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Verfasst: Mo, 28. Jan 2008 13:29
von Janina
Hm, das Video mag ich nicht beurteilen, weil das bei mir nur "stockend" abgespielt wird (ist das nur bei mir so?).
Manchmal zu eng, das ist richtig.
Allerdings kennt man das gerade von Portugal (das nur als Feststellung, wertungsfrei), Oliveiras Kopfhaltung entspricht dem ja auch irgendwie :P

Nee, aber im Ernst: Oliveira hat zumindest einige hervorragende Schüler "herausgebracht", also so ganz verkehrt kann das, was er gemacht hat, nicht gewesen sein.

Zu der Sache mit den Schlaufzügeln:
Ich finde sie auch nicht besser, weil Oliveira sie benutzte.
Aber im Umkehrschluss zu sagen, nur weil jemand sie nicht komplett verteufelt, muss derjenige ein miserabler Reiter sein? Weiß nicht, ob man das so sagen kann.
Außerdem: Wir sind zum großen Teil auch deshalb so empfindlich in Bezug auf Schlaufzügel, weil wir praktisch in jedem Reitstall die grausigsten Bilder damit sehen können.
Ob das zu Oliveiras Zeiten auch schon so verbreitet war? (nur als "Gedankeneinwurf")

Und schließlich noch zur Doppellonge: Wird sie über Umlenkrollen geführt, ist das Prinzip, zumindest in Bezug auf die Zugkraft, ähnlich dem der Schlaufzügel. Aber man kann sie ja auch anders verschnallen :wink:

Ach so, noch mal zu Oliveira: Was ich rein theoretisch bei ihm einfach genial finde, dass er unheimlich flexibel gewesen zu sein scheint; er hat sich wohl kaum auf eine bestimmte "Methode" festlegen lassen u. wann immer man eine Kontroverse führt, kann man meistens ein passendes Zitat von Oliveira finden, das beiden "Seiten" ihre Berechtigung gibt (vor Kurzem war da noch was bzgl. in der Piaffe HH be- oder entlasten, wo mir das wieder aufgefallen ist)!

Verfasst: Mo, 28. Jan 2008 13:33
von Sheitana
@ Medora Jetzt mal ganz blöd gefragt. Nimmt man die Dinger nicht immer nur zum Reiten und beim Longieren sind das Dreiecker (die ich aber als falsch erachte eben wegen der Starrheit)?
Ich kenne das nur so, dass man Schlaufzügel zusätzlich zu den normalen Zügeln hat, also praktisch vierzüglig reiten und sie dann nur wenn nötig einsetzt. :kopfkratz:
Daran wäre doch theoretisch nichts Verwerfliches, da ich sie ja nur benutze wenn nötig und auch wieder nachgeben kann.
Weil dann hätte ich doch eine ähnliche Wirkung wie bei der DL...

Verfasst: Mo, 28. Jan 2008 13:36
von Medora
@Sheitana: Ups, ich fürchte, ich hätte einfach meine Klappe halten sollen, weil ich mich mit diesen Teilen wirklich nicht auskenne. Ich weiß, dass in meinem alten Stall mit Schlaufzuügeln longiert wurde. Ob das normal ist, weiß ich nicht. Ich glaub, ich lass dazu mal lieber andere was schreiben. :wink:

Medora

Verfasst: Mo, 28. Jan 2008 13:39
von Nilspferd
Sheitana, aber jetzt überleg doch mal...
Mit der Doppellonge willst du - wie beim Reiten auch - eine Anlehnung bezwecken.
Und was willst du mit Schlaufern bezwecken?

Verfasst: Mo, 28. Jan 2008 13:42
von Sheitana
Na im Zweifelsfall auch die Anlehnung.

Wie gesagt vll habe ich da auch einen massiven Denkfehler drin, aber theoretisch ist die Wirkung doch wie bei der DL, nur halt vom Sattel aus. weil vom Prinzip her ähnlich verschnallt.

Ich habe ebenfalls nicht genügend Ahnung davon um es zu wissen, deswegen frage ich ja. :wink:

Verfasst: Mo, 28. Jan 2008 13:46
von Janina
Der einzige Sinn von Schlaufzügeln ist, dass ich durch die Umlenkung (Flaschenzugprinzip!) mit mehr Kraft einwirken kann ohne selbst mehr (Muskel-)Kraft aufwenden zu müssen und zwar durch Zug, der aber nun mal hierbei rückwärts gerichtet ist.
Bin ich gegen ein "Ziehen" am Zügel, darf ich auch keine Schlaufzügel u. auch keine Doppellonge mit Umlenkrollen benutzen.

Verfasst: Mo, 28. Jan 2008 13:49
von Sheitana
Vll sollte ich mir das an einem anderen Tag wie Montag nochmal durch den Kopf gehen lassen, weil im Moment geht mir der Unterschied zwischen DL ohne Umlenkrollen und Schlaufern nicht in den Kopf. Auch bei der DL habe ich doch wesentlich mehr Kraft, da auch diese durch das Gebiss geht und dann an einem Ring festgeschnallt wird, so wie der Schlaufer auch durch den Gebissring geht und dann am Sattel festgemacht wird.

Verfasst: Mo, 28. Jan 2008 13:51
von Nilspferd
Also ich würde das jetzt laienhaft so erklären :lol: :
Mit Schlaufzügeln hast du "die Gewalt" in beiden Händen, wenn du die Schlaufzügel ziehst, hat das Pferd keine Gelegenheit irgendwohin auszuweichen und wird nach hinten abwärts zusammengezogen, im Extremfall in die klassische Rollkurhaltung, schön hyperflexed.

Wenn du jetzt mit DoLo longierst, das Pferd auf einem Kreisbogen um dich herum, die äußere Longe geht über den Rücken oder um die Hinterhand, die innere Longe geht durch den Gebissring zum Gurt. Wenn du jetzt die Longen annimmst, hast du aber "nur" auf der Innenseite "Gewalt" und das Pferd hat die Möglichkeit, nach innen auszuweichen (so wie es gewollt ist), aber wird nicht nach hinten abwärts gezogen.

Aber vielleicht hab ich ja auch einen Denkfehler drin :wink:

Verfasst: Mo, 28. Jan 2008 13:56
von Sheitana
@ Nilspferd Das was du sagst ist schon logisch, sicherlich habe ich so wie du es beschreibst nicht soviel Kraft wie mit den Schlaufzügeln. Aber man kann auch bei der DL außen gegenhalten und demnach dem Pferd nicht mehr die Möglichkeit lassen nach innen auszuweichen.
Ich habe schon Pferde gesehen, die innen nur einfach verschnallt waren - sprich durch den Ring zum Gebiss - und auch so heftig zusammengezogen wurden.
Kommt es dann nicht wieder "nur" auf die Handhabung drauf an. Bei der DL wie beim Schlaufzügel?
Dass in Situationen wo es notwendig ist, z.B. das Pferd alleine den Weg nach unten nicht findet, man mit einem Schlaufzügel, wie auch mit der DL einen richtig angewandt einen positiven Effekt haben kann?

Verfasst: Mo, 28. Jan 2008 14:24
von Nilspferd
Man kann auch mit bloßen Zügeln oder mit einer Kandare die Pferde eng zusammenknallen :wink: Gemacht sind die Dinger dazu aber nicht, sondern werden dann mißbraucht. Aber ein Schlaufzügel wirkt eingesetzt IMMER nach rückwärts abwärts :wink: Egal wieviel man nachgibt wenn der Rüssel runterkommt. Das macht ihn ja so "verächtlich", du bekommst mit ihm niemals ein Pferd vorwärts abwärts geritten, auch wenn viele Befürworter das behaupten, er wirkt immer rückwärts.

Verfasst: Mo, 28. Jan 2008 14:31
von Sheitana
@ Nilspferd Da gebe ich dir sicherlich recht.
Ein Schlaufzügel ist meiner Meinung nach auch nichts für den "Dauerbetrieb", aber ich denke einfach, dass ein geübter Reiter (!) der wirklich weiß was er tut, den Schlaufzügel einsetzen und einen positiven Effekt erreichen kann.

Verfasst: Mo, 28. Jan 2008 14:33
von Josatianma
Schlaufzügel können auch zum Longieren eingesetzt werden. Sie fungieren dann so wie Dreiecker. Nur mit dem Unterschied, daß Dreiecker in der Mitte unter Bauch fest zusammen sind und ich Dreiecker nicht dazu nutzen kann Seitlich nach oben auszubinden. Ich kann Schlaufzügel am Longiergurt in unterschiedlicher Höhe befestigen, das geht mit Dreieckern nicht.

Natürlich kann ich ein Pferd mit der Doppellonge auch zusammenziehen. Deshalb sollte man eine Doppellonge ja auch nicht in die Hände von Anfängern geben, genauso wie Schlaufzügel.
Jen hat geschrieben:Aber was ich noch schlechter finde, ist wenn man etwas undifferenziert verurteilt und alles in einen Topf wirft.
Das habe ich doch gar nicht.

@all: Ich habe Oliveira nie mit Schlaufzügeln reiten sehen, also kann ich auch nicht beurteilen, wie er sie eingesetzt hat. Trotzdem finde ich auch (oder gerade) bei ihm den Einsatz von Schlaufzügeln als unnötig. Ein Reiter von solcher Qualität sollte keine Schlaufzügel brauchen.

Der Einsatz von Schlaufzügeln heißt für mich einfach: der gegangene Weg ist für das Pferd nicht der richtige oder es wurde in der Grundlagenausbildung ein zu großer Sprung gemacht. Also - wieder zurück gehen und den Fehler suchen. Das geht natürlich nur, wenn ich nicht unter großen wirtschaftlichen Zwängen stehe.

Verfasst: Mo, 28. Jan 2008 14:35
von mellison
he schreibt nicht so viel, das kann doch keiner nachlesen.

Verfasst: Mo, 28. Jan 2008 14:36
von Sheitana
@ Josa Jetzt verwirrst du mich vollends. Gerade Dreiecker kann ich doch verschieden Verschnallen, weil ich ja zwei Einzelteile habe, sprich für jede Seite einen. Aber Schlaufzügel bestehen doch aus einem Teil und sind in der Mitte zusammen, oder? *ganzverwirrtbin*

Verfasst: Mo, 28. Jan 2008 14:37
von Feendrache
@Sheitana *grins*
die meisten dreier sind da zusammen wo man sie unterm Bauch festmacht.
Schlaufis sind das eigentlich nie