiterin meinte, dass es daher schnell zu "Fühligkeit" kommt, weil das Gewicht einfach nicht optimal verteilt ist.

Eigentlich sollte dir deine NHC-Pflegerin sagen können, was sie bei deinem Pferd vermutet. Was sagt sie denn dazu?
"Die Wahrheit kann man nicht verbrennen, denn sie ist das Feuer."
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Finchen
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Beitrag von Finchen »

Abeja hat geschrieben:Nun meine Frage: Kann es sein, dass das Pferd trotz Schuhen zur Zeit fühlig geht? Habt ihr sowas bei euren Pferden auch mal beobachtet? Er mag im Gelände zur Zeit gar nicht vorwärts gehen, ich schaffe es nur über erheblichen Widerstand, ihn antzutraben. Es mag sein, dass noch andere Ursachen eine Rolle spielen, aber eigentlich ist das einzige, was sich in letzter Zeit signifikant geändert hat, die Hufbearbeitung.
Es ist absolut möglich - dünne Sohle und dann Veränderung in der Hufform durch das Ausschneiden können Unannehmlichkeit durch die vermehrte Bewegung im Huf selber verursachen. Drum soll bei solchen Kandidaten gerne bewegt werden, aber je nach Intensität der Fühligkeit durch die Spannung im Huf nicht über Gebühr, angemessen und individuell nach den Möglichkeiten.

Wie Belfigor sagt kenne ich es über die 10 Jahre Hufpfleger auch nur so, dass meiner beim Schneiden mich schon drauf aufmerksam macht, dass aktuell ich mit Fühligkeit und aus welchem Grund rechnen muss, zudem gibt er mir dann "Verhaltensregeln". :)

@Belfigor:
ein Arthrosepulver von "meinem" Stammosteopathen, dass ich bisher seit 10 Jahren oft mit gutem Erfolg weitervermittelt habe, irgendwer sonst aus dem Forum aus dem Süden oder Österreich (Chica evtl!?) kannte es auch, weil es immer "importiert" wird dort von einer Bekannten oder so... Leider scheint es bei Tanjas Pferd keine Veränderung zu bewirken.
Jolly
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Beitrag von Jolly »

Es gibt viele Pferde, bei denen die Fühligkeit eher ein Anzeichen für Stoffwechselprobleme ist, als für eine unphysiologische Hufstellung.
Ich habe auch einen Kandidaten, bei dem zuviel Gras im Sommer oder Herbst dafür sorgt, dass er autscht. Sobald die Wiese reduziert wird und er mehr Heu bekommt, wird es wieder besser ...
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Abeja
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Beitrag von Abeja »

Danke für eure Antworten erstmal. Die Hufpflegerin kommt in einer Woche, dann werde ich sie natürlich löchern, aber es ist gut, zu erfahren, dass Fühligkeit trotz Schuhe möglich ist. Dann werde ich nämlich mein Pferd nun erstmal in Ruhe lassen; er gehört zur Sorte Energiesparmodell, manchmal hat er keinen Bock - aber diesmal mit so einem seit Tagen konstanten Widerstand gegen eine flottere Gangart stecken vermutlich tatsächlich Schmerzen oder zumindest Unbehagen dahinter.
Liebe Grüße Birgit
Jolly
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Beitrag von Jolly »

Wenn die Fühligkeit mit Fütterung und Stoffwechsel zusammen hängt, dann kann leichte Bewegung allerdings hilfreich sein, um Giftstoffe schneller abzubauen und auszuleiten ...
Lilith79
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Beitrag von Lilith79 »

Wie läuft er denn auf weichem Boden? (Halle oder so).

Aus meinen Erfahrungen mit meinem Stoffwechselkranken Pferd, würde ich ihn solange Du nicht sicher bist woran es liegt nicht unbedingt ganz stehen lassen. Wenn es stoffwechselbedingt ist, kann gar keine Bewegung es auch noch schlimmer machen.
Ist denn sicher, dass die verbreiterte weisse Linie "nur" von suboptimaler Hufbearbeitung gekommen ist?

Wenn er in der Halle normal läuft würd ich ihn bis die Hufbearbeiterin kommt zumindest dort etwas bewegen.
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Abeja
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Beitrag von Abeja »

Also, ich bewege ihn schon, Schritt geht er ganz normal, auch im Gelände. Und in der Halle geht er ohne Hufschutz auf Teppichschnitzel-Feinsand-Gemisch auch ganz normal, da mache ich sowieso zur Zeit nur Bodenarbeit im Schritt/Trab, geritten nur Schritt. Nur flotter im Gelände werde ich halt nun erstmal nicht mehr auf "Teufel-komm-raus" verlangen, wenn er sich so dagegen wehrt. Anfragen werde ich allerdings schon immer mal wieder :wink:.
Liebe Grüße Birgit
Belfigor
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Beitrag von Belfigor »

Alles klar, Finchen, danke für die Info.

Ja, eine Stoffwechselstörung kann freilich auch Fühligkeit hervorrufen. Ist das Pferd leichtfuttrig, vielleicht sogar ein bißchen zu dick, Abeja? Es gibt einfach doch ettliche Gründe, die eine Fühligkeit bedingen.

Bitte laß' wissen, was deine NHC-Hufbearbeiterin hierzu für eine Meinung hat, würde mich sehr interessieren.

Bei dem Pferd, welches bei uns immer noch Probleme mit Fühligkeit hat, meinte die NHClerin, dass das Pferd durch den Strahlpilz hier keinen tragfähigen Ballen hat (der sich erst noch entwickeln müsse); dass das Sohlenhorn von der Strahlspitze aus gebildet wird, sich sozusagen nach hinten "ausbreitet", auf die Sohl übergeht, dadurch zu einer dickeren Sohle führt, was natürlich bei nem Strahlpilz nicht wirklich funktioniert. Außerdem sieht sie das auch als Grund dafür, dass das Pferd immer noch zu wenig Gewölbe hat. Also: zu dünne Sohle plus zu wenig Gewölbe bedingt Fühligkeit, logisch. Und dass dieser "Genesungsprozeß" bei machen Pferden eben schneller geht, liegt dann wiederum an einem gut funktionierenden Stoffwechsel, weshalb ein Pferd mit Stoffwechselproblemen möglicherweise nie zum guten Barhufpferd wird; soweit - und falls ich mir das alles richtig gemerkt habe - das, was meine NHClerin uns immer wieder erklärt.
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Sunknúni
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Beitrag von Sunknúni »

Durch euch bin ich ja auch auf NHC gestoßen und wollte es bei Junito ausprobieren. Da mein Hufpfleger recht offen für Neues ist, haben wir uns vorsichtig in die Richtung gewagt. Bald ist das 4.Mal "nach der NHC-Methode", wir hatten die letzten Male einen Abstand von 4 Wochen, nun werden es 5 Wochen. Bisher bin ich zufrieden, der Huf scheint ins Gleichgewicht zu kommen (war davor nicht schlecht, aber durch sein immenses Wachstum schnell außer Form mit verbreiteter weißer Linie). Die weiße Linie kommt langsam zusammen, an den Seiten braucht es noch ein Weilchen und das Abfußen ist mit der verkürzten Zehe ebenfalls besser. Beim Strah sind wir noch am Schauen, ich habe mal durchgesetzt, dass er stehen bleibt, nun gehen teils Fetzen weg, aber das scheint okay zu sein...

Wie machen es eure Hufpfleger mit den Echstreben? Meiner kürzt sie eher stark, bin mir unsicher, ob weniger auch geht (so dass sie nicht mehr so stark zum Wachsen angeregt werden)....
Belfigor
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Beitrag von Belfigor »

Meine NHC kürzt die Eckstreben auch.
Pete Ramey sagt zwar, dass er die Erfahrung gemacht habe, dass es gut sei, die Eckstreben stehen zu lassen, dass sich das Sohlengewölbe dadurch schneller entwickeln würde, aber ich habe nicht den Eindruck, dass er das dogmatisch betrachtet, sondern eher so: probierts mal aus, bei manchen Pferden funktioniert das gut... Bei den Pferden unseres Stalles, die nach NHC gemacht werden, sehe ich es eher so: je mehr Gewölbe das Pferd schon hat, desto mehr kann man auch an den Eckstreben stehen lassen; die Pferde, die kaum bis gar kein Gewölbe haben, kommen nicht damit klar, wenn man die Eckstreben stehen läßt.
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Finchen
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Beitrag von Finchen »

Belfigor hat geschrieben:Meine NHC kürzt die Eckstreben auch.
Pete Ramey sagt zwar, dass er die Erfahrung gemacht habe, dass es gut sei, die Eckstreben stehen zu lassen, dass sich das Sohlengewölbe dadurch schneller entwickeln würde, aber ich habe nicht den Eindruck, dass er das dogmatisch betrachtet, sondern eher so: probierts mal aus, bei manchen Pferden funktioniert das gut... Bei den Pferden unseres Stalles, die nach NHC gemacht werden, sehe ich es eher so: je mehr Gewölbe das Pferd schon hat, desto mehr kann man auch an den Eckstreben stehen lassen; die Pferde, die kaum bis gar kein Gewölbe haben, kommen nicht damit klar, wenn man die Eckstreben stehen läßt.
So erleben wir das bei meinen zwei Pferden auch:
der Hufpfleger hat daaamals mal nach Strasser gelernt, also Eckstreben runter auf Teufel komm raus. In den Jahren immer wieder verschiedenes dazugelernt und Veränderungen ausprobiert, macht das, womit die einzelnen Pferde klarkommen.
Pony mit etwas mehr Eckstrebe, schon aber ein wenig gekürzt, da sie sonst liegt und Druckstellen macht.
Vollblutstute mit deutl. gekürzten Eckstreben, weil die ganz schnell Druck dort hat und dann arg fühlig läuft. Dafür kann die Dame etwas mehr Trachte vertragen im Vergleich, läuft damit besser, der Huf wird entgegen unserer Annahme nicht wieder enger.

So individuell die Pferde sind kann manchmal auch die kleine Abweichung von der "Norm" gut sein! :)
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