Zur Diskussion gestellte Ritte die gefallen

Rund um die klassische Reitkunst

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saltandpepper

Beitrag von saltandpepper »

Mir gefällt das auch, ein sehr eifriges Pferdmit rührendem will-to-please. Absolute Team-Arbeit , superfein geritten. Schön !
Max- Gangentfaltung ist bei diesem Parcour nicht der Punktl :wink: . Das wäre so, als wolltest du die fehlende Piaffe im Hamburger Derby bemängeln :lol: .
Lilith79
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Beitrag von Lilith79 »

Max1404 hat geschrieben:
Und zur Trittsicherheit: nunja, ich jedenfalls würde in einem so schwierigen "Wildnistrail" eben nicht traloppieren oder schraben, damit ich über die Stangen komme, sondern so ein Gelände nimmt man im Schritt. Allein die Anforderungen an die Prüfung, nämlich über so enge Stangen Trab und Galopp zu fordern, ist grotesk!
Seh ich nicht so.

Fahr mal nach Island, setz dich auf ein Pferd, reite über ein holpriges, steiniges Geröllpferd mit Löchern und 30 cm Höhenunterschieden bei jedem 3 .Schritt oder einen holprigen Grasweg ohne selbst was zu tun und warte was passiert. Das Pferd kommt mit Sicherheit nicht auf die Idee Schritt zu wählen, weil es die Anforderung sowas im Trab oder Tölt zu nehmen "absurd" schwierig findet. :lol: (das einzig blöde für dich als Reiter ist falls du einen Isi hast, der nicht den Tölt bevorzugt und da lieber trabt, das ist dann oben drauf nämlich *etwas* unbequem, da sprech ich aus eigener Erfahrung).

War übrigens auch schon im mexikanischen Hochland Wanderreiten unter ähnlichen Gegebenheiten und das ist mit den Pferden dort auch niciht anders.

Das einzige was so eine Trailprüfung vermutlich "unrealistisch" machst, ist dass wenn du in solchem Gelände reitest du als Normalreiter sowieso sofort jegliches Bedürfniss verlierst aktiv zu reiten, sondern die Zügel wegschmeisst und das Pferd machen lässt.
Max1404
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Beitrag von Max1404 »

Junito hat geschrieben:Das ist deine Meinung dazu. Laß anderen doch einfach ihre.
Was genau möchtest Du mir mit dieser Bemerkung sagen? Unterstellst Du mir, dass ich andere Meinungen nicht respektiere? Das solltest Du bitte nochmals überdenken. Danke.
Viele Grüße
Sabine
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Junito
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Beitrag von Junito »

Das kam ein bisschen bei mir so rüber. Internet vermutlich. Entschuldige bitte. Muss an der morgendlichen Gartenarbeit liegen.
Pferde sind wie guter Sekt - es braucht Zeit und Erfahrung, damit sie perlen können.
Max1404
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Beitrag von Max1404 »

@ Junito, ich wollte nur meinen Standpunkt erklären, aber ganz bestimmt wollte ich anderen meine Meinung nicht aufdrängen. Tut mir leid, wenn das so rübergekommen ist.

Ich weiß, dass ich mit meiner Meinung alleine da stehe. Ich schaue hier auf etwas, was in dieser Prüfung nicht das Ziel ist. Das ist mir sehr bewusst.

Ich wollte einfach den Blick auf etwas anderes lenken. Nämlich auf den Umstand, dass man in allen Disziplinen zu viele zerstörte Gänge sieht, bei Dressur-Weltmeistern, beim Westernreiten, in Barockshows usw. Ich finde es nicht gut, wenn dann noch Prüfungen stattfinden, in denen dem auch noch durch Bewertungsmethoden oder durch gewisse Prüfungsanforderungen Vorschub geleistet wird.

@S&P zur Piaffe im Hamburger Derby: vielleicht sollte man den Gehorsamssprung nach Dressurprüfungen wieder einführen? :wink:

So, und jetzt halte ich mich zurück, bis jemand ein neues Video einstellt. :wink:
Viele Grüße
Sabine
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Finchen
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Beitrag von Finchen »

Ich stelle mich neben Max zum Hauen parat :lol: - och, oder vielleicht lieber dahinter!

Gefällt mir ebenfalls nicht, wenn es so "zergurkt" wird, dass vom natürlichen nichts mehr übrig ist.

Das Argument man simuliert schwierigstes Gelände etc. zählt für mich nicht, denn wer braucht in unseren Breitengraden so ein Training? Geländesicher kann ein Pferd sein ohne so zu schlurfen, da zählt für mich eher das hier immer so betonte "gesundherhaltene" Reiten, denn lieber reite ich mein Pferd gesund und dafür im Schritt bei mal auftauchenden problematischen Geländestellen, als dass ich dafür wie im Video gezeigt trainiere.

Zudem wage ich zu behaupten, dass diese "Parcourspezialisten" wie auch die Trailpferde so "durchgenudelt" trainiert sind, dass es alles automatisiert ist, wie viele Pferde zB auch in einer GHP - wenn dann im Gelände "echte" Hindernisse auftauchen, kann dieses antrainierte Wissen gar nicht in gleicher Form angewandt werden.

ergänzt:
ok, insgesamt ist es recht fein geritten, wobei ich das zeitweise hochzuppeln der Hand bei der "Übersetzung" sprich der Länge der Shanks des Gebisses nicht immer fein finde, da gibt es halt keine feine Anlehnung, sondern den vermeintlich so harmlosen losen Zügel und dann wieder eine kurze aber nicht "weiche" Einwirkung, die aufgrund der Hebelwirkung nicht unerhebliche solche ist. Finde ich keinesfalls bemerkenswert fein. :?
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SHEYENNE
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Beitrag von SHEYENNE »

Ja, die Gänge sind sicherlich nicht rythmisch und rein, da gebe ich euch völlig recht, aber wie schon häufig gesagt, das ist auch nicht die Aufgabe. Schräg finde ich allerdings zu behaupten, dass dieses Pferd das nicht könnte, denn wenn ich mir die Bemuskelung dieses Pferdes anschaue, so hat es eine schöne Oberlinie, eine kräftige und tragende Hinterhand und eine aktive Bauchmuskulatur, also alles was ein gesund gerittenes Pferd benötigt. Und ganz ehrlich ihr wollt mir ja nun nicht allen Ernstes erzählen, dass dieses Pferd nur Stangentreten muss tag ein tag aus. Auch Westernpferde werden umsichtig und vielseitig trainiert, der Trail ist eine von vielen kleinen Aufgaben, die ich als Motivation und Möglichkeit sehe, sie nochmal anders mit in mein eigenes, vielfältiges Trainings- und Ausbildungsprogramm mit aufzunehmen, denn gerade für taktklare Gänge finde ich das zielgerichtete und milimetergenaue setzen der Füße sehr wichtig. Nur wenn ein Pferd ein Bewußtsein für seine Hinterhand entwickelt hat, kann es diese auch gezielt nutzen und einsetzen. Von daher bin ich mir recht sicher, dass dieses Pferd durchaus sehr taktklar und schwungvoll mit tragender Hinterhand laufen kann.
Lilith79
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Beitrag von Lilith79 »

Finchen hat geschrieben: Das Argument man simuliert schwierigstes Gelände etc. zählt für mich nicht, denn wer braucht in unseren Breitengraden so ein Training?
Naja, brauchen vielleicht nicht, aber schadet es Pferde so was zu üben?

Und welches Pferd BRAUCHT in unsren Breitengraden Piaffe, Passage, Trabverstärkungen und Galopppirouetten? Braucht das Pferd das um gesund im Stall oder auf der Weide rumzulaufen? Um typische deutsche Feldwege gesund entlang laufen zu können? Um mit dem Reiter das Laufem auf einem 20x40 Sandplatz gesund zu überzustehen?

Dressurreiten auf höherem Niveau ist ja wohl wie die meisten Turnierdisziplinen egal aus welchem Metier auch eher Selbstzweck und/oder Sport, zum gesund erhaltenen Reiten reicht ja wohl ein solides E oder A Niveau fürs Pferd und ein Reiter der mehrheitlichen an seinem Sitz arbeitet. Ich würde mal sagen, dass ist in etwa was ein Reitpferd wirklich BRAUCHT um geritten zu werden. Und dem normalen Freizeitreiter schadet es sicher nicht sich mal etwas mit Trail zu beschäftigen, weil man da nämlich sehr schnell merkt, dass man sehr viel "Dressur" üben kann um dann festzustellen, dass Geschicklichkeit-Übungen die etwas Präzision brauchen einem schnell mal den Schweiß auf die Stirn treiben können.

Das was man mit der Dressurreiterei aus dem Pferd "rausarbeitet" sind Bewegungen die Pferde als Imponiergehabe zeigen. Das Pferde in der Natur tut das zwar sicherlich auch ab und an, aber sicherlich nicht den größten Teil des Tages. Die meiste Zeit tappern Pferde in freier Wildbahn ja wohl eher im Schritt durch die Gegend und zuppelnd suchend Grashalme. Ab und zu geben sie Gas und flüchten vor einem Raubtier.

Warum man dann fortgeschrittene Dressur reiten muss, um die "naturgegebenen Gänge" eines Pferdes zu erhalten ist mir schleierhaft. Ich glaub ja jetzt eher nicht dass Pferde in der freien Wildbahn sehr viel Zeit damit verbringen ihre naturgegebenen Gänge taktklar zur vollsten Schwungentfaltung zu bringen. So zum Spaß damit sie keine Depressionen kriegen, weil ihre naturgegebenen Gänge sonst nicht voll ausgeschöpft sind.

Man kann ja auch einfach zugeben, dass man Dressur reitet weils einem gefällt.
Max1404
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Beitrag von Max1404 »

Eigentlich wollte ich mich ja zurückhalten. Aber bei so vielen offensichtlichen Vorurteilen denjenigen gegenüber, denen das Video mit dem Tinker nicht so gut gefällt, kann ich meine Finger jetzt einfach nicht mehr stillhalten.

1. Gutes Reiten, egal in welcher Stilrichtung, ist für das Pferd da und nicht für den Reiter. Sie dient der langfristigen Gesunderhaltung des Pferdes. Bei kranken Pferden kann sie als Krankengymnastik dienen.

2. Keiner redet hier von Pi-Pa und Pirouetten, Lilith. Sondern eher davon, Takt und Gleichmaß der Gänge zu erhalten und zu fördern, und zwar im Rahmen der Möglichkeiten des Pferdes.

3. Das Argument mit den wildlebenden Pferden finde ich immer sehr lustig. Denn unsere modernen Zuchten (egal ob VB oder KB) so weit weg vom Przwalski oder anderen "Ur-Rassen" wie der Neandertaler vom modernen Menschen, der vorm Notebook sitzt und im Internet surft. Der Neandertaler hat sicherlich kein Sportprogramm benötigt ... :lol:

4. Ja, ich reite gerne Dressur. Aber aus den unter Punkt 1 genannten Gründen und nicht, weil ich Zylinder und Frack so cool finde.

5. Ich habe immer großen Respekt vor gutem Reiten in anderen Stilrichtungen.
Was ich unter gutem Reiten verstehe, steht unter Punkt 1.
Viele Grüße
Sabine
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Finchen
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Beitrag von Finchen »

SHEYENNE hat geschrieben:Ja, die Gänge sind sicherlich nicht rythmisch und rein, da gebe ich euch völlig recht, aber wie schon häufig gesagt, das ist auch nicht die Aufgabe. Schräg finde ich allerdings zu behaupten, dass dieses Pferd das nicht könnte, denn wenn ich mir die Bemuskelung dieses Pferdes anschaue, so hat es eine schöne Oberlinie, eine kräftige und tragende Hinterhand und eine aktive Bauchmuskulatur, also alles was ein gesund gerittenes Pferd benötigt. Und ganz ehrlich ihr wollt mir ja nun nicht allen Ernstes erzählen, dass dieses Pferd nur Stangentreten muss tag ein tag aus. Auch Westernpferde werden umsichtig und vielseitig trainiert, der Trail ist eine von vielen kleinen Aufgaben, die ich als Motivation und Möglichkeit sehe, sie nochmal anders mit in mein eigenes, vielfältiges Trainings- und Ausbildungsprogramm mit aufzunehmen, denn gerade für taktklare Gänge finde ich das zielgerichtete und milimetergenaue setzen der Füße sehr wichtig. Nur wenn ein Pferd ein Bewußtsein für seine Hinterhand entwickelt hat, kann es diese auch gezielt nutzen und einsetzen. Von daher bin ich mir recht sicher, dass dieses Pferd durchaus sehr taktklar und schwungvoll mit tragender Hinterhand laufen kann.
Du widersprichst dir:
einerseits bestätigst du, dass die Gänge nicht rhythmisch rein sind, sagst dann, dass diese Arbeit hilft taktklare Gänge zu unterstützen!?

Wenn das Pferd taktklar laufen kann, wieso tut es das nicht? Also welchen Sinn hat eine Anordnung von Stangen, die taktklare Gänge fördern soll, wenn sie dann so etwas produziert?

Zum Argument Dressur:
wenn man sich einig ist, dass dressurmäßiges Reiten gesunderhaltend ist, dann ist umgekehrt klar, dass das im Video gezeigt alles andere ist.
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SHEYENNE
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Beitrag von SHEYENNE »

Nein Finchen, ich wiederspreche mir keineswegs, um diesen Parcour zu durchlaufen, bedarf es einer großen Bewusstheit über den eigenen Körper für das Pferd, das ist für mich die Grundvoraussetzung, damit ein Pferd taktklar laufen kann. Ohne Stangen kann dieses Pferd mit Sicherheit sehr taktklar laufen, dieser Parcour ist allerdings nicht zu schaffen mit dem Focus auf Taktklarheit, sondern nur mit dem Focus auf Konzentration und bewusstes Setzen der Beine. Von daher sehe ich genau wie alle anderen hier auch ein Pferd, das taktunklar läuft und doch halte ich es für eine sinnvolle Übung, um mit einem Pferd taktklare Gänge zu erarbeiten. Für mich kein Wiederspruch, sondern logische Konsequenz.
Wer genau ist sich denn einig, dass Dressurreiten gesund erhält?! Ich jedenfalls nicht, denn gesund gerittene Pferde im großen, wie im kleinen Sport sind leider Mangelware.
Ich bin einig damit, dass ein gesund gerittenes Pferd sich über die gebeugte Hanke aufrichtet, mit der Hinterhand trägt, von der Zungenspitze bis zur Schweifrübe entspannt ist, eine aktive Bauch und Rückenmuskulatur nutzt, eine offene Ganasche hat und mit Freude und selbstgefallen eine selbsttragende, stolze und imposante Haltung einnimmt. Die Dressur kann Pferd und Reiter auf dem Weg dahin sehr nützlich und förderlich sein, das hat allerdings leider Seltenheitswert und in den meisten Fällen ist das was ich sehe eher gesundheitsschädigend, als gesund erhaltend.
Im Übrigen führen viele Wege nach Rom, von daher schaue ich gerne über meinen Tellerrand hinaus.
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Finchen
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Beitrag von Finchen »

@sheyenne:
wir reden doch wohl immer von vernünftiger Dressurarbeit, hier die negativen Beispiele heranzuziehen hilft nicht weiter.
Das gezeigte Pferd läuft im Video nicht gesunderhaltend, sieht für mich auch nicht gesund bemuskelt aus, sondern eher ein wenig zu gut gefüttert, und ich wundere mich, wie Reiter ohne DIESE Stangenarbeit doch gut herausgerittene, taktklare Gänge MIT Schwung bekommen. Vielleicht bin ich aber auch einfach nur froh, dass das geht, ohne so etwas wie im Video reiten zu müssen.

Da es um Gefallen oder nicht geht ist es damit für mich nun auch beendet: es gefällt mir nicht.
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Jen
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Beitrag von Jen »

Ich find das Tinkervideo nett. Er gibt sich sehr Mühe. finde das jetzt ehrlich gesagt auch ein bisschen engstirnig, dass man überall den Stempel der Dressur aufsetzen muss. Diese Aufgabe orientiert sich an der Gebrauchsreiterei und da sind nun mal andere Merkmale gefragt. Das kann einem gefallen oder nicht, aber die Frage ist berechtigt, was "braucht" ein Pferd überhaupt, um gesund und glücklich zu sein. Wenn wir ehrlich sind, braucht es überhaupt nicht geritten zu werden, um gesund und glücklich zu sein. Wahrscheinlich wären viele Pferde viel gesünder und glücklicher, wenn sie nicht geritten würden. Ist ein Pferd gesund und anständig gymnastiziert, so wird es auch genügend Körpergefühl und -koordination besitzen, so einen Parcours zu überstehen, wo die Stangen bewusst in unterschiedlichen Abständen gelegt werden, um die Geschicklichkeit zu überprüfen. Und dass *dieses* Pferd auf diesem engen Raum nicht den Schwung holen kann, um zb. anständig durchzugaloppieren finde ich auch nicht so weltbewegend tragisch. Ich kenne genügend solcher Pferde, die könnten überhaupt nicht galoppieren. Klar, es wäre etwas, woran man arbeiten sollte, mehr Kraft aufzubauen, damit das Pferd diese Anforderung immer besser erfüllen kann. Aber diese Aufgabe soll ja grundsätzlich nicht gymnastizierend, sondern überprüfend sein. Und die Kriterien, welche überprüft werden sollen, sind halt nun etwas anders gelagert, als in der durchschnittlichen Dressurprüfung. Das finde ich völlig ok. Ich finde, das darf man durchaus etwas lockerer sehen. Ich finde es eigentlich viel tragischer, wenn Pferde als Bewegungstiere nur noch auf dem möglichst flachen, perfekten Reitplatz in der möglichst perfekten Haltung gehen kann und wenn Stangengymnastik natürlich nur mit Massband perfekt abgemessenem Abstand, und es sich sonst fast die Haxen bricht, wenn mal eine überraschende Bodenwelle kommt. Ich mein, für was gymnastiziert man denn überhaupt, wenn das Pferd nacher nicht mal über leicht unebenes Gelände traben kann... ;)
Liebe Grüesslis, Jen
***
Das Maul des Pferdes ist kein Bremspedal! Martin Plewa
esge
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Beitrag von esge »

Mir gefällt in jedem Fall, wie doll der tinker zuhört und schafft. Und ob dieses ziemlich schwere Exemplar ohne das ganze Trailgedöns bessere Gänge hätte, muss man einfach mal dahin gestellt sein lassen. Viele dieser Pferde rollen einfach vor sich hin und es ist sauschwer, ihnen das nötige Gleichgewicht für das, was man gemeinhin so als taktklare Gänge bezeichnet, zu geben.

Neben der körperlichen Gymnastizierung, die auch mir sehr wichtig ist, sollte man bittschön auch nie vergessen, wie es mti dem Geist aussieht. Mir scheint jedenfalls, dass dieser Tinker weit besser versteht, was er da tun soll, als viele Dressurpferde, die vielleicht gangreiner aber aus ihrer eigenen Sicht doch erheblich sinnfreier ihre Kringel drehen.

Für mich liegt das ganze mal wieder irgendwo in der Mitte: Ich mag die Mitarbeit und unbedingte Durchlässigkeit dieses Pferdes. Ich bewundere, dass irgendein Reiter sich so ein Pattern merken kann!!!! Aber: Meins wäre es nicht. Da ich jedoch glaube, dass das Pferd weder seelisch noch körperlich Schaden an der Geschichte nimmt, kann ich das einfach als "Rom sieht für jeden anders aus" stehen lassen.
Loslassen hilft
Max1404
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Beitrag von Max1404 »

@Sheyenne: wieso beziehst Du Dich jetzt rein auf den Dressursport? Das, was Du schreibst, gilt genau so für die Barock- Gangpferde- oder Westernszene (und andere). Das Privileg, ein Pferd gesundzureiten, hat keine Disziplin gepachtet.
Du tust mit Deiner Aussage darüber hinaus all denjenigen, die im "kleinen Sport" gehen, die sich um anständige, ehrliche und klassisch orientierte Reiterei bemühen, sehr unrecht.
Und Finchen und mich schätzt Du völlig falsch ein, wenn Du uns unterstellst, nur den einen Weg richtig zu finden und einen Blick über den Tellerrand zu verweigern.
Viele Grüße
Sabine
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