Pelham - Sinn oder Unsinn?

Themen zur Ausrüstung von Pferd und Reiter

Moderator: ninischi

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ottilie
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Beitrag von ottilie »

Mein RB-Pferd vor x Jahren war fast Vollblut und wurde auch in gesetzterem Alter im Gelände nicht langsamer - eher im Gegenteil :roll:
Ich hab ihn dann im Gelände nur noch mit Pelham geritten (aber nur einzügelig, sprich wo dieses Riemchen die Trense mit der Kandare verbindet und da ist dann der Zügel drin, und mit Kinnkette). War überhaupt kein Problem. Beim Galopp reichte eine leicht anstehende Hand, um das Tempo zu regulieren, und beim normalen Dressurreiten bin ich nach wie vor auf einfaches Trensengebiß geritten, ohne irgendwelche Nachteile festzustellen.
Ich glaube, wenn Du Dir soviel Gedanken drum machst, gehst Du auch vernünftig damit um, und kann daher auch nur sagen: probiers aus, wenn Du die Möglichkeit hast.
Und ich sehe es auch so wie Du: Sicherheit geht vor.
Grüsse von
ottilie
Es grüsst ottilie
~~~~~~~~~
Wo die Kraft anfängt, hört das Gefühl auf (Moshe Feldenkrais)
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kiki
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Beitrag von kiki »

Noch einTip von mir um lieber das Pelham sein zu lassen.
Wie klappt es mit einem guten Kappzaum und dann 4 zügelig?
Mein Stute hatte auch große Probleme anzuhalten, mittlerweile haben wir es verbessert ( es ist noch nicht weg ) es ist aber ein langer Weg, so lange gehe ich eben nicht ins Gelände.
Mit Kappzaum hält sie immer an, jetzt sind wir schon beim nur Gebiss reiten und machen ihr erstmal verständlich, daß sie locker wird bei kleinen Arrêts, daß sie dann verlangsamt und schließlich anhält.
Das können wir nur mit viel Geduld ( auch nicht gerade meine Stärke :roll: :oops: ) und sofortigem nachgeben bei auch nur kleinster gewünschter Reaktion. Und wenn es eine Runde dauert bis sie anhält.
Wenn sie sich drauflegt immer erst wieder locker im Kiefer arbeiten, sonst kann sie ja garnicht auf das Gebiss reagieren.
Am Ende einer Reitstunde kann ich sie schon alle 3 Schritte sofort anhalten, dann ist sie schön locker gearbeitet.

Das es im Gelände so natürlich erstmal nicht funktioniert ist klar, aber dann mache ich eben eine solide Grundausbildung und gehe dann erst den nächsten Schritt z.B. ins Gelände.
Ich habe ja Zeit, mit schärfen Gebissen oder was einem bei auftretenden Problemen, auch anderer Art, dann immer an "Geräten" als Lösung dazu einfällt halte ich nichts. :wink:
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Sheitana
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Beitrag von Sheitana »

@ kiki

Soweit ich Suknuni verstanden habe hat es aber weniger was mit der Grundausbildung zu tun, als mehr damit, dass das Pferd dagegen geht, wenn es gerade Lust dazu hat.

Ich bin eigentlich auch kein Fan davon, soetwas mit schärferen Gebissen zu korrigieren, aber in so einem Fall geht Sicherheit doch vor.

Und wenn man sie einmal in das Gebiss hat reinrennen lassen, merken sie es sich meist. Ist die harte Variante, aber hilfreich... :oops:
LG
Sheitana
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dshengis
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Beitrag von dshengis »

Sunknúni hat geschrieben: Theoretisch könnte er vermutlich auch mit Kandare durchgehen. Wird er aber (sofern es nur ein Rennen um des Rennens willen ist) schnell bleiben lassen, da der Schmerz größer ist als die Lust am Rennen.
Naja, wenn ich da an Frau AvG bei der Siegerehrung in Aachen denke - da war dem Gaul der Schmerz völlig egal.
Und aus eigener Erfahrung kann ich nur sagen: Wenn sie es erstmal gelernt haben, den Kopf auf die Brust zu nehmen und kräftig aufs Gebiss zu beißen, gehen sie auch mit Kandare durch. Und DANN wirds wirklich schwierig. Von daher favorisiere ich für mich Stimmkommandos (beim letzten Mal habe ich den Schimmel einfach angebrüllt - kurz und deutlich und gut wars :) ) bzw. Halsring oder eben Kikis Idee mit dem Kappzaum - irgendeinen anderen Zugang zum Pferd als über das Maul. Denn wenn sie da zumachen, ist da zu :?

Ein anderer Aspekt: meines Erachtens ist es wichtig fürs Pferd, im Gelände auch mal rennen zu dürfen, mt Reiter drauf. Soll nicht immer und jedesmal sein, auch ein oder zwei Stunden nur Schritt müssen gehen, aber so ab und an einen Kilometer galoppeln tut der Pferdeseele doch gut. Das entspannt (und Spannung/Verspannung zeigt sich letztendlich im Pferdemaul).

Und ja, das wichtigste ist das Nachgeben! :D
„Hast Du nie auf einem Schimmel gesessen, hast Du nie ein gutes Pferd geritten.“ - Altpolnisches Sprichwort
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Sunknúni
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Beitrag von Sunknúni »

Danke schon mal für eure Antworten! Und mir geht genau das gleiche im Kopf rum wie euch ;-)


@Kiki: Das mit dem Kappzaum war früher auch eine Überlegung. ALlerdings bin ich immer noch auf der Suche nach einem, der mir passt. Aus dem Kappzaumgedanke heraus habe ich ja das mit dem kol. Bosal probiert (wobei ein Kapp in dem Fall vermutlich schärfer ist...)

@dsenghis: das mit dem Halsring wäre auch mal einen Versuch wert (wobei ich meinen verkauft habe, da Junitos Hals zu "groß" dafür war).
Wobei du den dann nur beim richtigen Durchgehen einsetzts, oder?
Weil bei uns geht es ja hauptsächlich um das Gegen-die-Hilfen-gehen davor und ich weiß nicht, ob da der Halsring dann Sinn macht...
Zum Rennen lassen stimme ich dir zu, das brauchen auch die Pferde mal. Aber man will das Pferd dann doch im Notfall jederzeit durchparieren können (und das kann ich nicht, werde ich aber vermutlich auch erst mal nicht mit einem scharfen Gebiss können, sondern das braucht Übung und das Reagieren auf ein Stimmkommando). Also muss das eher noch warten, zumal wir im nahen Wald auch dafür keine gute Strecke haben. Kurzzeitig habe ich es mal probiert auf einer bekannten übersichtlichen Strecke wo er am Ende inzwischen sogar recht sicher anhält, aber danach war er super heiß (man sieht es ihm nicht an, aber er hat eine Mordskondition!).

@all: ganz klar liegt es auch in erster Linie an mir und ich muss noch an eigenen Problemen arbeiten (aber das kann ich ja nur, wenn ich gewisse Situationen auch provoziere/ auch im Gelände alle Gangarten gehe). Das heißt, ICH muss erstmal auch im Gelände richtig zum Sitzen kommen, vermehrt mit Gewicht arbeiten (und nicht bei Problemen gleich in den Beine wegstreck-Oberkörper vor-vorne festhalte-Modus verfallen :oops: ). Sondern immer erst mal gelassen bleiben, ermahnende Stimmkommandos geben und vor allem: NACHGEBEN! Dabei hilft mir momentan ein schärferes Gebiss (habe ich gemerkt, seitdem ich die Kandare mit dem Bosal drin habe statt Schenkeltrense).

Zum Pelham: wenn, dann kommt es bei mir nur mit 4 Zügeln und 3:1 Führung in Frage. Das mit den 4 Zügeln klappt inzwischen ganz gut.
Kinnkette (bzw. lieber Kinnriemen) ist klar, wobei dann da die Frage wäre ob eher enger geschnallt (kommt gleich zum Einsatz) oder eher lockerer (wir beide haben Zeit zum reagieren und das Pferd wird nicht so schnell in die Zange genommen). Ich tendiere zum Letzteren, habe aber auch noch nicht so viel Erfahrung mit dem korrekten Einsatz der Kinnkette.
Und nochmal allgemein (und explizit zum gebrochenen Pelham). mehr oder weniger ist ja grad die Frage bei mir, ob ich es mit dem Pelham versuche, das er hat (port. Kandare) oder ob ich ein gebrochenes kaufe. Viele (und ich ja früher auch) verabscheuen ja das gebrochene. Jedoch stellt sich bei mir inzwischen die Frage wie und wann es zum Einsatz kommt und ob es in meinem Fall nicht besser ist, ein gebrochenes zu nehmen, weil ich nur so überwiegend normal auf Trense reiten kann. Zumal ich eigentlich auch keine Kandarenerfahrung habe und auch die Stange ohne Hebel eher kritisch sehe (bin zwar die letzte RB und 1 Schulpferd auch mit Springkandare geritten, aber ob das so sinnig war?)

Zum Durchparieren: beim ersten Trab und Galopp läuft meist ohnehin alles super, da reite ich mit lockerer weicher Verbindung, benötige eigentlich keine Zügel und er lässt sich gut mit Stimme und Gewicht regulieren und durchparieren.
Danach wird es dann schwieriger (sprich er ist im Prinzip schon während der Gangart nicht wirklich bei mir) und wenn Monsieur nicht will, zieht er an, sobald er merkt, dass ich durchparieren will.
Ich wollte euch grad mal aufschreiben wie es abläuft, aber ich muss da erst nochmal richtig drauf achten wie ich reagiere, bevor ich was Falsches schreibe.
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kiki
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Beitrag von kiki »

Sheitana hat geschrieben:@ kiki
Soweit ich Suknuni verstanden habe hat es aber weniger was mit der Grundausbildung zu tun, als mehr damit, dass das Pferd dagegen geht, wenn es gerade Lust dazu hat.
Naja wenn das Pferd dagegen geht, wenn es Lust hat, stimmt eben was am Grund nicht.
Das heißt nicht, daß dieses Pferd keine Grundausbildung hat.
Ich weiß das Junito eine Grundausbildung hat. 8)
Aber ich bin der Meinung, wenn eine Baustelle ensteht, schaue ich mir das Fundament an und fange ggf. dort solide wieder von Vorne an. :wink:
Sheitana hat geschrieben: Und wenn man sie einmal in das Gebiss hat reinrennen lassen, merken sie es sich meist. Ist die harte Variante, aber hilfreich... :oops:
Bist du sicher? :roll:
Ich aus eigener Erfahrung nicht.

Ansonsten hat Dshengis alles gesagt, siehe auch z.B. AvG.
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Sheitana
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Beitrag von Sheitana »

@ kiki Aus meiner Erfahrung hat es bis jetzt geklappt... :oops:

Natürlich hast du Recht, das Problem liegt u.U. woanders und daran sollte man arbeiten.

Im Zweifelsfall kriegt man ein Pferd dann noch mit einem Insterburger zum Stehen, aber das ist nun wirklich nicht die feine Art... :roll: :oops:
LG
Sheitana
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LordFado

Beitrag von LordFado »

AvG/SunknunisProblem sind zwei verschiedene. Wenn ein Pferd panik hat, rennt es egal ob Schmerz oder nicht. Wenn ein Pferd "aus Lust am rennen" loslegt, hilft Schmerz sehrwohl. Diese beiden Fälle sollte man bei den "Pauschalisierungen" schon unterscheiden...
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kiki
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Beitrag von kiki »

Sheitana hat geschrieben: Im Zweifelsfall kriegt man ein Pferd dann noch mit einem Insterburger zum Stehen, aber das ist nun wirklich nicht die feine Art... :roll: :oops:
Im Zweifelsfall findet der Mensch leider immer was noch extremeres.
Was bleibt zum Schluß, wenn man immer weiter geht und nichts hilft? :shock:
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Beitrag von Sheitana »

kiki hat geschrieben:
Sheitana hat geschrieben: Im Zweifelsfall kriegt man ein Pferd dann noch mit einem Insterburger zum Stehen, aber das ist nun wirklich nicht die feine Art... :roll: :oops:
Im Zweifelsfall findet der Mensch leider immer was noch extremeres.
Was bleibt zum Schluß, wenn man immer weiter geht und nichts hilft? :shock:
DANN hat man natürlich ein richtiges Problem. Aber soweit sollte es eigentlich gar nicht kommen.

Ich persönlich würde mir schon meine Gedanken machen wenn mir das das erste Mal passieren würde, dass es soweit gar nicht kommt... :wink:
LG
Sheitana
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Beitrag von kiki »

LordFado hat geschrieben:AvG/SunknunisProblem sind zwei verschiedene. Wenn ein Pferd panik hat, rennt es egal ob Schmerz oder nicht. Wenn ein Pferd "aus Lust am rennen" loslegt, hilft Schmerz sehrwohl. Diese beiden Fälle sollte man bei den "Pauschalisierungen" schon unterscheiden...
Sorry...ich habe zwar noch keine gebrochenes Pelham ausprobiert, sehr wohl aber ein Pelham mit Stange und meine Dame ist auch damit gelaufen und gelaufen, sie hatte keine Panik und sondern nur ihren Dickkopf komplett aufs Gebiß gepackt.
Ich denke schon, daß das nicht gerade angenehm gewesen sein kann und schließe auch Schmerzen nicht aus. Trotzdem tut sie es auch ohne in Panik geraten zu sein.
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Beitrag von kiki »

Sheitana hat geschrieben:[DANN hat man natürlich ein richtiges Problem. Aber soweit sollte es eigentlich gar nicht kommen.

Ich persönlich würde mir schon meine Gedanken machen wenn mir das das erste Mal passieren würde, dass es soweit gar nicht kommt... :wink:
Genau darauf wollte ich doch hinaus!!! :wink:

Was kommt nach dem Pelham, wenn es nicht funktioniert? :?:
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Jen
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Beitrag von Jen »

Hallo

noch ein Tipp bez. dem Durchgehen. Es wäre gut, wenn du in der Reitstunde bzw. bei der Platzarbeit die Baucher'schen Abkauübungen mit hoher Hand lernst. Durch das Öffnen des Maules, das Heben des Kopfes und seitliche Biegung bekommst du ein Pferd schon im Ansatz vom Durchgehen wieder zum stehen, bevor das Pferd überhautp gross ins rennen kommt und kannst das Pferd aktiv in die Dehnung schicken. Du kannst die Dehnung verlangen und damit verlangst du auch dass das Pferd dir die Verantwortung abgibt. Je besser du es auf dem Platz kannst, je besser das Pferd in normalen Situationen darauf reagiert, desto besser funktioniert es auch in der Problemsituation. Deshalb: erst auf dem Platz üben! Ich bin nicht so Fan von dieser Übung, um sie einfach pauschal zu empfehlen. In vielen Fällen erachte ich es einfach nicht als nötig. Aber gerade z.b. bei Steigproblemen oder eben Durchgehen finde ich sie als sehr nützlich. Die Hohe Hand ist dabei wichtig, damit du dem Pferd nicht einfach den Kopf zur Seite ziehst und damit einen Sturz provozierst, wenn das Pferd am Gas geben ist. Der Kopf soll angehoben werden. Durch die Hohe Hand öffnet das Pferd auch das Maul und es beisst sich nicht am Gebiss fest. Das ist auch der Schüssel, um die Kontrolle zurückzugewinnen. Deshalb ist es wichtig, die Übung korrekt zu lernen.
Liebe Grüesslis, Jen
***
Das Maul des Pferdes ist kein Bremspedal! Martin Plewa
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Sunknúni
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Beitrag von Sunknúni »

So eine Art Abkauübungen mache ich (keine Ahnung ob korrekt), nehme aber dafür die Hände nicht übermäßig hoch und vermeide es bei Junito auch den Kopf zu sehr zu heben, da er dann schnell den Unterhals rausdrückt. Deshalb bin ich damit vorsichtig.
Mit dem Ansatz das Durchgehens habe ich auch nicht so die Probleme, sprich, wenn das Pferd von Null auf 100 loslegen möchte. Das macht er inzwischen kaum noch und ich kann es eigentlich immer gleich abfangen, sei es mit ermahnendem leichtem Zügelannehmen plus Stimme, sei es dass er es inzwischen ganz gut automatisiert hat beim Erschrecken eine Volte zu gehen und zum Ort des Erschreckens zurückzukommen (haben wir geübt), sei es dass ich ihn im Notfall kurz in die Mühle nehme. Deshalb habe ich auch keine Probleme im Schritt und etwas Trab nur mit Trense rauszugehen.
Unser Problem ist eher, wenn wir schon in einer schnelleren Gangart sind, sei es mal ein etwas flotteren Trab (den er braucht, wo er aber auch bei mir sein muss) oder im Galopp. Da wechselt er manchmal innerhalb von einer Sekunde aus durchlässig zum gegengehen und DANN habe ich einfach Probleme ihn mit Trense wieder durchzuparieren (und selbst wenn ich es könnte macht es für mich keinen Sinn lange am Gebiss zu ziehen, dann lieber kurz und mal heftiger mit sofortigem Nachgeben). Ganz klar liegt darin teils auch mein Fehler, da ich zuviel am Zügel mache und deshalb habe ich den Galopp und den schnelleren Trab lange Zeit sein lassen. Aber da war er dann auch nicht ausgelastet, da ich ihn auf dem Platz kaum galoppiere (zu klein, Galopp ist nicht seine Stärke). Ach ist das alles kompliziert! :cry:
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Beitrag von Jen »

Sunknúni hat geschrieben:So eine Art Abkauübungen mache ich (keine Ahnung ob korrekt), nehme aber dafür die Hände nicht übermäßig hoch und vermeide es bei Junito auch den Kopf zu sehr zu heben, da er dann schnell den Unterhals rausdrückt. Deshalb bin ich damit vorsichtig.
In einer situation, wo dein Pferd nicht mehr auf dich hört, ist der Unterhals das kleinste problem ;)

Es geht mir hier ja auch überhaupt nicht um einen Dauerzustand, sondern um eine gezielte Einwirkung. Damit diese Einwirkung aber auch wirkungsvoll ist, muss sie erst im "trockenen" geübt werden.

Unser Problem ist eher, wenn wir schon in einer schnelleren Gangart sind, sei es mal ein etwas flotteren Trab (den er braucht, wo er aber auch bei mir sein muss) oder im Galopp. Da wechselt er manchmal innerhalb von einer Sekunde aus durchlässig zum gegengehen und DANN habe ich einfach Probleme ihn mit Trense wieder durchzuparieren (und selbst wenn ich es könnte macht es für mich keinen Sinn lange am Gebiss zu ziehen, dann lieber kurz und mal heftiger mit sofortigem Nachgeben).
Deshalb ist der Ansatz des Maulöffnens. Ein Pferd das gegen den Zügel geht, sprich pullt, beisst sich an der Trense fest, das Maul krampfhaft geschlossen. Das gezielte Öffnen des maules gibt dir eine Möglichkeit die Kontrolle zu gewinnen. Das hat NICHTS mti festziehen am Zügel zu tun. Da gibst du dem Pferd nur Gelegenheit auch gegen etwas zu gehen. Deshalb: hohe Hand: Wirkung auf die Maulwinkel, öffnen des Maules. Diese Reaktion muss prompt von ihm kommen und das muss zuerst geübt werden. Der vorteil dabei: dies ist mit deiner normalen Trense möglich.
Liebe Grüesslis, Jen
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