Aufrollen und "Hochpuhlen"

Rund um die klassische Reitkunst

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Medora
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Beitrag von Medora »

Na, das wäre doch super, wenn die Frau gut ist und Dir da helfen kann! Weißt Du nach wem sie arbeitet?

Hier wäre noch ein Tipp: Bevor Du wirklich mit Freiarbeit anfängst, eine kleine Pause zu machen. So gewinnt Ihr beide ein bisschen Abstand und Du kannst neu einsteigen.

Und zu dem gegenseitigen Hochspielen: Du schreibst ja auch, dass Du durchaus Angst vorm Steigen hast (verständlich, wer hätte das nicht!) - und das reicht ja schon. Da kannst Du noch so cool wirken, Pferde spüren auch die Angst.

Medora
muppet
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Beitrag von muppet »

Um ehrlich zu sein und ganz ohne :oops: , wenn man nicht über das Steigen mit beherztem Vorwärts hinwegreiten kann, dann ist die Gerte oder flache Hand auf den Kopf (und ja ich weiß, daß das sehr gefährlich ist) auch für mich das Mittel der Wahl, da Steigen für mich ein absolutes no-go und viel zu riskant ist.

Insgesamt, auch durch Deine eigene Reaktion beim Aufsteigen, habe ich den Eindruck, daß Du zumindest keinen Schiß vor dem kleinen Monster hast. Das finde ich gut.

Je mehr Du beschreibst, desto mehr denke ich, daß es eine Kombination aus mangelndem Training und "Gelände nie richtig gelernt" ist.
Auch das "in der Gruppe nur vorne laufen" zeugt imho davon. Für mich klingt es so, daß alles pirma ist, wenn es im Gelände so läuft, wie der Herr es sich wünscht, bei allem anderen gibt es gehampelt.
Konsequentes, ruhiges und, wie bereits beschrieben, abwechslungsreiches Training ist da für mich das einzige Mittel der Wahl.
Der Gute muß Gelände völlig neu Lernen. Wie gesagt, ich würde ihn bei jedem Reiten zumindest für eine kurze Einheit raus schicken, und wenn es nur Schrittaufwärmen oder Trockenreiten einmal um den Hof ist. Zusätzlich zu den reinen Geländeritten.

Das Aufrollen ist problematisch. Ein Pferd wieder gegen den Zügel zu treiben ist ja schon in der Bahn nicht die einfachste Übung. Im Gelände und dann auch nach bei einem Zappler ist es natürlich doppelt schwer. Außer vorwärts an den beständig lockenden Zügel heranzureiten, bleibt dir wohl nichts übrig.
Daher würde ich versuchen, das Herantreten ans Gebisß beständig vom Abritt an zu fordern, allerdings an langem Zügel. Zusätzlich in der Bahn festigen und auch ein Wechselspiel zwischen unterschiedlichem Zügelmaß und auch langem oder gar hingegebenem Zügel und wieder aufnehmen zu festigen.
Das wird sich sicher ins Gelände übertragen lassen, wenn das selbe selbstverständlicher ist, aber alles auf einmal geht wohl leider nicht.
DaMoTiRo
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Beitrag von DaMoTiRo »

kallisto hat geschrieben:Für mich klingt es nach Langerweile, in die er sich reinsteigert und sich hochpuscht.
Langeweile war auch mein erster Gedanke.

Ich würde es mit einem Beschäftigungsprogramm versuchen. Elemente aus der Dressur oder das Pferd zum Mitdenken anregen wie z.B. über Baumstämme laufen lassen, mal einen kleinen Sprung, auf den Boden achten.
Hier liegt ja schon weider eins unserer Probleme: Wenn er so ist, wie er dann ist, achtet er eben nicht auf den Boden, nicht auch mich und auch nicht auf sich.
Ich bin schon in einen kleinen Waldweg abgebogen, auf dem viele Äste und Baumstämme lagen. Da stolpert er dann einfach drüber, regt sich noch mehr auf und fängt das Buckeln auf der Stelle an.
Ich glaube, er würde auch einfach auf die Nase fallen...


Dieses Verhalten mit diesem selbstständigen Aufregen/Rumalbern kenne ich eher von Vollblütern
Der Bube hat auch VIIIIEEEL Blut :wink:
Ich habe dann einfach das Programm geändert und sie mit anderen Lektionen beschäftigt. Ein kleiner Sprung, Stangen mal ein frischer Galopp zwischendurch mit Ignoranz von sämtlichen Albereien oder einfach mal absteigen.
Aber was tun, wenn es das Gelände nicht hergibt ? Auf dem Platz tritt das Prob ja nicht auf. Letztesmal fing die Hampelei auf einem Schotterweg an. Bergab. Was dann ?
Und Absteigen endet ja darin, dass er mich nciht mehr raufläßt.
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Beitrag von DaMoTiRo »

Jen hat geschrieben: Spaziergänge alleine inkl. Führtraining, lange Schrittausritte und allgemeine Rittigkeitsverbesserung (Arbeit auf dem Platz).
So sieht unser Programm im Moment auch aus. Wobei er ab einer gewissen Entfernung zum Stall auch nicht mehr wirklich schön zu führen ist... :roll:
Sie vertraut mir sehr gut, kommt überall mit mir hin und unser Verhältnis ist sehr klar
David geht mit mir durch´s Wasser (hat er bei der Vorbesitzerin NIE getan). Also glaueb ich schon, dass er mir vertraut. Allerdings scheint er mich noch nicht ganz als Chef zu akzeptieren (geht das ? - ich denke schon)
Wenn ich dich wäre, würde ich also zuerst zu Hause Bodenarbeit und Führtraining machen
Das steht jetzt auch erstmal auf dem Programm. Sobald meine Hilfe da ist. (habe selber nciht so DIE Ahnung davon)
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Jen
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Beitrag von Jen »

Ein Pferd, das zum steigen neigt oder es sogar gezielt einsetzt würde ich ganz gezielt Flexionieren (Abkauübungen), das verhindert das steigen im Ansatz.
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kallisto
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Beitrag von kallisto »

DaMoTiRo hat geschrieben: Und hier genau liegt mein Problem. :oops:
Bodenarbeit, Handarbeit ist mir nur vom Wort her ein Begriff. Allerdings ist bei uns am Stall eine Frau, die sich damit bestens auskennt, mir als Erstes mal ein paar Bücher zusammenstellt und sich dann mit mir gemeinsam der Sache widmen wird. Nächste Woche ist sie nicht da, aber dann geht´s los...

Vielleicht, wenn ich irgendwann Lichtblicke erkennen kann, lege ich auch wieder ein Ausbildungstagebuch an... GAAAANZ von vorne und mit Ruhe...
Ich finde, dass es sich so anhört, als ob das Gelände Euer Grundproblem aufdeckt. Klar ist er daheim und im Zusammensein eines anderen Pferdes im Gelände pflegeleichter. Aber meiner Meinung nach muss alles allein und außerhalb des Stalles klappen. Nur dann weiß man, ob das Pferd soviel Vertrauen zu einem hat und beginnt zu hören und sich nicht nur auf seinen Fluchtinstinkt verläßt. Diese permanenten Hallen-und Platzreiter haben ein Problem, sobald nur etwas anders ist.
Ich finde solche Vertrauensprobleme im Geländen können schnell gefährlich werden, weil er hat mehr Kraft, vor allem, wenn er noch gegen Dich arbeitet.
Ich finde, ihr solltet Momente üben, die Euch beide entspannen und kleine Erfolgserlebnisse suchen, was Euch Sicherheit bringt. Selbst wenn Du versuchst ruhig zu bleiben, merkt Dein Pferd durch Dein Atmen, dass Du unsicher bist. Ihr müßt beide zusammen wachsen und Sicherheit gewinnen, dass Du Dich auf ihn verlassen kannst und umgekehrt. Gerade Spaziergänge mit beruhigenden Grasen wie Jen es beschrieben hat, schweißen zusammen. Etwas Bodenarbeit zwischendurch und das Vertrauen steigt. Anders würden meine Jungpferde wohl noch lange nicht im Gelände händelbar sein. Und das ist das einzige, was ich mit ihnen mache und wir meistern inzwischen Crossmaschinen im Wald und ich kann ihn durch meine Entspannung beeinflussen. Dieses Vertrauen gehört aber immer vor dem Reiten als Herausforderung.

Wie dominant ist Dein Pferd in der Herde?

LG Susi
Zuletzt geändert von kallisto am So, 10. Jun 2007 14:41, insgesamt 2-mal geändert.
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Beitrag von DaMoTiRo »

Medora hat geschrieben:Na, das wäre doch super, wenn die Frau gut ist und Dir da helfen kann! Weißt Du nach wem sie arbeitet?
Angefangen hat sie damals wohl nach Linda Tellington Jones. Fand das aber irgendwann zu einseitig und hat sich über Geitner und Penquitt an Hinrichs rangetastet. Sie sagt aber selbst, dass sie sich aus allem DAS rausgezogen hat, was für sie und ihr Pferd am Besten passte.

Habe selber ja nciht soviel Ahnung - aber DAS war das, was ich rausgehört habe...
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Jen
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Beitrag von Jen »

DaMoTiRo hat geschrieben:
Jen hat geschrieben: Spaziergänge alleine inkl. Führtraining, lange Schrittausritte und allgemeine Rittigkeitsverbesserung (Arbeit auf dem Platz).
So sieht unser Programm im Moment auch aus. Wobei er ab einer gewissen Entfernung zum Stall auch nicht mehr wirklich schön zu führen ist... :roll:
das ist wohl die Antwort... bevor das nicht geht, würde ich gar nicht alleine ausreiten gehen. Damit das Gelände nicht zu kurz kommt, wenn möglich aber doch zu zweit, damit er auch das Gelände schon besser kennenlernt.

Sie vertraut mir sehr gut, kommt überall mit mir hin und unser Verhältnis ist sehr klar
David geht mit mir durch´s Wasser (hat er bei der Vorbesitzerin NIE getan). Also glaueb ich schon, dass er mir vertraut. Allerdings scheint er mich noch nicht ganz als Chef zu akzeptieren (geht das ? - ich denke schon)
Ja, das kann schon sein, dass du in dem Moment auch unbelasteter an die Situation rangehst als die Vorbesitzerin und ihn deshalb auch besser überzeugen kannst. Das ist ja schon mal ein guter Anfang.
Wenn ich dich wäre, würde ich also zuerst zu Hause Bodenarbeit und Führtraining machen
Das steht jetzt auch erstmal auf dem Programm. Sobald meine Hilfe da ist. (habe selber nciht so DIE Ahnung davon)
ja, habe es erst nach meinem Beitrag gesehen (hat sich wohl überschnitten). Ist ja optimal! :)
Liebe Grüesslis, Jen
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Beitrag von DaMoTiRo »

muppet hat geschrieben:Um ehrlich zu sein und ganz ohne :oops: , wenn man nicht über das Steigen mit beherztem Vorwärts hinwegreiten kann, dann ist die Gerte oder flache Hand auf den Kopf (und ja ich weiß, daß das sehr gefährlich ist) auch für mich das Mittel der Wahl.
Vorwärts ging bei ihm in dieser Situation gar nicht mehr...
Für mich war das irgendwie das einzige, was mir noch einfiel. (Hat ja auch gewirkt).

Insgesamt, auch durch Deine Reaktion beim Aufsteigen, habe ich den Eindruck, daß Du zumindest keinen Schiß vor dem kleinen Monster hast.
Schiß bekomme ich halt nur, wenn er kerzengerade hochgeht. Das ist meine Horrovorstellung seitdem ich mal unter einer Stute gelgen habe, die bei sowas umgekippt ist. Ansonsten kann er mich nicht wirklich beeindrucken mit seinem Gehampel. Es nervt halt nur tierisch und muss ja irgendwo seinen Grund haben...
Für mich klingt es so, daß alles pirma ist, wenn es im Gelände so läuft, wie der Herr es sich wünscht, bei allem anderen gibt es gehampelt.
Sehr zutreffend beschrieben. Genauso ist es.

Das Aufrollen ist problematisch.
Das Aufrollen sehe ich auch als das größte Problem an, denn so entzieht der Bube sich jeglicher Einwirkung.
Daher würde ich versuchen, das Herantreten ans Gebisß beständig vom Abritt an zu fordern, allerdings an langem Zügel. Zusätzlich in der Bahn festigen und auch ein Wechselspiel zwischen unterschiedlichem Zügelmaß und auch langem oder gar hingegebenem Zügel und wieder aufnehmen zu festigen.
Klingt logisch.
Ab nächster Woche habe ich ja Hilfe bei der Bodenarbeit und eine gute RL ist nun auch in Sicht.
Hoffe, dass wir das irgendwie hinkriegen, weil ich doch am Buben hänge und ihn keinesfalls abgeben will...
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muppet
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Beitrag von muppet »

Ich finde es sehr interessant, wie die Meinung doch auseinander gehen.
Ich meine das ehrlich und finde es spannend.
Vor allem die Idee, erst Mal gar nichts ins Gelände zu gehen.

Ich bin überhaupt kein Freund davon, daß Gelände jetzt zu vermeiden. Es sei denn a) Du brauchst eine Pause, um die generell mal zu sotieren und zu sammeln oder b) Du hast wirklich Schiß.

Das das Spazierengehen nicht funktioniert, finde ich aber ausschlagebend. Es liegt also tatsächlich an der Sache an sich.
Zumindest das Spazierengehen würde ich dann wirklich üben und ausweiten.

Andere Frage, hast Du jemanden, der mutig ist und gut reitet, der mal schauen kann, wie sich Pferdi unter einem anderen Reiter gebärdet?
Manchmal kann das sehr aufschlußreich sein.
DaMoTiRo
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Beitrag von DaMoTiRo »

kallisto hat geschrieben: Aber meiner Meinung nach muss alles allein und außerhalb des Stalles klappen.
Hier um mich rum sagen alle: Dann geh halt nicht alleine raus. Toll !
ICH sehe das aber genauso wie Du ! :wink:

Gerade Spaziergänge mit beruhigenden Grasen wie Jen es beschrieben hat, schweißen zusammen.
Das tun wir im Moment auch viel. Halt nur rund um den Stall und die Weiden momentan, weil er da zu händeln ist. Wir versuchen jedesmal ein kleines Stück weiter zu kommen. Klappt auch. :wink:

Wie dominant ist Dein Pferd in der Herde?
Er steht jetzt seit 6 Monaten in dieser Herde und hat sich von ganz unten nach ganz oben gemausert. Der Chef ist der einzige, vor dem David noch weicht...
Erleichtert die Sache nicht gerade. :roll:
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Beitrag von DaMoTiRo »

Oh Mann, ich komm mit dem Zitieren gar nicht mehr mit.

DANKE, dass Ihr Euch alle so mit meinem Problem beschäftigt !!!

@ Jen

Im Moment gehen wir halt um den Hof spazieren, durch ein kleines Waldstück und dann hinter der Weide zurück zum Stall. DAS klappt auch schon ganz gut. Ich versuche jetzt immer, die Strecke ein wenig zu verlängern und auch das funktioniert.
Es ist auch egal, ob wir ihm bekannte oder eher unbekannte Wege gehen. In seinem Verhalten merke ich da keinen Unterschied...

@ muppet

In zwei Wochen hat meine ehemalige RL wieder mehr Zeit. DIE ist schmerzfrei und geht bestimmt mal alleine mit ihm raus. Ansonsten möchte ich hier niemanden fragen. Die Leute hier haben alle Verlaßpferde und wären mit Meinem bestimmt überfordert. Es gibt nur zwei Leute, ide sich draufschwingen würden - aber die haben ihre eigenen Pferde schon nciht im Griff... :idea:
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Beitrag von muppet »

DaMoTiRo hat geschrieben: Hier um mich rum sagen alle: Dann geh halt nicht alleine raus. Toll !
Das ist sehr kurzsichtig gedacht!
Denn es kann immer mal, auch wenn man es keinem wünscht, zum Beispiel eine Situation kommen, in der man alleine Hilfe holen muß oder in der man sich von einer Gruppe trennen muß.
Kann das Pferd dann nicht alleine sein, ist man aufgeschmissen.
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greta j.
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Beitrag von greta j. »

DaMoTiRo hat geschrieben:
Jen hat geschrieben: Spaziergänge alleine inkl. Führtraining, lange Schrittausritte und allgemeine Rittigkeitsverbesserung (Arbeit auf dem Platz).
So sieht unser Programm im Moment auch aus. Wobei er ab einer gewissen Entfernung zum Stall auch nicht mehr wirklich schön zu führen ist... :roll:
Ich bin zur Zeit (bzw. schon ne längere Zeit) ja auch "nur" Spaziergänger und da musste ich mich auch ganz schön hocharbeiten, bis es wirklich mal ein Spaziergang wurde. Ein ruhiger Spaziergang, nur um das Haus vom Stall-Opa rum, Dauer: ne halbe Minute, war schon ne Fortgeschrittenen-Lektion. :oops:

Was ich in besonders aufgeregten Momenten nicht mehr gemacht hatte, waren stehenbleiben üben und RR. Da ging sie mir auch schon ab und zu mal vorne hoch und ich hatte das Gefühl, ich schieb sie noch mehr zusammen wie ne Feder. Kurz vor'm Explodieren. Steigen muss ich nicht auch noch haben. :? Und beim Stehen hatte sie einfach auch schon wieder Zeit, auf ALLES zu horchen und sich über ALLES aufzuregen.
In solch panischen Momenten würde ich das Pferd beschäftigen, beschäftigen, beschäftigen – durch Bewegung.

Letztendlich war es dann aber so, dass ich auch wieder komplett von vorne angefangen hab (s.o. – "Spaziergänge" um Opa's Haus), damit es zu solch panischen Situation erst schon gar nicht mehr kommt. Da hatte nämlich nicht nur das Pferd Panik, sondern auch der, der am Strick hing (= ich). :oops:
Eisernes Gebot für mich ist, solange sie ruhig ist, aufzuhören. Ich nehm mir vor, wie weit ich gehen will und gerade, wenn sie ruhig ist, kehre ich am Ziel angekommen um. Da gibt es kein "ach, das ging doch ganz gut bisher, ich häng noch ein Stück dran" mehr. Da kommt man nämlich leicht in Versuchung. :roll:
Merk ich vorher schon, dass ich mein gestecktes Ziel evt. nur unter Aufregung erreiche, hör ich vorher auf.
Mein Hauptziel ist wirklich, dass Pferd und ich ruhig und relaxt die Zeit miteinander verbringen. Und so schieben wir uns Meter für Meter voran... :wink:


Edit: Bis ich meinen Text zusammengetippt habe, habt ihr schon wieder "seitenweise" geschrieben... :oops:
"Reiten Sie Ihr Pferd glücklich." - Nuño Oliveira
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Jen
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Beitrag von Jen »

Ach ja, das Flexionieren korrigiert gleichzeitig auch das krasse Einrollen, weil es das Genick öffnet. Auch wenn ich normalerweise nicht mit dem Flexionieren arbeite, so wären Steigen, Einrollen und Pullen/Durchgehen für mich triftige Gründe das Flexionieren ins PRogramm einzubauen. Da dein Pferd zwei dieser Punkte erfüllt, würde ich mal darüber nachdenken ;)
Liebe Grüesslis, Jen
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