Max1404 hat geschrieben:Fiorella hat geschrieben:Jedenfalls kann ich mir nicht vorstellen, dass die Nachfolger der klassischen Soldatenreiterei (siehe: Heeresdienstvorschrift) für sich in Anspruch nehmen wollen, Künstler zu sein.
Es ist zwar richtig, dass die HdV Pferde nur bis zur Klasse L ausgebildet hat.
In Grand Prix-Prüfungen werden jedoch weiterführende Lektionen abgefragt. Dazu gehören neben Pi und Pa auch Baucher's seinerzeit umstrittene Einerwechsel.
Die Bereiter der Spanischen trainieren zahlreiche international erfolgreiche GP-Reiter, ebenso wie es der bereits erwähnte Richard Hinrichs oder Joao Oliveira tun oder getan haben.
Und es gibt durchaus Ritte früherer und heutiger FN-Reiter, die die Schwelle zur Kunst überschreiten.
Also: wo will man die Grenze ziehen?
Ähhh, das hier ist nicht mein Forum.
Ich kann nur sagen, wie ich das Motto verstehe, und für mich ganz persönlich sind die, die nach Kunst streben, eben rein begrifflich nicht die, die sich wettkampfmässig organisieren wollen. Deswegen denke ich, dass ein Forum, dass sich mit Reitkunst beschäftigen möchte, eben kein erklärtes Sportreiterforum sein will.
Und so habe ich dieses Forum bisher auch erlebt, und schätze es deswegen.
Völlig unwidersprochen lasse ich, dass es selbstversändlich Überschneidungen zwischen Kunst und Sport bzw. Kunst und Handwerk gibt. Das ist doch nicht nur beim Reiten so.
Ich sehe die Abgrenzung zwischen Kunst und Handwerk allerdings nicht in der Leistungsklasse, sondern in der Motivation. Das heisst ein Töpfer kann ein noch so begnadeter, grosser, von mir aus auch bahnbrechender Töpfer sein, solange er Töpfe macht, die vor allem der Zweckerfüllung "was rein tun" dienen sollen, ist er ein (Kunst-)handwerker und will das im Zweifel auch sein.
Aus Reiten übertragen ist die Frage ist für mich also nicht: Welche Lektionen (im Sinne von "wie hoch") reitet jemand, sondern strebt er (oder sie) nach Kunst im Sinne von "etwas erschaffen und/oder ausdrücken" oder von mir aus auch nur "einem historischen Vorbild nacheifern", oder ist eine wettkampffähige, und damit zwangsläufig vergleichbare Leistung das Ziel.
Das eine ist doch nicht schlechter als das andere.
Es ist eben nur anders, und beides verdient Respekt.
Gruss, Fio
P.S. ich glaube übrigens, das war jetzt schwer Ot in diesem Thema. Sorry dafür.
Edit:
@ Max1404. Ich sehe dein Posting auf der vorherigen Seite jetzt erst. Wenn du dich von mir beleidigt fühlst, tut mir das leid. Wobei ich allerdings denke, dass du mich missverstanden haben musst.
Vielleicht habe meine Folgebeiträge das Missverständnis schon etwas relativiert. Wenn nicht, noch mal zur Verdeutlichung:
Für mich ist "Künstler" und "Könner" keineswegs dasselbe.
Gruss, Fio